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Die 1853 erschienene Erzählung "Bergkristall" des österreichischen Schriftstellers Adalbert Stifter erzählt die Geschichte zweier Geschwister, die sich in der Weihnachtsnacht in einem Gebirge namens Gars verirren. Die gemeinsam unternommene Suche nach ihnen bringt zwei einander verfeindete Dörfer so nah, dass sich das früher angespannte Verhältnis zwischen ihnen zum Positiven verändert. "Bergkristall" von Adalbert Stifter wird in die Epoche "Biedermeier" eingeordnet.Eine Zusammenfassung…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie 1853 erschienene Erzählung "Bergkristall" des österreichischen Schriftstellers Adalbert Stifter erzählt die Geschichte zweier Geschwister, die sich in der Weihnachtsnacht in einem Gebirge namens Gars verirren. Die gemeinsam unternommene Suche nach ihnen bringt zwei einander verfeindete Dörfer so nah, dass sich das früher angespannte Verhältnis zwischen ihnen zum Positiven verändert. "Bergkristall" von Adalbert Stifter wird in die Epoche "Biedermeier" eingeordnet.
Eine Zusammenfassung der vierzehn Kapitel aus der Erzählung werden Dir im Folgenden in drei Abschnitte gezeigt.
Das Dorf Gschaid ist von großen Bergen umgeben, mitten im Dorf steht eine Kirche. Das Dorf ist so klein, dass die Menschen einander gut kennen: Sie trauern und feiern gemeinsam, auch wenn der Anlass dazu privat ist.
Ein Schustersohn übernimmt nach dem Tod seiner Eltern deren Geschäft, das in der Reparatur und Anfertigung von hochwertigen Schuhen besteht. Er kennt sein Handwerk gut und versorgt als Schuster das gesamte Dorf mit seinen Erzeugnissen.
Der Schuster will heiraten und seine Wahl ist Susanna, die Tochter eines Färbers aus dem benachbarten Millsdorf. Da die Sitten in Millsdorf anders sind als in Gschaid und Millsdorf außerdem viel wohlhabender ist, hat Susannas Vater Bedenken, als der Schuster um die Hand seiner Tochter bittet. Auch nehmen die Menschen dieser beiden Dörfer einander als fremd wahr. Susannas Mutter kann ihren Mann jedoch umstimmen und die Hochzeit findet statt.
Inzwischen sind zwei Jahre vergangen und Susanne hat eine Tochter und einen Sohn zur Welt gebracht: Susanna (Sanne genannt) und Konrad. Anfangs kommt die Färberin ihre Enkelkinder besuchen, nach einiger Zeit trauen der Schuster und Susanne ihren Kindern aber zu, alleine oder in Begleitung eines Dienstmagdes die Großeltern in Millsdorf zu besuchen.
Die Mutter Susanne ist nach wie vor nicht gern in Gschaid gesehen, da Menschen in Gschaid sie für fremd halten und entsprechend behandeln. Darin zeigt sich die immer noch bestehende Differenz zwischen den beiden Dörfern.
An Weihnachten sind Sanna und Konrad bei ihren Großeltern in Millsdorf. Als sie sich am Heiligen Abend auf den Rückweg machen, setzt unerwartet starker Schnee ein, wodurch alle Wege verschneit sind. Die Kinder sind orientierungslos und verängstigt. Die Nacht überstehen die beiden aber gut, indem sie sich mit dem von ihren Großeltern gepackten Essen versorgen und sich mit Kaffee wach halten.
Am nächsten Morgen sind viele Menschen aus beiden Dörfern auf der Suche nach beiden. Als Konrad und Sanne irgendwo im Gebirg ein Hirtenhorn hören, fassen sie das als ein Zeichen von Menschen auf und eilen in Richtung dieses Tons. Beide sind sich ihrer Rettung sicher, sobald sie den Hirten Philipp erblicken; auch die Eltern sind dabei. Die Geschichte endet mit dem erstmaligen Besuch des Färbers in Gschaid. Dieser hatte einen Besuch bis dahin aus Abneigung gegen die Menschen Gschaids vermieden.
Folgende Personen aus "Bergkristall" von Adalbert Stifter stellen den Mittelpunkt der Erzählung dar: die zwei Geschwister Konrad und Sanna sowie deren Eltern. Im Folgenden erhältst Du eine Charakterisierung dieser Figuren.
Schuster
Susanne
Sanna
Konrad
Die Sprache in "Bergkristall" ist typisch für die Epoche des Realismus. Zudem weist "Bergkristall" einen für viele Erzählungen charakteristischen Aufbau auf. In den nächsten Abschnitten siehst Du eine Analyse für "Bergkristall" von Adalbert Stifter.
Realismus
Der Realismus war eine literarische Epoche im Zeitraum von ca. 1848 bis 1890. Im Mittelpunkt steht die Darstellung des Wirklichen und des Wahren, wobei die Realität jedoch verschönert und verherrlicht dargestellt wird. Die negativen Seiten der Wirklichkeit werden dabei ausgeblendet, Humor und Ironie sorgen für Distanz.
Mehr Information über die Epoche des Realismus findest Du in der Erklärung "Realismus" auf StudySmarter.
In sprachlicher Hinsicht fällt die detaillierte Art und Weise auf, wie der Autor Ereignisse und Gegenstände beschreibt.
Das Besondere am sprachlichen Aspekt in Stifters Erzählung sind die detailreichen Beschreibungen. So werden nicht nur die Natur, darunter Berge, Täler und Wälder, sondern auch menschliche Infrastrukturen und Feste ausführlich beschrieben.
Unsere Kirche feiert verschiedene Feste, welche zum Herzen dringen. Man kann sich kaum etwas Lieblicheres denken als Pfingsten und kaum etwas Ernsteres und Heiligeres als Ostern. Das Traurige und Schwermütige der Karwoche und darauf das Feierliche des Sonntags begleiten uns durch das Leben.1
Mit dem Ausdruck "Das Traurige und Schwermütige" wird die Karwoche beschrieben. Auch das für ein Fest typische Wetter wird beschrieben.
Das Nebeneinander der Natur und der menschlichen Siedlung wird wie folgt beschrieben.
In den hohen Gebirgen unseres Vaterlandes steht ein Dörfchen mit einem kleinen, aber sehr spitzigen Kirchturme, der mit seiner roten Farbe, mit weicher die Schindeln bemalt sind, aus dem Grün vieler Obstbäume hervorragt und wegen derselben roten Farbe in dem duftigen und blauen Dämmern der Berge weithin ersichtlich ist. Das Dörfchen liegt gerade mitten in einem ziemlich weiten Tale, das fast nie ein länglicher Kreis gestaltet ist.1
Zwar ist die Sprache im Werk im Großen und Ganzen verständlich, dennoch würde sie an manchen Stellen etwas altertümlich wirken. Denn Dativformen wie "Kirchturme" sind heute ganz außer Gebrauch. Das "-e" im "Kirchturme" wird heute nämlich weggelassen, stattdessen sagst Du heute einfach "dem Kirchturm".
Bei seiner ausführlichen Beschreibung gebraucht der Autor verschiedene Stilmittel. So spricht er leblosen Gegenständen in der Natur, z. B. dem Schneeberg im folgenden Beispiel, menschliche Eigenschaften zu und vermenschlicht diese dadurch.
Gegen Mittag sieht man von dem Dorfe einen Schneeberg, der mit seinen glänzenden Hörnern fast oberhalb der Hausdächer zu sein scheint, aber in der Tat doch nicht so nahe ist. Er sieht das ganze Jahr, Sommer und Winter, mit seinen vorstehenden Felsen und mit seinen weißen Flächen in das Tal herab.1
Dieses Stilmittel wird in der Fachsprache Anthropomorphismus genannt.
Anthropomorphismus ist die Praxis in der Literatur, leblosen Gegenständen menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten zuzuerkennen, um so einen besonderen Effekt zu erreichen.
Um auf die Bedeutung bestimmter Naturobjekte für seine Figuren aufmerksam zu machen, setzt der Autor dafür manchmal das Stilmittel Hyperbel, also eine sprachliche Übertreibung, ein.
Es lebt kein Mann und Greis in dem Dorfe, der nicht von den Zacken und Spitzen des Berges, von seinen Eisspalten und Höhlen, von seinen Wässern und Geröllströmen etwas zu erzählen wüßte, was er entweder selbst erfahren oder von andern erzählen gehört hat.1
"Es lebt kein Mann und Greis in dem Dorfe" ist eine eindeutige Übertreibung, weil sicherlich nicht alle Menschen an den Zacken und Spitzen des Berges interessiert wären.
Die Geschichte wird in 14 Kapiteln erzählt. Inhaltlich lässt sich die Geschichte in vier Etappen aufteilen. In der ersten werden die Figuren und der fiktive Ort der Handlung vorgestellt. In der Zweiten kommt es zur Familienbildung und Geburt zweier Kinder. In der dritten werden die Differenzen zwischen den beiden benachbarten Dörfern klar. Der Anlass der gemeinsamen Rettung beseitigt dann diese Differenzen.
Aus der Interpretation von "Bergkristall" von Adalbert Stifter stellt sich heraus, dass zwei zentrale Motive im Werk wiederkehren. Zum einen sind die kulturellen Unterschiede Thema dieser Erzählung. Zum anderen ist es aber auch die Beseitigung von Differenzen durch eine gemeinsame Hilfsaktion eigentlich verfeindeter Gruppen.
Häufig stellen Unterschiede in den Sitten und Bräuchen eine Trennlinie, z. B. zwischen zwei Orten, dar. Das ist ein oft wiederkehrendes Motiv in der Literatur, das sich auch in Stifters Erzählung findet.
So beäugt der Vater Susannes ihren künftigen Mann aus dem benachbarten Gschaid mit Skepsis, bloß weil dieses Dorf nicht so wohlhabend wie sein eigenes ist. Selbst nach der Heirat meidet der Färber beharrlich, seinen Fuß in Gschaid zu setzen, weil er immer noch von gegen dieses Dorf und ihre Menschen abgeneigt ist.
Es kommt manchmal vor, dass sich zwei gegeneinander Verfeindete doch miteinander aussöhnen, wenn irgendein negativer Umstand beide zugleich gefährdet. Auch dieses Motiv kommt nicht selten in der Literatur vor. Der Autor der Erzählung "Bergkristall" benutzt es gegen das Ende seiner Erzählung, als Konrad und Sanna sich in den Bergen verirren. Die gemeinsame Suche der Bewohner beider Dörfer nach den Kindern vereinigt die Menschen und beseitigt Vorurteile.
Damit enthält Stifters Geschichte die Botschaft, dass Menschen trotz aller Unterschiede zusammenleben und sich helfen können.
Die Erzählung "Bergkristall" wird in die Epoche "Biedermeier" eingeordnet. Die literarische Strömung des Biedermeiers umfasst die Zeit von 1815 bis 1848. Typische Themen des Biedermeier waren Liebe, Verzicht auf eigene hohe Ansprüche und Selbstgenügsamkeit sowie Heimat und Familie. In Letzterer wurde eine starke Rollenverteilung vertreten – auch das kann als Suche nach Stabilität und als Zeichen des Konservativismus verstanden werden.
Stabilität war für die Menschen dieser Epoche wichtig, da sie sich vor der allseits beginnenden Industriellen Revolution verunsichert fühlten, denn die Industrialisierung stellte die herrschende Moral infrage. Daher hoben die Vertreterinnen und Vertreter des Biedermeiers in ihren Werken bürgerliche Tugenden (z.B. Ordentlichkeit, Fleiß und Pünktlichkeit) hervor. Sie appellierten außerdem an die Moral. Trotz Säkularisierung fand auch die Religion einen Platz in der Literatur.
"Säkularisierung" bezeichnet eine Bewegung, Individuen und Institutionen vom religiösen Einfluss loszulösen.
Manche dieser Themen findest Du auch in "Bergkristall", so werden darin religiöse Feste idealisiert. Zudem wird die Abgewandtheit von politischen Themen dadurch deutlich, dass der Autor nicht besonders auf die politischen Verhältnisse seines Handlungsorts eingeht. Des Weiteren kommen Familie und Heimat in der Handlung zur Sprache.
Über den Autor
Adalbert Stifter war ein deutscher Schriftsteller und Pädagoge. Er wurde am 23. Oktober 1805 in Oberplan in Südböhmen, dem damaligen Kaisertum Österreich, geboren. Nachdem er sein Jurastudium abbrach, war er als Schriftsteller nur mittelmäßig erfolgreich. Zwei seiner wenigen erfolgreichen Werke heißen "Der Condor" und "Bergkristall". Am 26. Januar 1868 nahm er sich das Leben.
Inspiration für seinen Stoff gab Stifter seine Begegnung mit zwei Kindern aus dem Jahr 1845. Diese berichteten ihm, dass sie Schutz unter einem Felsüberhang gesucht hatten. Das gab Stifter die Idee, hieraus eine Geschichte zu machen. Zwischen dem 20. und 27. Dezember desselben Jahres wurde diese Geschichte dann veröffentlicht.
1853 erschien die Erzählung "Bergkristall" des österreichischen Schriftstellers Adalbert Stifter. Eine Zusammenfassung lautet wie folgt: "Bergkristall" erzählt die Geschichte zweier Geschwister, die sich in der Weihnachtsnacht in einem Gebirge namens Gars verirren. Bei ihrer Rettung kommt es auch zu einer Aussöhnung zwischen den beiden benachbarten Dörfern "Gschaid" und "Millsdorf".
Der österreichische Schriftsteller Adalbert Stifter schrieb Bergkristall.
Nein, "Bergkristall" ist eine Erzählung.
"Bergkristall" spielt an zwei fiktiven Orten namens Gschaid und Millsdorf.
"Bergkristall" wird in die Epoche "Biedermeier" eingeordnet.
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