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Dass Vorurteile oft mehr Probleme schaffen, als manch einem recht ist, lernen die Protagonisten in "Stolz und Vorurteil" (englisch: "Pride and Prejudice") auf die schwere Art und Weise. Der im Jahr 1813 erschienene Roman von Jane Austen gehört zu den berühmtesten Klassikern der Weltliteratur. Der Roman handelt von der Liebesgeschichte zwischen Elizabeth "Lizzy" Bennet und dem wohlhabenden Mr. Darcy. Erst als…
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Jetzt kostenlos anmeldenDass Vorurteile oft mehr Probleme schaffen, als manch einem recht ist, lernen die Protagonisten in "Stolz und Vorurteil" (englisch: "Pride and Prejudice") auf die schwere Art und Weise. Der im Jahr 1813 erschienene Roman von Jane Austen gehört zu den berühmtesten Klassikern der Weltliteratur.
Der Roman handelt von der Liebesgeschichte zwischen Elizabeth "Lizzy" Bennet und dem wohlhabenden Mr. Darcy. Erst als die beiden Figuren ihren Stolz und ihre Vorurteile überwinden, finden sie zueinander.
Stolz und Vorurteil – Film
"Stolz und Vorurteil" wurde mehrfach verfilmt. Bereits im Jahr 1940 wurde das Buch erstmals für die Kinoleinwand adaptiert. Darauf folgten zahlreiche weitere Verfilmungen, zu denen unter anderem der Film "Stolz und Vorurteil" von 2005 mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen als Elizabeth Bennet und Mr. Darcy gehört.
Im Roman "Stolz und Vorurteil" kommen einige spannende Figuren vor. Die wichtigsten findest Dir hier zusammengetragen:
Abbildung 1: Figurenkonstellation
Im Folgenden erhältst Du eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte von "Stolz und Vorurteil:
Die Handlung ist hauptsächlich im englischen Hertfordshire, einem Ort nördlich von London, zu Beginn des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Hier lebt die Familie Bennet in ihrem Haus in Longbourn. Zur Familie Bennet gehören Mr. und Mrs. Bennet und ihre fünf unverheirateten Töchter Jane, Lizzy (Elizabeth), Lydia, Kitty und Mary.
Da das Erbe der Bennets nur an männliche Familienmitglieder weitergegeben werden darf, ist es vor allem für Mrs. Bennet von großer Wichtigkeit, ihre Töchter so schnell wie möglich an reiche Männer zu verheiraten. Als der wohlhabende Mr. Bingley in das nahegelegene Anwesen "Netherfield Park" einzieht, ist Mrs. Bennet in hellem Aufruhr: in ihm sieht sie einen perfekten potenziellen Ehemann für eine ihrer Töchter.
Kurz darauf wird ein Ball veranstaltet, den auch die Familie Bennet besucht. Dort lernen sie nicht nur Mr. Bingley, sondern auch Mr. Fitzwilliam Darcy – der sehr wohlhabende und arrogante beste Freund von Mr. Bingley – kennen.
Bingley zeigt sofort Interesse an Jane und auch sie ist sehr angetan von ihrem Verehrer. Den ganzen Abend über tanzen sie zusammen und verlieben sich allmählich ineinander. Währenddessen hört Lizzy Mr. Darcy sagen, dass sie nicht schön genug sei, um mit ihr tanzen zu wollen. Diese Aussage verletzt sie in ihrem Stolz.
Kurze Zeit später macht Reverend Collins, der Cousin von Mr. Bennet, Lizzy einen Antrag. Diese lehnt jedoch ab. Daraufhin heiratet Collins Lizzys beste Freundin Charlotte. Später lernt Lizzy den Milizsoldaten Mr. Wickham kennen, der im Nachbarsort Meryton stationiert ist. Sie erfährt, dass er und Mr. Darcy sich in der Vergangenheit kannten, sich jedoch zerstritten haben.
Darcys Vater, der zugleich der Pate Wickhams war, hatte kurz vor seinem Tod seinem Patenkind eine Pfarrstelle versprochen – Mr. Darcy hätte ihm diese jedoch verweigert. Diese Erzählung bestätigt Lizzy in ihren Vorurteilen gegenüber Darcy, den sie als selbstgefälligen und egoistischen Menschen wahrnimmt. Jane erfährt, dass Mr. Bingley unerwartet abgereist und nach London zurückgekehrt sei. Da sie sich in ihn verliebt hat, ist sie sehr mitgenommen und zweifelt an Bingleys Zuneigung.
Lizzy verbringt einige Wochen bei ihrer frisch vermählten besten Freundin Charlotte und ihrem Gatten Mr. Collins. Sie besuchen regelmäßig die wohlhabende Lady Catherine de Bourgh, Collins Gönnerin und Darcys Tante. Dort trifft Lizzy abermals auf Darcy.
Eine Gönnerin ist eine wohlhabende Person, die eine andere Person finanziell bei einer Tätigkeit unterstützt. Mr. Collins ist Pfarrer in einer Landkirche, welche sich auf Lady Catherine de Bourghs Grundstück befindet. Auch sein Haus wurde ihm von ihr zur Verfügung gestellt.
Lizzy erfährt, dass Mr. Darcy seinem besten Freund Bingley von einer Eheschließung mit Jane abgeraten habe, da "zwingende Gründe" gegen eine Vermählung vorlägen. Somit war Darcy für Bingleys plötzliche Abreise verantwortlich. Bald darauf gesteht Darcy Lizzy ganz unerwartet seine Liebe und hält um ihre Hand an.
Vergeblich habe ich mit mir gerungen; es geht nicht mehr so weiter. Meine Gefühle lassen sich nicht länger unterdrücken. Ich muss Ihnen jetzt sagen, wie sehr ich Sie bewundere, wie sehr ich Sie liebe.
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Jane Austens "Stolz und Vorurteil" (Übersetzung von Karin von Schwab; 2019, Windsor: Numitor Comun).
Er liebe sie trotz all seiner Bedenken: dass sie niederer Herkunft sei, dass eine Vermählung mit ihr einen gesellschaftlichen Abstieg darstelle, dass es familiäre Hindernisse gebe, die seiner Neigung immer entgegengestanden hätten. Lizzy ist entsetzt von seinen Äußerungen und weist ihn zurück. Sie wirft ihm außerdem vor, das Glück ihrer geliebten Schwester als auch Mr. Wickhams Leben durch die Verweigerung der Pfarrstelle zerstört zu haben.
Am darauffolgenden Tag erhält Lizzy einen Brief von Mr. Darcy, in dem er sich ausführlich zu ihren Vorwürfen äußert. Er erzählt, dass sein Vater Mr. Wickham eine Pfarrstelle versprochen habe. Wickham wollte das Geld jedoch lieber ausgezahlt bekommen und habe es binnen kurzer Zeit verzockt. Er habe später sogar versucht, Darcys jüngere Schwester aufgrund ihres Vermögens zu verführen. Dieser Versuch sei aber gescheitert.
Zudem habe er Mr. Bingley von der Vermählung mit Jane abgeraten, da er in ihr nie dasselbe Interesse beobachtet habe, das Bingley ihr entgegenbrachte. Lizzy glaubt ihm und schämt sich für ihr grobes Verhalten ihm gegenüber. Allmählich lernt sie eine andere, liebenswerte Seite von Darcy kennen.
Während einer Reise, auf der Lizzy mit ihren Verwandten unter anderem Darcys Anwesen "Pemberley" besucht, erhält sie einen Brief, in dem steht, dass ihre jüngere Schwester Lydia mit Mr. Wickham durchgebrannt sei. Lizzy ist erschüttert und die ganze Familie Bennet scheint vor dem Ruin zu stehen, da ihr Ruf nun für immer geschädigt zu sein droht.
Ein Liebesverhältnis ohne Heirat war zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch tabu. Menschen, die solche Beziehungen eingingen, wurden gesellschaftlich geächtet und ausgeschlossen. Ebenso bedeutete eine solche Tat den gesellschaftlichen Ruin einer Familie. Deshalb war es damals umso wichtiger, einen Ehepartner zu finden.
Darcy, der von diesem Unglück mitbekam und der Familie Bennet – allen voran Lizzy – helfen möchte, findet die beiden Durchgebrannten schließlich in London. Er zahlt Wickham eine beachtliche Summe, damit er mit Lydia eine Ehe eingeht. Später erfährt Lizzy als Einzige der Familie Bennet davon.
Kurz darauf kehrt Mr. Bingley nach Longbourn zurück und macht Jane einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Lizzy weiß, dass Mr. Darcy seinen Freund dazu gebracht haben muss, sich seiner Liebe zu stellen und den Antrag zu machen.
Daraufhin stattet Lady Catherine de Bourgh der Familie Bennet überraschenderweise einen Besuch ab. Gerüchten zufolge sollen Lizzy und Darcy in naher Zukunft eine Vermählung eingehen – Darcy sei jedoch Lady de Bourghs Tochter versprochen. Sie verlangt von Lizzy, Stellung zu beziehen und zu versichern, dass sie zukünftig von solch einer Vermählung absehen würde. Lizzy weist diese Forderung jedoch zurück.
Als Mr. Darcy kurz darauf von diesem Vorfall erfährt, blüht in ihm die Hoffnung auf, dass auch Lizzy nun endlich Gefühle für ihn hegen könnte. Er besucht sie in Longbourn und macht ihr erneut einen Antrag. Dieses Mal nimmt ihn Lizzy überzeugt an und die beiden heiraten.
Der Roman ist unterteilt in 61 relativ kurz gehaltene Kapitel. Die Geschehnisse werden dabei aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers wiedergegeben (= auktoriale Erzählsituation), der sich jedoch vor allem auf Lizzy konzentriert. Er kennt nicht nur die äußeren Zustände, sondern auch die innere Gefühlswelt der Hauptcharaktere. Beispielsweise weiß die Leserschaft dank der Einblicke des Erzählers schon lange vor Lizzy, dass Mr. Darcy sich in sie verliebt.
Da der Roman Anfang des 19. Jahrhunderts geschrieben wurde, tauchen einige Wörter auf, die heute nicht mehr Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs sind. Trotzdem lässt sich der Roman auch heute noch gut lesen, da er in einer verständlichen, lebendigen und witzigen Sprache verfasst wurde. Jane Austen bedient sich oft auch der Ironie, wie zum Beispiel gleich im berühmten ersten Satz des Werks deutlich wird:
Es ist eine Wahrheit, über die sich alle Welt einig ist, dass ein unbeweibter Mann von einigem Vermögen unbedingt auf der Suche nach einer Lebensgefährtin sein muss.
Austen äußert sich hier satirisch über die zeitgenössischen gesellschaftlichen Zustände und Konventionen, denn genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall: Gleich zu Beginn des Romans wird nämlich deutlich, dass vor allem Frauen zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezwungenermaßen darum bemüht waren, einen reichen Mann zu finden, da solch eine Ehe ihre Zukunft absichern würde.
Das Stilmittel der Ironie benutzt Austen über den ganzen Roman hinweg. Durch das Zurückgreifen auf unterhaltende Charaktere wie den gleichgültigen Mr. Bennet und die übereifrige, dramatische Mrs. Bennet verleiht Jane Austen ihrem Werk Witz und Unterhaltung.
Der Roman hieß ursprünglich "First Impressions" (Erste Eindrücke) und wurde erst später zu "Pride and Prejudice" (Stolz und Vorurteil) umbenannt.
Jane Austen arbeitete in ihrem Roman nicht viel mit Symbolen. Dennoch lassen sich in "Stolz und Vorurteil" zwei zentrale Symbole finden.
Die Bennets treffen zum ersten Mal während eines Balls auf Mr. Bingley und Mr. Darcy. Bälle stellten in der damaligen Zeit eine gute Gelegenheit dar, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Bereits beim ersten Ball tanzen Jane und Mr. Bingley den ganzen Abend über viel miteinander. Von Anfang an sind sie voneinander angetan.
Mr. Darcy hingegen möchte vorerst nicht mit Lizzy tanzen, weil er sie nicht als schön genug empfindet. Als er und Lizzy später wieder auf einem Ball aufeinandertreffen, tanzen sie jedoch auf seinen Wunsch hin zusammen. Hier sind beide sowohl in ihrer Konversation als auch in ihren Bewegungen oft unbeholfen. Es wird deutlich, dass die beiden vorerst noch eine Distanz zueinander haben. Dennoch genügt die gegenseitige Zuneigung für einen gemeinsamen Tanz.
An diesem Abend tanzt auch Mr. Collins mit Lizzy. Hierbei stellt er sich sehr ungeschickt an und blamiert sich. Mr. Collins bleibt auch im Laufe der Geschichte eine eher peinliche Person und macht sich lächerlich, als er Lizzy einen Antrag macht. Die Tänze stehen in "Stolz und Vorurteil" also symbolisch für die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren.
Abbildung 3: Erster Tanz Elisabeths und Mr. Darcys aus der 2005-Verfilmung
Quelle: didyoublankit.com
Auch Pemberley, das Anwesen Mr. Darcys, stellt ein zentrales Symbol im Roman dar. Zum einen steht es für seinen Reichtum, denn das Anwesen ist aufgrund seines Vermögens natürlich sehr prächtig. Im Gegensatz zu seinem Anwesen ist das Familiengut, in dem Lizzy lebt, eher bescheiden. Die Differenzen ihrer gesellschaftlichen Stände zeigen sich also auch im übertragenen Sinne in ihren Häusern.
Auch sieht Lizzy Mr. Darcy wieder in Pemberley, nachdem sie seinen Brief gelesen hat. Dort ist er besonders höflich und zuvorkommend zu Lizzy und ihrer Familie. Von da an beginnt Lizzy, sich in ihn zu verlieben. Pemberley ist somit der Ort, an dem Lizzy erkennt, dass hinter Mr. Darcys stolzer Fassade ein liebevoller Mann steckt.
Der Roman "Stolz und Vorurteil" bietet einige Möglichkeiten zur Interpretation anhand von zentralen Themen und Motiven. Im Folgenden erhältst Du einen Überblick über die wichtigsten.
Wie der Titel des Romans schon verrät, sind Stolz und Vorurteile zentrale Themen des Werks. Diese beiden Motive werden vor allem durch die Hauptfiguren – Lizzy und Mr. Darcy – verkörpert. Lizzy fühlt sich in ihrem Stolz verletzt, als Mr. Darcy auf dem Ball äußert, dass sie nicht hübsch genug sei.
Sein Hochmut verletzt mich nicht einmal so sehr, wie es sonst der Fall wäre,” sagte Charlotte, “denn er hat doch eine Art Entschuldigung dafür [...] Ich finde, er hat gewissermaßen ein Recht zum Hochmut.” “Ganz richtig”, erwiderte Elisabeth, “ich könnte ihm seinen Hochmut auch leicht verzeihen, wenn er nicht meinen Stolz gekränkt hätte.”
Auch Mr. Darcy ist ein sehr stolzer Mann. Er hegt einige Vorurteile gegenüber Lizzys Familie, weshalb er anfangs auch mit seinen Gefühlen für Lizzy ringt. Doch auch Lizzy hat aufgrund seines Vermögens, Auftretens und der Lüge Mr. Wickhams einige Vorurteile gegenüber Mr. Darcy. Später, nachdem sie ihn genauer kennengelernt hat, legt sie diese Vorurteile jedoch ab:
Sie versuchte ihm zu erklären, was sie beim Lesen des Briefes empfunden hatte und wie seitdem ihre früheren Vorurteile allmählich verschwunden seien.
Die Motive des Stolzes und der Vorurteile legen der Entwicklung ihrer Liebesbeziehung einige Steine in den Weg, die sie letzten Endes jedoch zu ihrem gemeinsamen Glück überwinden können.
Auch die Liebe und die Heirat spielen eine zentrale Rolle in "Stolz und Vorurteil". Diese zwei Motive fungieren hier teils schon als konträre Themen: Den jungen Frauen wird nahegelegt, eine Heirat ungeachtet ihrer Gefühlslage einzugehen. Daher entscheidet sich Lizzys beste Freundin Charlotte letztlich dazu, Mr. Collins zu heiraten. Für sie steht Liebe und das damit einhergehende Glück in einer Ehe nicht an erster Stelle:
Glück in der Ehe ist sowieso nur von Zufälligkeiten abhängig.
Lizzy hingegen setzt auf die Liebe und heiratet Mr. Darcy erst dann, als sie sich ihrer Gefühle zu ihm sicher ist.
Im Roman werden besonders die Geschlechterrollen und das Leben der gehobenen Mittelschicht Englands zu Beginn des 19. Jahrhunderts thematisiert. Die Bemühungen Mrs. Bennets, einen möglichst perfekten Ehemann für ihre Töchter zu finden, beruht auf der Tatsache, dass ihnen ihr Familiengut aufgrund ihres Geschlechts nicht zusteht. Als Frau haben sie von Geburt an weniger Rechte als ihre männlichen Mitmenschen.
Austens Werke sind dafür bekannt, dass sie eine genaue Untersuchung der englischen Gesellschaft zu ihrer Zeit darstellen. Die Autorin blickt dieser auch kritisch entgegen.; Diese Gesellschaftskritik äußert sie in "Stolz und Vorurteil" vor allem durch Elizabeth Bennet, die ein Gegenstück zu der konservativen, auf eine Eheschließung fokussierte Frau ihrer Zeit bildet.
Im Gegensatz zu vielen anderen Mitstreiterinnen lehnt Lizzy den Antrag eines wohlhabenden Junggesellen (Mr. Darcy) vorerst ab, da sie seinen Charakter verabscheut – ein Luxus, den sich die meisten Frauen zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht leisten konnten.
Eine zentrale Schlüsselstelle in "Stolz und Vorurteil" stellt Mr. Darcys misslungener Heiratsantrag im 34. Kapitel dar. Hier überwindet er seinen Stolz und zeigt sich erstmals von seiner verletzlichen Seite. Diese Szene besteht aus einer direkten Rede zwischen den beiden und gibt den Anstoß für die weitere Entwicklung der Liebesbeziehung zwischen Lizzy und Mr. Darcy.
Es wird zum ersten Mal im Roman deutlich, dass Darcy hinter seiner stolzen Fassade auch eine liebevolle Seite hat. Allerdings wird ihm seine ehrliche Art zum Verhängnis: Während er Lizzy seine Liebe gesteht, schafft er es, sie zugleich auch sehr zu beleidigen.
Er sprach mit einem Ton aufrichtigster Wärme; aber da war noch ein anderes Gefühl, das nicht minder Ausdruck finden wollte, sein unmäßiger Standesdünkel. Die Tatsache ihrer Unebenbürtigkeit, sein Verlust an Ansehen, die Einwendungen und Einsprüche seiner Familie, alles, was seine Vernunft immer seiner Neigung entgegengehalten habe, nichts ließ er aus [...].
Lizzy empfindet zunächst ein Gefühl der Schuld und des Mitgefühls gegenüber Mr. Darcy, da ihm seine Liebe offensichtlich seelische Schmerzen bereitet. Jedoch kippt diese Stimmung schnell und Lizzy wird von ihrer Wut überrumpelt. Sie weist ihn schroff zurück und wirft ihm vor, Janes Glück und Mr. Wickhams Leben zerstört zu haben.
Darcy reagiert mit Wut auf ihre Zurückweisung und die Diskussion artet immer weiter aus. Während Mr. Darcy versucht, sich zu rechtfertigen, macht ihm Lizzy deutlich, dass sie ihn niemals heiraten würde. Auch hier wird das zentrale Motiv des Stolzes aufgegriffen. Darcy spricht diesen Makel Lizzys sogar direkt an:
Aber glauben Sie nicht”, wandte er sich ihr wieder zu, “glauben Sie nicht, dass alle meine Verfehlungen milder beurteilt worden wären, hätte ich nicht Ihren Stolz durch das offene Geständnis meiner Bedenken gekränkt [...]?
Darcy geht davon aus, dass ihre schroffe Zurückweisung auf ihren Stolz zurückzuführen ist, den er offensichtlich verletzt hat. Seine Reaktion auf Lizzys Abfuhr macht jedoch deutlich, dass auch er in seinem Stolz verletzt wurde. Auch die Vorurteile, die beide Figuren haben, kommen zum Ausdruck: Lizzy sei aufgrund ihres niederen Standes und ihrer peinlichen Familie weniger wert, Mr. Darcy sei ein arroganter, wohlhabender und egoistischer Mann, der sich nicht um das Glück seiner Mitmenschen kümmere.
Schließlich bedankt sich Darcy für ihre Ehrlichkeit und verlässt den Raum. Zunächst scheint es, als gäbe es keine Hoffnung mehr für die Liebesbeziehung. Durch den Brief, den Mr. Darcy Lizzy am nächsten Tag übergibt, wendet sich jedoch das Blatt und Lizzy beginnt allmählich, ihren Stolz und ihre Vorurteile abzulegen.
"Stolz und Vorurteil" ist der wohl bekannteste Roman der englischen Schriftstellerin Jane Austen. Ihre Romane wurden zu weltweiten Klassikern und auch vielfach verfilmt. Sie wurde 1775 in Steventon (England) geboren und verstarb im Jahr 1817 im Alter von 41 Jahren. Im Gegensatz zu den Figuren in ihren Werken heiratete Jane Austen nie.
In ihren Werken schilderte sie anschaulich und auch immer wieder kritisch das Leben der englischen Mittelschicht zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In ihren Romanen, meist Liebesromanen, steht vor allem das Leben junger Frauen aus der gehobenen Mittelschicht (= Gentry) im Vordergrund, die sich mit dem Thema der Ehe befassen. Aufgrund ihrer scharfsinnigen Analysen der Gesellschaft können ihre Liebesromane jedoch gleichzeitig auch als Gesellschaftsromane verstanden werden.
Schon zu Lebzeiten waren ihre Veröffentlichungen ein Erfolg und wurden teilweise bereits ins Deutsche und Französische übersetzt. Weitere berühmte Werke Austens sind ihre Romane "Sense and Sensibility" (Verstand und Gefühl) und "Emma".
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