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"Buddenbrooks" von Thomas Mann aus dem Jahr 1901 beschreibt den allmählichen Untergang der angesehenen und erfolgreichen Kaufmannsfamilie Buddenbrook aus Lübeck über den Zeitraum von 1835 bis 1877. Der Roman porträtiert den Verfall von vier Generationen und ist das erfolgreichste und bekannteste Werk des deutschen Literaturnobelpreisträgers.
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Eine kurze Zusammenfassung von "Buddenbrooks" bieten Dir die folgenden Stichpunkte:
Die Zusammenfassung des Romans "Buddenbrooks" erfolgt durch den Beginn der Romanhandlung. Die Handlung beginnt im Oktober 1835, als Johann Buddenbrook, der Inhaber eines erfolgreichen Getreidehandels, eine Feier anlässlich des Umzugs seiner Familie in ein großes neues Anwesen veranstaltet. Unterstützt wird er in der Firma von seinem Sohn Johann, genannt Jean.
Jean Buddenbrook und seine Frau Elisabeth haben drei Kinder:
Einzig der Gedanke an seinen Halbbruder Gotthold trübt die Stimmung von Jean Buddenbrook, denn dieser fordert eine große Summe an Geld für seinen Erbausgleich. Obwohl die Familie über ein großes Vermögen verfügt, möchte Jean das Geld nicht aus der Firma nehmen.
Im April 1838 wird das vierte Kind von Jean und Elisabeth Buddenbrook, Tochter Clara, geboren. Durch die Erziehung der Kinder lässt sich langsam erkennen, wer von ihnen künftig welche Aufgaben in der Familie übernehmen wird.
Die Frau von Johann Buddenbrook Senior stirbt, woraufhin dieser seine Position im Getreidebetrieb an seinen Sohn Jean Buddenbrook abtritt und sich zurückzieht. Wenige Monate danach verstirbt auch Johann.
Der älteste Sohn Thomas macht sich gut in der Schule, weshalb er in den Betrieb der Familie eingearbeitet wird. Seine Schwester Tony schlägt mit ihrer Eitelkeit über die Stränge und muss deshalb in das Mädchenpensionat „Sesemi Weidenbrodt“. Auch Christian bereitet seinen Eltern Sorgen, denn er hält sich nicht an die gesellschaftliche Etikette und wird so zum Gespött in Lübeck.
Ein Mädchenpensionat ist ein Internat für Mädchen.
Bendix Grünlich, ein Geschäftspartner der Buddenbrooks, hält um Tonys Hand an. Als Sohn eines Pastors und durch sein geschäftliches Verhältnis zur Familie steht er hoch im Kurs. Tony lehnt die Heirat jedoch ab, denn sie findet Bendix zu arrogant und fühlt sich zudem unter Druck gesetzt, weil eine Heirat ihrer Familie viele Vorteile bringen würde.
Jean Buddenbrook sieht sich aus geschäftlicher Perspektive allmählich gezwungen, seine Tochter zu der Heirat mit Bendix Grünlich zu drängen. Tony lenkt schließlich ein und stimmt der Hochzeit zu. Im Herbst des gleichen Jahres bringt sie ihre Tochter Erika zur Welt.
Bendix Grünlich ist bankrott, wodurch Tony erfährt, dass er sie nur wegen ihrer Mitgift in Höhe von 80.000 Courantmark geheiratet hatte.
Courantmark war die Einheit für Silbergeld in den norddeutschen Handelsstädten.
Als Konsul wird eine Amtsperson bezeichnet, die von einem Staat berufen wird, die Interessen des eigenen Landes in einem fremden Land zu wahren.
Jean Buddenbrook verstirbt nach einer schweren Krankheit und Thomas übernimmt mit 29 Jahren das Familienunternehmen, den Konsultitel seines Vaters tritt er an seinen Onkel Gotthold ab. Thomas, der bereits Erfahrungen in den Geschäftsangelegenheiten besitzt, etabliert sich rasch in der Branche.
Die verwitwete Elisabeth Buddenbrook verliert sich immer mehr in religiösen Lehren. Auch die jüngste Tochter Clara ist für diese empfänglich. Nach einem Besuch des Pastors Tiburtius begleitet Clara ihn nach Riga und die beiden heiraten im selben Jahr.
Als Thomas nach dem Tod seines Onkels den Honorarskonsultitel der Niederlande in Amsterdam verliehen bekommt, verliebt er sich in die Kaufmannstochter Gerda Arnoldsen, die bei ihrer gemeinsamen Vermählung im eine Mitgift von 300.000 Courantmark in die Firma einbringt.
Der Titel "Honorarkonsul" ist ein Ehrentitel, der i.d.R. ohne Bezahlung vergeben wird. Ein Honorarkonsul ist eine Person, die von einem ausländischen Staat ernannt wird, um bestimmte konsularische Dienste in einem anderen Land zu erbringen.
Christian nimmt die Beschäftigung in der Firma nicht ernst, er treibt sich weiterhin in Klubs herum. Daraufhin wird er von der Firma verwiesen.
Tony Buddenbrook unternimmt eine Reise nach München, und lernt den bayrischen Hopfenhändler Alois Permaneder kennen. Trotz der anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten besucht Alois sie in Lübeck und Tony ist von ihrem Verehrer entzückt. Die beiden beschließen zu heiraten und auch Thomas stimmt der Vermählung zu, da Alois ein erfolgreiches Geschäft betreibt.
Thomas Frau Gerda bringt nach langer Kinderlosigkeit endlich ihren Sohn Hanno zur Welt. Thomas führt die Geschäfte der Familie alleine weiter und ist dabei sehr erfolgreich. Zusätzlich möchte er ein unbesetztes Senatorenamt ausfüllen und konkurriert mit Hermann Hagenström.
Thomas Buddenbrook kann sich schließlich im Kampf um das Amt des Senators durchsetzen, wodurch dem Firmenchef eine große Ehre zu Teil wird, die aber auch einige Verpflichtungen mit sich bringt. Die Belastungen führen dazu, dass der noch junge Konsul bald an Erschöpfungszuständen leidet. Außerdem beginnt die wachsende Familie mit dem Bau eines neuen Anwesens, in welches sie ein Jahr später einzieht.
Im Jahr 1867 heiratet Tonys Tochter Erika, ganz zur Freude ihrer Mutter, den wohlhabenden Hugo Weinschenk, der Vorsitzender einer Feuerversicherung ist. Tony zieht mit in das Haus des frisch vermählten Paares und erfreut sich an dem Leben ihrer Tochter, das ihr nie vergönnt war.
Am 7. Juli 1868 findet das hundertjährige Firmenjubiläum statt. Thomas Buddenbrook ist jedoch nicht zum Feiern zumute, da er weiterhin unter Erschöpfung leidet und auch sein Sohn Hanno die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen kann. Bei den Feierlichkeiten soll Hanno ein Gedicht aufsagen, dass er jedoch nur stotternd über die Lippen bringen kann und schlussendlich in Tränen ausbricht.
Erikas Ehemann Hugo Weinschenk wird wegen Versicherungsbetruges verurteilt, woraufhin Tony mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin erneut zurück nach Hause zieht. Im Jahr darauf stirbt Elisabeth Buddenbrook an einer Lungenentzündung, was zu einer Aufteilung des gesamten Hausrates führt. vor allem Christian, der sein gesamtes Vermögen verprasst hat, greift zu, um die Mutter seiner Tochter heiraten zu können, wodurch ein erneuter Streit zwischen ihm und Thomas ausbricht.
Thomas Buddenbrook beschäftigt sich vermehrt mit religiösen und philosophischen Werken. Er empfindet zunehmend Hass auf die Welt. Nach einer Sitzung des Senats sucht Senator Buddenbrook mit starken Schmerzen einen Zahnarzt auf. Auf dem Nachhauseweg bricht er auf der Straße bewusstlos zusammen und stirbt ein paar Tage später.
Im Anschluss wird das Familienunternehmen auf testamentarischen Wunsch hin aufgelöst. Da die Verkäufe der Anteile jedoch überstürzt vorgenommen werden, ist die Firmenauflösung für die beteiligten Familienmitglieder nicht sehr ertragreich.
Christian hat die Mutter seiner Tochter Aline Puvogel geheiratet. Er wird jedoch bald darauf in eine Heilanstalt eingewiesen, da er sich in einem schlechten psychischen Zustand befindet. Thomas' Ehefrau Gerda muss mit Hans, dem jahrelangen Diener der Familie Buddenbrooks, in ein kleines Haus in einem Vorort von Lübeck ziehen, da sie das Familienheim zu günstig verkauft hatte.
Hanno hat es nicht leicht in der Schule, denn er wird von seinen Mitschülern geärgert und die Lehrer sind streng mit ihm, was ihn zusätzlich stresst.
Die wichtigsten Figuren des Romans "Buddenbrooks" entstammen alle der Familie Buddenbrook. Im Vordergrund stehen vor allem die Kinder von Jean Buddenbrook, die die gesamte Erzählung über an der Handlung beteiligt und für den Untergang der Familie verantwortlich sind.
Die nachfolgenden Charakterisierungen bieten Dir eine Übersicht über die Buddenbrooks.
Thomas Buddenbrook ist das älteste Kind von Jean und Elisabeth. Für eine Charakterisierung von Thomas Buddenbrook, sieh Dir die folgenden Stichpunkte an:
Die Figur Antonie Buddenbrook wird auch "Tony" genannt. Sie besticht besonders dadurch, dass sie als Kind bereits sehr stolz auf ihre Herkunft ist. Weitere Merkmale der Figur "Tony":
Christian Buddenbrook ist der zweite Sohn der Familie. Für eine Einordnung der Figur in den Zusammenhang von "Buddenbrooks" sieh Dir die folgenden Stichpunkte an:
Hanno Buddenbrook ist als Sohn von Thomas Buddenbrook und Gerda Andersen der letzte Erbe der Buddenbrooks. Weitere Merkmale der Figur sind:
In "Buddenbrooks" wird eine Vielzahl an Figuren vorgestellt. Durch die Darstellung von vier Generationen und vieler Eheschließungen entstehen komplexe Verwandtschaftsverhältnisse.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen jedoch die drei Kinder von Jean Buddenbrook, deren Einzelschicksale das Schicksal des Familienunternehmens beeinflussen.
Im Folgenden findest Du die Figurenkonstellation von "Buddenbrooks.
Abb. 1 - Stammbaum der vier Generationen in "Buddenbrooks"
"Buddenbrooks" folgt einem chronologischen Aufbau in elf Teilen, wobei die einzelnen Kapitel die Jahre von 1835 bis 1877 darstellen. Durch den Fokus der Handlung auf eine Familie ähnelt der Roman dem Aufbau einer Chronik.
Das Wort "Chronik" stammt von den altgriechischen Wörtern chrónika und chrónos und bedeutet übersetzt "Zeitbuch". Eine Chronik ist die prosaische Darstellung von geschichtlichen Ereignissen in ihrer geordneten zeitlichen Reihenfolge.
Nachfolgend findest Du eine Übersicht über den Aufbau von "Buddenbrooks". Dieser Aufbau umfasst die Zeit der gesamten Handlung, die in elf Teile aufgeteilt ist.
Abb. 2 - Aufbau von "Buddenbrooks" in elf Teilen und die Zeit der Handlung
Thomas Mann hat in seinem Roman "Buddenbrooks" einige Stilmittel verwendet. Eine kurze Übersicht findest Du hier:
Stilmittel in "Buddenbrooks" | Wirkung | Beispiele |
Hypotaktischer Satz (mehrere Zeilen lang) |
| "Mit ihrem schweren dunkelroten Haar, ihren nahe beinander liegenden, braunen, von fein bläulichen Schatten umlagerten Augen, ihren breiten, schimmernden Zähnen, die sie lächelnd zeigte ihrer geraden, starken Nase und ihrem wundervoll edel geformten Munde [...]." |
Verwendung von Dialekten |
| "Ja, Himmi Sakrament, werd' i a Freid' ha'm!" |
Ironie |
| "Der Senator starb. Er schluchzte zwei- oder dreimal leise, verstummte und hörte auf, die Lippen zu bewegen. Das war die ganze Veränderung, die mit ihm vor sich ging [...]." |
Metapher |
| "Die Kinder schienen in der kalten, gläsernen Luft des Spätwinters zu leben wie Fische im klaren Wasser eines Teiches." |
Wie diese Stilmittel jeweils eingesetzt werden, erfährst Du im Folgenden anhand von Beispielen aus "Buddenbrooks".
Als hypotaktischen Satz beschreibt man ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und mindestens einem Nebensatz besteht.
Ein Beispiel für den hypotaktischen Satzbau stellt die folgende Textpassage dar:
Mit ihrem schweren dunkelroten Haar, ihren nahe beinander liegenden, braunen, von fein bläulichen Schatten umlagerten Augen, ihren breiten, schimmernden Zähnen, die sie lächelnd zeigte ihrer geraden, starken Nase und ihrem wundervoll edel geformten Munde [...].
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Thomas Manns "Buddenbrooks" (1989, Berlin: Fischer Taschenbuch Verlag).
Durch diese langen, verschachtelten Sätze werden die Figuren vor allem zu Anfang des Romans
Hierdurch erhalten die Lesenden ein genaues Bild der Figuren.
Dort wird dazu übergegangen, die Figuren überwiegend in ihren Charakterzügen und Gefühlen genau zu beschreiben.
Im folgenden Zitat aus dem achten Teil des Romans wird deutlich, dass der Fokus der Beschreibung auf Hannos Emotionen liegt:
Er würde weinen müssen, vor Weinen dies Gedicht nicht beenden können, bei dem sich einem das Herz Zusammenzog, wie wenn am Sonntag in der Marienkirche Herr Pfahl, der Organist, die Orgel auf eine gewisse, durchdringend feierliche Weise spielte [...].
Eine bedeutsame Funktion nimmt außerdem die Verwendung von Dialekten und Akzenten ein. Plattdeutsch und Bayerisch werden einige Male verwendet.
Darüber hinaus verwendet Thomas Mann eine durchgängig ironische Erzählweise.
Auch die Eitelkeit von Tony Buddenbrook, das leichtsinnige Leben von Christian oder die Geistlichen, die Elisabeth Buddenbrook immerzu eingeladen hat, stehen für die Ironie Thomas Manns.
Außerdem wird die Metapher in "Buddenbrooks" einige Male eingesetzt.
"Buddenbrooks" wird überwiegend aus der Sicht eines auktorialen Erzählers wiedergegeben. Jedoch sind über den Roman verteilt auch immer wieder Passagen aus der Sicht eines personalen Erzählers zu finden.
Sieh Dir doch die StudySmarter-Erklärungen "Erzähler" an, wenn Du mehr über die verschiedenen Erzählinstanzen erfahren möchtest!
Dass es sich in "Buddenbrooks" überwiegend um einen auktorialen Erzähler handelt, erkennt man vorwiegend
Dies wird auch an der Einführung von Elisabeth Buddenbrook, geb. Kröger, deutlich:
Sie war, wie alle Krögers, eine äußerst elegante Erscheinung und war sie auch keine Schönheit zu nennen, so gab sie doch mit ihrer hellen und besonnenen Stimme, ihren ruhigen, sicheren und sanften Bewegungen aller Welt ein Gefühl von Klarheit und Vertrauen.
Die personale Erzählperspektive wird hingegen verwendet, wenn sich einschneidende Erlebnisse bei einer einzelnen Figur abspielen:
Tony blickte lange Zeit auf ihren Namen und auf den freien Raum dahinter. Und dann, plötzlich, mit einem Ruck, mit einem nervösen und eifrigen Mienenspiel – sie schluckte hinunter, und ihre Lippen bewegten sich einen Augenblick ganz schnell aneinander – ergriff sie die Feder, tauchte sie nicht, sondern stieß sie in das Tintenfass und schrieb mit gekrümmten Zeigefinger [...] »...Verlobte sich am 22. September 1845 mit Herrn Bendix Grünlich, Kaufmann zu Hamburg.«
Die personale Darstellungsweise ermöglicht es den Lesenden, den Gedanken der Figur "Tony" zu folgen. Dies trägt zur Dramatisierung von Tonys Entscheidung, sich dem Willen ihrer Familie zu beugen, bei.
Die Interpretation von "Buddenbrooks" kann mehrere Ansätze verfolgen. Zum einen wird das Bild der Familie in den Vordergrund gerückt bzw. mit dem Zerfall der Familie ein Tabu des 19. Jahrhunderts thematisiert. Zum anderen wird das Thema "Dekadenz" aufgegriffen.
"Buddenbrooks" ist ein Familienroman, da sich die komplette Handlung innerhalb einer Familie abspielt. Obwohl große historische Ereignisse, wie die Revolution 1848 oder der preußisch-österreichische Krieg, angesprochen werden, werden lediglich ihre Auswirkungen auf die Buddenbrooks und das Familienunternehmen beschrieben. Obwohl Kriege und Missernten Einfluss auf das Geschäft haben, wird der Verfall überwiegend durch Schicksalsschläge und Streitereien unter den Geschwistern ausgelöst.
Die Ehen von Johann Buddenbrook und Jean Buddenbrook werden aus Liebe geschlossen und die Männer führten das Getreideunternehmen, kümmern sich in ihrer Position als Konsule um politische Belange und verwirklichen sich in ihrem Beruf. Dieses Ideal zerfällt im Laufe des Romans, vor allem durch die Geschwister Thomas, Tony und Christian.
Dass die Familie Buddenbrooks ihren Lebensstil nicht weiter aufrechterhalten kann, wird mitunter an der Figur Hanno deutlich. Obwohl sein Vater Thomas ihn zu einem künftigen Geschäftsführer erziehen möchte, ist der schwächliche und introvertierte Hanno nur an seinen Fantasiespielen, wie seinem Puppentheater oder an der Musik, interessiert. Gegen die Zwänge seines Vaters, gute Noten zu schreiben und künftig das Geschäft zu übernehmen, hegt er eine tiefe Abneigung. Damit trägt die Figur Hanno zum Verfall der Familie Buddenbrooks bei.
Dekadenz bezieht sich auf einen kulturellen und sozialen Zustand, in dem eine Gesellschaft oder eine Gruppe von Menschen als dekadent betrachtet wird. Der Begriff "Dekadenz" wird verwendet, um einen Zustand des Niedergangs oder Verfalls zu beschreiben, der durch Überfluss, Luxus und/oder moralische Entartung gekennzeichnet ist.
Es kann auch von einer sogenannten "Abwärtsspirale" gesprochen werden, da die Buddenbrooks von Generation zu Generation weniger erfolgreich sind, sodass sie letztlich kein Unternehmen mehr führen.
Einen Überblick über diese Abwärtsspirale der Familie Buddenbrooks veranschaulicht die folgende Darstellung.
Abb. 3 - Abwärtsspirale des Verfalls der Familie Buddenbrook
In welche Epoche "Buddenbrooks" eingeordnet werden kann, lässt sich nicht eindeutig belegen. Zeitlich kann das Werk dem Naturalismus (ca. 1880 bis 1900) zugeordnet werden. Für den Naturalismus spricht:
Für eine Zuordnung zum Naturalismus spricht außerdem:
"Buddenbrooks" enthält zusätzlich einige Elemente des Realismus (ca. 1848 bis 1890). Für die Zuordnung zum Realismus spricht z. B. die Komplexität der Handlung und die Länge der erzählten Zeit von 42 Jahren.
Auffallend ist in "Buddenbrooks" außerdem der Symbolismus, da Thomas Buddenbrook mit philosophischen Schriften in Verbindung gebracht werden kann.
Beim Symbolismus handelt es sich nicht um eine eigenständige Literaturepoche, sondern vielmehr um eine künstlerisch-literarische Strömung zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert. Sie hatte ihren Ursprung 1890 in der impressionistischen Kunst Frankreichs und verstand sich selbst als Gegenströmung zu Realismus und Naturalismus.
Der zeitgeschichtliche Hintergrund von "Buddenbrooks" ist eng verknüpft mit dem Handlungsort Lübeck.
Der kaufmännische Bereich blühte unter diesen Bedingungen auf, da es durch die vielen Mitglieder des Zollvereins eine enge Verknüpfung der Regionen gab, was die Bereitschaft zu investieren erhöhte. Auch Lübeck profitierte von dem Zollverein und war zudem wirtschaftlich gestärkt durch die Handelsflotte, die ebenfalls dem Getreidehandel zu Gute kam, wie auch bei den Buddenbrooks.
Ein wichtiges Ereignis, das ebenfalls in "Die Buddenbrooks" thematisiert wird, ist die Revolution in den Jahren 1848/49. Sie beruhte auf dem Unmut des Bürgertums und vor allem der Arbeiter, die unter schlechten Bedingungen arbeiten und leben mussten.
Außerdem stieg die Arbeitslosigkeit zu dieser Zeit rapide an, da die eingeführte Gewerbefreiheit ein Überangebot an Waren und damit den Niedergang einiger Unternehmen verursachte.
Thomas Mann, der Autor von "Buddenbrooks", wurde 1875 in Lübeck geboren.
Mann folgte beruflich seinem älteren Bruder Heinrich Mann. Bereits sein erster Roman "Buddenbrooks", der 1901 erschien, verhalf ihm zu großem Ruhm. Im Jahr 1929 erhielt er dafür den Nobelpreis für Literatur.
In den Jahren nach seiner Hochzeit mit Katia Pringsheim und der Geburt seiner sechs Kinder, folgten weitere große Erfolge mit den Werken "Tod in Venedig" und "Der Zauberberg".
Auch nach dem Krieg kehrte Thomas Mann nicht nach Deutschland zurück, sondern zog erneut nach Zürich, wo er im Jahr 1955 starb.
Thomas Buddenbrook
fleißig
wird von klein auf erzogen, später das Familienunternehmen zu führen,
sehr streng,
überfordert mit seinen Ämtern.
Antonie "Tony" Buddenbrook:
Christian Buddenbrook:
macht gerne Späße,
übermütig,
gerät oft mit seinem Bruder Thomas in Streit,
tritt aus dem Familienunternehmen aus.
Hanno Buddenbrook:
gesundheitliche Probleme,
musikinteressiert,
wird in der Schule verspottet,
kann den Erwartungen seines Vaters nicht entsprechen.
Die Buddenbrooks leben in Thomas Manns Roman "Buddenbrooks" in Lübeck.
"Buddenbrooks" wurde zwischen 1896 und 1900 geschrieben. Der von Thomas Mann verfasste Roman wurde im Jahr 1901 veröffentlicht.
"Buddenbrooks" stammt zeitlich aus der Epoche des Naturalismus, enthält aber auch Elemente des Realismus und Symbolismus. Das Werk lässt sich also nicht eindeutig einer literarischen Epoche zuordnen.
Das Buch "Buddenbrooks" hat Thomas Mann geschrieben.
Karteikarten in Buddenbrooks15
Lerne jetztWer schrieb "Buddenbrooks"?
Thomas Mann
In welchem Zeitraum spielt der Roman "Buddenbrooks"?
"Buddenbrooks" spielt über einen Zeitraum von 42 Jahren von 1835 bis 1877.
Wie viele Generationen der Familie Buddenbrook werden im Roman dargestellt?
vier
Wie heißen die Kinder von Johann "Jean" Buddenbrook und Elisabeth Buddenbrook?
Die Kinder von Jean und Elisabeth Buddenbrook heißen Thomas, Tony, Christian und Clara.
Was für ein Unternehmen führt die Familie Buddenbrook?
Ein Getreideunternehmen
Welcher der Söhne von Jean Buddenbrook übernimmt nach dessen Tod das Unternehmen?
Das Unternehmen wird von Thomas Buddenbrook übernommen.
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