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"Und weg, hatte er gedacht"1, Hauptsache weit. Das ist sowohl das Motto des Protagonisten als auch der Titel einer Kurzgeschichte von Sibylle Berg. "Hauptsache weit" wurde im Jahr 2001 in einem Sammelband namens "Das Unerfreuliche zuerst" veröffentlicht und wird häufig im Schulunterricht besprochen.
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Jetzt kostenlos anmelden"Und weg, hatte er gedacht"1, Hauptsache weit. Das ist sowohl das Motto des Protagonisten als auch der Titel einer Kurzgeschichte von Sibylle Berg. "Hauptsache weit" wurde im Jahr 2001 in einem Sammelband namens "Das Unerfreuliche zuerst" veröffentlicht und wird häufig im Schulunterricht besprochen.
Eine kurze Inhaltsangabe über das Thema von "Hauptsache weit" erhältst Du durch die folgenden Stichpunkte:
Du möchtest mehr über die Gegenwartsliteratur erfahren? Dann sieh Dir die Erklärung "Gegenwartsliteratur" auf StudySmarter an!
Im Folgenden erhältst Du eine Inhaltsangabe zu Sibylle Bergs "Hauptsache weit".
Laos ist ein Staat in Südostasien, der an China, Kambodscha, Thailand, Vietnam und Myanmar grenzt. Seine Fläche beträgt etwa zwei Drittel von Deutschland, mit nur rund sieben Millionen Einwohnern ist er jedoch wesentlich lichter besiedelt.
Doch der "Spaß"1 lässt auf sich warten. So stellt der Junge fest, dass er asiatisches Essen nicht verträgt, die fremden Sprachen nicht versteht und dass das Reisen allein ziemlich einsam ist. Er vermisst sein Zuhause, seine Freunde und sehnt sich nach der vertrauten deutschen Kultur.
Im dritten Abschnitt, als der Junge deprimiert durch die unbekannten Gassen schlendert, entdeckt er ein Internetcafé, dem er einen Besuch abstattet. Er liest die E-Mails all seiner Freunde, erzählt von den "kleinen Katastrophen"1 seines Auslandsaufenthalts und dass es ihm gut gehe. Und wie er da sitzt und schreibt, fühlt sich der Junge plötzlich wieder glücklich und fast wie daheim.
Wenn Du mehr über die Merkmale von Kurzgeschichten erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung "Kurzgeschichte" auf StudySmarter an!
Eine Charakterisierung von "Hauptsache weit" bezieht sich auf den unbenannten Jungen der Kurzgeschichte "Hauptsache weit" von Sibylle Berg, da dies die einzige Figur ist, die in dem etwa eine Seite langen Text näher beleuchtet wird.
Folgende Merkmale treffen auf den Jungen zu:
Und weg, hatte er gedacht. Die Schule war zu Ende, das Leben noch nicht, hatte noch nicht begonnen, das Leben. Er hatte nicht viel Angst davor, weil er noch keine Enttäuschungen kannte.1
Eine Analyse von Sibylle Bergs "Hauptsache weit" rückt Aufbau und Sprache der Kurzgeschichte in den Vordergrund.
Kurzgeschichten sind epische Werke, die der Gattung der Kurzprosa zugeordnet werden. Inhalt, Form und Sprache bestimmen dabei die Merkmale einer Kurzgeschichte, das Hauptmerkmal von Kurzgeschichten liegt in ihrer Kürze.
Die drei Absätze der Kurzgeschichte dienen nicht nur einem übersichtlichen formalen Aufbau, sie bilden auch thematisch abgeschlossene Blöcke. Während der erste Abschnitt als eine kurze Einleitung dient, die den Jungen knapp skizziert und die Gründe für seine Reise nennt, werden die Erwartungen des Protagonisten im zweiten Abschnitt mit der Realität gegenübergestellt.
Der dritte Absatz wiederum bietet eine zumindest temporäre Lösung für die Unzufriedenheit des Jungen: Er flüchtet in das Internet(-café), wo er sich schon bald wie zu Hause fühlt und die wirkliche Welt um ihn herum vergisst.
Mit 1000 Dollar durch Thailand, Indien, Kambodscha, drei Monate unterwegs und dann wieder heim, nach Deutschland. Das ist so eng, so langweilig, jetzt was erleben und vielleicht nie zurück.1
Bis jetzt hatte er hauptsächlich Mädchen kennengelernt, nett waren die schon, wenn man Leute mag, die einen bei jedem Satz anfassen.1
Kennzeichnend für Sibylle Bergs Schreibstil ist auch der Gegensatz zwischen teils sehr kurzen Sätzen und langen Satzketten, die sich zeilenweise aneinanderreihen:
Dann gibt es ihn nicht. Denkt er. [...]
Er schreibt seinen Freunden über die kleinen Katastrophen und die fremde Welt um ihn verschwimmt, er ist nicht mehr allein, taucht in den Bildschirm ein, der ist wie ein weiches Bett, er denkt an Bill Gates und Fred Apple, er schickt eine Mail an Sat 1, und für ein paar Stunden ist er wieder am Leben, in der heißen Nacht weit weg von zu Hause.1
Für "Hauptsache weit" wählte Sibylle Berg einen personalen Er/Sie-Erzähler.
Neben dem personalen Erzählverhalten gibt es das auktoriale und das neutrale Erzählverhalten. Wenn Du mehr über die verschiedenen Erzählperspektiven - und verhalten erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärungen "Erzähler", "Erzählform" und "Erzählverhalten" auf StudySmarter an!
Sibylle Bergs "Hauptsache weit" bietet verschiedene Möglichkeiten der Interpretation, die im Folgenden näher beleuchtet werden. Das zentrale Thema der Kurzgeschichte behandelt das Erwachsenwerden, Abenteuerlust und Orientierungslosigkeit.
Eine erste Deutungshypothese von Sibylle Bergs "Hauptsache weit" befasst sich sowohl mit dem Erwachsen- als auch dem Enttäuschtwerden.
Hier begegnet die Abenteuerlust dem Bedürfnis nach Geborgen- und Sicherheit, der Wunsch, hervorzustechen dem Drang, dazuzugehören. Erst in der fernen Weite erkennt der Junge, wie viel ihm seine Heimat bedeutet und er vermisst plötzlich das, was ihm zuvor so langweilig erschien.
Die Tatsache, dass der Junge bis zuletzt namenlos bleibt, schafft bei Lesenden eine gewisse Distanz. Gleichzeitig wirkt der Protagonist nicht wie eine echte Persönlichkeit, sondern vielmehr wie ein generisches Modell, ein charakteristischer 18-Jähriger, der in die Welt zieht, um sich selbst zu finden. Und dabei feststellt, dass er das, was er eigentlich sucht, längst kennt.
Aus dieser Perspektive betrachtet erhält "Hauptsache weit" einen fast schon satirischen Beigeschmack. Bereits der Titel der Kurzgeschichte scheint sich über die jungen Leute lustig zu machen, die nach der Schule in die weite Welt ziehen, um Abenteuer zu erleben.
Mittels Satire werden bestimmte Personen(-gruppen), Handlungen oder Ereignisse über- oder untertrieben dargestellt und dadurch verspottet oder kritisiert.
Enttäuscht zu werden, scheint in diesem Zusammenhang als fast schon unvermeidliche Bedingung des Erwachsenwerdens und -seins. Der Junge überwindet seine Enttäuschung jedoch, indem er das Internet nutzt und sich in eine virtuelle Version seiner Heimat "einbetten" lässt. Dies wiederum könnte als dezente Kritik an der Internetkultur gedeutet werden: Die Menschen werden an ihre Bildschirme gefesselt, statt die unbekannten Gebiete der Welt zu erkunden.
Sibylle Berg, die Autorin von "Hauptsache weit", wurde am 2. Juni 1962 in Weimar geboren.
Bis 1990 war Deutschland in Ost und West getrennt. Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten die Siegermächte Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion das besiegte Land unter sich auf. Die westlichen Zonen formierten sich zu einer: Im Westen entstand die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Dieser stand die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im sowjetisch besetzten Osten gegenüber.
Das Leben in BRD und DDR war wie Tag und Nacht. Besonders für kreative Menschen war es teilweise schwer, im Osten zu leben. So wurden etwa schriftstellerische oder dramaturgische Werke von der DDR-Regierung verboten, weil sie das hiesige Regierungssystem (unterschwellig) kritisierten. Viele Literatinnen und Literaten reisten in den Westen aus oder wurden gar abgeschoben.
orientierungslos
In "Hauptsache weit" von Sibylle Berg geht es um einen 18-jährigen Jungen, der durch Asien reist, um Abenteuer zu erleben und sich selbst zu finden. Während seiner Tour stellt er fest, dass alles ganz anders ist, als erwartet.
Das Erzählverhalten in "Hauptsache weit" von Sibylle Berg ist personal. Der Erzähler kennt also die Gedanken und Gefühle des Protagonisten.
"Hauptsache weit" von Sibylle Berg erschien im Jahr 2001 im Sammelband "Das Unerfreuliche zuerst".
Das Thema von "Hauptsache weit" von Sibylle Berg ist das Erwachsenwerden. Dabei werden die Unterschiede zwischen naiven Erwartungen und der Wirklichkeit deutlich.
Karteikarten in Hauptsache weit Sibylle Berg15
Lerne jetztWann wurde "Hauptsache weit" erstmals veröffentlicht?
"Hauptsache weit" wurde erstmals 2001 im Sammelband "Das Unerfreuliche zuerst" veröffentlicht.
Wer verfasste "Hauptsache weit"?
Sibylle Berg
Welcher Literaturepoche lässt sich "Hauptsache weit" zuordnen?
Gegenwartsliteratur/Postmoderne
Was ist das Kernthema von "Hauptsache weit"?
"Hauptsache weit" berichtet von den Enttäuschungen des Erwachsenwerdens und stellt dabei naive Erwartungen schonungslos der Realität gegenüber.
Nenne zwei Kontraste zwischen den Gefühlen der Hauptfigur in "Hauptsache weit", die sich bei genauerer Betrachtung herauskristallisieren!
Nenne zwei typische Merkmale einer Kurzgeschichte, die sich auch in "Hauptsache weit" finden lassen!
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