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Mit seinen literarischen Vorbildern Goethe und Schiller gilt Deutschland seit dem 18. Jahrhundert als das Land der Dichter und Denker. Dieser Ausdruck betrifft nicht allein Dichterinnen und Dichter, sondern bezieht sich ebenfalls auf Philosophierende oder Erfindende.
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Jetzt kostenlos anmeldenMit seinen literarischen Vorbildern Goethe und Schiller gilt Deutschland seit dem 18. Jahrhundert als das Land der Dichter und Denker. Dieser Ausdruck betrifft nicht allein Dichterinnen und Dichter, sondern bezieht sich ebenfalls auf Philosophierende oder Erfindende.
Hinweis: Die Formulierung "Dichter und Denker" bezieht sich auf die überlieferte Bezeichnung und wird deshalb nicht gemäß den heute geltenden Genderregeln angepasst.
Deutschland wird häufig als das Land der Dichter und Denker bezeichnet. Woher diese Bezeichnung stammt, ist umstritten. Grundsätzlich gelten jedoch drei Personen als mögliche Urhebende dieser Formulierung.
Hinweis: Obwohl Deutschland nicht das einzige Land ist, das Dichter und Denker hervorgebracht hat, wird es allgemein als Land der Dichter und Denker bezeichnet. Aber auch andere Länder können ausdrucksstarke Dichter vorweisen, wie z. B. England mit William Shakespeare.
Erstmals taucht die Bezeichnung "Dichter und Denker" bei Karl August Musäus auf, der im 18. Jahrhundert als Schriftsteller und Literaturkritiker lebend das sogenannte "Volksmärchen der Deutschen" zusammenstellte und veröffentlichte.
Das "Volksmärchen der Deutschen" ist eine Zusammenstellung von deutschen Volksmärchen in satirischem Stil. Die Volksmärchen wurden zwischen 1782 und 1787 in insgesamt fünf Bänden veröffentlicht.
Im Vorwort dieser Volksmärchen heißt es von dem Herausgeber Musäus:
Was wäre das enthusiastische Volk unserer Denker, Dichter, Schweber, Seher ohne die glücklichen Einflüsse der Fantasie?1
Weiter wurde die Bezeichnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Anne Louise Staël in dem Werk "De l'Allemagne" verwendet. Darin griff die Schriftstellerin den Kontrast des zu dieser Zeit von Napoleon regierten Frankreichs zu Deutschland auf. Deutschland erschien im Gegensatz zu Frankreich frei und wurde idealisiert, da die Dichter und Denker dort ihrer Tätigkeit nachgehen konnten.
Der letzte Urheber dieser Formulierung der Dichter und Denker rührt von dem Literaturkritiker Wolfgang Menzel. Dieser gab ebenfalls zu Beginn des 19. Jahrhunderts an, dass die Menschen in Deutschland zwar allgemein untätig seien, aber mit Bravour denken und dichten.
Das Substantiv "Bravour" bezieht sich auf eine meisterhafte Tätigkeit.
Weimar ist eine Stadt in Thüringen, die durch die Einflüsse der Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller geprägt wurde. Sowohl Goethe als auch Schiller lebten viele Jahre in Weimar, weshalb diese Stadt auch "Stadt der Dichter und Denker" genannt wird. Während Schiller in Weimar eines seiner bekanntesten Werke "Maria Stuart" (1800) vollendete, verfasste Goethe in Weimar den "Zauberlehrling" (1797).
Neben diesen Einflüssen gilt Weimar als Stadt, die einen großen Einfluss auf die Geschichte und Kultur Deutschlands ausgeübt hat. Die Weimarer Klassik oder die Weimarer Republik verdanken ihren Namen beispielsweise dieser Stadt.
Bei der Weimarer Klassik handelt es sich um eine Literaturepoche, die vom Ende des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts andauerte. Sie orientierte sich stark an klassischen antiken Dichtern und wurde von Goethe, Schiller, Herder und Wieland, dem sogenannten Viergestirn, vertreten und geprägt. Sieh Dir doch die Erklärung "Weimarer Klassik" auf StudySmarter an, wenn Du mehr über diese Literaturepoche erfahren möchtest!
Obwohl Weimar mit einer Einwohnerzahl von circa 60.000 Menschen vergleichsweise als kleine Stadt bezeichnet werden kann, wurde sie im Jahr 1999 als Kulturhauptstadt gewürdigt. Zahlreiche Museen und Theater, darunter das Deutsche Nationaltheater, befinden sich in Weimar.
Als Kulturhauptstadt wird eine Stadt ausgezeichnet, die sich kulturell einsetzt, bspw. in Form von kulturellen Angeboten wie Museen oder Ähnlichem. Der Titel "Europäische Kulturhauptstadt" wird seit 1985 jährlich von der Europäischen Union an je zwei Städte vergeben.
Aufgrund der Bezeichnung "Volk der Dichter und Denker" lassen sich zahlreiche Autorinnen und Autoren ausmachen, die diesem Ausdruck durch ihren Schaffensprozess zugeordnet werden können.
In der folgenden Liste findest Du eine Auswahl an Dichtenden, die ihre Werke in der deutschen Sprache verfassten sowie jeweils bekannte Werke aufgelistet.
Dichter und Denker: Namen | Bekannte Werke |
Bertolt Brecht (1898–1956) |
|
Clemens Brentano (1778–1842) |
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Georg Büchner (1813–1837) |
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Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) |
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Joseph Freiherr von Eichendorff (1788–1857) |
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Theodor Fontane (1819–1898) |
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Gustav Freytag (1816–1895) |
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Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) |
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Karoline von Günderode (1780–1806) |
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Jacob Grimm (1785–1863) |
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Wilhelm Grimm (1786–1859) |
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Friedrich Hölderlin (1779–1843) |
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Heinrich Heine (1797–1856) |
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Hermann Hesse (1877–1962) |
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Franz Kafka (1883–1924) |
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Erich Kästner (1899–1974) |
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Gottfried Keller (1819–1890) |
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Heinrich von Kleist (1777–1811) |
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Gottlieb Friedrich Klopstock (1724–1803) |
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Karl May (1842–1912) |
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Thomas Mann (1875–1955) |
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Else Lasker-Schüler (1869–1945) |
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Siegfried Lenz (1926–2014) |
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Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) |
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Rainer Maria Rilke (1875–1926) |
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Nelly Sachs (1891–1970) |
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Friedrich von Schiller (1759–1805) |
|
Theodor Storm (1817–1888) |
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Walther von der Vogelweide (1170–1230) |
|
Auch heute noch gibt es in Deutschland junge Dichter und Denker. Neben dem deutschen Musikprojekt "Junge Dichter und Denker" aus Buchholz, bei dem Jugendliche bekannte Gedichte und Balladen in Form des Raps tradieren, beschäftigen sich zahlreiche junge Menschen mit eigens kreierten lyrischen Werken im Bereich der Dichtkunst.
Die lyrischen Werke zur Zeit Goethes folgten großteils einem spezifischen Aufbau, wohingegen Gedichte heute zunehmend frei verfasst werden. In ehemaligen Literaturepochen wurden z. B. zahlreiche sprachliche Gestaltungsmittel eingesetzt, wie beispielsweise das Metrum (Versmaß), das Reimschema und die bildliche Sprache. Heute sind insbesondere Poetry-Slam-Gedichte beliebt. Das sind Gedichte, die laut vorgetragen werden. Die Form eines Gedichts ist heute frei, wobei häufig auf Umgangssprache zurückgegriffen wird.
Mitunter aufgrund der heute zunehmend freien Formen im Bereich der Lyrik wächst die Kritik an der Bezeichnung gegenüber Deutschland als Land der Dichter und Denker. Ob die Literatur der Gegenwart in Deutschland weiterhin dem Ausdruck "Dichter und Denker" gerecht wird, ist umstritten.
Literatur gibt immer auch Auskunft über die Zeit, in der sie verfasst wird. Deshalb spiegeln sich bestehende gesellschaftliche oder zeitbezogene Probleme in ihr wider. Wenn Du Dich für die Unterschiede der Literatur in den verschiedenen Epochen interessierst, kannst Du Dir die Erklärung "Lyrische Sprache" auf StudySmarter ansehen! Dort erfährst Du etwas über die Unterschiede in der Lyrik der jeweiligen Epochen.
Die Bezeichnung Deutschlands als Land der Dichter und Denker bezieht sich auf die zahlreichen literarischen Werke, die von deutschen Dichtenden überliefert worden sind. Auch Philosophierende stehen in dieser Tradition.
Die Begrifflichkeit "Sprache der Dichter und Denker" bezieht sich auf die Schaffensprozesse zahlreicher Dichtenden, die aus Deutschland stammen. So gelten z. B. Nietzsche, Marx oder Kant als aus Deutschland stammende einflussreiche Personen. Der Ausdruck "Dichter und Denker" bezieht sich dabei nicht zwangsläufig auf Dichtende, sondern ebenfalls auf Philosophierende usw.
Grundsätzlich gelten drei Personen als mögliche Urhebende dieser Formulierung. Erstmals tritt die Formulierung im 18. Jahrhundert bei Karl August Musäus auf. Weiterhin erwähnt Anne Louise Staël Deutschland als Land der Dichter und Denker in ihrem Werk "De l'Allemagne". Zuletzt gilt der Literaturkritiker Wolfgang Menzel als möglicher Urheber des Begriffs.
Welches Land die meisten Dichter hat, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Deutschland gilt mit Goethe als Land der Dichter und Denker, wobei England z. B. mit Shakespeare ebenfalls einen großen Dichter vorweisen kann.
Karteikarten in Dichter und Denker402
Lerne jetztWann wurde Franz Kafka geboren?
3. Juli 1883
Wann starb Franz Kafka?
3. Juni 1924
Wieso ist es so schwierig, Kafka einer Epoche zuzuordnen?
Da viele seiner Texte erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden, könnte man ihn zeitlich zwei Epochen zuordnen. Sein Schreibstil ist zudem einzigartig und war seiner Zeit weit voraus, wodurch er auch sprachlich schwierig einzuordnen ist.
Wer veröffentlichte Kafkas Texte nach dessen Tod?
Sein Jugendfreund Max Brod
Woran starb Franz Kafka?
Kafka starb infolge seiner Lungentuberkulose an Herzversagen.
Wo arbeitete Kafka hauptberuflich?
Er arbeitete hauptberuflich bei einer Versicherungsgesellschaft.
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