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"Das Parfum" ist ein Roman von Patrick Süskind, der 1985 erschienen ist. Das Werk wird der Epoche der Postmoderne zugeordnet und macht den mordenden Antihelden Grenouille in "Das Parfum" zum zentralen Thema. Damit gilt das Werk als einer der größten deutschen Bucherfolge des 20. Jahrhunderts. Die folgenden Stichpunkte geben Dir eine kurze Inhaltsangabe von "Das Parfum":Die Geschichte spielt in Frankreich im…
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Jetzt kostenlos anmelden"Das Parfum" ist ein Roman von Patrick Süskind, der 1985 erschienen ist. Das Werk wird der Epoche der Postmoderne zugeordnet und macht den mordenden Antihelden Grenouille in "Das Parfum" zum zentralen Thema. Damit gilt das Werk als einer der größten deutschen Bucherfolge des 20. Jahrhunderts.
Die folgenden Stichpunkte geben Dir eine kurze Inhaltsangabe von "Das Parfum":
Für die Zusammenfassung von "Das Parfum" ist wichtig zu wissen, dass der Roman die Lebensgeschichte von Jean Baptiste Grenouille erzählt. Süskinds Werk ist in vier Abschnitte unterteilt:
Jean-Baptiste Grenouille wird am 17. Juli 1738 in Paris geboren. Seine Mutter arbeitet auf einem Fischmarkt in einem armen Viertel der Stadt. Als sie ihn während der Arbeit zur Welt bringt, glaubt sie zuerst, dass ihr Baby tot sei. Die Frau, die schon vier Totgeburten erlitten hat, möchte auch Grenouille in der Seine entsorgen. Allerdings beginnt der Säugling kurz bevor sie ihn in den Fluss werfen will, sehr laut zu schreien.
Passanten werden auf Grenouilles Mutter aufmerksam und sie wird festgenommen. Da man herausfindet, dass sie bereits ihre anderen Kinder in dem Fluss entsorgt hatte, wird sie zum Tode verurteilt. Für ihr Baby muss folglich ein neues Zuhause gefunden werden.
Madame Gaillard erkennt bald, dass der Junge über eine ungewöhnliche Fähigkeit verfügen muss, da er Menschen und Tiere lokalisieren kann, ohne sie zu sehen. Sie weiß nicht, dass dies an dem sehr ausgeprägten Geruchssinn des Kindes liegt. Ihre Angst vor den scheinbar übernatürlichen Kräften Grenouilles wächst allmählich, weshalb sie ihn im Alter von acht Jahren an den Gerber Grimal verkauft. Kurz daraufhin stirbt sie in einem öffentlichen Sterbehaus.
Daraufhin bekommt Jean-Baptiste Grenouille mehr Freiheiten. Er erkundet regelmäßig Paris, indem er durch die Straßen geht, die Gerüche aufnimmt und gedanklich analysiert. Auf einer seiner Erkundungen folgt Grenouille einem besonders faszinierenden Geruch. Er stammt von einem rothaarigen Mädchen, das Grenouille von hinten erwürgt, um ihren Duft ganz aufzunehmen. Daraufhin beschließt er, der beste Parfümeur aller Zeiten zu werden.
Als er dem Parfümeur Baldini Lederhäute ausliefern muss, beweist Grenouille diesem seine Fähigkeiten, Gerüche zu imitieren und wird schließlich dem Gerber abgekauft. Grimal ist überrascht über die hohe Summe, die er für Grenouille bekommt und betrinkt sich von dem Geld. Daraufhin fällt er in die Seine und ertrinkt. In dem Parfümeuratelier erlernt Grenouille die Konservierung von Gerüchen und Verfahren, um Parfums herzustellen. Baldinis Geschäft, das nicht mehr gut lief, wird durch die außerordentlichen Fähigkeiten seines neuen Lehrlings wieder angekurbelt.
Anorganische Stoffe und Destillation
Als anorganische Stoffe werden in der Chemie jene Stoffe bezeichnet, die keinen Kohlenstoff enthalten. Darunter fallen primär Metalle, Steine, Salze und Mineralien.
Destillation ist ein Verfahren, das zur Trennung von Stoffen angewendet wird. Dabei wird etwas so stark erhitzt, dass die flüssigen Teile verdampfen. Der Dampf wird aufgefangen und wieder abgekühlt, sodass die Flüssigkeit nun getrennt ist.
Aus Kummer darüber bekommt Grenouille starkes Fieber und wird erst gesund, als er erfährt, dass es noch andere Verfahren der Konservierung von Gerüchen gibt, die er im Süden Frankreichs erlernen könnte. Um seinen Lehrling nicht zu verlieren, enthält Baldini Grenouille allerdings den längst verdienten Gesellenbrief vor. Erst drei Jahre später bekommt er das Dokument und reist weiter, um sein Wissen zu vervollständigen. In der Nacht, in der er seinen ehemaligen Chef verlässt, stürzt die Brücke mit dessen Haus ein. Alle Bewohner, einschließlich Baldini, werden in den Tod gerissen.
Nachdem Jean-Baptiste Grenouille Paris verlassen hat, erkennt er, dass die Luft ohne menschliche Gerüche klarer sei und sucht von nun an nach dem abgeschiedensten Ort des Landes. In einer Höhle auf dem Vulkanberg "Plomb du Cantal" verbringt er sieben Jahre in Einsamkeit. Währenddessen katalogisiert er Gerüche, die er kennt. Obwohl ihm nur das Nötigste zum Überleben zur Verfügung steht, blüht er innerlich auf. Grenouille findet Zufriedenheit im Alleinsein und damit, die Eindrücke von Gerüchen zu ordnen, sodass er kein Bedürfnis nach Gesellschaft oder mehr Komfort hat.
Marquis ist ein französischer Adelstitel und entspricht dem deutschen Titel "Markgraf".
Jean-Baptiste stellt bald darauf ein Parfum her, das ihm einen menschentypischen Geruch verleiht. Durch die Erkenntnis, dass er so von den Menschen akzeptiert wird, entsteht in Grenouille ein Wunsch: Er will mithilfe von Parfums gezielt manipulieren. Somit setzt dieser seinen Weg in die Stadt "Grasse" fort.
Auch Grasse erkundet Grenouille durch die Gerüche der Stadt. Wie zuvor in Paris, verfolgt er die Spur eines schönen Mädchens, dessen Geruch seiner Meinung nach noch nicht ausgereift ist. Durch ihren Duft kommt Grenouille auf die Idee, ein Meisterparfum zu kreieren. Er beschließt, dass das Mädchen noch ein bis zwei Jahre brauche, bis ihr Geruch "den Höhepunkt" erreicht hätte und dass er diese Zeit abwarten wolle.
Um seine Kenntnisse zu erweitern, bittet Grenouille um die Anstellung in einem Parfümeuratelier, das der Witwe Madame Anulfie gehört. Er wird eingestellt, um dem Gesellen Dominique Druot zuzuarbeiten, dem er sich scheinbar unterordnet. Dies stellt sich allerdings als Taktik heraus, die dazu führt, dass Grenouille seine gewünschte Freiheit in der Arbeit erhält.
Beim Ermorden verspürt Grenouille keinerlei Reue oder Angst, sondern ist nur auf die handwerkliche Ebene des Geschehens, wie auch die Düfte, fixiert. Die Opfer befinden sich alle in einem ähnlichen Alter und sind besonders schön. Alle getöteten Mädchen werden nackt und mit abgeschnittenem Haar aufgefunden. Die Einwohner sind deshalb sehr verwundert, dass keine sexuellen Beweggründe hinter den Taten zu stecken scheinen.
Er plant deshalb seine Tochter Laure heimlich auf einer Insel zu verstecken. Dort soll sie zunächst in einem Kloster unterkommen, um dann so schnell wie möglich verheiratet zu werden. Richie versucht den Täter zu täuschen, indem er eine falsche Fluchtroute auslegt. Grenouilles Geruchssinn ist aber so gut, dass er den Aufenthaltsort der jungen Frau "erriechen" kann. Als Richie und Laure auf der Flucht in einem Gasthof übernachten, dringt er in ihr Zimmer ein und ermordet sie.
Ein Schafott ist eine Vorrichtung, bei der mithilfe eines Fallbeils der Kopf abgeschlagen wird.
Ekstase und Orgie
Ekstase bezeichnet einen psychischen Ausnahmezustand, in dem Betroffene in eine Art Trance verfallen. Als ekstatisch kann ein Zustand beschrieben werden, der das Bewusstsein eines Menschen kurzfristig verändert.
Eine Orgie bezeichnet eine große Anzahl von Menschen, die mit einer gemeinsamen Handlung gegen die (meist sexuellen) Sitten verstößt. Auch Sex unter vielen Menschen wird als Orgie bezeichnet.
Er wacht bei Antoine Richie auf, der ihn nun zum Sohn haben will. Allerdings schleicht sich Grenouille davon und verlässt die Stadt. Um die Bevölkerung zu beruhigen, soll nun jemand anderes für die Taten bestraft werden. Der Geselle Druot wird als Unschuldiger für die Morde verurteilt und auch hingerichtet.
Grenouille kehrt an seinen Geburtsort zurück, den "Cimetière des Innocents" in Paris. Er gesellt sich nachts zu den dort lebenden, armen und von der Gesellschaft ausgestoßenen Bürgern. Sie sitzen an einem Lagerfeuer, als Grenouille zu ihnen kommt und den gesamten Inhalt des Meisterparfums über sich ergießt. Die Menschen reagieren darauf noch heftiger als zuvor. Sie halten Jean-Baptiste Grenouille für einen Engel, sodass er von den Bürgern binnen kürzester Zeit zerrissen und aufgegessen wird. Der letzte Satz des Romans lautet:
Sie hatten zum ersten Mal etwas aus Liebe getan.1
Die Menschen, die Grenouille getötet haben, beginnen sich am Ende auch gegenseitig zu zerfleischen. Sie befinden sich aufgrund der Menge des Dufts in einem noch größeren ekstatischen Zustand.
Der Roman "Das Parfum" folgt zwar dem Lebensweg seines Hauptcharakters, allerdings gibt es auch andere Figuren, die eine bedeutende Rolle für die Handlung spielen. Im Folgenden werden Jean-Baptiste Grenouille und weitere wichtige Charaktere genauer beschrieben und ihre Rollen für die Geschichte analysiert.
Jean-Baptiste Grenouille ist die Figur in "Das Parfum", nach der sich der gesamte Roman ausrichtet. Er beginnt mit seiner Geburt und endet mit seinem Tod.
Die erste ungewöhnliche Eigenschaft, die Leser*innen über ihn erfahren ist, dass er keinen menschlichen Geruch hat. Das wird von der Amme Bussie bemerkt, die ihn daraufhin abgibt. In seiner Kindheit wird schnell deutlich, dass die Geruchslosigkeit mit einem übermenschlichen Geruchssinn einhergeht.
Grenouilles Wunsch, das Handwerk des Parfümeurs zu erlernen, entstammt zuerst einer Neugier, wandelt sich jedoch als er bemerkt, dass er Menschen durch Gerüche manipulieren kann. Zuerst entwirft er ein Parfum, das ihm den menschlichen Geruch verleiht, wodurch er von der Bevölkerung akzeptiert wird. Allerdings verfolgt Grenouille auch das Ziel, ein Parfum zu entwerfen, das ihm Macht über seine Mitmenschen verleiht.
Schon als Jugendlicher hat er ein Mädchen für ihren betörenden Geruch getötet, und auch das Parfum, das zu seinem Lebenswerk werden soll, besteht nur aus den Gerüchen schöner junger Frauen. Beim Ermorden der Mädchen verspürt er keinerlei Reue oder Angst, sondern ist nur auf die handwerkliche Ebene des Geschehens, wie auch die Düfte, fixiert.
Die folgende Charakterisierung von Madame Gaillard ordnet diese als Ziehmutter Grenouilles in die Handlung von "Das Parfum" ein.
Die folgende Charaktiersierung des Parfümeurs Baldini ordnet diesen als Lehrenden Grenouilles in die Handlung von "Das Parfum" ein.
Die folgende Charakterisierung von Laure Richie ordnet diese als Basis für das Meisterparfum in die Handlung von "Das Parfum" ein.
Für einen Überblick über die Beziehungen der Figuren aus "Das Parfum" findest Du hier eine Figurenkonstellation:
Im Folgenden werden der Aufbau des Romans, die Erzählperspektiven sowie die Sprache genauer in der Analyse von "Das Parfum" beleuchtet. Es geht dabei um die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird und welche Rolle der Erzähler dabei einnimmt.
Der Roman "Das Parfum" von Patrick Süskind ist linear aufgebaut, das heißt, dass die Erzählweise chronologisch erfolgt. Die Handlung beginnt mit Grenouilles Geburt in Pairs und endet mit dessen Tod in derselben Stadt.
Dadurch, dass Grenouille am Ende des Romans an seinen Geburtsort zurückkehrt, um dort zu sterben, schließt sich sowohl inhaltlich als auch formell der Kreis seines Lebens. Grenouille kehrt also an den Ausgangsort der Handlung zurück, an dem er sich von den Armen der Stadt umbringen lässt. Durch die Schauplätze des Romans lässt sich eine Kreisstruktur erkennen. Dieser Handlungsverlauf von "Das Parfum" wird in folgender Grafik dargestellt:
Die vier Teile, in die "Das Parfum" unterteilt ist, sind auch selbst in Kapitel gegliedert, die allerdings keine Titel haben. Insgesamt gibt es 51 Kapitel, die durchlaufend nummeriert sind. Eine kurze Übersicht des Aufbaus von "Das Parfum" findest Du in der folgenden Tabelle:
Aufbau – "Das Parfum": Die vier Teile | |
Der erste Teil von "Das Parfum" | Der erste Teil des Werks widmet sich hauptsächlich Grenouilles Kindheit, Jugend und Ausbildung. |
Der zweite Teil von "Das Parfum" | Im zweiten Teil geht es hauptsächlich um Grenouilles Selbstisolation und das Handwerk der Parfümherstellung. |
Der dritte Teil von "Das Parfum" | Der dritte Teil widmet sich Grenouilles Lebensaufgabe, das perfekte Parfum zu erschaffen. |
Der vierte Teil von "Das Parfum" | Das letzte Kapitel erzählt von Grenouilles Rückkehr nach Paris und seinem Tod. |
"Das Parfum" hat einen auktorialen Erzähler, was bedeutet, dass der Erzähler der Geschichte über alle Informationen verfügt und sozusagen von Außen auf das Geschehen im Text blickt, obwohl er selbst keine handelnde Figur ist.
Der Erzähler weiß beispielsweise, dass keine der Nebenfiguren, wie Madame Gaillard, erneut in der Handlung vorkommen wird. Das folgende Zitat belegt dies:
Da wir Madame Gaillard an dieser Stelle der Geschichte verlassen und ihr auch später nicht mehr wiederbegegnen werden...1
Weiter ist die Sprache in "Das Parfum"
Gerade dann, wenn es um die Beschreibung der verschiedenen Gerüche geht, fällt der Detailreichtum der Sprache in "Das Parfum" auf:
Dieser Geruch hatte Frische; aber nicht die Frische der Limetten oder Pomeranzen, nicht die Frische von Myrrhe oder Zimtblatt oder Krauseminze oder Birken oder Kampfer oder Kiefernnadeln, nicht von Mairegen oder Frostwind ...1
In "Das Parfum" werden außerdem verschiedene sprachliche Mittel verwendet, um das Beschriebene besser hervorzuheben. Den Superlativ der Adjektive verwendet Süskind regelmäßig, z. B. bei "allerstinkendster Ort" oder "heißesten Tage".
Außerdem werden auch viele Vergleiche gezogen, wie "Süß wie Nussöl" und widersprüchliche Formulierungen verwendet:
Das Parfum war ekelhaft gut.1
Oftmalige Wiederholungen eines bestimmten Wortes sind ein weiteres Merkmal in diesem Roman:
Es stanken die Straßen ..., es stanken die Hinterhöfe ..., es stanken die Treppenhäuser ...1
Die Interpretation von "Das Parfum" kann erfolgen, indem der Roman als Entwicklungsroman, Kriminalroman, Künstlerroman oder als historischer Roman eingeordnet wird und dabei alle Aspekte des Werks beleuchtet werden.
"Das Parfum" erzählt die Geschichte von Jean Baptiste Grenouille. Der Außenseiter nutzt seine einmalige Begabung, um der größte Parfümeur aller Zeiten zu werden. Er tötet in diesem Zusammenhang insgesamt 26 junge Frauen. Dabei steht er schon von Beginn an im Mittelpunkt der Erzählung – sowohl im Positiven, da er als Genie beschrieben wird, als auch im Negativen, da ihm auch eine ausgeprägte Bösartigkeit zugeschrieben wird.
Einerseits nimmt Grenouille sich durch seine Andersartigkeit und sein unglaubliches Talent als einen schöpferischen Geist wahr. Andererseits wird er durch das Fehlen seines Geruches von vielen Mitmenschen als abnormal angesehen, wobei beide Sichtweisen durch die Erzählung gestützt werden. Er kann Menschen tatsächlich sehr einfach manipulieren und etwas erschaffen, was ihre Gefühle und ihr Verhalten grundlegend ändert. Andererseits ist er ein Mörder, der sein Werk nur zu seinem eigenen Nutzen einsetzt.
Jean-Baptiste Grenouille ist ein Antiheld, der in den Widersprüchen der Welt lebt, und diese auch nicht grundlegend ändern kann. Er bringt die Menschen am Ende des Romans zwar durch sein Meisterparfum dazu ihn zu lieben, allerdings wird er auch von dieser Liebe abgeschreckt.
Abschließend kann gesagt werden, dass der Autor mit dem Roman vorwiegend Kritik an der Gesellschaft übt, da den Leser*innen in der Handlung nur egoistische und rücksichtslose Menschen begegnen. Außerdem zeigt er auf, wie leicht manipulierbar die Gesellschaft ist. Das herzlose Verhalten gegenüber Außenseitern wird im Romans ebenfalls deutlich.
Als Inspiration für das Werk soll Süskind die wahre Geschichte des Parfümeurs Johann Maria Farina aus dem 18. Jahrhundert gedient haben, da seine Parfums die gefragtesten seiner Zeit waren. Ob es allerdings einen Mörder wie Grenouille je gegeben hat, ist unklar. Die Geschichte basiert somit nicht auf einer wahren Begebenheit.
"Das Parfum" kann der literarischen Epoche der Postmoderne zugeordnet werden. Typisch für diese Epoche sind Außenseiter als Protagonisten, wie auch Grenouille. Leser*innen fällt es außerdem oft schwer, sich mit der Hauptfigur und deren Handlungen zu identifizieren.
Die Intertextualität ist ein weiteres zentrales Merkmal von postmodernen Werken. Dabei handelt es sich um Bezüge zu anderen Werken oder Verweise auf historische Geschehnisse.
Autor*innen der postmodernen Literatur versuchten oft die Vielschichtigkeit der Welt – sowie die kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen – in ihren Werken zu erfassen und verarbeiten.
Da die literarische Epoche der Postmoderne eine sehr junge Epoche ist, gestaltet sich die zeitliche Einordnung schwierig. In manchen Fällen wird sie in der Zeit zwischen 1968 und 2000 verortet, in anderen Fällen beginnt die Epoche 1989 und endet 2011.
Wenn Du gerne mehr über diese Epoche erfahren möchtest, klick dich doch auch in die Erklärung zu "Postmoderne Literatur".
Der Roman "Das Parfum" lässt sich hinsichtlich des historischen Hintergrunds in das Frankreich des 18. Jahrhunderts einordnen. In der damaligen Ständegesellschaft gab es große Gegensätze zwischen Armen und Reichen. Bereits 1757, Jahrzehnte vor der Französischen Revolution (1789 - 1795/99) waren die Menschen unzufrieden mit ihrem König Ludwig XV., sodass er beinahe ermordert wurde.
Frankreich führte an der Seite Österreichs von 1756 bis 1763 den Siebenjährigen Krieg gegen Preußen. Auch in den Kolonien in Nordamerika kam es dabei zu Kampfhandlungen zwischen verschiedenen europäischen Staaten und ihren Verbündeten.
"Das Parfum" lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen, jedoch vereint es Merkmale verschiedener Roman-Genres. Zum einen lässt sich der Roman als Bildungsroman oder auch als negativer Entwicklungsroman auslegen, da die Geschichte der persönlichen Entwicklung eines einzelnen Hauptcharakters folgt.
Jedoch fehlt für die Einordnung in dieses Genre eine moralische Bewertung von Grenouilles Handlungen. Er interessiert sich nur für sein Handwerk, beziehungsweise später für die Manipulation von Menschen, die ihn jedoch ebenso schnell abschreckt. All das wird von dem Erzähler aber nicht moralisch eingeordnet.
Der Entwicklungsroman ist eine literarische Gattung, die am Ende des 18. Jahrhunderts entstand. Darin wird die Geschichte einer zentralen Figur erzählt, die sich mit sich selbst und ihrer Umwelt auseinandersetzt und sich dadurch menschlich weiterentwickelt.
Der Bildungsroman ist ein Subgenre des Entwicklungsromans. Hierbei geht es um die Aneignung neuer Fähigkeiten und die Perfektionierung in einem Fach im Mittelpunkt der Figurenentwicklung.
Im negativen Entwicklungsroman entwickelt sich die Hauptfigur nicht zu einem moralisch besseren, sondern schlechterem Menschen.
Süskinds Roman wird auch häufiger als Kriminalroman eingeordnet, was jedoch dem Werk nicht gänzlich gerecht wird. Zwar handelt er von verbrecherischen Handlungen und es gibt auch immer wieder Verurteilungen, jedoch lässt sich dies kaum als Kern der Geschichte verstehen.
Der Fokus des Romans liegt auf der Entwicklung des Protagonisten, der auch kein befriedigendes Motiv für die Morde hat. Außerdem wird der Serienmord einerseits aufgeklärt, anderseits entwischt der Täter und ein Unschuldiger wird für die Taten hingerichtet. Das ist kein typisches Ende eines Kriminalromans.
Ein Kriminalroman ist ein Genre des Romans, in dem Verbrechen und deren Aufklärung im Mittelpunkt stehen. Der Kriminalroman etablierte sich im 19. Jahrhundert und hat heute viele verschiedene Formen. Häufig werden Kriminalromane als nicht anspruchsvolle Literatur (Trivialliteratur) wahrgenommen.
Auch als Künstlerroman könnte "Das Parfum" eingeordnet werden, da es von einem schöpferischen Genie handelt, dessen Entwicklung sich nur anhand seiner Kunst, der Herstellung von Parfum, entfaltet. Es sind ebenfalls typische Motive des Künstlerromans gegeben, da Grenouille von Beginn an ein Außenseiter ist und dies auch bleibt. Seine einzige Motivation beim Morden ist das Einfangen von Gerüchen und die Einbindung dieser in seine Vorstellung einer perfekten Komposition.
Ein Künstlerroman ist ein Roman, der von einem Genie und dessen Schaffen handelt. Dabei kann es sich sowohl um fiktive, als auch um reale Figuren handeln. Der Künstlerroman ist dabei auch eine Form des Bildungsromans.
Elemente eines Historischen Romans sind in "Das Parfum" ebenfalls gegeben, da Patrick Süskind die Orte und die Zeit basierend auf historischen Quellen genau und historisch richtig beschreibt. Allerdings fehlt für einen klassischen historischen Roman die Nachvollziehbarkeit der Figuren, besonders bei Grenouille. Er ist vielmehr eine fantastische Figur, wie sie aus der Romantik stammen könnte.
Klick dich doch auch in die StudySmarter-Erklärung "Romantik", um mehr über diese Epoche zu erfahren.
Ein Historischer Roman ist ein Roman, der in einer vergangenen Zeit spielt. Die Handlung ist dabei meist fiktiv, beziehungsweise können auch wahre Ereignisse dargestellt werden, die allerdings nicht wissenschaftlich korrekt wiedergegeben sein müssen. Der Historische Roman wird, wie der Kriminalroman, häufig der Trivialliteratur zugeordnet.
Patrick Süskind ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er wurde 1949 in Ambach am Starnberger See geboren. Sein Vater war Übersetzer, Schriftsteller und Journalist bei der Süddeutschen Zeitung und seine Mutter Sportlehrerin.
Von 1968 an studierte er Geschichte in München und verbrachte im Zuge dessen zwei Semester in Frankreich. Im Jahr 1974 brach er sein Studium ab.
"Das Parfum" ist Süskinds einziger, veröffentlichter Roman und machte ihn berühmt. "Das Parfum" erschien in 48 Sprachen und wurde zu einem weltweiten Bestseller, der mit 20 Millionen verkauften Exemplaren in die Geschichte einging. 2006 wurde der Roman verfilmt.
Da Patrick Süskind sich weitgehend aus der Öffentlichkeit hält, gibt es nur wenig Informationen über den Autor. Er lehnte im Laufe der Zeit mehrere Auszeichnungen ab und erschien auch nicht zur Filmpremiere von "Das Parfum" im Jahr 2006 in München.
Der Roman "Das Parfum" basiert nicht auf einer wahren Begebenheit und ist damit reine Fiktion.
Grenouille tötet junge Frauen, um deren Geruch konservieren zu können. Die Gerüche von 25 verschiedenen Frauen setzt er zu seinem Meisterparfum zusammen.
Grenouille wurde 29 Jahre alt. Er wurde am 17. Juli 1738 geboren und starb am 25. Juni 1767.
"Das Parfum" wurde 1985 veröffentlicht, wodurch es zeitlich in die Postmoderne fällt.
"Das Parfum" spielt im 18. Jahrhundert.
"Das Parfum" wurde 1985 geschrieben und veröffentlicht.
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