StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine Novelle von Gottfried Keller aus dem Jahr 1856. Das Werk "Romeo und Julia auf dem Dorfe" behandelt den erbitterten Streit zweier Bauernfamilien, deren Kinder sich trotz Feindschaft ineinander verlieben und ein tragisches Ende finden.Im Folgenden findest Du die Zusammenfassung des Werks "Romeo und Julia auf dem Dorfe". Abb. 1: HandlungsablaufDer Streit zwischen den Bauern…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmelden"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine Novelle von Gottfried Keller aus dem Jahr 1856. Das Werk "Romeo und Julia auf dem Dorfe" behandelt den erbitterten Streit zweier Bauernfamilien, deren Kinder sich trotz Feindschaft ineinander verlieben und ein tragisches Ende finden.
Im Folgenden findest Du die Zusammenfassung des Werks "Romeo und Julia auf dem Dorfe".
Abb. 1: Handlungsablauf
Die beiden Bauern Marti und Manz haben Streit wegen eines Stücks ungenutzter Ackerfläche, das zwischen ihren Feldern liegt. Da dieses Zwischenstück nur durch Steine abgegrenzt wird, nehmen sie bei jedem Pflügen ein Stück dieses Ackers in Anspruch. Der Besitzer des Ackerstücks ist verstorben und eigentlich wäre der rechtmäßige Erbe des Ackers der schwarze Geiger – ein fahrender Musiker, der gelegentlich im Dorf auftritt. Da er aber keine Geburtsurkunde vorweisen kann, steht ihm der Acker laut Behörde nicht zu. Während die Väter Marti und Manz arbeiten, spielen ihre beiden Kinder Sali und Vrenchen zusammen.
Nachdem das mittlere Stück Acker zur Versteigerung freigegeben wird, ersteigert schließlich Bauer Manz das Feld. Bauer Marti will seine beim Pflügen in Anspruch genommene Fläche jedoch nicht zurückgeben, weshalb ein heftiger Streit zwischen den beiden Bauern entbrennt. Sie gönnen einander nichts und hassen und beneiden sich gegenseitig. Ihre Kinder müssen sich ebenfalls strikt voneinander fernhalten.
Die Bauern treiben durch den Streit ihre Familien in den Ruin, denn sie scheuen keine Kosten und Mühen, um zu gewinnen. Sie prahlen und verschwenden ihre Gelder an vermeintliche Anwälte im Dorf. Besonders ihre Kinder Sali und Vrenchen leiden darunter – Vrenchen verliert ihre Mutter und Salis Eltern wirtschaften den Hof soweit herunter, dass dieser versteigert werden muss.
Bauer Marti sucht sich daher einen neuen Arbeitsplatz und beginnt am Fluss zu angeln, während Manz eine heruntergekommene Gaststätte im Nachbarort Seldwyla eröffnet. Als er damit jedoch auch keinen wirtschaftlichen Erfolg hat, versucht er ebenfalls sein Glück als Fischer.
Als die beiden Männer eines Tages beim Fischen aufeinandertreffen, bricht der Streit wieder aus: es kommt zu einer Prügelei und die beiden Kinder, mittlerweile junge Erwachsene, müssen ihre Väter trennen, bevor die Situation außer Kontrolle gerät. Dabei berühren sich ihre Hände und Vrenchen und Sali verlieben sich ineinander.
Trotz der Differenzen ihrer Väter treffen sich die Beiden heimlich beim Acker. Dort begegnet das Paar dem schwarzen Geiger, der ihnen den Grund des Streits zwischen den Vätern offenbart, aber keine Rachegefühle zu haben scheint. Vrenchen und Sali sind zunächst entsetzt, besinnen sich aber wieder auf ihre Liebe.
Bauer Marti hat in der Zwischenzeit Verdacht geschöpft und will das Paar zur Rede stellen. Als er jedoch Vrenchen angreift und an den Haaren wegziehen möchte, schlägt Sali ihn mit einem Stein auf den Kopf, woraufhin Marti in Ohnmacht fällt.
Vrenchen und Sali beschließen, den Vorfall zu verheimlichen und trennen sich daraufhin am Acker. Marti überlebt die Verletzung und kann sich nicht mehr an das Vergangene erinnern.Er wird von seiner Tochter zwar gesund gepflegt, behält aber durch den Schlag einen permanenten Schaden. Er wird daher schließlich in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Sein letzter Besitz wird verkauft und Vrenchen kehrt in ein Zuhause zurück, welches ihr nicht mehr gehört. Sali tritt an sie heran und erzählt von seinen Problemen: Seine Eltern versuchen mittlerweile auf kriminellem Weg, an Geld zu kommen und arbeiten mit Dieben zusammen, die sich in ihrem Zuhause niedergelassen haben.
Die beiden sind sich einig, dass Salis Angriff auf Marti einen schlechten Grundstein für das zukünftige Leben des Paares gelegt hat und wollen noch einen letzten gemeinsamen Tag miteinander verbringen. Vrenchen möchte auf der Kirchweih mit Sali tanzen, so als wäre es ihr Hochzeitstag und Sali läuft in die Stadt, um seine silberne Taschenuhr, sein letzter Besitz aus besseren Tagen, gegen ein Paar Schuhe für Vrenchen einzutauschen.
Sali holt Vrenchen am nächsten Tag zur Kirchweih ab und die beiden gehen gemeinsam als Paar die Straßen zum Dorf entlang. Auf dem Weg begegnen ihnen die Leute respektvoll und sie werden von einer Gastwirtin beim Mittagessen als Hochzeitspaar begrüßt.
Auf dem Fest fangen die Dorbewohner jedoch an, das glückliche Paar zu erkennen und die beiden trauen sich nicht, den Tanzboden zu betreten. Daraufhin suchen sie sich einen abgelegenen Ort und suchen die Wirtschaft Paradiesgärtlein auf, wo sich fahrendes Volk aufzuhalten scheint. Dort begegnet ihnen auch der schwarze Geiger wieder und bietet den beiden an, sich den Heimatlosen anzuschließen und fortan ein Leben in den Bergen zu führen.
Vrenchen und Sali willigen ein und ziehen mit der tanzenden Gesellschaft weiter, wobei sie auf dem Weg in die Wälder an den drei Äckern ihrer Eltern vorbeikommen. Dort bleibt das Paar zurück und möchte auf der Stelle zu heiraten. Sie tauschen die Ringe, welche sich jeder der beiden zuvor heimlich im Dorf gekauft hatte, und schwören sich ewige Treue.
Jedoch haben Vrenchen und Sali Angst vor einer möglichen Trennung und der Gefahr des Untreuwerdens.
Die beiden laufen zum Fluss hinunter und klettern auf ein mit Heu beladenes Schiff, welches als "Hochzeitsbett" bezeichnet wird, und lassen sich durch die Strömung treiben. Am nächsten Tag findet man das Heuschiff an einer Brücke und weiter unten am Fluss die beiden Leichen von Vrenchen und Sali.
Nachfolgend findest Du die Charakterisierung der Figuren in "Romeo und Julia auf dem Dorfe".
Abb. 2: Figurenkonstellation
"Das Gefühl, in der bürgerlichen Welt nur in einer ganz ehrlichen und gewissenfreien Ehe glücklich sein zu können, war in ihm ebenso lebendig wie in Vrenchen (...)."
"Es ist schon so gut wie getan, es nimmt dich niemand mehr aus meiner Hand als der Tod!"
"Vrenchen hatte anscheinend einen schlimmern Stand als Sali, da seine Mutter tot und es einsam in einem wüsten Hause der Tyrannei eines verwilderten Vaters anheim gegeben war".
"Vorher aber möchte ich einmal, nur einmal recht lustig sein, und zwar mit dir; ich möchte recht herzlich und fleißig mit dir tanzen irgendwo, denn das Tanzen aus dem Traume steckt mir immerfort im Sinn!"
"knochige Männer […] und verkündeten auf den ersten Blick den sichern, gutbesorgten Bauersmann."
"So glichen sie einander vollkommen in einiger Entfernung".
"mich geniert das Krumme gar nicht; ärgert es dich, gut, so machen wir es grad, aber nicht auf meiner Seite, darauf kannst du Gift nehmen".
"Die Gedanken der sonst so wohlweisen Männer waren nun so kurz geschnitten wie Häcksel; der beschränkteste Rechtssinn von der Welt erfüllte jeden von ihnen, indem keiner begreifen konnte noch wollte, wie der andere so offenbar unrechtmäßig und willkürlich den fraglichen unbedeutenden Ackerzipfel an sich reißen könne."
"Ich kenne euch, ihr seid die Kinder derer, die mir den Boden hier gestohlen haben! Es freut mich zu sehen, wie gut ihr gefahren seid, und werde gewiss noch erleben, dass ihr vor mir den Weg alles Fleisches geht!"
"neben einem schwarzen Filzhütchen und einem schwarzen rußigen Kittel, den er trug, war auch sein Haar pechschwarz so wie der ungeschorene Bart, das Gesicht und die Hände aber ebenfalls geschwärzt".
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist der Textsorte "Novelle" zuzuordnen. Im Folgenden findest Du eine Analyse des Werks, diese umfasst den Aufbau, die Motive und die Sprache der Novelle.
Eine Novelle ist ein kurzer bis mittellanger Prosatext aus der Gattung der Epik. Wenn Du mehr über die Novelle erfahren möchtest, sieh Dir doch die entsprechende Erklärung "Novelle" auf StudySmarter an!
Das Werk ist nach den typischen Merkmalen einer Novelle aufgebaut. Die Novelle ist nicht in Kapitel unterteilt, doch es gibt zwei sich voneinander abgrenzende Handlungsstränge: Zum einen der Streit zwischen den Bauern und zum anderen die heimliche Liebe zwischen den Kindern Sali und Vrenchen.
Dabei folgt die Novelle dem Aufbau eines 5-Akt-Schemas. Zu Beginn des Werkes gibt es zudem einen Prolog, bei dem der Erzähler erwähnt, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruhe und dass der ursprüngliche Stoff von Shakespeare verwendet wurde, denn
"die bedeutenden Fabeln aus großen alten Werken seien tief im menschlichen Leben verwurzelt und träten daher immer wieder in neuem Gewand zu Tage."
Danach folgt die Exposition, die Erklärung der Ausgangssituation. Zu diesem Zeitpunkt verstehen sich die Bauern, nutzen heimlich das mittlere Ackerstück und ihre Kinder sind fünf beziehungsweise sieben Jahre alt.
Die Handlung steigt an, als der Streit entsteht und sich sowohl die Bauern als auch die Kinder Jahre drauf wieder treffen. Der Ackerkauf durch Manz stellt hierbei ein erregendes Moment, also einen kleinen Wendepunkt, dar.
Am Höhepunkt erwischt Marti die beiden Kinder zusammen, greift seine Tochter an und Sali schlägt ihn daraufhin ohnmächtig.
Mit dem Niedergang der Familien beginnt die Handlung zu fallen, Vrenchens Vater kommt ins Heim und die Familie Manz beginnt, krummen Geschäften nachzugehen.
Die Novelle endet in einer Katastrophe, also mit dem Selbstmord der Protagonisten.
Das Werk "Romeo und Julia auf dem Dorfe" enthält verschiedene Motive und Symbole:
Der Sprachstil des Werks ist der fiktiven Realität der Figuren angepasst:
Der Autor möchte im poetischen Realismus die reale Lebenswelt objektiv darstellen. In der Literaturgeschichte findet sich der poetische Realismus ca. von 1850 bis 1899 wieder.
Falls du mehr über die verschiedenen Erzählperspektiven lernen möchtest, lies Dir gerne unsere Zusammenfassung "Erzähler" durch!
Der folgende Auszug ist ein Kommentar des Erzählers, welcher verdeutlicht, dass dieser von außen auf das Geschehen blickt:
"So war es nun schlimm bestellt um die armen Kinder, welche weder eine gute Hoffnung für ihre Zukunft fassen konnten noch sich auch nur einer lieblich frohen Jugend erfreuten, da überall nichts als Zank und Sorge war."
Im Kern haben Kellers und Shakespeares Liebesgeschichte einiges gemeinsam.
Die beiden Werke unterscheiden sich jedoch auch in einigen Punkten.
Beide Werke haben sich jedoch zu Klassikern entwickelt, auch wenn sie in unterschiedlichen Ständen und Epochen angesiedelt sind. Keller hat es erfolgreich geschafft, die Geschichte in seine Zeit zu versetzen und die damals herrschenden gesellschaftlichen Normen einfließen zu lassen.
Die Novelle "Romeo und Julia auf dem Dorfe" beruht auf einem Zeitungsartikel von September 1847. Demnach soll sich ein junges Liebespaar in der Nähe von Leipzig umgebracht haben.
Dieser Artikel soll Keller zur Arbeit an dieser Idee veranlasst haben, doch die Novelle erschien erst 1856 in seinem ersten Novellenzyklus "Die Leute von Seldwyla". Dies ist ein fiktiver Ort, in dem auch andere Novellen Kellers, wie zum Beispiel "Kleider machen Leute", spielen. Ebenso ließ er sich auch von Shakespeares Original inspirieren.
Bereits zu Lebzeiten wurde Keller mit seinem Werk erfolgreich und bekam viel Lob. Natürlich gab es auch Kritik, wie etwa, dass er diese große Liebesgeschichte ins arme, bäuerliche Leben versetzte oder dass er am Ende in der Hochzeitsnacht eine Liebesszene andeutet, was für damalige Verhältnisse skandalös war.
Keller (1819–1890) war ein Schweizer Schriftsteller, welcher sich auch politisch viel engagierte und der vor allem für seine Gedichte und Novellen bekannt ist.
Sali und Vrenchen stürzen sich bei Nacht gemeinsam von einem Heufloß in den Fluss.
Keller wurde von einem Zeitungsartikel über eine wahren Begebenheit 1847 inspiriert.
Wann das Werk genau spielt, ist nicht eindeutig, jedoch deuten die sozialen Verhältnisse auf die Lebzeiten Kellers (1819-1890) hin.
Das Werk weist typische Novellenmerkmale auf: eine sich steigernde Handlung, die nach dem Höhepunkt, als das Paar von Marti erwischt wird, wieder fällt und in einer Katastrophe, dem gemeinsamen Tod, mündet.
der Nutzer schaffen das Romeo und Julia auf dem Dorfe Quiz nicht! Kannst du es schaffen?
Quiz startenWie möchtest du den Inhalt lernen?
94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmelden94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmeldenWie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser deutsch Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.