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Die Entdeckung der Currywurst

Wahrscheinlich hast Du schon einmal eine Currywurst gegessen oder weißt zumindest, von welchem Gericht die Rede ist. Wie dieses Gericht jedoch entstanden ist und wer es erfunden hat, ist den meisten unbekannt. Die Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" aus dem Jahr 1993 vom deutschen Schriftsteller Uwe Timm, setzt sich damit auseinander. 

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Wahrscheinlich hast Du schon einmal eine Currywurst gegessen oder weißt zumindest, von welchem Gericht die Rede ist. Wie dieses Gericht jedoch entstanden ist und wer es erfunden hat, ist den meisten unbekannt. Die Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" aus dem Jahr 1993 vom deutschen Schriftsteller Uwe Timm, setzt sich damit auseinander.

Eine kurze Zusammenfassung über den Inhalt der Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" bieten Dir die folgenden Stichpunkte:

  • Der Autor schreibt über die Geschichte hinter der Entdeckung der Currywurst.
  • Dabei setzt er den Fokus auf die Liebes- und Lebensgeschichte der Erfinderin Lena Brücker und behandelt das Thema der Nachkriegszeit in Deutschland.
  • Eine Interpretation der Novelle gelingt durch eines der im Werk verwobenen Dingsymbole: die Currywurst.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Zusammenfassung

Die Zusammenfassung der Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" zeigt, dass sich diese in zwei Handlungsebenen aufteilen lässt: die Rahmenhandlung und die Binnenhandlung.

Bei einer Novelle handelt es sich um einen Prosatext mit mittlerer Länge — die Textlänge liegt genau zwischen der einer Kurzgeschichte und der eines Romans. Novellen werden der Gattung der Epik zugeordnet. Um Weiteres über diese Textart zu erfahren, ließ dir die Erklärung "Novelle" durch!

"Die Entdeckung der Currywurst"Rahmenhandlung

Die Rahmenhandlung ist eine Form der mehrschichtigen Erzählung. Es handelt sich meist um eine mündliche Erzählsituation, in der von einer Geschichte berichtet wird. Diese erste Textebene wird daraufhin von einer oder mehreren weiteren Textebenen umgeben oder ist diesen vorangestellt.

Im Fall der Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" handelt es sich bei der Rahmenhandlung um ein Gespräch des Ich-Erzählers mit der alten Dame Lena Brücker, das sie im Altersheim bei Kaffee und Kuchen miteinander führen.

"Die Entdeckung der Currywurst"Binnenhandlung

Die Binnenhandlung ist von der Rahmenhandlung "eingerahmt". Dadurch handelt es sich um eine zusätzliche Geschichte innerhalb der eigentlichen Handlung.

Die Binnenhandlung ist in "Die Entdeckung der Currywurst" sogar das eigentliche Herzstück der Geschichte. Hierbei gibt der Ich-Erzähler wieder, was Lena Brücker ihm über ihre Vergangenheit in der Nachkriegszeit erzählt hat und wie sie schlussendlich zur Besitzerin ihrer Imbissbude wurde.

Die beiden Handlungsebenen sind innerhalb des Buches jedoch nicht immer klar voneinander abgrenzbar. Das liegt daran, dass sie nicht durch Kapitel voneinander getrennt werden und unter anderem manchmal auch Kommentare aus der Rahmenhandlung in die Binnenhandlung übergehen.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Inhaltsangabe

Nachfolgend findest Du eine Inhaltsangabe von Uwe Timms Novelle "Die Entdeckung der Currywurst".

  • Die Geschichte der Rahmenhandlung beginnt damit, dass der namenlose Ich-Erzähler sich auf die Suche nach einer ehemaligen Imbissbuden-Besitzerin macht.
  • Bei dieser Imbissbuden-Besitzerin handelt es sich um eine nun 87 Jahre alt Frau namens Lena Brücker.
  • Der Erzähler hat bei ihr als Kind in der Nachkriegszeit immer Currywurst gegessen.
  • Nun möchte er herausfinden, ob er es richtig in Erinnerung hatte, dass es sich bei Frau Brücker um die Erfinderin der Currywurst handelt.

Da er sie längere Zeit nicht mehr an ihrem Stand angetroffen hat, macht er sich auf die Suche nach ihr und findet sie in einem Altenheim in Hamburg-Harburg wieder. Mittlerweile ist Lena Brücker schon fast erblindet, ist jedoch immer noch sehr selbstständig, geistig wach und erkennt den Ich-Erzähler sogar wieder. Da sie viel alleine ist, macht sie ihm das Angebot, ihm davon zu erzählen, wie sie die Currywurst erfunden hat, wenn er sie im Gegensatz dazu regelmäßig besuchen kommt und mit ihr Kuchen isst. So erzählt sie ihm innerhalb von 7 Tagen bei Kaffee und Kuchen ihre Lebens- und Liebesgeschichte, während sie einen Pullover für ihren Enkel strickt.

Lena Brückers Lebensgeschichte

Genau wie die Rahmenhandlung spielt auch die Binnenhandlung in Hamburg.

  • Diesmal jedoch in der Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs und im Anschluss daran auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit.
  • Der Ich-Erzähler beginnt seine Zusammenfassung von Lenas Geschichte am 29. April 1945.
  • An diesem Tag lernt die damals 43 Jahre alte Kantinenchefin Lena Brücker den 24 Jahre alten Bootsmann Hermann Bremer kennen.

Nachdem die beiden sich zusammen in einem Luftschutzkeller vor einem Bombenangriff versteckt hatten, verbringen sie eine gemeinsame Nacht in Lenas Wohnung. Anstatt danach nach Oslo zu fahren, um sich als Panzerkandidat zu melden, bleibt Hermann Bremer bei Lena, versteckt sich dort und wird dadurch zum Deserteur.

Als Desertation bzw. Fahnenflucht wird das Wegbleiben eines Soldaten von seinen militärischen Verpflichtungen innerhalb von Zeiten des Krieges oder des Friedens bezeichnet. Der somit fahnenflüchtige Soldat heißt "Deserteur". In Zeiten des Nationalsozialismus wurde die Verfolgung von Deserteuren verstärkt. Auf dieses Verbrechen stand nun nicht mehr die Freiheitsstrafe, sondern aufgrund der noch vor Kriegsbeginn festgelegten Kriegssonderrechtsstrafverordnung wurde für jeden fahnenflüchtigen Soldaten die Todesstrafe verhängt.

Die Binnenhandlung aus der Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" spielt sich größtenteils am Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) in Hamburg ab. Hamburg war zu diesem Zeitpunkt eine Stadt, die besonders stark vom Krieg gezeichnet wurde.

Der Zweite Weltkrieg dauert von 1939 bis 1945 an. Er startete 1939 durch einen völkerrechtswidrigen Angriff von Hitler auf Polen. Zwei Tage später erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg. So kämpften die Alliierten (USA, Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und China) gegen Deutschland und dessen Verbündete (Italien und Japan).

Innerhalb dieses Krieges fielen vor allem Juden, Sinti und Roma und die politischen Oppositionen Deutschlands dem NS-Regime zum Opfer.

Am 08. Mai 1945 endete der Krieg in Europa, da die entscheidenden Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation unterzeichneten.

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Während Hermann Bremer sich bei Lena Brücker zu Hause vor den Nachbarinnen und Nachbarn und deutschen Soldaten versteckt, geht diese tagsüber in der Kantine arbeiten. Einige Tage lang verläuft die Affäre der beiden gut.

Hermann Bremer genießt es dabei sehr, von Lena Brücker bekocht zu werden. Bis er eines Tages plötzlich seinen Geschmackssinn verliert: „Ich schmecke nichts. […] Seit drei Tagen oder vier. Nichts mehr“.4

  • Hamburg ergibt sich schließlich am 03. Mai und die Engländer nehmen die Stadt ein.
  • Aus Angst, dass Hermann sie verlässt, wenn er davon erfährt und sie danach wieder alleine ist, verschweigt Lena ihm diese Tatsache.
  • Stattdessen erzählt sie ihm Lügen von angeblichen Kriegsgeschehnissen und Frontverläufen.
  • Kurz darauf kommt es zu einer großen Auseinandersetzungzwischen den beiden.
    • Lena berichtet Hermann Bremer von den grausamen Bildern aus den Konzentrationslagern.
    • Hermann behauptet jedoch, das sei alles nur Feindpropaganda.
    • Infolgedessen verliert Lena Brücker die Fassung und schreit ihn an, dass der Krieg schon vorbei ist und Deutschland verloren hat.
    • Wutentbrannt verlässt sie ihre eigene Wohnung und als sie abends wieder kommt, ist Hermann Bremer verschwunden.
  • Hermann hat jedoch eine Uniform und ein Reiterabzeichen zurückgelassen.
  • Genau diese beiden Gegenstände nutzt Lena Brücker daraufhin, um einen Ringtausch auf dem Schwarzmarkt durchzuführen.
  • Sie tauscht verschiedenste Waren so lange weiter um, bis sie an die Lebensmittel kommt, die sie benötigt, um ihre eigene Imbissbude auf dem Hamburger Großneumarkt zu öffnen.
  • Statt Öl erhält sie jedoch eine Dose Curry, die sie nur behält, da Hermann Bremer ihr einmal von seiner Liebe für Curry erzählt hatte.

Bei einem Treppensturz gehen ihr schließlich die Flaschen voll mit Tomatenketchup kaputt und die Soße vermischt sich mit dem Currypulver. Da Lena Brücker die Lebensmittel braucht und nicht wegschmeißen kann, kostet sie den "vermeintlichen Matsch" und empfindet die Kreation als köstlich. Daraufhin bietet sie an ihrem Stand Kalbswürste mit einer Soße aus Curry und Ketchup an und kreiert die erste Currywurst, was ihre Imbissbude zum großen Erfolg werden lässt.

Wenn man dem "Schöpfungsmythos" aus Berlin glauben mag, dann hat eine Imbissbudenbesitzerin namens Herta Heuwer 1949 an einem regnerischen Septemberabend in Charlottenburg die Currywurst erfunden. Sie selbst sagte, dass an dem Abend so wenig los war, dass sie aus Langeweile eine Soße aus Currypulver, Tomatenmark und Worcestershire-Soße zusammenmischte und mit einer Wurst servierte. Laut eigenen Aussagen schütze sie das verbesserte Geheimrezept 1959 mit einem Patent. Nachweisen kann man jedenfalls, dass sie eine Marke namens "Chillup" (eine Mischung aus Chili und Ketchup) schützen ließ, nicht aber das Gericht selbst.

Ob die Currywurst nun schon zwei Jahre vorher erfunden wurde, wie Uwe Timm in seiner Geschichte beschreibt, ist und bleibt unklar. Es herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass die Currywurst als Idee und in Folge des Zweiten Weltkriegs entstand, da die Hauptzutaten (Ketchup und Curry) durch die britische und US-amerikanische Besatzung ihren Weg in die deutsche Küche fanden.

Uwe Timm "Die Entdeckung der Currywurst" als Novelle

Der Autor des Buches "Die Entdeckung der Currywurst" wählt bewusst den Titelzusatz "Novelle" für sein Werk: In den letzten Sätzen seines Textes löst Hermann Bremers nämlich ein Kreuzworträtsel zu der Textart:

Fünf Wörter aber sind noch ganz zu lesen: Kapriole, Ingwer, Rose, Kalypso, Eichkatz und etwas eingerissen – auch wenn es mir niemand glauben wird – Novelle.4

Merkmale einer Novelle – Merkmale in "Die Entdeckung der Currywurst"

Die Novelle ist ein kurzer Prosatext, der der literarischen Gattung der Epik angehört. Nachfolgend findest Du die Merkmale einer Novelle den Merkmalen in "Die Entdeckung der Currywurst" gegenübergestellt:

Merkmale einer NovelleMerkmale in "Die Entdeckung der Currywurst"
ein überschaubarer Umfangder Umfang des Textes ist gering
eine Rahmenhandlunges gibt durch die Erzählung der alten Frau Brücker eine Rahmenhandlung
ein Wendepunktdass Hermann Bremer verschwindet und Lena Brücker selbstständig wird, ist ein Wendepunkt in der Geschichte
eine Fokussierung auf ein zentrales Ereignisdie Erfindung der Currywurst leitet als zentrales Ereignis durch die Handlung
eine zentrale Stellung eines "Dingsymbols"

gleichzeitig nimmt die Currywurst auch den Status eines "Dingsymbols" in der Erzählung ein

Erzählung ist in der Wirklichkeit angesiedeltdie Erzählung spielt in der Wirklichkeit

Um noch mehr über den Aufbau und die Analyse einer Novelle zu erfahren, ließ Dir die Erklärung "Novelle" durch!

"Die Entdeckung der Currywurst" – Dingsymbole

Die Currywurst ist eines der zentralen Dingsymbole innerhalb der Novelle "Die Entdeckung der Currywurst". Sie wird von Anfang bis zum Ende der Geschichte immer wieder aufgegriffen und ist dadurch Begleiter und Motivator der Erzählung. Vor allem der Ich-Erzähler versucht Lena Brücker, wenn sie beim Erzählen abweicht, immer wieder auf sein eigentliches Anliegen die Erfindung der Currywurst zurückzubringen.

Als Dingsymbole werden in der Literatur leblose Gegenstände, Tiere und auch Pflanzen bezeichnet, denen im Werk selbst eine zentrale Rolle und Bedeutung zugeschrieben wird. Sie sollen ein Symbol oder ein Sinnbild sein und tiefere Sinnzusammenhänge herstellen. Dingsymbole werden vor allem an wichtigen Stellen im Text eingebracht und dadurch auch öfter wiederholt, wodurch sie zu einer Art Leitmotiv werden können. Besonders häufig treten Dingsymbole in Balladen und Novellen auf.

Die Currywurst symbolisiert in der Novelle Geschmack, Heilung, Erinnerung und auch Sinnlichkeit:

  • Vor dem Kriegsbeginn hilft das Gewürz Curry Hermann Bremer bei seinem Heimweh und gegen einen Ausschlag.
  • Am Ende der Geschichte gibt es ihm, im Zusammenspiel mit Lenas Soße und der Wurst, seinen lang verlorengegangenen Geschmackssinn zurück.
  • Auch für Lena Brücker spielt das Curry eine große Rolle in ihrem Leben.
  • Beim Tauschgeschäft auf dem Schwarzmarkt entscheidet sie sich, nur wegen Hermanns Geschichten, für das Curry, anstatt für den alternativen Speck und machte daraufhin die Erfindung ihres Lebens.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Charakterisierung

In der Novelle "Die Entwicklung der Currywurst" beziehen sich alle Figuren aufeinander oder teilen unerwartete Momente innerhalb ihres Lebens miteinander. Die beiden Hauptfiguren sind Lena Brücker und der Ich-Erzähler, die sich im Altersheim miteinander unterhalten. Im Mittelpunkt der Novelle steht jedoch die Liebesbeziehung zwischen Lena Brücker und Hermann Bremer.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Lena Brücker: Aussehen, Familienstand

Lena Brücker ist die Hauptfigur der Geschichte. Die Novelle handelt von ihren Erfahrungen und ihrem Leben.

  • Am Ende des Zweiten Weltkriegs ist sie 43 Jahre alt, blond und attraktiv.
  • Sie versucht sich gegenüber dem Kriegsgeschehen neutral zu verhalten, lässt jedoch immer mal wieder kritische Kommentare gegenüber dem NS-Regime fallen.
  • Zu diesem Zeitpunkt ist Lena Brücker auch schon verheiratet und hat 2 Kinder:
    • Einen 16-jährigen Sohn und eine 20-jährige Tochter.
  • Obwohl sie gelernte Täschnerin ist, wird sie im Krieg zur Kantinenleiterin in der Lebensmittelbehörde verpflichtet.
  • Dadurch entdeckt sie ihre Liebe für das Kochen.
  • Deshalb eröffnet sie später ihren eigenen Imbissstand, den sie auch noch bis ins hohe Alter gewinnbringend am Laufen hält.
  • Auch im Alter von 87 Jahren, als sie schon im Altenheim wohnt, ist sie größtenteils immer noch selbstständig und geistig wach.

Eine Täschnerin verarbeitet Lederware. Sie stellt z. B. Koffer, Taschen und andere Waren aus Leder, Kunststoff oder auch Textilien her.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Hermann Bremer

Hermann Bremer ist zur Zeit des Zweiten Weltkriegs 24 Jahre alt.

  • Er arbeitet als ausgebildeter Seemann.
  • Eigentlich sollte er nach einer 3-tägigen Ausbildung an der Panzerfaust in den Krieg ziehen.
  • Obwohl er die deutsche Kriegsführung nicht so kritisch beurteilt wie Lena Brücker bzw. er laut ihr von der Propaganda verblendet ist, versteckt er sich bei ihr Zuhause und begeht damit Fahnenflucht.
  • Bei einem großen Streit der beiden verletzt er sich an der Hand und verliert daraufhin seinen Geschmackssinn.
  • Diesen gewinnt er erst wieder, nachdem er einen Bissen von Lenas berühmter Currywurst nimmt.
  • An ihrer Imbissbude sehen die beiden sich nämlich noch ein letztes Mal wieder, jedoch ohne ein Wort miteinander zu wechseln.
  • Selbst der Ich-Erzähler und auch die Lesenden erfahren nie, was letzten Endes aus Hermann Bremer geworden ist.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Erzähler

Der Erzähler der Geschichte bleibt namenlos. Seine Aufgabe besteht darin, den Lesenden die Geschichte von Lena Brücker zu erzählen.

  • Zur Zeit der Erzählung um 1990 wohnt er in München.
  • Er sucht Lena jedoch im Altenheim in Hamburg auf, da er sie seit längerer Zeit nicht mehr an ihrer Imbissstube antrifft.
  • Er kennt Lena Brücker und ihre Currywurst noch aus seiner Kindheit.
  • Der Ich-Erzähler ist auch im Hamburg der Nachkriegsjahre und sogar im selben Stadtteil wie Frau Brücker aufgewachsen.
  • Jetzt, wo er erwachsen ist, möchte er unbedingt noch die Frage klären, ob er es richtig im Gedächtnis hat, dass Lena Brücker die Erfinderin der Currywurst ist.
  • Er trifft sich jedoch nicht nur mit Lena Brücker selbst, sondern stellt auch eigene Nachforschungen an.
    • Er telefoniert z. B. mit befreundeten Experten und analysiert alte Zeitungen sowie Archive aus der Kriegszeit.

Am Ende der Geschichte wird noch einmal unterstrichen, wie viel der Erzähler und seine Besuche Lena Brücker bedeutet haben, da sie ihm ihr Originalrezept für die Currywurst und den Pullover, der eigentlich für ihren Enkel angedacht war, hinterlässt.

  • Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass die Intention des Ich-Erzählers nicht nur die ist, herauszufinden, wie die Currywurst entstanden ist.
  • Er möchte viel eher etwas über seine Kindheit und seinen Vater erfahren.
  • Lena Brücker kennt seinen Vater nämlich persönlich, da er ihr innerhalb ihres Ringtausches einen Pelzmantel anfertigte.

Der Text lässt die Möglichkeit offen, ob es sich beim Erzähler und dem Autor Uwe Timm um dieselbe Person handeln könnte. Es gibt Anspielungen und Parallelen in den Lebensläufen der beiden Personen. Gleichzeitig werden über den Erzähler nur oberflächliche Informationen wie der Beruf, Familienstand und Wohnort preisgegeben.

"Die Entdeckung der Currywurst" – Uwe Timm als Autor

Uwe Hans Heinz Timm, der Autor von "Die Entdeckung der Currywurst", wurde 1940 in Hamburg geboren. Er ist ein politisch engagierter deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor, der immer wieder auch Stellung zu Zeitfragen bezieht.

  • In seinen Büchern geht es ihm darum, das Besondere innerhalb des Alltäglichen darzustellen.
  • Als Anhaltspunkt nutzt er reale Ereignisse, wie seine Kindheitserinnerungen für die Novelle "Die Entdeckung der Currywurst".
  • Dennoch geht es dem Autor nie darum, ein Bild der Realität zu erschaffen, das komplett der Wirklichkeit entspricht.
  • Er bezeichnet "Die Entdeckung der Currywurst" auch als "eine Reise in die eigene Erinnerung".
  • Timm hatte genauso wie der Ich-Erzähler der Novelle einen autoritären und strengen Vater.

Außerdem stand er immer im Schatten seines 16 Jahre älteren Bruder Karl Heinz, der sich freiwillig der SS anschloss und 1943 in einem Lazarett in der Ukraine starb. Auch das Bild von seinem bzw. dem Vater in der Novelle, wie er einen Pelzmantel für Lena Brücker anfertigt, findet sich in Uwe Timms autobiografischer Erzählung "Am Beispiel meines Bruders" wieder.

Die Entdeckung der Currywurst – Das Wichtigste

  • "Die Entdeckung der Currywurst" – Zusammenfassung: "Die Entdeckung der Currywurst" ist eine Novelle aus dem Jahr 1993 von Uwe Timm.
    • Uwe Timm schreibt über die Entdeckung der Currywurst und setzt sich zeitgleich mit der Liebes- und Lebensgeschichte der Erfinderin der Currywurst Lena Brücker auseinander.
  • "Die Entdeckung der Currywurst" – Inhaltsangabe: Die Novelle ist in 2 Handlungsebenen aufgeteilt: Die Rahmenhandlung und die Binnenhandlung.
    • Die Rahmenhandlung setzt sich aus dem Gespräch des Ich-Erzählers mit einer alten Dame namens Lena Brücker zusammen.
    • Der Ich-Erzähler kennt die alte Dame schon aus seiner Kindheit, weil er an ihrem Stand immer Currywürste gegessen hat.
    • Nun möchte er herausfinden, ob es wahr ist, dass sie die Erfinderin der Currywurst sei.
    • Die Binnenhandlung gibt aus Perspektive des Ich-Erzählers wieder, was Lena Brücker ihm über ihre Vergangenheit in der Nachkriegszeit erzählt hat und wie sie zur Besitzerin ihrer Imbissbude wurde.
    • Lena lernt 1945 einen jungen Mann namens Hermann Bremer kennen, der als Soldat an die Front gerufen wurde.
    • Anstatt jedoch seine Pflicht anzutreten, bleibt dieser bei Lena und die beiden haben eine Affäre miteinander.
    • Diese geht so lange gut, bis der Krieg endet.
    • Nachdem Hermann sie verlassen hat, nimmt Lena die letzten Wertsachen, die er vor Ort gelassen hat und tauscht diese auf dem Schwarzmarkt um, bis sie an die Lebensmittel kommt, die sie braucht, um eine Imbissstube zu öffnen.
    • Anstelle von Öl erhält sie jedoch Curry.
    • Eines Tages stürzt sie und ihre Ketchupflaschen zerbrechen und verbinden sich mit dem Curry.
    • So entsteht ihr Rezept für die beliebte Soße für eine Currywurst.
  • "Die Entdeckung der Currywurst" – Charakterisierung:
    • Lena Brücker:
      • Hauptfigur
      • blond
      • attraktiv
      • verheiratet
      • hat zwei Kinder
      • versucht, sich dem Kriegsgeschehen gegenüber neutral zu verhalten
      • äußert sich dennoch kritisch gegenüber dem NS-Regime
    • Hermann Bremer:
      • ausgebildeter Seemann
      • begeht Fahnenflucht
      • verletzt sich bei Streit mit Lena an der Hand
      • verliert Geschmackssinn
    • Erzähler:
      • namenlos
      • teilt Geschichte von Lena Brücker mit
      • wohnt in München
      • sucht Lena im Altenheim auf
      • möchte wissen, ob Lena Erfinderin der Currywurst ist
  • "Die Entdeckung der Currywurst" – Dingsymbole:
    • Die Currywurst ist eins der zentralen Dingsymbole innerhalb der Novelle.
    • Sie wird von Anfang bis zum Ende der Geschichte immer wieder aufgegriffen und ist dadurch Begleiter und Motivator der Erzählung.

Nachweise

  1. www.lektuerehilfe.de: Die Entdeckung der Currywurst. (22.06.2022)
  2. www.inhaltsangaben.de: Die Entdeckung der Currywurst. (22.06.2022)
  3. www.uwe-timm.com: Biographie. (23.06.2022)
  4. Uwe Timm (1993). Die Entdeckung der Currywurst. Kiepenheuer & Witsch.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Die Entdeckung der Currywurst

"Die Entdeckung der Currywurst" wurde 1993 geschrieben. Der Autor ist Uwe Timm. 

Innerhalb der Novelle beschäftigt sich der namenlose Ich-Erzähler mit der Entdeckung der Currywurst. Er versucht herauszufinden, ob Lena Brücker die Erfinderin der Currywurst ist. Als Kind wohnte der namenlose Erzähler der Geschichte im selben Ortsteil wie Lena Brücker und aß deshalb des Öfteren an ihrem Stand. 

"Die Entdeckung der Currywurst" ist eine Novelle. Dieses Werk von Uwe Timm besitzt alle Merkmale einer Novelle: einen geringen Textumfang, eine Rahmenhandlung, einen Wendepunkt innerhalb der Geschichte, die Fokussierung auf das zentrale Ereignis der Erfindung der Currywurst, ein Dingsymbol und eine in der Wirklichkeit angesiedelte Handlung.

"Die Entdeckung der Currywurst" spielt in zwei unterschiedlichen Zeitebenen: einmal um das Jahr 1990 herum im heutigen Hamburg und in der Rückblende im Hamburg des Jahres 1945 und der Nachkriegszeit.

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