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"Die Vermessung der Welt" ist ein weltweit erfolgreicher Roman des deutschen Schriftstellers Daniel Kehlmann. Eine erste, kurze Zusammenfassung der Handlung: Das Werk dreht sich um die beiden Wissenschaftler Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Ein Teil des Romans erzählt die Lebensgeschichten der beiden Männer getrennt voneinander. Ab dem ersten Zusammentreffen sind ihre Lebenswege aber miteinander verwoben.Du möchtest eine Analyse zu "Die Vermessung der…
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Jetzt kostenlos anmelden"Die Vermessung der Welt" ist ein weltweit erfolgreicher Roman des deutschen Schriftstellers Daniel Kehlmann. Eine erste, kurze Zusammenfassung der Handlung:
Du möchtest eine Analyse zu "Die Vermessung der Welt" schreiben? Neben einer Inhaltsangabe erhältst Du im Folgenden auch eine Figurenkonstellation sowie eine Interpretation des Romans.
Daniel Kehlmanns Roman erschien 2005 und wurde 2012 verfilmt. Bei dem Roman handelt es sich um eine Doppelbiografie.
Nachfolgend erhältst Du eine Zusammenfassung des Romans "Die Vermessung der Welt". Innerhalb der Geschichte gibt es eine Rahmenhandlung und eine Binnenhandlung.
In der Rahmenhandlung von "Die Vermessung der Welt" lernen sich der Mathematiker Carl Friedrich Gauß und der Naturforscher Alexander von Humboldt kennen und stehen von da an in engem Austausch miteinander. Das erste Kapitel des Romans handelt von dem ersten Aufeinandertreffen, bei dem auch Eugen, der Sohn von Gauß, dabei ist.
Als sie die Grenze von Hannover nach Preußen überqueren müssen, kommt es zu Schwierigkeiten, da Gauß keinen Pass hat. Da die Gendarmen allerdings mit einem anderen Passagier beschäftigt sind, können sie die Grenze passieren. In Berlin trifft Gauß auf Humboldt und es soll eine Fotografie von ihnen angefertigt werden, wobei sich Gauß unwohl fühlt und nicht stillstehen möchte.
"Gendarm" bezeichnet umgangssprachlich einen bewaffneten und uniformierten Polizisten. Der Begriff stammt vom Französischen gendarme und ist heute eher veraltet.
Die Binnenhandlung des Romans "Die Vermessung der Welt" stellt die einzelnen Lebenswege von Gauß und von Humboldt dar, wobei sich die einzelnen Kapitel einem der beiden Männer widmen. Dabei wird der jeweilige Lebensweg bis zu ihrem gemeinsamen Treffen in Berlin erzählt.
Der Rückblick zu Alexander von Humboldts Leben beginnt im zweiten Kapitel "Das Meer".
Die "Neue Welt" ist ein veralteter Begriff für den amerikanischen Doppelkontinent, der erst 1492 von Christoph Kolumbus entdeckt wurde. Bis dahin war den Europäern nur die sogenannte "Alte Welt" mit den Kontinenten Europa, Asien und Afrika bekannt.
Ihre erste gemeinsame Reise nach Südamerika wird im vierten Kapitel "Die Höhle" beschrieben.
Ein Gouverneur bezeichnet in diesem Fall den obersten Leiter der südamerikanischen Kolonie, in der sich von Humboldt und Bonpland befinden.
Der Orinoko ist ein Fluss im heutigen Venezuela und einer der wasserreichsten Flüsse Südamerikas. Er liegt nördlich vom Äquator, dem Breitenkreis, der die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel teilt.
Der Amazonas liegt in den südamerikanischen Ländern Peru, Kolumbien und Brasilien und ist einer der längsten Flüsse der Erde. Etwa 300 Kilometer südlich vom Äquator fließt er durch das Amazonasbecken, welches den größten Teil des tropischen Regenwaldes enthält.
Bis ca. 1800 haben Forscher eine Verbindung dieser beiden Flüsse für unmöglich gehalten. Mittlerweile hat man jedoch einen Fluss zwischen den beiden Strömen entdeckt. Der Fluss heißt "Rio Casiquiare" und bildet einen natürlichen Kanal zwischen dem Orinoko und dem Amazonas.
Bonpland und von Humboldt finden nach einigen lebensgefährlichen Abenteuern tatsächlich den Kanal und vermessen ihn. Es kommt zu Konflikten mit den Bewohnern der Gegend, da von Humboldt Gräber zu wissenschaftlichen Zwecken schändet.
Ein weiteres Vorhaben der Forscher ist es, die Wirkungsweise des Giftes Curare zu erforschen. Durch Selbstversuche findet von Humboldt heraus, dass die giftige Wirkung nur eintritt, wenn es direkt in die Blutlaufbahn injiziert wird.
Im achten Kapitel "Der Berg" besteigen die beiden den Berg Chimborazo, was mit schweren Komplikationen verbunden ist.
Der Chimborazo ist mit seinen 6263 Metern der höchste Berg Ecuadors.
Das zehnte Kapitel "Die Hauptstadt" beendet den Rückblick auf von Humboldts Leben.
Der Neptunismus beschreibt eine wissenschaftliche Theorie, die besagt, dass alle Gesteine der Erde ursprünglich aus den Ozeanen stammen. Diese Form der Gesteine heißt Sedimentgesteine. Die Theorie ist wissenschaftlich verworfen und entspricht nicht mehr den modernen Erkenntnissen.
Die Azteken sind ein Volk, das zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert in Mexiko lebte und eine Hochkultur entwickelte. Sie wurden nach der Entdeckung Amerikas von den Europäern im 16. Jahrhundert unterworfen.
Die Stadt "Teotihuacan" liegt ebenfalls im Zentralen Hochland Mexikos und war zwischen 100 und 650 n. Chr. das Zentrum der Kultur und Verwaltung der Einwohner Mittelamerikas.
Ab 750 wurde die Stadt aus bis heute unklaren Gründen verlassen, sodass die Azteken sie bereits als Ruine vorfanden. Das Volk erklärte die Stadt daraufhin zu einem mystischen Ort und gab ihr den Namen.
Der Vulkan "Jorullo" liegt an einem Hang im Südwesten des Zentralen Hochlands in Mexiko. Er ist von 1759 bis 1774, also 15 Jahre lang, ausgebrochen.
Durch den neu erlangten Ruhm von Humboldts werden er und Bonpland auf einer Reise nach Philadelphia zu dem amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson eingeladen, der sie über ihre Reisen ausfragt. Von Humboldt hat derweil aber Heimweh nach Paris und möchte nach Europa zurückkehren.
Carl Friedrich Gauß stammt im Gegensatz zu Alexander von Humboldt aus armen Verhältnissen. Sein Verhältnis zu seiner Mutter ist innig, während er seinen Vater für unintelligent hält. Durch hervorragende schulische Leistungen erhält er ein Stipendium durch den Herzog von Braunschweig und entdeckt früh seine Begabung und Leidenschaft für die Mathematik.
In seiner Zeit als Student löst er bereits komplexe mathematische Probleme und arbeitet an einem Grundlagenwerk zur Arithmetik, welches er mit nur 20 Jahren veröffentlicht. Aus Geldnot arbeitet er nach seinem Studium als Landvermesser und liest zum ersten Mal über die Reisen Humboldts.
Die Arithmetik ist ein Teilgebiet der Mathematik und umfasst die Grundrechenarten und das Rechnen mit natürlichen Zahlen (=ganze Zahlen).
Er lernt seine spätere Ehefrau Johanna kennen und vollendet mit 21 Jahren sein Grundlagenwerk, das ihm den Ruf des Fürsten der Mathematik einbringt.
Immanuel Kant (1724–1804) ist ein deutscher Philosoph der Aufklärung. In dieser Epoche wird der Mensch als vernunftbegabtes, rational denkendes Wesen begriffen. Der christliche Glaube rückte in den Hintergrund und man wendete sich mehr den Naturwissenschaften zu.
Gauß erhält eine Anstellung als Direktor der Sternenwarte. Dadurch ist er zunächst finanziell abgesichert.
In einer Sternwarte bzw. einem astronomischen Observatorium kann man mit Hilfe von wissenschaftlichen Instrumenten den Sternenhimmel genau beobachten.
Die sogenannten Koalitionskriege fanden von 1792 bis 1815 statt und wurden durch die Französische Revolution (1789–1795) hervorgerufen.
Das neunte Kapitel "Der Garten" ist das letzte, das Gauß' Leben vor der Begegnung mit von Humboldt behandelt. Da er nun allein mit seinen beiden Kindern ist, heiratet er die beste Freundin seiner verstorbenen Frau, Minna. Um finanzielle Sicherheit zu erlangen, arbeitet er als Leiter der staatlichen Messkommission, wodurch er zu einem Anwesen mit einem merkwürdigen Bewohner kommt. Die Lebenswege von Humboldt und Gauß findest Du in der nachstehenden Grafik aufgeführt:
Abb. 1: Lebenswege von Humboldt und Gauß vor ihrem ersten Treffen
Die Handlung in den Kapiteln 11 bis 16 schließt an die Rahmenhandlung des ersten Kapitels an, in dem sich Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt kennenlernen. Sie befinden sich im elften Kapitel "Der Sohn" zusammen mit Eugen Gauß in Berlin im Anwesen von Humboldts. Dort tauschen sie sich über die Wissenschaften aus, wobei verschiedene Herangehensweisen der beiden deutlich werden.
Unter "Empirie" versteht man eine methodische Sammlung von Daten, um bestimmte Erkenntnisse zu gewinnen.
Nachdem Eugen vor seinem Vater geflüchtet ist, findet er sich in der Großstadt Berlin wieder. Er ist zunächst orientierungslos, schließt sich aber schnell einer Gruppe von Studierenden, die für Freiheit eintreten, an. Eugen kann sich in ihren Forderungen wiederfinden und folgt ihnen zu einer unerlaubten Versammlung.
Um Eugen befreien zu können, müssen die beiden an einer spiritistischen Sitzung teilnehmen, auf der sich der Gendarmerie-Kommandant befindet. Von Humboldt hat dabei eine Begegnung mit seiner verstorbenen Mutter, während Gauß sich über die Veranstaltung lustig macht. Durch Gauß' schlechte Verhandlungen wird Eugens Lage zunächst noch verschlimmert. Nach dem gescheiterten Versuch, den Sohn aus seiner Haft zu befreien, berichten sich von Humboldt und Gauß gegenseitig von neu gefassten wissenschaftlichen Plänen.
Eugen kommt durch von Humboldts Bemühungen doch noch aus seiner Haft frei, wird allerdings nach Amerika verbannt. Nach einer letzten Begegnung mit seinem Vater tritt er die Reise an. Von Humboldt gibt ihm Ratschläge zum richtigen Verhalten in der Neuen Welt. Eugen wird seinem Vater währenddessen immer ähnlicher.
Abb. 2: Handlung nach dem ersten Treffen in Berlin
Nachfolgend erhältst Du eine Figurenkonstellation der wichtigsten Figuren des Romans "Die Vermessung der Welt", darunter die Wissenschaftler Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt.
Unter dem "Universalgenie" versteht man einen Menschen, der auf vielen verschiedenen Gebieten zu genialen Leistungen fähig ist.
Alexander von Humboldt
wächst im ständigen Schatten seines älteren Bruders Wilhelms auf. Dies animiert ihn schließlich dazu, diesen zu übertrumpfen. Er stammt aus einer wohlhabenden Adelsfamilie, in der viel Wert auf Bildung gelegt wird. Allerdings widmet er sich erst nach dem Tod seiner Mutter der Wissenschaft.
In einer Charakterisierung könnte man ihn außerdem so beschreiben:
Zum Ende seines Lebens hin muss sich Alexander eingestehen, dass er sein Lebenswerk, die gesamte Welt zu vermessen, nicht vollenden wird. Seine Reise durch Russland wird durch politische Vorbehalte des Zaren und die Behinderungen durch seine Gefolgschaft zu einem Reinfall. Er realisiert, dass eine jüngere Generation von Wissenschaftler*innen sein Vorhaben vollenden muss.
Von Humboldts wissenschaftliche Aktivitäten werden auch durch die Freundschaft zu Aimé Bonpland ermöglicht.
Anders als von Humboldt wächst Gauß in ärmlichen Verhältnissen auf und kann diesen nur durch seine akademischen Leistungen entkommen. Er ist von Anfang an ein Einzelgänger, was sich auch in seiner wissenschaftlichen Methode manifestiert, welche sich eher auf die Theorie konzentriert.
Weitere Eigenschaften in seiner Charakterisierung wären zum Beispiel:
Seine Freundschaft mit Alexander von Humboldt wird auch durch ihre Unterschiede getragen:
Eugen ist das dritte Kind von Carl Friedrich Gauß und stammt aus dessen zweiter Ehe.
Die Urburschenschaft verfolgte das Ziel, die Zusammenschlüsse an den Universitäten abzuschaffen und alle Studenten in einer "Allgemeinen Burschenschaft“ zusammenzuführen.
Hier siehst Du die Figurenkonstellationen der drei Charaktere:
Abb. 3: Figurenkonstellation in "Die Vermessung der Welt"
Eine Analyse von "Die Vermessung der Welt" zeigt, dass sich die verschiedenen Zeitebenen in der Sprache des auktorialen bzw. berichtenden Erzählers ausdrücken. Insgesamt ist der Roman als experimentell zu verstehen und besonders bei seinem Erscheinen eine Neuheit gewesen. Die historischen Ereignisse, Zusammenhänge und Figuren, die dargestellt werden, sind nur teilweise an echten Geschehnissen orientiert, zum Teil aber auch fiktiv, was das Werk zu einem historischen Roman macht.
Der auktoriale Erzähler blickt von außen auf die Geschichte und ist allwissend in Hinblick auf die Figuren und deren Gedanke und Gefühle.
Der Aufbau des Romans "Die Vermessung der Welt" zeigt, dass das Werk über eine Rahmenhandlung und zwei Binnenhandlungen verfügt. Das erste Kapitel, wie auch die Kapitel 11 bis 16, bilden dabei die Rahmenhandlung, in der sich von Humboldt und Gauß kennenlernen und auch zusammenarbeiten. In den Kapiteln 2 bis 10 werden abwechselnd die Biografien der Wissenschaftler vor ihrem ersten Treffen beleuchtet.
Durch die Aufteilung in Rahmen- und Binnenhandlung wird ein gemeinsamer Handlungsstrang der beiden Hauptfiguren schon vor dem ersten Zusammentreffen angedeutet, obwohl es ihn nicht wirklich gibt. Diese "erzählerische Illusion" wird auch durch den Aufbau beider Lebensgeschichten gestützt, die fast gleich gegliedert sind.
Zwischen den einzelnen Lebensstationen liegen mitunter größere Zeitsprünge und die einzelnen Kapitel bilden jeweils eine in sich geschlossene Geschichte ab. Das wird durch die Kapitelbezeichnungen unterstrichen, die sich immer mit nur einem Nomen auf das Wesentliche der Handlungsstränge beziehen und damit an die Überschriften in einem Lexikon erinnern.
Die Sprache des Romans "Die Vermessung der Welt" ist sachlich und frei von Emotionen, was auch durch die kurzen Kapitelbezeichnungen deutlich wird.
Die Sprache weist auch ironische Töne bezüglich der Protagonisten und deren Weltsicht auf, wodurch deutlich wird, dass sie von einem modernen Erzähler aus der heutigen Perspektive betrachtet werden und nicht aus dem Kontext ihrer eigenen Zeit heraus.
Selbstverständlich wollte er [Gauß] nicht dorthin. ...Nun versteckte sich also Professor Gauß im Bett."
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Daniel Kehlmanns "Die Vermessung der Welt" (2008, Hamburg: Rowohlt Verlag)
Die komische Stimmung wird vor allem durch das Wort "selbstverständlich" untermauert, da einer der größten Mathematiker der Zeit nicht an einem wissenschaftlichen Kongress teilnehmen möchte. Im Anschluss versteckt sich der "Professor" in seinem Bett.
Die Überschriften unterscheiden sich in der Binnen- und Rahmenhandlung. In den beiden Binnenhandlungen, die die individuellen Lebenswege der Protagonisten zeichnen, werden die Kapitel nach wissenschaftlichen Erkenntnissen oder naturwissenschaftlichen Vokabeln benannt. In der Rahmenhandlung gibt es Kapitelnamen, die familiäre Verhältnisse beschreiben oder auf die Handlung selbst eingehen.
Die Interpretation von "Die Vermessung der Welt" kann anhand verschiedener Themen und Motive erfolgen:
Sowohl Gauß als auch von Humboldt sind als geistige Kinder der Aufklärung zu verstehen.
Das wird daran erkennbar, dass seine Methoden immer wieder als alt oder überholt dargestellt werden. Außerdem machen sich bei dem Kongress im ersten Kapitel junge Wissenschaftler über ihn lustig.
Die Aufklärung ist gekennzeichnet vom Bekenntnis zur Vernunft. Mit dieser Vernunft einhergehend, plädierte die aufklärerische Gesinnung für Toleranz, Bildung und Unabhängigkeit.
Der Philosoph Immanuel Kant sah die Aufklärung als "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit". Unter dieser Unmündigkeit verstand er die Unfähigkeit, autonom (selbstständig) zu denken, seine Meinung zu sagen und zeitgenössische Zustände zu kritisieren. Das Gegenstück zu dieser Unmündigkeit bildet das "autonome Ich". Dieses ermöglicht die Befreiung von jeglicher Abhängigkeit und führt zur Selbstverwirklichung, Fortschritt, Wissenschaft und Freiheit.
Gauß verkörpert hingegen den modernen Typus des Wissenschaftlers, der sich stark spezialisiert, hauptsächlich theoretisch arbeitet und alte Herangehensweisen hinterfragt.
Von Humboldt nähert sich im Laufe des Romans der wissenschaftlichen Weltsicht von Gauß an. Noch zu Beginn der Handlung, bei der Vermessung des Kanals im Dschungel, ist er der Überzeugung, dass die Welt durch seine Entdeckungen verändert werden würde. In höherem Alter übernimmt er die Meinung von Gauß, dass die einzelnen Phänomene der Welt bloß zufällig sind und nicht viel über die Gesetzmäßigkeiten der Physik aussagen würden.
Die Gedanken der Aufklärung waren für beide Wissenschaftler prägend und damit auch die Ablehnung von jeglichem Aberglauben. Im Roman wird diese rationale Weltsicht häufiger thematisiert, indem beide übernatürliche Erlebnisse haben, die von den Wissenschaftlern jedoch ignoriert werden.
Am Ende ihrer beider Leben stehen sie in telepathischem Kontakt, was von ihnen zwar zur Kommunikation verwendet, gleichzeitig aber auch nicht hinterfragt wird. Dieses Phänomen kann weder von Gauß, noch von Humboldt erklärt werden und auch nicht durch wissenschaftliche Methoden, weshalb es sich dem Kompetenzbereich beider Männer entzieht.
Immanuel Kant, der als einer der wichtigsten Köpfe der europäischen Aufklärung gilt, ist in dem Roman bereits senil. Seine Ideen sind zwar eine Grundlage für das Weltbild von Humboldt und Gauß, allerdings haben sie keine besonders enge Verbindung zu dem Philosophen.
Die Figur Kants in "Die Vermessung der Welt" schickt ein Thema voraus, das am Ende des Romans besonders tragend wird: das Altern.
Von Humboldt wird als typischer Vertreter der Weimarer Klassik charakterisiert. Er tritt häufig in einer ungemütlichen Uniform in Erscheinung und orientiert sich an ein Weltbild, in dem der Mensch als freies Wesen im Mittelpunkt steht.
Trotzdem bleibt er in seiner Lebensführung fast schon fremdbestimmt, da er sich sehr an den gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit orientiert. Seine Humorlosigkeit und sein gesteigertes Interesse an genauen Daten kann auch als eine Satire auf das typisch Deutsche verstanden werden, das auch in den Werken des echten Alexander von Humboldt deutlich wird.
Gauß ist hingegen uninteressiert an der Gesellschaft und ihren Vertretern, wie auch an der Politik und scheint dadurch noch freier zu leben als von Humboldt.
"Die Vermessung der Welt" ist das bisher erfolgreichste Werk des Schriftstellers Daniel Kehlmann. Es wurde 2005 veröffentlicht und war für lange Zeit Anführer der Spiegel-Bestsellerliste. Zudem war es 2006 laut der New York Times auf der Liste der meistverkauften Bücher weltweit auf dem zweiten Platz. Kehlmann ist seitdem eine Figur der Öffentlichkeit und neben seinen Romanen in vielen Interviews, Essays und Kolumnen in der Presse vertreten.
Hinsichtlich des historischen Hintergrund von "Die Vermessung der Welt" kann gesagt werden, dass dem Autor Daniel Kehlmann die Idee zu dem Roman kam, als er das erste Mal davon hörte, dass sich Gauß und Humboldt begegnet seien.
Der Autor von "Die Vermessung der Welt", Daniel Kehlmann, wurde 1975 in München geboren und wuchs hauptsächlich in Wien auf. Sein Vater war der Theater- und Filmregisseur Michael Kehlmann und seine Mutter die Schauspielerin und Künstlerin Dagmar Mettler.
Carl Friedrich Gauß:
wächst in ärmlichen Verhältnissen auf
Einzelgänger
konzentriert sich in seiner wissenschaftlichen Methode auf die Theorie
arbeitet als Vermesser, Astronom und Professor für Mathematik
vollendet Hauptwerk "Disquisitiones Arithmeticae" mit 21 Jahren
"Die Vermessung der Welt" ist ein historischer Roman. Die Handlung findet zwar in der Vergangenheit statt, allerdings sind einige Ereignisse fiktiv oder fiktionalisiert. Die Sprache des Romans entspricht eher einer modernen Erzählung.
Der Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt und der Mathematiker Carl Friedrich Gauß wollen im Roman die Welt vermessen, können dies aber nicht vollenden.
Das Buch "Die Vermessung der Welt spielt 1828. Dies ist das Jahr, in dem die Rahmenhandlung beginnt und die beiden Hauptfiguren aufeinandertreffen. Die Binnenhandlung erzählt deren Lebenswege bevor sie sich getroffen haben.
Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß haben sich tatsächlich 1828 bei einer Tagung getroffen und Gauß hat daraufhin einige Monate bei Humboldt in Berlin gewohnt.
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