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Stell Dir vor, Du bist in einem Baumarkt und lässt Dir eine grüne Wandfarbe für Dein Zimmer anmischen. Um die grüne Farbe zu erzeugen, müssen die Angestellten gelbe Farbe und blaue Farben zusammenmischen. Gelb und Blau sind dabei Grundfarben, die sich nicht aus anderen Farben mischen lassen.
Ähnlich ist das mit der Verkettung von Funktionen. Du hast zwei Gleichungen und mischt sie zu einer Gleichung zusammen oder Du hast bereits eine komplizierte Gleichung und zerlegst sie in Grundgleichungen, welche nicht weiter zerlegt werden können. Wie das funktioniert, erfährst Du im Folgenden.
Es gibt vier Grundrechenarten: die Addition (+), die Subtraktion (-), die Multiplikation (·) und die Division (:). Mit diesen kannst Du zwei Funktionen miteinander verknüpfen. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
Operation | mathematischer Ausdruck |
Multiplikation | |
Division |
In diesen Fällen nimmst Du jeweils die einzelnen Funktionen und verknüpfst sie miteinander. Die zwei Ursprungsfunktionen sind dabei meistens noch klar erkennbar.
Es gibt jedoch noch eine andere Art und Weise Funktionen zu verknüpfen: die Verkettung
Operation | mathematischer Ausdruck |
Verkettung |
Durch das Verknüpfen von zwei Funktionen können zwei unterschiedliche Dinge passieren:
Im folgenden Beispiel wirst Du an das Verketten von Funktionen langsam herangeführt.
Du hast zwei Funktionen und
.
Diese Funktionen kannst Du hintereinander ausführen.
1. f(x) und 2. g(x) | 1. g(x) und 2. f(x) |
Am Anfang hast Du nur ein einfaches x. Wenn Du als Erstes die Funktion | Als Erstes hast Du nur ein einfaches x. Danach wendest Du die Funktion |
Im zweiten Schritt kannst Du die Funktion | Anschließend kannst Du dann die Funktion |
Dadurch ergibt sich die Funktion | Dadurch ergibt sich die Funktion |
Im Prinzip hast Du jetzt gerade schon die Funktionen verknüpft. Das Verknüpfen ist also eine Art von zwei Funktionen hintereinander am gleichen x-Wert ausführen.
Wie Du siehst, macht es aber auch einen Unterschied, in welcher Reihenfolge die Funktionen miteinander verknüpft werden.
Wenn in der Mathematik verknüpft wird, dann wird das nicht als hintereinander Ausführen zweier Funktionen beschrieben. Hier gibt es fachlich richtige Schreibweisen und Bezeichnungen.
Wenn zwei Funktionen verkettet sind, dann gibt es zwei mögliche Gesamtfunktionen
.
oder
Im ersten Fall wird als die äußere Funktion und
als die innere Funktion bezeichnet. Im zweiten Fall wird
als die äußere Funktion und
als die innere Funktion bezeichnet.
Verkettete Funktionen werden mit einem Kringel verknüpft.
Dieser Kringel hat viele verschiedene Namen. So gibt es viele Möglichkeiten, die Formulierung auszudrücken:
Achtung: dieser Kringel ist nicht der gleiche Kringel wie das beim Skalarprodukt! Vom Kontext erfährst Du meistens, wofür der Kringel steht.
Das sind die Hauptbezeichnungen. Es gibt noch einige andere, die jedoch eher selten verwendet werden.
Aufgabe 1
Verkette die Funktionen und
auf zwei verschiedene Art und Weisen.
Lösung
1. Möglichkeit:
Als Erstes kannst Du Dir aufschreiben, wie du f und g verketten willst.
wird als "f von g von x" gesprochen.
Als Nächstes weißt Du schon, welche die Funktionen sind. An diesem Punkt geht es nur noch darum, die Funktion
als x-Wert in die Funktion
einzusetzen.
Diese Gleichung kannst Du jetzt noch weiter vereinfachen.
Abbildung 1: Verkettete Funktion
2. Möglichkeit:
Als Erstes schreibst Du Dir erst wieder auf, wie Du f und g verketten willst. In diesem Fall andersherum als im ersten Fall.
Dann kannst du die Funktion als x-Wert für
einsetzen.
Auch diese Gleichung kann noch vereinfacht werden.
Abbildung 2: Verkettete Funktion 2
Bisher wurde hier nur von zwei Funktionen gesprochen, die verkettet werden. Wie bei der Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division können aber auch mehr als 2 Funktionen verkettet werden.
Eine Verkettung besteht also daraus, dass eine von zwei Funktionen in die andere eingesetzt wird oder eine Funktion nach der anderen am gleichen x-Wert angewendet wird. In jedem Fall wird erst die innere Funktion berechnet. Das Ergebnis der inneren Funktion wird dann in die äußere Funktion eingesetzt.
Diese Art der Beschreibung beinhaltet indirekt auch schon, was der Definitionsbereich einer verketteten Funktion ist.
Die Wertemenge der inneren Funktion muss in der Definitionsmenge
der äußeren Funktion beinhaltet sein. Es gilt:
Das bedeutet, dass alle Ergebnisse, die aus der inneren Funktion entstehen können, auch in die äußere Funktion eingesetzt werden müssen.
Wenn Du Dir das wieder mit dem Nacheinander berechnen der Funktionen vorstellst, dann musst Du aus der ersten Funktion ein Ergebnis erhalten, das Du auch in die zweite Funktion einsetzen darfst, sonst kannst Du ja nicht weiterrechnen.
Aufgabe
Kann eine verkettete Funktion aufgestellt werden?
a) und
b) und
Lösung
a)
In diesem Fall ist g die innere Funktion und f die äußere Funktion. Die Wertemenge muss also ein Element der Definitionsmenge
sein.
Für die Wertemenge von g gilt:
Die Funktion kann die Werte aller reeller Zahlen annehmen.
Für die Definitionsmenge von f gilt:
Die Definitionsmenge der Funktion beträgt alle positiven reellen Zahlen. Das liegt daran, dass der Ausdruck unter einer Wurzel niemals 0 oder kleiner werden kann, da diese sonst nicht lösbar ist.
Jetzt siehst Du, dass die Wertemenge von kein Element der Definitionsmenge von
ist. Das bedeutet, die Funktionen können nicht einfach so verkettet werden.
Du kannst jedoch berechnen, für welche x-Werte die Funktion größer als 0 ist und somit eine Verkettung mit
möglich ist.
Die Verkettung der Funktionen zu
hat ein Ergebnis, wenn der einzusetzende x-Wert größer oder gleich wie
ist.
b)
Auch für diese Aufgabe ist g die innere Funktion und f die äußere Funktion.
Die Wertemenge von g lautet:
Die Definitionsmenge von f lautet:
In diesem Fall ist die Wertemenge der inneren Funktion ein Element der äußeren Funktion, was bedeutet, dass hier eine bedingungslose Verkettung stattfinden kann.
Um verkettete Funktionen zu berechnen, stellt sich die Frage, welche Rechengesetze in diesem Zug verwendet werden dürfen und welche nicht.
Für verkettete Funktionen darf das Assoziativgesetz verwendet werden. Das bedeutet, es dürfen die Klammern beliebig verschoben oder gänzlich weggelassen werden.
Wenn das Assoziativgesetz verwendet werden darf, darf dann auch das Kommutativgesetz verwendet werden? Die Antwort lautet nein. Wie Du oben bereits gesehen hast, ist die Reihenfolge, in der Funktionen verkettet werden, wichtig und hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Dementsprechend darf das Kommutativgesetz nicht angewendet werden.
Für verkettete Funktionen darf das Kommutativgesetz nicht angewendet werden, da die Reihenfolge der Verkettung eine maßgebliche Auswirkung auf das Ergebnis der Funktion hat.
Aber wie erkennst Du jetzt eigentlich, dass es sich um eine verkettete Funktion handelt?
Um verkettete Funktionen zu erkennen, musst Du prüfen, ob die Funktion eines dieser Merkmale hat.
Merkmal | Beispiel |
Die Funktion hat Klammern mit einem Exponenten. | |
Die Funktion ist eine e-Funktion. | |
Die Funktion hat eine Wurzel. | |
Die Funktion hat einen Logarithmus. | |
Die Funktion ist eine trigonometrische Funktion. |
Tritt eines dieser Merkmale nicht in seiner reinen Form, sondern in Verbindung mit anderen Zahlen und Variablen auf, so handelt es sich um eine verkettete Funktion.
Um verkette Funktionen abzuleiten, brauchst Du die Kettenregel.
Die Kettenregel besagt, dass die Ableitung zwei verketteter Funktionen folgendermaßen lautet:
ist dabei die äußere Ableitung und
die innere Ableitung.
Konkret bedeutet das, dass die Ableitung zweier verketteter Funktion aus der Ableitung der äußeren Funktion multipliziert mit der Ableitung der inneren Funktion besteht.
Ableitung = innere Ableitung · äußere Ableitung
Diese Regel kannst Du Dir gleich an einem Beispiel anschauen.
Aufgabe
Leite die Funktion ab.
Lösung
Diese Funktion ist eine trigonometrische Funktion. Du weißt also, dass sie eine verkettete Funktion ist und Du deshalb bei der Ableitung die Kettenregel verwenden musst.
1. Schritt: Identifizieren der zwei Einzelgleichungen.
2. Schritt: Ableiten der einzelnen Funktionen.
Funktion | Ableitung |
3. Schritt: Einsetzten der Gleichungen in die Kettenregel.
Die Ableitung der Funktion lautet
.
Mehr zur Kettenregel findest Du im zugehörigen Artikel.
In den folgenden Aufgaben kannst Du Dein erworbenes Wissen testen:
Aufgabe
Sind folgende Funktionen verkettete Funktionen?
a)
b)
c)
Lösung
a)
Die erste Funktion ist keine verkettete Funktion.
b)
Die zweite Funktion ist ebenfalls keine verkettete Funktion.
c)
Die dritte Funktion ist eine verkettete Funktion, da sie eine e-Funktion enthält.
Aufgabe
Verkette folgenden Funktionen in dieser Reihenfolge: .
a)
b)
c)
Lösung
a)
Bei der 1. Aufgabe kannst du die Gleichung für den x-Wert in
ersetzen.
b)
Bei der 2. Aufgabe kannst du beide x-Werte mit ersetzen.
c)
Bei der 3. Aufgabe musst du als Erstes für den x-Wert in
einsetzen.
Im nächsten Schritt kannst du diese Gleichung dann noch für x in einsetzen.
Funktionen werden verkettet, indem eine Funktion als x-Wert in eine andere Funktion eingesetzt wird.
h(x) = f(g(x))
Du kannst zwei Funktionen auf 5 verschiedene Wege verknüpfen:
Um verkettete Funktionen zu erkennen, musst du eigentlich nur prüfen, ob die Funktion eines dieser Merkmale hat:
Tritt eines dieser Merkmale nicht in seiner "reinen" Form, sondern in Verbindung mit anderen Zahlen und Variablen auf, so handelt es sich um eine verkettete Funktion.
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