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Wichtige historische Ereignisse und gesellschaftliche Umbrüche hatten einen großen Einfluss auf die Literatur. Das liegt daran, dass Sprache und vor allem schriftliche Erzeugnisse davon die Realität des Menschen abbilden. So wurden Werke, die in einem bestimmten Zeitraum entstanden, durch gesellschaftliche Motive und Ereignisse voneinander getrennt.Die Literatur umfasst alle schriftlichen Erzeugnisse und ist ein sehr weit gefasster Begriff. Die Bezeichnung selbst…
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Jetzt kostenlos anmeldenWichtige historische Ereignisse und gesellschaftliche Umbrüche hatten einen großen Einfluss auf die Literatur. Das liegt daran, dass Sprache und vor allem schriftliche Erzeugnisse davon die Realität des Menschen abbilden. So wurden Werke, die in einem bestimmten Zeitraum entstanden, durch gesellschaftliche Motive und Ereignisse voneinander getrennt.
Die Literatur umfasst alle schriftlichen Erzeugnisse und ist ein sehr weit gefasster Begriff. Die Bezeichnung selbst wurde in der Vergangenheit verwendet, um die res publica literaria, also die Gelehrtenwissenschaften zu beschreiben. Erst nach dem Begriffswandel im Laufe des 19. Jahrhunderts, in der der Literatur eine größere Bedeutung zugeschrieben wurde, entwickelte sich das heutige Verständnis dafür.
Eine Trennung ist nicht einfach, da die Übergänge zwischen den Literaturepochen fließend sind. Daher überlappen sich zeitliche Einordnungen, was auch dazu führt, dass bestimmte Werke nicht nur einer Literaturepoche zugeordnet werden können, sondern auch Merkmale einer anderen Epoche aufweisen.
Unter einer Literaturepoche versteht man einen Zeitabschnitt der Literaturgeschichte, der bestimmte Merkmale aufweist. Zu diesen Merkmalen gehören in der Literatur behandelte Themen und Motive, aber auch bedeutende Werke dieser Zeit sowie zeitgeschichtliche Ereignisse.
Die deutsche Literatur wird in die Epochen aus der folgenden Übersicht unterteilt:
Abb. 1 - Übersicht der deutschen Literaturepochen
Dieser Artikel soll Dir einen ersten Überblick über die wichtigsten Literaturepochen der deutschen Literatur bieten. Wenn Du mehr Informationen zu den einzelnen Literaturepochen erhalten möchtest, dann klicke dich gerne in unsere zahlreichen Zusammenfassungen wie zum Beispiel "Fin de Siècle" oder "Nachkriegsliteratur" rein!
Die Literaturepoche der Aufklärung befasste sich mit der Vernunft und dem Aufstieg des Bürgertums. Sie wurde vor allem vom deutschen Philosophen Immanuel Kant geprägt.
Abb. 2 - Literaturepoche der Aufklärung
Zur Zeit der Aufklärung herrschte in Deutschland der Absolutismus von 1648 bis 1789. Das Land war aufgeteilt in ungefähr 350 Fürstentümer, in denen absolutistischen Fürsten die alleinige Regierungsmacht zustand.
Unter dem Absolutismus versteht man eine politische Herrschaftsform, bei der alle Staatsgewalt von nur einer Person ausgeht. Dieser Machthaber, auch Monarch genannt, entschied eigenständig ohne jegliche politische Mitentscheidung Anderer über Gesetze im Land. Er verkörperte auch den höchsten Richter.
Die Bedürfnisse des einfachen Volkes wurden hierbei meist gänzlich missachtet, was zu großen Unmut und Konflikten in der Bevölkerung führte. Der Absolutismus endete mit der Französischen Revolution von 1789.
Die Aufklärung war geprägt von dem Bekenntnis zur Vernunft. Mit dieser Vernunft einhergehend, plädierte die aufklärerische Gesinnung für Toleranz, Bildung und Unabhängigkeit.Folgendes Zitat vom deutschen Philosophen Immanuel Kant galt als Leitmotiv der Aufklärung:
Sapere aude!
Wage es, dich der Vernunft zu bedienen!
Er forderte unter anderem eine Loslösung von der Fürstenwillkür, Klassengesellschaft und Unkenntnis. Kant sah die Aufklärung als "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit". Unter dieser Unmündigkeit verstand er die Unfähigkeit, autonom (selbstständig) zu denken, seine Meinung zu sagen und zeitgenössische Zustände zu kritisieren.Das Gegenstück zu dieser Unmündigkeit bildet das "autonome Ich". Dieses ermöglicht die Befreiung von jeglicher Abhängigkeit und führt zur Selbstverwirklichung, Fortschritt, Wissenschaft und Freiheit.
In der aufklärerischen Literatur dominierte das Bildungsbürgertum.
Unter dem Bildungsbürgertum versteht man eine Gesellschaftsschicht, der Bildung, Wissenschaft, Kultur und das Gemeinwohl besonders wichtig ist.
Vor allem moralische Wochenschriften gewannen an Beliebtheit. In diesen wurde die Leserschaft moralisch belehrt und aufklärerische Wertvorstellungen wurden den Bürgern nahegelegt.
Wusstest Du, dass zu Zeiten der Aufklärung zum ersten Mal die Gesamtheit aller Werke des englischen Dichters William Shakespeares übersetzt wurden? Im Jahr 1762 begann der deutsche Autor Christoph Martin Wieland mit der Übersetzung, die später von anderen Übersetzern fortgeführt wurde.
Wichtige Autoren der Aufklärung sind zum Beispiel:
Wenn du mehr über andere Werke Lessings erfahren willst, dann schau dir doch unsere Artikel "Nathan der Weise", "Emilia Galotti" oder "Minna von Barnhelm" an!
Die literarische Strömung des Sturm und Drang verlief zwar zeitgleich mit der Aufklärung, bildete gewissermaßen aber eine Gegenbewegung zu ihr. Im Zentrum des Sturm und Drang stand die Freiheit, die Emotionalität, die Natur und damit verbunden das sogenannte literarische "(Original-) Genie".
Der Begriff "(Original-) Genie" bildete das Leitmotiv der Stürmer und Dränger. Das Genie lebte frei nach seinen eigenen Vorstellungen und lebte seine Kreativität aus.
Abb. 3 - Literaturepoche des Sturm und Drang
Zu Zeiten des Sturm und Drang herrschten enorme soziale Ungleichheiten. Die Vertreter dieser Epoche bildeten einen literarischen Aufstand gegen die gesellschaftlichen Missstände, zu denen absolutistische Herrschaftsstrukturen und Standesschranken gehörten. Die junge Generation lehnte sich gegen die sogenannte "Vaterordnung" auf.
Die Ständegesellschaft
Unter einem Stand versteht man eine gesellschaftliche Schicht (Gruppe). Die Ständegesellschaft ließ sich unterteilen in drei Stände: Klerus (Geistliche), Adel und das einfache Volk (Bauern, Händler etc.). Über 90 % der Menschen gehörten dabei dem dritten Stand, also dem des einfachen Volkes an.
Die Werte dieser literarischen Epoche standen im Kontrast zur Aufklärung, wonach die Vernunft im Mittelpunkt stehen sollte. Für die Stürmer und Dränger waren diese Ideale überholt.
Zur Zeit des Sturm und Drang gab es einen kulturellen Wandel in der Gesellschaft und vor allem junge Menschen fingen an, alte Werte zu hinterfragen. Die sogenannten Stürmer und Dränger wandten sich immer mehr der Natur zu und fanden in ihr eine Quelle der Kreativität. Die Natur, ebenso wie der Mensch und jedes Sein, stellten für sie ein Abbild alles Göttlichen dar (= Pantheismus). Das sogenannte (Orignial-) Genie bildete das Leitbild der Stürmer und Dränger. Unter einem Genie verstanden sie einen Menschen, der frei nach eigenen Vorstellungen lebt und seine Kreativität auslebt. Vor allem der Mensch als Einzelner und seine Emotionen standen im Vordergrund.
Die Autorenschaft des Sturm und Drang setzte sich vor allem aus jungen Menschen zusammen. Dies spiegelte sich auch in den Motiven der zu dieser Periode entstandenen Werken wider: Freundschaft, hingebungsvolle Liebe, aber auch Rebellion gehörten zu den Hauptthemen, die in der Literatur aufgegriffen wurden.
Wichtige Autoren des Sturm und Drang sind:
Wusstest Du schon, dass die literarische Strömung ihren Namen durch Maximilian Klinger erhielt? In seinem berühmten Drama "Sturm und Drang" (1776) setzt er sich intensiv mit seiner eigenen Gefühlswelt auseinander. Zeitgenössisch wurde die Literaturepoche noch als "Genieperiode" bezeichnet, erst ab den 1820er-Jahren wurde sie zum "Sturm und Drang" umbenannt.
Im Zentrum der Weimarer Klassik stand die Menschlichkeit und Harmonie. Der Tod Friedrich Schillers im Jahr 1805 kennzeichnete das Ende dieser Literaturepoche.
Abb. 4 - Literaturepoche der Weimarer Klassik
Die Literaturepoche der Weimarer Klassik war stark geprägt von der Französischen Revolution: die Menschen wollten die Folgen der Revolution hinter sich lassen und strebten nach einer kultivierten sowie geordneten Welt.
Ziel der Französischen Revolution war es, dem König seine alleinige Regierungsmacht zu entnehmen und somit das absolutistische System zu stürzen. Die Werte der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (französisch liberté, egalité, fraternité) wurden zur Parole der Revolution.
Doch nicht nur die Französische Revolution, auch die politische Instabilität aufgrund von Kriegen und Volksaufständen verunsicherte die Menschen. Die Gesellschaft wurde daher als eine Art Projekt angesehen – mithilfe der ästhetischen Selbstbildung sollte eine gesellschaftliche Harmonie erreicht werden.
Die Weimarer Klassik kann als Schnittstelle zwischen den Idealen der Aufklärung und des Sturm und Drang verstanden werden: Es wurde ein Ausgleich zwischen Verstand (ratio) und Emotion (emotio) angestrebt.
Motive der griechischen Antike galten als Vorbild für die Weimarer Klassik (siehe zum Beispiel das Bühnenstück Iphigenie auf Tauris von Johann Wolfgang von Goethe). Nach den Schrecken der Französischen Revolution wurden Werte wie Humanität, Bildung und Harmonie angestrebt. Die "schöne Seele" verkörperte diese Werte. Dabei wurde die Erziehung des Menschen als Aufgabe der Kunst verstanden. Vorausgesetzt wurde hierbei, dass jeder Mensch bereits alle Anlagen zur sittlichen Selbstbestimmung von Geburt an in sich trägt.
Unter Sittlichkeit versteht man allgemeingültige Regelungen über sozial erwünschte Verhaltensweisen.
In der Literatur der Weimarer Klassik wurde das Ideal des Weltbürgertums verfochten, das im Gegenzug zur Nationalstaatsidee steht. Die Gesellschaft sollte vereinigt werden und in Frieden und Harmonie zusammenleben. Die Literatur als Teil der "schönen Kunst" sollte hierbei Abhilfe schaffen und zur "Veredelung" des Menschen beitragen.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! - Johann Wolfgang von Goethe in "Das Göttliche"
Zu den wichtigsten Autoren der Weimarer Klassik gehören:
Die Romantik bildete eine Gegenbewegung zum aufklärerischen, vernunftorientierten Denken und der voranschreitenden Industrialisierung. In ihr standen das Individuum und seine Gefühlswelt im Mittelpunkt. Die Romantik kann in drei Phasen gegliedert werden: Frühromantik (1795–1804), Hochromantik (1804–1815) und Spätromantik (1815–1830).
Abb. 5 - Literaturepoche der Romantik
Die Literaturepoche der Romantik wurde mitunter geprägt von der frühindustriellen Phase. Die Gesellschaft schritt wissenschaftlich und technisch voran. Die Anhänger der Romantik lehnten diesen Fortschritt ab und wollten stattdessen das Mystische und Unerforschte der Welt beibehalten. Ziel in der Romantik war es daher, die Gesellschaft zu poetisieren und die Welt als Ganzes zu romantisieren.
In der Romantik standen die inneren Empfindungen des Menschen im Vordergrund. Zu diesen gehörten der Ich-Verlust, Sehnsüchte, aber auch der Wahnsinn. Das Motiv der Nacht symbolisierte das Unerforschte und Mystische, wonach die Anhänger der Romantik zu Zeiten der frühindustriellen Phase strebten. Die Natur, ebenso wie die Wanderung, sind Motive, die in der Romantik häufig aufgegriffen wurden. Die blaue Blume beispielsweise symbolisierte die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren und Fernen.
Unter dem ich-Verlust versteht man den psychischen Tod, also den Prozess, an dessen Ende der Wahnsinn steht.
In der Romantik erlebten literarische Salons ihre Blütezeit. Hier trafen sich vor allem Frauen, um literarische Werke zu diskutieren und Lesungen abzuhalten.
Wichtige Autoren der Romantik sind:
Die beiden Literaturepochen lassen sich in die Zeit zwischen dem Wiener Kongress 1814/15 und der Märzrevolution 1848 einordnen und verliefen parallel zueinander. Der Vormärz forderte unter anderem diverse Freiheitsrechte, die Gleichbehandlung aller Menschen sowie die Souveränität des Volkes. Die Epoche des Biedermeier bildete das Gegenstück zum Vormärz und nahm alle gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten so an, wie sie waren.
Abb. 6 - Literaturepoche des Vormärz
Abb. 7 - Literaturepoche der Biedermeier
Die Literaturepochen waren geprägt von der Restauration nach dem Wiener Kongress: Das absolutistische System, das vor der Französischen Revolution bestanden hatte, sollte wiederhergestellt werden. Somit stand dem Volk kein Mitentscheidungsrecht über politische und gesellschaftliche Sachverhalte zu.
Auch aufgrund des Beginns der Industrialisierung entstanden soziale Missstände wie Arbeitslosigkeit und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in den Fabriken. Die Strömung "Junges Deutschland", die dem Vormärz zuzuordnen ist, forderte die Gleichbehandlung aller Bürger sowie die Pressefreiheit.
Die Literaturepochen des Vormärz und Biedermeier unterschieden sich inhaltlich erheblich. Damit die Unterschiede zwischen den beiden Literaturepochen deutlich werden, haben findest Du hier ihre wichtigsten Themen tabellarisch zusammengefasst:
Vormärz | Biedermeier |
Radikaldemokratie | Konservatismus |
Forderung nach Presse- und Freiheitsrechten | unpolitische Literatur |
Kritik an sozialen und politischen Missständen | Schaffung einer heilen, poetischen Welt |
Rationalität und Progressivität | Schicksalsergebenheit |
Gleichbehandlung aller Menschen | Ordnung und Beschaulichkeit |
Du möchtest mehr zu den Themen und Motiven in den Literaturepochen wissen? Vormärz und Biedermeier erfahren? Dann schaue Dir gerne unsere Erklärungen "Vormärz Literatur" und "Biedermeier Literatur" an!
Die Anhänger des Vormärz sahen die Literatur als Mittel, Widerstand gegen das bestehende politische System zu leisten. Anders als im Vormärz war die Literatur des Biedermeier hingegen unpolitisch: Gesellschaftliche und politische Gegebenheiten wurden akzeptiert und die "guten alten Zeiten" vermisst.
Wichtige Autoren dieser Literaturepochen sind:
Die Realisten setzten auf eine wahrheitsgetreue Darstellung des bürgerlichen Lebens. Es lassen sich zwei Strömungen der Literaturepoche des Realismus ausmachen: poetischer und bürgerlicher Realismus.
Abb. 8 - Literaturepoche des Realismus
Die voranschreitende Industrialisierung führte zu zahlreichen gesellschaftlichen Veränderungen. Es kam zu einer Urbanisierung (Verstädterung), da die Stadt für viele Bürger die einzige Möglichkeit darstellte, Arbeit zu finden. Die Überfüllung der Städte und das Aufeinandertreffen verschiedener gesellschaftlicher Schichten führte zu Konflikten. Gleichzeitig litten die Menschen unter unwürdigen Arbeitsbedingungen und viele verloren aufgrund des technischen Fortschrittes ihre Anstellung. Im Jahr 1871 wurde darüber hinaus der deutsche Nationalstaat gegründet.
Vor allem das Leben des Bürgertums wurde in den Werken des Realismus behandelt. Wichtig war dabei, dieses bürgerliche Leben möglichst wahrheitsgetreu wiederzugeben. Realisten verzichteten dabei jedoch weitestgehend auf jegliche Gesellschaftskritik und beschrieben auch nur diejenigen Aspekte der Wirklichkeit, die sie zeigen wollten. Dabei wurden der Leserschaft Schilderungen über gesellschaftliche, politische und sonstige Missstände meist vorenthalten.
Im Realismus stand die individuelle Denkweise des Autors im Vordergrund. Die Autoren hielten sich bei jeglicher Kritik zurück und filterten subjektiv heraus, welche Aspekte der Wirklichkeit sie in ihren Werken darstellten.
Wichtige Autoren dieser Literaturepoche sind:
In der Literatur des Expressionismus standen die Gefühle und Erlebnisse im Vordergrund, die mit den historischen Umwälzungen in Verbindung standen.
Abb. 9 - Literaturepoche des Expressionismus
Der Erste Weltkrieg, die Urbanisierung und das Bevölkerungswachstum führten bei den Expressionisten zu einem Gefühl der Entfremdung. Sie fühlten sich ihrer Individualität beraubt und suchten Zuflucht im Streben nach dem "neuen Menschen".
Zentrale Themen, die in der Literatur behandelt wurden, waren das Leben in der Großstadt und später auch der Erste Weltkrieg. Expressionisten wehrten sich gegen den Kapitalismus, den Materialismus und den Individualitätsverlust beziehungsweise die Enthumanisierung. Im "neuen Menschen" sahen sie einen Ausweg aus dieser Krise. Dieser lehnte Kriege und Gewalt ab, lebte in Freiheit und kennzeichnete den Beginn eines neuen, modernen Zeitalters.
Der Expressionismus ist eine Revolution - Paul Hatvani
Auch die Literaturepoche des Expressionismus wurde vor allem von jungen Menschen getragen. Die Dichter dieser Epoche sahen sich als eine Art Propheten, deren Aufgabe es war, den "neuen Menschen" und somit den Beginn eines neuen Zeitalters einzuleiten.
Wichtige Autoren des Expressionismus sind zum Beispiel:
Die Literaturepochen der Neuen Sachlichkeit, Exilliteratur und Trümmerliteratur bewegten sich um den Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Die Literatur der Neuen Sachlichkeit entstand in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg, also zur Zeit der Weimarer Republik. Die Exilliteratur umfasst alle Werke, die zu Zeiten des Nationalsozialismus (1933–1945) entstanden. Hingegen gehören zur Trümmerliteratur alle Werke aus den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Neue Sachlichkeit (1918–1933) wurde als Gegenstück zur Literaturepoche des Expressionismus verstanden. Die Realität sollte so dargestellt werden, wie sie war – im Gegensatz zum Realismus wurden jedoch auch zeitgeschichtliche Missstände thematisiert. Dazu gehörten auch der Erste Weltkrieg, der literarisch verarbeitet wurde.
Abb. 10 - Literaturepoche der Exilliteratur
Die Exilliteratur der deutschen Literaturgeschichte umfasst Werke von Autoren, die zwischen 1933 und 1945 aus politischen und religiösen Gründen in das Ausland fliehen mussten (= Exil). Dies betraf hauptsächlich jüdische Schriftsteller*innen, aber auch andere Minderheiten, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Das gemeinsame Ziel der Exilautor*innen war es, die Leserschaft über das Regime der Nationalsozialisten zu informieren und davor zu warnen.
Abb. 11 - Literaturepoche der Trümmerliteratur
Die Trümmerliteratur fand ihren Anfang direkt nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1945), als Deutschland wortwörtlich "in Trümmern lag". Vertreter dieser deutschen Literaturepoche waren oftmals selbst Heimkehrer und schilderten die Veränderungen Deutschlands zu dieser Zeit. Auch die Traumata aus der Kriegszeit wurden literarisch verarbeitet. Ziel war es dabei unter anderem, die ideologische und rassistische Sprache des Nationalsozialismus zu beseitigen.
Wichtige Autoren dieser Literaturepochen sind:
Wusstest Du schon? Im Jahr 1935 wurde Bertolt Brecht sogar seine deutsche Staatsbürgerschaft entzogen!
Die Postmoderne ist zeitlich nicht eindeutig einzugrenzen. Während einerseits davon ausgegangen wird, dass sie ihren Anfang bereits im Jahr 1968 hatte, ordnen andere ihren Beginn erst ab dem Jahr 1989 ein. Im Jahr 2011 verkündete der deutsche Philosoph Markus Gabriel, dass die Postmoderne zu Ende sei.
Abb. 12 - Literaturepoche der Postmodernen Literatur
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass die Anfänge der Postmoderne im Jahr 1989 liegen. In diesem Jahr endete der Kalte Krieg und der Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands begann, der schließlich in der Wiedervereinigung im Jahr 1990 mündete. Zudem schritten die Globalisierung und Digitalisierung immer weiter voran und brachten gleichzeitig neue Herausforderungen mit sich.
In der Literatur der Postmoderne lassen sich nicht eindeutige Hauptthemen und -motive finden. Vielmehr war es das Ziel, eine ästhetische Vielfalt in der Literatur zu erzeugen. Dabei gingen die Anhänger der Postmoderne jedoch davon aus, dass alle originellen und neuen Ideen bereits ausgeschöpft sind. Deswegen bezogen sie sich auf viele Ideen aus der Moderne. Die Intertextualität spielte in der Literatur der Postmoderne ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Intertextualität bedeutet, dass ein Text sich auf weitere Texte oder andere Medien bezieht. Dies können beispielsweise Zitate von anderen Autoren oder Vergleiche mit anderen Werken sein.
Genauso vielfältig wie die behandelten Themen und Motive dieser Literaturepoche sind auch ihre Anhänger. Wichtige Autoren der Postmoderne sind zum Beispiel:
Wusstest Du schon, dass Das Parfum der einzige Roman ist, den Patrick Süskind je veröffentlicht hat? Der Roman wurde knapp 20 Millionen Mal verkauft und in über 49 Sprachen übersetzt!
In der deutschen Literatur gibt es eine Vielzahl literarischer Epochen. Zu den wichtigsten gehören Aufklärung, Sturm und Drang, Weimarer Klassik, Romantik, Vormärz und Biedermeier, Realismus und Expressionismus.
Eine Literaturepoche ist ein Zeitabschnitt der Literaturgeschichte, der bestimmte Merkmale aufweist. Zu diesen Merkmalen gehören in der Literatur behandelte Themen und Motive, aber auch bedeutende Werke dieser Zeit und zeitgeschichtliche Ereignisse.
Zu den wichtigsten Literaturepochen im Deutschen gehören Aufklärung, Sturm und Drang, Weimarer Klassik, Romantik, Vormärz und Biedermeier, Realismus und Expressionismus.
Da Literaturepochen erst im Nachhinein festgemacht werden, lässt sich nicht eindeutig sagen, in welcher Literaturepoche wir uns momentan befinden. Allerdings gehören alle Werke, die aktuell veröffentlicht werden, zur sogenannten Gegenwartsliteratur.
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