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Die Erzählung "Brigitta" wurde in seiner ersten Fassung im Jahr 1843 vom österreichischen Schriftsteller Adalbert Stifter veröffentlicht. Eine Zusammenfassung würde von der Geschichte eines Liebespaares in Ungarn und die Bedeutsamkeit innerer Schönheit erzählen. Die Protagonistin und Namensgeberin der Erzählung Stifters, Brigitta, wurde ihr Leben lang aufgrund ihrer Hässlichkeit verstoßen. Eines Tages erkennt jedoch ein reicher junger Mann ihren Wert und verliebt sich in sie. "Brigitta" von Adalbert Stifter wird der Epoche von Biedermeier zugeordnet.
Im Folgenden erhältst Du eine Zusammenfassung von "Brigitta" von Adalbert Stifter. Die Handlung von "Brigitta" wird durch einen Ich-Erzähler vermittelt, der als Figur in der Erzählung agiert. Sein Name wird in der Geschichte nicht genannt. Der Erzähler lernte auf einer seiner Reisen durch Italien einen Major kennen und freundete sich mit diesem an. Als sich ihre Wege trennten, lud der Major den Erzähler zu einem Besuch bei sich zu Hause ein. Zwei Jahre später folgte der Erzähler der Einladung und kam nach Ungarn.
Der Major ist ein mittlerer Dienstgrad für Soldaten.
Als der Erzähler in Ungarn ankommt, trifft er zunächst auf eine Frau in Männerkleidern. Er glaubt aufgrund ihrer Gewänder, dass sie ein männlicher Verwalter wäre und fragt nach dem Weg. Es stellt sich heraus, dass die Frau Brigitta Marosheli heißt und die Nachbarin des Majors ist. Sie lebt allein mit ihrem Sohn Gustav und bewirtschaftet das Gut neben dem Major.
Brigitta ist eine intelligente und tatkräftige Frau und viele andere Gutsbesitzer schätzen ihren Rat. Der Major und sie stehen in enger Beziehung zueinander. Der Major erzählt, vor einigen Jahren sei Brigitta todkrank gewesen und er habe sich um sie gekümmert.
Im dritten Kapitel der Erzählung berichtet der Ich-Erzähler von Brigittas Vergangenheit. Sie wäre schon hässlich zur Welt gekommen und selbst ihre Mutter habe sie daher verstoßen. Erst ein reicher junger Mann namens Stephan Murai habe sich für sie interessiert. Selbst als Brigitta beteuerte, sie wäre seine Liebe nicht wert, bestand er darauf, dass sie heirateten. Gemeinsam bekamen sie ihren Sohn Gustav.
Nach einigen Jahren Ehe zogen sie aus ihrer Heimat fort und Stephan lernte in dem neuen Dorf eine wunderhübsche Frau kennen. Nachdem Stephan diese Frau in den Arm genommen hatte, forderte Brigitta die Scheidung. Nach ihrer Trennung zog Brigitta mit Gustav in die Steppe, in der sie nun lebten.
Der Ich-Erzähler beobachtet die Gespräche und das Verhalten zwischen dem Major und Brigitta. Er stellt fest, dass diese verliebt sein müssen. Sie leben diese Liebe jedoch nicht aus, sondern bleiben auf einer freundschaftlichen Basis. Dies ändert sich, als Gustav von einem Rudel Wölfe angegriffen wird. Der Major kommt ihm zu Hilfe und Brigitta fällt ihm erleichtert um den Hals. Sie entschuldigen sich beieinander für die Vergangenheit und der Erzähler erkennt, dass der Major in Wahrheit Stephan Murai ist.
Die Figuren in "Brigitta" stellen das häusliche Leben in der ungarischen Steppe dar. Der Erzähler beschreibt das Geschehen aus seiner Perspektive und zeigt so auf, dass Brigitta zwar äußerlich unattraktiv ist, jedoch trotzdem weithin geschätzt wird. Die nächsten Abschnitte stellen eine Charakterisierung der Figuren aus "Brigitta" von Adalbert Stifter dar.
Es folgt eine Analyse von "Brigitta" von Adalbert Stifter. Adalbert Stifter beschreibt in "Brigitta" eine idyllische Landschaft und das einfache Leben der ungarischen Bäuerinnen und Bauern. Die Liebesgeschichte von Brigitta und Stephan und ihre Lebensweise demonstrieren die Stabilität und Sicherheit des privaten Raumes.
Zu Stil und Sprache von "Brigitta" von Adalbert Stifter kann Folgendes festgestellt werden: Die Handlung wird von "Brigitta" aus der Erzählperspektive eines Ich-Erzählers berichtet. Zu Beginn der Erzählung spricht der Erzähler allerdings auch in "Wir"- Formulierungen, wie Du an diesem Beispiel erkennen kannst:
Daß zuletzt sittliche Gründe vorhanden sind, die das Herz heraus fühlt, ist kein Zweifel, allein wir können sie nicht immer mit der Wage des Bewußtseins und der Rechnung hervor heben, und anschauen. Die Seelenkunde hat manches beleuchtet und erklärt, aber vieles ist ihr dunkel und in großer Entfernung geblieben. Wir glauben daher, daß es nicht zu viel ist, wenn wir sagen, es sei für uns noch ein heiterer unermeßlicher Abgrund, in dem Gott und die Geister wandeln.1
Mehr Informationen zur Erzählperspektive des Ich-Erzählers erhältst Du in der Erklärung "Erzähler" aus StudySmarter!
Hierdurch spricht der Erzähler die Leserschaft an und bezieht sie in die Erzählung mit ein. Was an diesem Zitat außerdem auffällt, sind die zahlreichen verschachtelten und langen Sätze, die Stifter verwendet. Diese Schreibweise behält er durchgehend bei, er unterbricht sie nur gelegentlich durch Gedankenstriche oder kurze Dialoge.
Zudem wird in "Brigitta" eine äußerst bildhafte Sprache verwendet und die Landschaften und Szenerien werden detailreich beschrieben. Dies ist unter anderem dem Umstand zuzuschreiben, dass Adalbert Stifter nicht nur Schriftsteller, sondern auch Künstler werden wollte. Zum anderen kommt hierdurch die Faszination des Ich-Erzählers in Bezug auf das ungarische Land zum Ausdruck.
Die gesamte Erzählung umfasst vier Kapitel, die zum größten Teil chronologisch erzählt werden. Das bedeutet, der Erzähler berichtet von den Ereignissen in der Reihenfolge, in der sie sich ereigneten. Das dritte Kapitel stellt die einzige Ausnahme dar, da dieses die Leserschaft über die Vergangenheit von Brigitta aufklärt.
Erst im letzten Kapitel wird aufgelöst, wovon "Brigitta" eigentlich handelt und in welcher Beziehung die Hauptpersonen zueinander stehen. Der Erzähler beschränkt sich jedoch auf die eine Haupthandlung und fügt keine Nebenstränge ein.
Nun erhältst Du eine Interpretation von "Brigitta" von Adalbert Stifter. Die Liebesgeschichte von Brigitta und Stephan zeigt, dass wahre Liebe alles überwindet. Obwohl Brigitta aufgrund ihrer äußerlichen Merkmale jahrelang Ablehnung erfahren hat, erkennt Stephan ihre innere Schönheit. Trotz der Bekanntschaft mit einer bildschönen Frau und Brigittas Forderung nach der Scheidung finden sie am Ende zurück zueinander.
Der Stellenwert von innerer gegenüber äußerer Schönheit kommt bereits zu Beginn der Erzählung zur Sprache, als der Ich-Erzähler von verschiedenen Arten von Menschen spricht. Er unterscheidet zwischen denen, die in den Augen der Gesellschaft zwar als schön, aber einem selbst gegenüber kalt wirken und anderen, deren Qualitäten auf den ersten Blick nicht erkennbar sind:
In dem Angesichte eines Häßlichen ist für uns oft eine innere Schönheit, die wir nicht auf der Stelle von seinem Werthe herzuleiten vermögen, während uns oft die Züge eines andern kalt und leer sind, von denen alle sagen, daß sie die größte Schönheit besitzen. Eben so fühlen wir uns manchmal zu einem hingezogen, den wir eigentlich gar nicht kennen, es gefallen uns seine Bewegungen, es gefällt uns seine Art, wir trauern, wenn er uns verlassen hat, und haben eine gewisse Sehnsucht, ja eine Liebe zu ihm, wenn wir oft noch in späteren Jahren seiner gedenken: während wir mit einem Andern, dessen Werth in vielen Thaten vor uns liegt, nicht ins Reine kommen können, wenn wir auch Jahre lang mit ihm umgegangen sind.1
Der Autor von "Brigitta", Adalbert Stifter, wurde am 23. Oktober 1805 in Oberplan (heutiges Tschechien) geboren. Sein Vater war Leinweber und Flachshändler, daher wuchs er in sehr einfachen Verhältnissen auf. Einige Jahre nach Stifters Geburt starb der Vater und sein Großvater mütterlicherseits übernahm vorerst die Erziehung des Jungen. 1818 schickte Stifters Großvater väterlicherseits ihn dann auf ein Gymnasium, wo er sechs Jahre lang blieb und seinen Abschluss machte.
Leinen und Flachs sind natürliche Gewebe, genau wie Baumwolle oder Seide. Vor dem 19. Jahrhundert waren sie ein robuster und preiswerter Stoff zur Verarbeitung von Kleidung, Seilen und vielem mehr.
1826 begann Stifter dann Recht in Wien zu studieren. Das Studium finanzierte er, indem er nebenbei als Nachhilfelehrer tätig war. Während seiner Studienzeit begann er erstmals dichterisch tätig zu werden und orientierte sich dabei vorrangig am Werk Goethes (1749–1832) und Herders (1744–1803). Durch die unerwiderte Liebe zu einer Kaufmannstochter verfiel Stifter jedoch Selbstzweifeln und dem Alkoholismus. 1830 musste er daher sein Studium abbrechen.
In den nächsten Jahren begann er seine ersten Erzählungen zu schreiben, darunter "Der Condor" (1834/35) und "Feldblumen" (1836/37). Diese wurden jedoch erst Jahre später veröffentlicht. 1842 erzielte Stifter mit der Novelle "Abdias" seinen literarischen Durchbruch und konnte sich zum ersten Mal finanziell absichern.
Durch seinen übermäßigen Alkohol- und Lebensmittelkonsum erkrankte Adalbert Stifter an einer Leberkrankheit. Die körperlichen Beschwerden wurden schlussendlich unerträglich für den Schriftsteller und so nahm er sich am 26. Januar 1868 das Leben.
Adalbert Stifter gehört mit "Brigitta" zu den wichtigsten Vertretern der literarischen Epoche "Biedermeier" (1815–1848). Die Werke dieser Epoche sind gekennzeichnet durch den Rückzug ins Private. Zentrale Themen dieser Zeit waren Häuslichkeit, die Idylle, Fleiß und Bescheidenheit. Politische Themen werden in den Werken der Epoche dagegen möglichst vermieden.
Der Name dieser Epoche geht auf eine fiktive Figur des deutschen Schriftstellers Ludwig Eichrodt (1827–1892) zurück. Dieser erschuf die Figur Gottlieb Biedermaier, der in zahlreichen Gedichten der Münchener Wochenschrift auftrat. Biedermaier gilt als der prototypische Spießbürger, da er mit seinem bescheidenen Leben als Dorflehrer zufrieden ist und die gesellschaftlichen Normen nicht weiter hinterfragt.
Wenn Du mehr über die Epoche "Biedermeier" erfahren möchtest, schau Dir gern die dazugehörige Erklärung hier auf StudySmarter an!
"Brigitta" wurde vom österreichischen Autor Adalbert Stifter geschrieben.
Die Hauptpersonen in "Brigitta" von Adalbert Stifter sind Brigitta Marosheli und Stephan Murai.
Brigitta wird als hässlich aber fleißig und intelligent beschrieben. Viele Gutsbesitzer in ihrer Heimat schätzen ihren Rat und der Major Stephan Murai erkennt ihre innere Schönheit.
In Adalbert Stifters "Brigitta" wird die Geschichte von einem Ich-Erzähler erzählt, der gleichzeitig auch eine Figur im Werk ist. Er erzählt, wie er Brigitta und ihren Ex-Mann, den Major, kennengelernt hat.
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