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Der Roman "Tauben im Gras" wurde 1951 von Wolfgang Koeppen veröffentlicht. Er ist das erste von drei zusammengehörigen Werken der "Trilogie des Scheiterns". Der Inhalt von "Tauben im Gras" erzählt in 105 einzelnen Erzählsequenzen von einer bayrischen Großstadt während der Nachkriegszeit. Welche Figuren spielen eine zentrale Rolle in "Tauben im Gras"? Wie könnte eine Analyse und Interpretation des Werks aussehen? Dies erfährst Du…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer Roman "Tauben im Gras" wurde 1951 von Wolfgang Koeppen veröffentlicht. Er ist das erste von drei zusammengehörigen Werken der "Trilogie des Scheiterns". Der Inhalt von "Tauben im Gras" erzählt in 105 einzelnen Erzählsequenzen von einer bayrischen Großstadt während der Nachkriegszeit.
Welche Figuren spielen eine zentrale Rolle in "Tauben im Gras"? Wie könnte eine Analyse und Interpretation des Werks aussehen? Dies erfährst Du im Folgenden!
Der Roman "Tauben im Gras" erzählt von einem einzelnen Tag während der Zeit des Wirtschaftswunders, der sich in einer Großstadt in Deutschland innerhalb der amerikanischen Besatzungszone abspielt. Vermutlich handelt es sich um die Stadt München. In "Tauben im Gras" treffen in 105 Einzelsequenzen über dreißig Personen aufeinander oder gehen aneinander vorbei. Diese haben verschiedene Hintergründe und Ansichten, aber kein einzelnes Schicksal steht im Roman im Vordergrund.
Die einzelnen Szenen von "Tauben im Gras" wirken zunächst scheinbar nicht miteinander verknüpft. Im Verlauf des Romans wird jedoch klar, wie die verschiedenen Szenen und deren Handlungen miteinander verbunden sind.
Vor der eigentlichen Handlung beginnt "Tauben im Gras" mit einem Prolog, in dem die weltpolitische Lage nach dem Zweiten Weltkrieg geschildert wird. Es werden die Trümmer einer namenlosen Stadt beschrieben, in der die Handlung spielt. Über der Stadt kreisen Flieger. Durch Zeitungsberichte erhalten die Lesenden eine ungefähre zeitliche Einordnung sowie Einblicke in den politischen und gesellschaftlichen Kontext des Buches.
Nach dem Prolog geht es wie folgt weiter:
Der Begriff "Schwarz" wird großgeschrieben, um deutlich zu machen, dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt. Es beschreibt keine reelle Eigenschaft, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist.
"Schwarz" ist eine Selbstbezeichnung von Menschen of Color und beschreibt eine von Rassismus betroffene gesellschaftliche Position. Schwarz-Sein bedeutet in diesem Kontext nicht, einer tatsächlichen oder angenommenen 'ethnischen Gruppe' zugeordnet zu werden, sondern ist auch mit der gemeinsamen Rassismuserfahrung verbunden, auf eine bestimmte Art und Weise wahrgenommen zu werden.4
Generell ist anzumerken, dass dieses Werk sehr von rassistischer Sprache geprägt ist. Daher sollte es diesbezüglich mit einem kritischen, reflektierten Auge gelesen werden. Da das N-Wort hier vielfach enthalten ist, kann dies beim Lesen etwa einfach mit "N" gelesen werden.
Später im Buch stellt sich heraus, dass Philipp und Emilia regelmäßig den Psychiater Dr. Behude besuchen. Dr. Behude ist an einem Vortrag des US-amerikanischen Schriftstellers Edwin interessiert. Dr. Behude, Alexander, dessen Frau Messalina sowie einige junge Lehrerinnen aus Boston, die sich auf einer Studienreise befinden, wollen allesamt Edwins Vortrag besuchen.
Philipp erscheint verspätet zu Edwins Vortrag. Dieser endet allerdings im Desaster, da es technische Probleme mit den Lautsprechern gibt. Als die technischen Probleme behoben sind, setzt Edwin seinen Vortrag fort, obwohl sein Publikum nun kaum noch interessiert ist.
In Edwins Vortrag findet sich ein Bezug zum Titel. Thema sind Theorien und Interpretationen zur amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein. In ihrem Werk "From Four Saints in Three Acts" von 1933 nutzte sie den Ausdruck "Tauben im Gras".
Am Ende der Handlung folgt ein Epilog. Er greift den Inhalt wieder auf, der bereits im Prolog geschildert wurde. Noch immer kreisen die Flieger über der Stadt. Der geschilderte Tag hat also nichts an der Situation verändert, stattdessen hat sich die Spannung noch verschärft. Die Bedrohung eines Dritten Weltkrieges scheint nahe zu sein und es wird angedeutet, dass bald ein neuer Krieg ausbricht.
Die Einteilung in "erster Teil" und "zweiter Teil" entspricht nicht der Einteilung im Buch und soll hier nur zur besseren Übersicht dienen.
Die Figurenkonstellation in "Tauben im Gras" zeichnet sich dadurch aus, dass es weder eine Hauptfigur noch einzelne Helden gibt. Stattdessen gibt es über dreißig Figuren in "Tauben im Gras". Diese treffen im Verlauf des Romans häufig aufeinander, sodass deren einzelne Schicksale wie durch Zufall miteinander verwoben werden. Eine Einteilung in Protagonisten, Antagonisten sowie Nebencharaktere kann daher nicht wirklich erfolgen.
Zu den wichtigsten handelnden Charakteren gehören
Einer der wichtigsten Figuren ist Alexander. Er ist ein erfolgreicher und populärer Schauspieler. Er arbeitet nun an einem neuen Film, kann sich jedoch nicht mehr mit seiner heldenhaften Rolle als Erzherzog identifizieren.
Ebenfalls ist die Beziehung zu Messalina ambivalent, da Alexander seine Frau einerseits verehrt, sie aber andererseits äußerlich abstoßend findet.
Philipp ist ein erfolgloser Autor, der sich wegen seines Hangs zum Grübeln nur schwer zum Arbeiten motivieren kann.
Philipp ist mit Emilia verheiratet. Doch auch deren Ehe befindet sich in einem Krisenzustand. Philipp ist finanziell von Emilia abhängig und kann die Beziehungsprobleme mit Emilia nicht lösen. Er flüchtet vor Auseinandersetzungen und seine mangelnde Kommunikationsfähigkeit schadet der Ehe zusätzlich zu seinem beruflichen Misserfolg.
Emilia ist Philipps Ehefrau und war vor dem Krieg eine wohlhabende Erbin.
Odysseus Cotton ist ein Schwarzer US-Amerikaner, der als Tourist die Großstadt besichtigt.
Washington Price ist ebenfalls ein Schwarzer aus den USA. Er ist als Sergeant der US-Armee in der Stadt stationiert und ist zudem ein bekannter Baseballspieler.
Washington erhält Geld vom Militär, mit dem er für Carlas Lebensunterhalt sorgen und ihr Geschenke machen kann. Gleichzeitig träumt er davon, ein Café in Frankreich zu eröffnen. Es fällt auf, dass Washington einer der wenigen Figuren in "Tauben im Gras" ist, der bereit ist, für seine Ziele zu kämpfen, anstatt vor seinen Problemen zu flüchten.
Carla ist die dreißigjährige Tochter von Frau Behrend. Sie ist Washingtons Freundin und erwartet ein Kind mit ihm.
Frau Behrend ist Carlas Mutter. Sie ist eine der Figuren, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg an ihren rassistischen und antisemitischen Einstellungen festhält.
Neben den anderen Figuren lässt sich Mr. Edwin etwa so charakterisieren:
Josef ist ein siebzigjähriger Gepäckträger vom Bahnhof.
Zur Analyse von "Tauben im Gras" ist zu sagen, dass sich der Roman durch seinen besonderen Aufbau, seine außergewöhnliche Erzähltechnik und seine experimentelle Sprache auszeichnet. Durch seinen Bezug zum Leben in der Nachkriegszeit zählt "Tauben im Gras" außerdem zu den Zeitromanen.
Der Roman "Tauben im Gras" kann als Zeitroman angesehen werden, der den Lebensalltag sowie die Gefühle der Menschen in der Nachkriegszeit darstellt.
Der Zeitroman bildet eine bestimmte Epoche ab, indem die Lebensweise der damaligen Zeit möglichst genau dargestellt werden soll.
Es gibt Vermutungen über die genauen Jahre sowie den Handlungsort, in denen der Roman spielt. Trotzdessen hat Wolfgang Koeppen absichtlich darauf verzichtet, diese Informationen zu nennen. Somit wird deutlich, dass die Geschichten der verschiedenen Charaktere in jeder deutschen Stadt hätten stattfinden können.
"Tauben im Gras" soll damit die gesellschaftlichen Verhältnisse und besonders das wurzellose und ernüchterte Gefühl der Menschen in ganz Deutschland zur Zeit der "Stunde Null" abbilden. Die Aussichtslosigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg und die bürgerlichen Verhältnisse dieser Zeit werden anhand zahlreicher Personen und deren Schicksalen geschildert. Deswegen fehlen positive Aspekte fast vollständig in der Geschichte, was den Roman oft düster wirken lässt.
Als "Stunde Null" wird die Zeit des Neubeginns in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges bezeichnet.
Wolfgang Koeppens Roman "Tauben im Gras" zeichnet sich besonders durch seinen komplexen Aufbau aus. Das Buch ist in 105 Abschnitte unterteilt, wobei jeder Abschnitt von einer oder mehreren Personen berichtet. Somit wird sich nicht auf ein einzelnes Schicksal konzentriert: Über 30 Personen aus verschiedenen sozialen und gesellschaftlichen Schichten stellen die typischen Verhältnisse der damaligen Zeit dar.
Dadurch ist die Handlung selbst keine abgeschlossene Geschichte, die das Geschehen von Anfang bis Ende schildert. Stattdessen erfahren die Lesenden von zahlreichen Schicksalen und Erlebnissen, die durch verschiedene Bezüge miteinander verbunden sind.
Der Aufbau in "Tauben im Gras" kann mit dem Wort Montagetechnik oder Collagetechnik beschrieben werden.
Zu Beginn des Romans wirken die Abschnitte der Erzählung und einzelnen Personen noch unabhängig voneinander, was beim Lesen zu Verwirrung führt. Das Gefühl der Orientierungslosigkeit, das die Charaktere empfinden, soll somit auch an die Leserschaft vermittelt werden. Erst im Verlauf des Romans werden die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen durch Hinweise des Erzählers oder Verweise in Form von Zeitungsartikeln deutlich.
Die Ringstruktur in "Tauben im Gras" zeigt sich unter anderem daran, dass die Formulierungen am Anfang und am Ende der Abschnitte häufig ähnlich sind, was ein Gefühl der Ganzheit innerhalb der Abschnitte erzeugt.
Zu Beginn des 13. Abschnittes im Buch findet sich die Formulierung "Night-and-day"1, welche ebenfalls am Ende dieses Abschnittes wiederholt wird.
Gleichzeitig schafft die Ringstruktur inhaltliche Bezüge über den Roman hinweg. So greift der Epilog den Inhalt des Prologes, welcher die weltpolitische Situation nach dem Zweiten Weltkrieg schildert, wieder auf. Es entsteht somit trotz der einzelnen Sequenzen ein abgeschlossenes Werk. Außerdem wird deutlich, dass der einzelne Tag, an dem die Lesenden zahlreiche Schicksale miterlebt haben, auf die Gesamtsituation in der Nachkriegszeit keinen Einfluss hat.
Im Roman "Tauben im Gras" wird eine bestimmte Technik des Erzählens angewendet:
Wolfgang Koeppen bricht gleichzeitig in seinem Roman mit der konventionellen Technik des Erzählens. So finden sich kaum Dialoge in "Tauben im Gras". Stattdessen werden die Beziehungen der Charaktere durch die indirekte Rede dargestellt. Das Innenleben der Figuren wird hauptsächlich durch die erlebte Rede vermittelt.
Bei der erlebten Rede werden die Gefühle und Gedanken der Charaktere nicht von der handelnden Figur selbst geschildert, sondern durch den Erzähler in der dritten Person vermittelt.
Durch die Verwendung der Innensicht hat der Erzähler Einsicht in die einzelnen Handlungshintergründe der Charaktere:
Die Sprache in "Tauben im Gras" ist durch ihre besondere Vielfalt gekennzeichnet. Wolfgang Koeppen verwendet sowohl gehobene Sprache als auch Slang, um die verschiedenen gesellschaftlichen Positionen der Charaktere darzustellen. Außerdem nutzt Koeppen zahlreiche rhetorische Mittel wie Metaphern und Wortneuschöpfungen.
Beispielsweise findet sich das Wort "Tannenbaumzauber"1, welches eine Metapher ist, die auf ironische Weise die Orden auf Alexanders Uniform beschreibt. Als Wortneuschöpfung gilt unter anderem das Wort "Psychobürokrat"1, welches Philipp nutzt, um Dr. Behude zu beschreiben.
Mithilfe der sprachlichen Vielfalt soll ebenfalls die Vielfalt der Figuren widergespiegelt werden. Somit findet sich in jedem Abschnitt eine Sprache, die zu den unterschiedlichen Situationen passt und die verschiedenen Figuren auf eine natürliche Weise darstellt.
Durch Wiederholungen wie in der Ringstruktur soll ein Wiedererkennungseffekt erzielt werden. Ebenfalls soll die Erwähnung von Signalwörtern in Form von Namen oder Gegenständen den Lesenden bei der Orientierung im Roman helfen. Dazu tragen ebenso die Zeitungsmeldungen innerhalb der einzelnen Erzählsequenzen bei, die durch ihren Kursivdruck hervorgehoben werden.
Für die Analyse der Sprache ist außerdem anzumerken, dass es sich um einen Roman handelt, der 1951 veröffentlicht wurde. Zu dieser Zeit waren rassistische Äußerungen und Begriffe an der Tagesordnung. Viele Wörter und Formulierungen in "Tauben im Gras" repräsentieren die Unterdrückung, Entmenschlichung und Diskriminierung zahlreicher Schwarzer Menschen. Die Sprache des Werks kann also durchaus auch innerhalb einer Rassismus-Debatte diskutiert werden.
Für die Interpretation von Wolfgang Koeppens Werk "Tauben im Gras" ist Folgendes wichtig:
Das zentrale Motiv in "Tauben im Gras" ist das Leben in der Großstadt während der Nachkriegszeit, was die gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse prägte.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Lebens in der Nachkriegszeit ist die Beschäftigung mit der eigenen nationalsozialistischen Vergangenheit. Während viele der Charaktere den Nationalsozialismus lediglich überstanden haben, konnten andere Personen wie Alexander von der NS-Diktatur sogar profitieren und ihren Reichtum erweitern. Wieder andere Figuren halten an den Idealen der NS-Zeit fest. Oft versuchen die handelnden Personen aber auch, ihre eigene Vergangenheit zu verdrängen und sich der Realität zu entziehen.
Im Roman "Tauben im Gras" sind zahlreiche Charaktere und deren Beziehungen durch die Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren, geprägt. Oft gehen die Figuren aneinander vorbei, ohne miteinander zu reden, selbst wenn sie es möchten. Andere scheitern beim Versuch, Gespräche zu führen. Somit ist es den handelnden Personen oft unmöglich, zwischenmenschliche Beziehungen zu formen oder aufrechtzuerhalten. Diese Kommunikationsunfähigkeit ist bei nahezu allen Charakteren erkennbar.
Besonders deutlich wird die gestörte Kommunikation an der Beziehung von Philipp und Emilia. Anstatt die Probleme ihrer Beziehung zu besprechen und zu lösen, flüchtet Philipp vor Emilia, während diese ihre Sorgen mit Alkohol verdrängt.
Auffällig ist dabei ebenfalls, dass die Charaktere selbst innerhalb ihrer Beziehungen nur selten Optimismus und Empathie gegenüber ihren Mitmenschen zeigen. Stattdessen herrscht bei den meisten Charakteren ein liebloser und missmutiger Umgang vor, der auf die bittere und negative Grundstimmung der handelnden Figuren zurückzuführen ist. So werden sie stark durch die historischen Umstände beeinflusst und haben oftmals einen mutlosen Blick auf die Welt.
Ihre Lebenssituation, die vor allem durch Zufälligkeit und Perspektivlosigkeit geprägt ist, lässt die Charaktere egoistisch und gleichgültig werden. Sie sind oft unsicher und leiden unter den Verhältnissen ihrer Zeit. Entfremdung, Hoffnungslosigkeit sowie Misstrauen und Hass gegenüber ihren Mitmenschen beeinflussen das Verhalten der Figuren. Dadurch wird der Inhalt von "Tauben im Gras" hauptsächlich von einer pessimistischen Grundstimmung begleitet.
Der Titel "Tauben im Gras" ist ein Literaturzitat aus dem Gedicht "From Four Saints in Three Acts", das 1929 von der Dichterin Gertrude Stein veröffentlicht wurde.
Der Ausdruck der "Tauben im Gras" ist als eine Metapher zu verstehen. Tauben stehen symbolisch für den Zufall, da sie sich ohne inneren Zusammenhang oder bewusste Intention im Gras versammeln, wegfliegen und sich danach wieder im Gras niederlassen.Die Tauben stehen also für Menschen. So sind als die handelnden Figuren des Romans als "Tauben im Gras" zu verstehen, die sich zufällig begegnen und deren Schicksale durch den Zufall bestimmt werden. Der Titel "Tauben im Gras" kann damit als Botschaft verstanden werden: Alles im Leben geschieht zufällig – und so auch die Menschen, die sich durch ihr Leben bewegen, ohne dass Außenstehende einen tieferen Sinn in ihrem Handeln erkennen können.
Die ganze Welt wird damit zum Zufall, was ebenfalls das folgende Zitat aus dem Roman verdeutlicht:
Die Vögel sind zufällig hier, wir sind zufällig hier, und vielleicht waren auch die Nazis nur zufällig hier [...] vielleicht ist die Welt ein grausamer und dummer Zufall Gottes, keiner weiß warum wir hier sind.1
Wolfgang Koeppen nutzt die belanglosen und zufälligen Begegnungen der Figuren, um das Bild einer Generation zu zeichnen, die voller Armut, Einsamkeit und Orientierungslosigkeit nach dem Krieg zurückgelassen wurde. Den Menschen ist jedes Gefühl einer offenen Kommunikation verloren gegangen und sie flüchten sich stattdessen lieber in die Anonymität. Vor diesem Hintergrund kritisiert Koeppen ebenfalls die Deutschen, die aus der nationalsozialistischen Herrschaft keine Lehre gezogen haben oder sich sogar weigern, die Verantwortung für ihre Vergangenheit zu übernehmen.
Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und wuchs allein bei seiner Mutter auf. Nach der Schule begann Koeppen zunächst eine Buchhändlerlehre, während er zeitgleich Vorlesungen an verschiedenen Universitäten besuchte. Anschließend arbeitete Wolfgang Koeppen als Dramaturg und Assistenzregisseur sowie als literarischer Redakteur einer Zeitung.
Am 15. März 1996 verstarb Wolfgang Koeppen in München. Er erhielt während seines Lebens zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1962), den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1965) sowie den Arno Schmidt-Preis (1984).
Der Titel „Tauben im Gras“ heißt so, weil er als Metapher zu verstehen ist. Die Tauben stehen für Menschen, die sich zufällig begegnen und deren Schicksale durch den Zufall bestimmt werden. Der Titel ist damit eine Botschaft, dass alles im Leben zufällig geschieht und dass auch die Menschen sich durch ihr Leben bewegen, ohne dass Außenstehende einen tieferen Sinn in ihrem Handeln erkennen können.
In „Tauben im Gras“ ist ein auktorialer Erzähler zu finden. Er selbst ist nicht Teil der Handlung, aber hat den Überblick über das Geschehen. Durch Rückblicke, Vorausdeutungen sowie Kommentare erhalten die Lesenden dabei zusätzliches Hintergrundwissen.
Bei „Tauben im Gras“ geht es um die Darstellung eines einzigen Tags in einer Großstadt während der Nachkriegszeit. Dabei handeln über 30 verschiedene Figuren, ohne dass es eine konkrete Hauptfigur gibt.
"Tauben im Gras" stammt von dem deutschen Schriftsteller Wolfgang Koeppen (1906-1996), dem mit dem Roman sein literarischer Durchbruch gelang.
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