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Die Form des Dramas hat seine Ursprünge in der griechischen Antike und ist der übergeordnete Gattungsbegriff für viele weitere Unterformen. Aristoteles beschrieb in seiner "Poetik", wie eine gute Tragödie auszusehen hat. Seine Überlegungen spielten seit jeher eine wichtige Rolle in der Entwicklungsgeschichte des Dramas und der Dramentheorie und prägen bis heute die Vorstellung darüber, was das klassische Drama ausmacht.
Der Begriff Drama stammt aus dem Griechischen dráma und bedeutet „Handlung“ oder „Geschehen“ und ist neben der Epik und der Lyrik eine der drei literarischen Hauptgattungen.
Dramatische Texte sind für die Aufführung auf der Theaterbühne oder auch zur Verfilmung bestimmt. Daher sind Dramen meist als Monologe oder Dialoge verfasst und enthalten Regieanweisungen für die Schauspieler*innen.
Dabei kann das Drama in weitere Formen, wie beispielsweise die Komödie, die Tragödie, das bürgerliche Drama, das soziale Drama und andere unterteilt werden.
Bereits im antiken Griechenland wurden Dramen auf der Bühne aufgeführt. Das Drama entwickelte sich dort ca. 600 v. Chr. in Verbindung mit dem Dionysoskult. Dabei besangen verkleidete Chorsänger in Form von Wechselgesängen das Leben des Gottes. Es bestand aus mehreren Akten und wurde in einem Freilichttheater von ausschließlich männlichen Schauspielern mit verschiedenen Masken aufgeführt.
Es gibt einige grundlegende Merkmale, die typisch für ein Drama sind.
Dazu gehört die Gliederung in Akte und Szenen. Eine Szene ist der kleinste Gliederungsabschnitt und ist geprägt durch das Auf- und Abtreten von Figuren. Ein Akt kann in sich geschlossen sein und eine größere, aus mehreren Szenen bestehende Handlungseinheit umfassen. Darüber hinaus kann es einen Prolog am Anfang, sowie einen Epilog am Ende des Dramas geben.
Die Handlung wird nicht durch eine vermittelnde Instanz erzählt, sondern das Geschehen wird durch das Handeln selbst, also durch die darstellerische Tätigkeit der Schauspieler*innen in Form von Dialogen und Monologen vermittelt. Darin unterscheidet sich das Drama von den anderen beiden Gattungen Lyrik und Epik, bei denen der Inhalt und das Geschehen durch eine erzählerische Instanz oder ein lyrisches Ich dargeboten wird.
Die Figuren eines Dramas lassen sich in Haupt- und Nebenfiguren unterteilen, abhängig davon wie ihre Bedeutung und wie groß ihr Anteil an gesprochenem Text ist. Bei den Hauptfiguren unterscheidet man zwischen dem/der Protagonisten*in und dem/der Antagonisten*in. Der/die Protagonist*in ist die Hauptfigur des Dramas, während der/die Antagonist*in sein/e Gegenspieler*in ist.
Im Drama wird das Geschehen durch das Handeln der Figuren in Form von Dialogen und Monologen vermittelt. Nicht alles, was in der Handlung des Dramas vorgesehen ist, kann szenisch auf der Bühne umgesetzt werden. Deshalb gibt es sogenannte dramentechnische Mittel, die das Geschehen vermitteln, ohne dass es inszeniert werden muss.
Eines dieser dramentechnischen Mittel ist der Botenbericht. Dabei berichtet eine Figur einer anderen über Ereignisse, die entweder an einem anderen Ort oder zu einem anderen Zeitpunkt stattgefunden haben. Diese Vorgänge sind bereits abgeschlossen. Der Botenbericht ermöglicht die Einhaltung der Einheit von Ort, Raum und Zeit.
Bei der Mauerschau beobachtet eine Figur ein Ereignis von einem erhöhten Beobachtungsposten aus (z.B. von einem Turm, von einer Mauer etc.). Sie berichtet über die parallel stattfindenden Geschehnisse, die nicht auf der Bühne umzusetzen wären, wie beispielsweise Massenszenen, Schlachtszenen, Schiffsunglücke.
Beim Aufbau eines Dramas unterscheidet man die geschlossene und die offene Dramenform voneinander. Die geschlossene Form des Dramas geht auf die Überlegungen des Philosophen Aristoteles zurück und wird auch als die klassische oder aristotelische Dramenform bezeichnet.
Aristoteles beschrieb in seiner "Poetik" (ca. 335 v. Chr.) wie der Aufbau einer gelungenen Tragödie auszusehen hat.
Die "Poetik" ist ein theoretischer Text über die Dichtung und die Kunst. Aristoteles beschreibt darin die Regeln für gute Dichtkunst. Er bezieht sich auf den Epos und die Tragödie. Er schrieb auch zur Komödie, dieser Text ist jedoch verloren.
Er fordert darin eine Dreiteilung der Handlung. Eine Tragödie soll einen Anfang (Darstellung der Ausgangssituation), einen Höhepunkt (Konflikt) und ein Ende (Auflösung des Konflikts) haben. Daraus leitet sich die klassische Einteilung in 3 oder 5 Akte ab.
Darüber hinaus forderte Aristoteles die Einheit von Zeit und Handlung. Das bedeutet, dass es keine Zeitsprünge geben soll, sondern der zeitliche Rahmen der Tragödie der auf der Bühne präsentierten Zeit entspricht.
Im klassischen Drama sollte auch der Ort einheitlich bleiben, sodass eine Einheit von Zeit, Ort und Handlung herrscht. Diese Regel stammt jedoch nicht von Aristoteles, sondern kam erst in der Renaissance hinzu.
Die Figuren der Tragödie sollen edle Charaktere sein, also Götter, Könige und Herrscher. Auch der sprachliche Stil soll gehoben und in Versform sein.
Die Beschränkung der Figuren auf Könige, Herrscher und Adlige bezeichnet man auch als Ständeklausel.
Zwei weitere wichtige Begriffe in Bezug auf das aristotelische Drama sind Mimesis und Katharsis. Sie beziehen sich auf die Wirkung, die eine Tragödie idealerweise auf die Zuschauer*innen haben soll. Mimesis bedeutet Nachahmung. Die in der Tragödie repräsentierten Handlungen sollen die Wirklichkeit nachahmen, sodass der/die Zuschauer*in die dargestellten Affekte (Gefühlslagen) selbst durchleben kann.
Das Publikum soll mit der Hauptfigur mitleiden, schaudern und jammern (Aristoteles bezeichnet dies als phobos und eleos). Durch das Durchleben und Mitfühlen erfährt der/die Zuschauer*in selbst eine Reinigung seiner/ihrer Gefühle (Katharsis).
Aus den Regeln von Aristoteles leitet sich der klassische Aufbau des Dramas in 5 Akte ab:
In der Exposition werden die Figuren eingeführt und die Ausgangssituation erklärt.
Die Handlung spitzt sich zu.
Das erregende Moment ist eine Situation, die besonders erkennen lässt, dass die Handlung sich zum Höhepunkt steigert und muss nicht in jedem Drama zu finden sein.
Die Handlung erreicht den Höhepunkt und kann je nach Drama in einen Wendepunkt der Handlung umschlagen.
Diese beiden Punkte müssen sich nicht decken, sondern können auch nacheinander geschehen.
Die Handlung fällt, das heißt, ihre Spannung nimmt wieder ab.
Das retardierende Moment verzögert die Handlung ein wenig, muss aber auch nicht in jedem Drama vorkommen.
Am Ende geschieht entweder eine Katastrophe oder der Konflikt des Dramas wird in einem guten Ende aufgelöst.
Neben der geschlossenen Dramenform gibt es noch die Form des offenen Dramas. Während die Handlung im geschlossenen Drama einheitlich und in sich abgeschlossen ist, kann es bei der offenen Form mehrere Handlungsstränge parallel geben, die Handlung muss nicht linear sein, sondern kann in sich zerrissen sein.
Außerdem kann es häufige Ortswechsel und Zeitsprünge geben. Darüber hinaus kann es zum einen eine hohe Zahl an Figuren geben, zum anderen unterliegen diese nicht der Ständeklausel. Der Sprachstil kann viele Stilebenen umfassen und ist somit nicht ausschließlich auf den hohen Stil beschränkt, auch Alltagssprache kann vorkommen.
Im folgenden Abschnitt haben wir Dir einige bedeutende Dramatiker aus verschiedenen Epochen zusammengestellt:
William Shakespeare ist ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler und gilt als einer der bedeutendsten Literaten der Weltliteratur. Er wuchs in einer wohlhabenden Familie auf, in der Wert auf eine gute Schulbildung gelegt wurde. Shakespeare hatte bereits zu Lebzeiten großen Erfolg und prägte durch sein Schaffen auch das damalige zeitgenössische Theater. Darüber hinaus war er Mitbesitzer des Globe Theatre in London und verkehrte am Hof der englischen Königin Elisabeth.
Gotthold Ephraim Lessing ist ein Dichter und Dramatiker der Aufklärung. In seinen Werken thematisierte er den Alltag der Menschen statt des Lebens am Hofe. Auf Wunsch des Vaters absolvierte er ein Theologiestudium, seine wahre Leidenschaft galt jedoch dem Schreiben von Dramen. Er war der Mitbegründer des ersten bürgerlichen Theaters Deutschlands in Hamburg, was jedoch scheiterte. Lessing war zwar bereits zu Lebzeiten anerkannt, jedoch nie reich.
Friedrich von Schiller gilt als einer der wichtigsten deutschen Dramatiker und Lyriker. Darüber hinaus war er Arzt, Historiker und Philosoph. Mit seinem erfolgreichen Theaterdebüt Die Räuber, das 1782 uraufgeführt wurde, lieferte Schiller einen wichtigen Beitrag zum Sturm und Drang. In Weimar machte Schiller Bekanntschaft mit Goethe, Herder und Wieland, die auch als die „vier Weimarer Klassiker“ bekannt sind. Schiller bekam 1802 Adelstitel verliehen und starb mit nur 45 Jahren an einer Lungenentzündung.
Johann Wolfgang von Goethe ist einer der bekanntesten deutschen Dichter und Naturforscher. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und studierte auf Wunsch des Vaters Jura. Bereits zu Lebzeiten hatte Goethe europaweiten Erfolg. Darüber hinaus war er Freund und Minister des Weimarer Herzogs und Leiter des Hoftheaters für 25 Jahre und bekam 1782 den Adelstitel verliehen.
Gerhart Hauptmann ist ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller des Naturalismus. Er absolvierte eine zunächst eine Ausbildung in der Landwirtschaft und Bildhauereischrieb. Hauptmann verfasste viele gesellschaftskritische Texte und erhielt 1912 den Literatur-Nobelpreis.
Bertolt Brecht ist ein deutscher Dramatiker und Lyriker, Theaterregisseur. Er schrieb während des Zweiten Weltkriegs aus dem Exil (u.a. den USA, Schweiz). Brecht war der Begründer des „epischen Theaters“, bei dem der Zuschauer das Stück mit Distanz wahrnehmen und so zum Nachdenken über die Gesellschaft angeregt werden soll. Brecht war politisch links orientiert.
Friedrich Dürrenmatt ist ein aus der Schweiz stammender Schriftsteller, Regisseur und Künstler aus der Schweiz. Er wurde als Sohn eines Pfarrers geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Naturwissenschaften. Er hatte zuerst finanzielle Schwierigkeiten, dann vermarktete er seine Werke in Form von Hörspielen. Er schrieb Drehbücher, arbeitete später selbst am Theater.
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Ein Drama ist eine der drei literarischen Hauptgattungen. Dramatische Texte sind für die Aufführung auf der Theaterbühne oder auch zur Verfilmung bestimmt. Daher sind Dramen meist als Monologe oder Dialoge verfasst und enthalten Regieanweisungen für die Schauspieler.
Das klassische geschlossene Drama ist in einer Dreiecksform in 3 oder 5 Akten (Exposition, Steigende Handlung, Höhepunkt, Fall und Katastrophe) aufgebaut.
Die Merkmale eines Dramas sind die sprachliche Form von Dialogen und Monologen, die Gliederung in Akte und Szenen und die Vermittlung des Geschehens durch die Handlung von Schauspielern auf der Bühne.
Man gliedert ein Drama formal in Akte und Szenen. Das geschlossene Drama ist in 3 oder 5 Akte aufgeteilt mit einer Ausgangssituation, einem Konflikt und einer Lösung des Konflikts.
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