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Was haben P und Q gemeinsam? Außer dass sie nacheinander im Alphabet stehen, werden sie beim Lösen von quadratischen Funktionen wichtig. Sie sind die Grundlage der pq-Lösungsformel für quadratische Gleichungen.
Die pq Formel, oder auch die Lösungsformel für quadratische Gleichungen in der Normalform (oder "kleine Lösungsformel") ermöglicht Dir das Finden von Nullstellen von quadratischen Funktionen und hilft beim Lösen von quadratischen Gleichungen.
Was Du bei der pq Formel lernst, kannst Du an vielen Stellen in Mathe, Physik oder auch der Technik gebrauchen.
Quadratische Gleichungen sind Polynome, die nach ihrem Term mit dem höchsten Grad benannt sind. Eine quadratische Gleichung ist also immer eine Gleichung mit einem höchsten Exponenten "hoch Zwei". Wenn Du alle Terme auf eine Seite bringst, lässt es sich in eine allgemeine Form für alle quadratischen Gleichungen umformen.
In einer quadratischen Gleichung ist auf einer Seite ein Term mit höchstens einem Polynom zweiten Grades.
Oft wird die pq-Formel aber auch verwendet, um die Nullstellen einer quadratischen Funktion zu bestimmen. Denn die Lösungsmenge der quadratischen Gleichung entspricht den Nullstellen der quadratischen Funktion .
Nullstellen sind die Punkte, an denen die Funktion f(x) die x-Achse schneidet.
Die pq Formel wird benutzt, um Lösungen für quadratische Gleichungen in der Normalform zu finden. In der Normalform steht vor dem kein Faktor und auf der anderen Seite des Gleichheitszeichens eine Null.
Die Normalform ist folgendermaßen definiert:
Dabei sind p und q reelle Zahlen. x ist eine reelle Variable.
So lassen sich am Ende alle quadratischen Gleichungen darstellen. Also Gleichungen, in denen maximal ein als höchster Grad auftaucht.
Ein Beispiel für eine quadratische Funktion ist
.
Wenn Du diese quadratische Funktion nun Null setzt, erhältst Du
.
Diese Gleichung kannst Du auch graphisch lösen, in dem Du schaust, an welchen Stellen die Funktion eine Nullstelle hat. Also die Stellen, an denen die Funktion die x-Achse schneidet (siehe Abbildung 1).
Damit lassen sich hier die Nullstellen direkt ablesen.Sie lauten:
Schritt 1
Nachdem Du sichergestellt hast, dass die gesamte Gleichung eine quadratische Gleichung ist (also das höchste Polynom eine Potenz in der zweiten Ordnung hat), addierst Du alle Terme auf eine Seite.
Vereinfacht gesagt, ziehst Du dann die rechte Seite von der linken Seite ab, sodass rechts die null und links alle übrigen Terme aufaddiert stehen.
Diesen ersten Schritt kannst Du anhand der folgenden Gleichung gut nachvollziehen. Stell Dir vor Du hast
gegeben und möchtest gerne alle Terme auf die linke Seite bringen.
Dann kannst Du die Terme auf der rechten Seite komponentenweise von beiden Seiten abziehen.
Damit hast Du alle Terme auf der linken Seite.
Schritt 2
Mittlerweile hast Du also eine quadratische Gleichung in der Form:
Um hier den Vorfaktor a vor dem quadratischen Term loszuwerden, teilst Du einfach die ganze Formel durch diesen.
Und damit erhältst Du eine Gleichung in der Normalform:
Sieh dir nochmal die allgemeine Normalform an. Für den Vorfaktor vor dem x (also p) und den Term ohne Variable (also q), bedeutet das:
Auch das kannst Du direkt auf das Beispiel von oben anwenden:
Lass uns doch die Gleichung von oben in die Normalform bringen:
Hier ist also und damit musst Du nur die Gleichung durch 5 dividieren.
Und schon hast Du Deine Gleichung in Normalform, auf die Du die pq Formel anwenden kannst:
Sobald Du also eine quadratische Gleichung in die Normalform gebracht hast, oder die quadratische Funktion in Normalform umgeformt, kannst Du Dich daran machen die Werte p und q daraus in die pq Formel einzusetzen und daraus dann die Lösungen für die Gleichung (oder die Nullstellen) zu bestimmen.
Mathematisch kannst Du die pq Formel wie folgt beschreiben:
Die pq Formel lautet:
Damit können die Lösungen für eine Gleichung der Form gefunden werden.
Alternativ kannst Du auch
nutzen. Das ist oft schneller in den Rechner eingegeben.
Um also quadratische Gleichungen oder Problemstellungen zur Nullstellenberechnung (zum Beispiel in einer Klassenarbeit) einfach und schnell zu lösen, solltest Du die pq-Formel auswendig kennen.
Beim Anwenden der pq-Formel kannst Du immer in den gleichen Schritten vorgehen:
Schritt 1: Wenn Du Dir also als Erstes die Gleichung von oben vornimmst, hast du den ersten Schritt schon hinter dir, da diese ja schon in Normalform gegeben ist. Jetzt schreibst Du am besten mal die pq Formel und Deine Gleichung direkt untereinander.
Schritt 2: Jetzt kannst Du direkt p und q ablesen. Vergiss aber nicht das Minus bei negativen Vorfaktoren mitzunehmen.
Für unsere Aufgabe ergeben sich also
Schritt 3: Nun ist es sinnvoll sich zunächst die pq-Formel einmal aufzuschreiben. Anschließend kannst Du die Werte für p und q in die Formel einsetzen.
Schritt 4: Um Dir Tipparbeit zu sparen, kannst Du vorher die Brüche und anderen Terme vereinfachen.
Wenn Du diese Formel jetzt für mit - und für mit + in den Taschenrechner eingibst, hast Du bei die Kleinere und bei die größere Lösung :
Sie stimmen mit den zeichnerisch ermittelten Werten von oben überein!
Ausführlicher findest Du noch weitere Aufgaben in den Beispielen unten.
Die allgemeine Form
kannst Du ebenso mit der sogenannten Mitternachtsformel oder abc-Formel lösen
Für die Herleitung ist die sogenannte quadratische Ergänzung wichtig. Die pq Formel ergibt sich aus der Normalform der quadratischen Gleichung, indem diese quadratisch ergänzt wird:
Damit hast Du erstmal Terme mit von den Konstanten getrennt.
Bei der quadratischen Ergänzung werden beide Seiten der Formel mit ergänzt. Der Term wird lediglich umgeschrieben zu . Also mit 2 erweitert.
So erhältst Du folgenden Term, welcher mittels der ersten binomischen Formel zusammengefasst werden kann:
Ziehst Du nun die Wurzel, erhältst Du schon fast die pq-Formel in bekannter Form.
Die Betragsstriche sind hier nötig, da durch die "hoch 2" auch negative Werte für x bzw. positiv werden.
Subtrahierst Du nun noch die ergibt sich die pq-Formel aus der Definition.
Wie bereits erwähnt, hat nicht jede quadratische Gleichung zwei Lösungen. Manche haben nur eine oder sogar gar keine Lösung.
Um Auskunft über die möglichen Lösungen einer quadratischen Gleichung zu erhalten, kannst Du die sogenannte Diskriminante verwenden. Dieser mathematische Begriff stammt aus dem lateinischen und bedeutet "unterscheiden".
Als Diskriminante der pq-Formel bezeichnet man den Term unter der Wurzel, also: . Dieser kann folgende Auskünfte für die Lösungen geben:
Die quadratische Gleichung hat zwei Lösungen | |
Die quadratische Gleichung hat eine Lösung | |
Die quadratische Gleichung hat keine Lösung |
Unten siehst Du für jeden der drei Fälle ein Beispiel.
Diskriminante | Funktionsgraph (Beispiel, Abbildungen 2–4) | quadratische Gleichung |
Der Funktionsgraph schneidet die x-Achse an zwei Punkten: | Die quadratische Gleichung hat zwei Lösungen: | |
Der Funktionsgraph berührt die x-Achse an einem Punkt: Abbildung 3: Quadratische Funktion mit einer Nullstelle | Die quadratische Gleichung hat eine Lösung. | |
Der Funktionsgraph berührt die x-Achse nicht:
| Die quadratische Gleichung hat keine Lösung. |
Oft werden zu diesem Thema auch Fragen gestellt.
Aufgabe 1
Gib an wie viele Lösungen diese Gleichung hat:
Lösung
Schritt 1: Gleichung in die Normalform umformen.
Dieser Schritt ist hier nicht nötig, die Gleichung liegt schon in der Normalenform vor.
Schritt 2: Dann kannst Du erstmal p und q ablesen.
Schritt 3: Diese Werte für p und q setzt Du jetzt in den Term von oben ein. Das funktioniert genauso wie bei der pq Formel selbst. Du schreibst die Formel nochmal hin und ersetzt das p und das q durch die Zahlen die Du abgelesen hast.
Das bedeutet die Gleichung hat zwei Lösungen. Das ist auch im Bild anhand der Schnittpunkte der Funktion mit der x-Achse zu sehen. Diese Nullpunkte sind die Lösungen der Gleichung.
Die beiden Lösungen sind übrigens:
Beginne also zunächst mit einer Normalparabel und widme dich dann den weiteren Übungsaufgaben.
Aufgabe 2
Bestimme alle x für die gilt:
Lösung
Schritt 1: Ausgeschrieben in Normalform würde die Gleichung heißen:
Den ersten Rechenschritt kannst Du dir hier also sparen, da die Gleichung ja schon in einer Normalform vorliegt.
Schritt 2: Die beiden fett markierten Terme sind ergänzt, damit Du jetzt die Formel mit der Definition der Normalform vergleichen kannst.
Hier ergibt sich für und für .
Schritt 3: Setze diese Werte nun in die pq-Formel ein und berechne das Ergebnis für x.
Schritt 4: Damit stellst Du nach dem Ausrechnen fest: Für diese Gleichung gilt die Lösungsformel und ergibt
In der Funktionsgleichung der Normalparabel waren p und q jeweils Null.
Ein weiterer Fall ergibt sich, wenn der Vorfaktor p fehlt.
Aufgabe 3
Bestimme alle x für die gilt:.
Lösung
Schritt 1: Zur Bestimmung von x, muss die folgende Gleichung zunächst in Normalform umgestellt werden.
Schritt 2: Hier ist zwar ein vorhanden, aber eben kein p, es gilt .
Schritt 3: Setze jetzt die gefundenen Werte ein und berechne die pq-Formel.
Schritt 4: Und damit erhältst Du ganz einfach das, was Du vermutlich auch durch normales Umstellen der Ausgangsgleichung herausgefunden hättest.
Und zwar sind das die beiden Lösungen:
Hättest Du an die zweite Lösung gedacht? Wenn nicht, siehst Du hier einen weiteren Vorteil der pq-Formel.
Aufgabe 4
Bestimme alle x für die gilt:.Lösung
Schritt 1: Zu Beginn wird die Gleichung in die Normalform umgestellt, also die von beiden Seiten abgezogen. Das sieht dann folgendermaßen aus:
Schritt 2: Das q fehlt () , hier kannst Du nur p ablesen.
Schritt 3: Dieses p kannst Du jetzt in die pq Formel einsetzen. Für q entsprechend die Null.
Schritt 4: Und damit hast Du nach dem Ausrechnen erfolgreich die beiden Lösungen bestimmt.
Hier noch ein ganz normales Beispiel mit einem Wert für p und einen für q.
Aufgabe 5
Bestimme x.
Lösung
Schritt 1: Da dort schon die Normalform gegeben ist, kannst Du den ersten Schritt auslassen.
Schritt 2: Lese und ab.Schritt 3: Setze die Werte für p und q in die pq Formel ein.Schritt 4: Nachdem Du die Zahlen eingesetzt hast, kannst Du die Gleichung für und lösen, indem Du einmal mit und einmal mit rechnest:
Die zwei Lösungen zu der Gleichung lauten also
und
Hier musst Du die Gleichung aus der allgemeinen Form erst in die Normalform umwandeln:
Aufgabe 6
Löse die Gleichung nach x auf:
Lösung
Schritt 1: In diesem Fall kannst Du den Vorfaktor 2 leicht entfernen, indem Du die gesamte Gleichung durch 2 teilst.
Schritt 2: Nun hast Du die Gleichung in die Normalform überführt und kannst wie gewohnt die pq Formel anwenden. Dafür bestimmst Du zuerst p und q.
Schritt 3: Jetzt kannst Du die beiden Werte in die pq Formel einsetzen.
Schritt 4: Nun müssen lediglich die Brüche aufgelöst werden, um beide Lösungen zu erhalten.
und
Diese sind keine rationalen Zahlen mehr, es wäre also nicht sinnvoll sie als Dezimalzahl anzugeben.
Die Lösungen für die Gleichung
lauten also
und
Auch Gleichungen dieser Art kannst Du mit der pq-Formel lösen.
Aufgabe 7
Bestimme x:
Lösung
Schritt 1: Hier gibt es diesmal viel umzuformen.
Als Erstes versuchst Du die Klammern loszuwerden. Dafür multiplizierst Du die binomische Formel rechts aus.
Dann sortierst Du auf beiden Seiten nach den Potenzen.
Addierst Du jetzt auf der rechten Seite die ganzen getrennten Potenzen aufeinander, sehen beide Seiten dann so aus:
Dann ziehst Du die rechte Seite der Formel von beiden Seiten ab.
Glücklicherweise ist kein Vorfaktor vor dem und dadurch steht die Formel nun direkt in der Normalform da:
Schritt 2: Da sich die direkt ohne Vorfaktor ergeben haben, kannst Du in Dir hier eine Division sparen und p und q direkt ablesen
Schritt 3: Setze nun p und q in die Formel ein.
Schritt 4: Berechne .
Und damit hast Du die einzige Lösung:
aus einer Gleichung, die viele Komponenten hatte, bestimmt.
Mit der pq-Formel können die Lösungen bzw. Nullstellen quadratischer Gleichungen in Normalform bestimmt werden.
Quadratische Gleichungen können in die Normalform überführt oder mit Hilfe der Mitternachtsformel gelöst werden.
Die Diskriminanteist relevant für die Anzahl der Lösungen bzw. Nullstellen. Es wird in drei Fälle unterschieden:
p ist in der Normalform für quadratische Gleichungssysteme
x2+px+q=0
der Vorfaktor vor dem linearen Anteil "p*x".
q ist in der Normalform für quadratische Gleichungssysteme
x2+px+q=0
der Summand ohne Variable.
Die pq-Formel löst ein quadratische Gleichungssystem in der Normalform nach x auf. Die quadratische Ergänzung ist eine Darstellung der quadratischen Gleichung in der der Scheitelpunkt gut ablesbar ist.
x1/2= -(p/2) +- SQRT[ (p^2)/4 - q]
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