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Johann Wolfgang von Goethes Gedicht "Prometheus" fordert eine Rebellion gegen die Obrigkeit und die von ihr vorgeschriebenen Regeln. Das Gedicht handelt von dem Halbgott Prometheus, der die Existenz der Götter in Frage stellt und zahlreiche Vorwürfe an den Göttervater Zeus macht. Das Werk wird jedoch vor dem Hintergrund der literarischen Epoche des Sturm und Drang als Aufruf zur Rebellion gegen die Obrigkeiten zum Ende des 18. Jahrhunderts interpretiert.
Im Rahmen der Textproduktion können bei der Interpretation Textarten aus allen literarischen Gattungen interpretiert werden. Das Vorgehen beim Verfassen einer Interpretation ist jedoch bei allen Textarten gleich.
Die Epik wird auch erzählende Literatur genannt, da in epischen Texten eine Geschichte von einem fiktionalen Erzähler wiedergegeben wird. Zu den epischen Texten zählen z. B. Romane, Kurzgeschichten, Novellen, Märchen und Fabeln.
Zur Lyrik zählen Gedichte wie Balladen, Lieder, Hymnen und Oden. Alle Gedichtarten zeichnen sich durch die Gedichtform, also die Einteilung in Verse und Strophen aus. Darüber hinaus stehen in lyrischen Werken Gefühle, Gedanken und Stimmungen thematisch im Mittelpunkt. Lyrik zeichnet sich durch eine rhythmisch stilisierte Gestaltung aus.
Die dritte literarische Gattung ist die Dramatik. Dramentexte werden überwiegend für das Theater geschrieben und sind daher in Dialogform verfasst. Die Grundformen der Dramatik sind die Komödie, auch Lustspiel genannt, und die Tragödie, die auch als Trauerspiel bezeichnet wird.
Mehr zu diesen Themen findest Du in den entsprechenden Erklärungen "Dramatik", "Epik" und "Lyrik".
Die Textinterpretation ist die Untersuchung und Deutung eines Textes in Form eines Aufsatzes. Die Interpretation erfolgt anhand des Inhaltes, der Form, der sprachlichen Mittel und unter Berücksichtigung der biografischen und zeithistorischen Hintergründe.
Die Interpretation besteht also aus zwei Schritten. Zuerst wird der Text analysiert (untersucht), indem er in seine einzelnen Bestandteile, wie Inhalt, Form und Sprache zerlegt und auf bestimmte Merkmale überprüft wird. Anschließend werden die Erkenntnisse aus der Analyse interpretiert (gedeutet).
Unterschied zwischen der Analyse und der Interpretation
Bei einer Analyse wird der Text auf die Aspekte Inhalt, Sprache und Struktur untersucht. Er wird dabei in einzelne Teile zerlegt, um so Besonderheiten herauszuarbeiten. Die fertige Analyse bietet dann die Basis für die Interpretation.
Die Interpretation basiert auf den Ergebnissen der Analyse und ist darauf gerichtet, die untersuchten Aspekte hinsichtlich ihrer Bedeutung und Wirkung im Text zu deuten. Sie selbst enthält keine Interpretation, dient aber als Grundlage dafür.
Daher ist es wichtig, die Aufgabenstellung immer sehr genau zu lesen, um zu wissen, ob nur eine Analyse oder auch eine Interpretation der ausgewerteten Aspekte verfasst werden soll.
Beim Schreiben einer Interpretation ist es hilfreich, einige Schritte zu beachten, damit der Aufsatz alle wichtigen Informationen enthält, eine logische Struktur besitzt und sprachlich gut verständlich ist. Allgemein gilt, dass die Interpretation, wie die meisten Aufsatzformen, im Präsens verfasst wird.
Bevor Du mit dem Schreiben beginnst, verschaffe Dir einen Überblick über den Text.
Die Gliederung legt den Aufbau einer Interpretation fest und umfasst alle zentralen Punkte der Arbeit. Wie die meisten Aufsatzarten besteht die Interpretation aus den drei Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Je nach Aufgabenstellung kann der Schwerpunkt im Hauptteil auf verschiedenen Aspekten bzw. auf einem bestimmten Merkmal liegen, sodass die Reihenfolge verändert werden kann oder ein Aspekt ausführlicher dargestellt wird als ein anderer. Der Grundaufbau mit Einleitung, Hauptteil und Schluss bleibt jedoch immer gleich.
Die Einleitung ist der kürzeste der drei Teile und gibt kurz und knapp das Thema des Textes sowie allgemeine Informationen an. In einem ersten Einleitungssatz werden alle formalen Merkmale des Textes genannt. Da es häufig sehr viele Angaben zu den formalen Merkmalen gibt, können sie auf zwei Sätze aufgeteilt werden, damit die Informationen verständlich bleiben und der Satz nicht zu lang wird.
Informationen im Einleitungssatz:
Im Anschluss wird kurz angegeben, mit welchen Aspekten sich die Interpretation beschäftigt.
Das Gedicht "Prometheus" von Johann Wolfgang von Goethe entstand zwischen 1773 und 1774 und zählt zu den bekanntesten Werken des deutschen Dichters. Zeitlich kann das Werk der Epoche des Sturm und Drang zugeordnet werden. Das Gedicht handelt vom Halbgott Prometheus, der sich gegen die Herrschaft des Göttervaters Zeus auflehnt und ihm die Schöpfung der Menschheit abspricht.
Der Hauptteil ist der längste Teil der Interpretation. Darin werden die Gliederungspunkte Inhaltsangabe, Deutungshypothese und Interpretation von Inhalt, Form, Sprache und Epoche ausformuliert, sowie eine eigene Deutung vorgenommen.
In der Inhaltsangabe wird der Text kurz und in korrekter zeitlicher Abfolge wiedergegeben. Darüber hinaus werden die wichtigsten Figuren vorgestellt, sodass der Leser über alle Informationen, die für das Verständnis der restlichen Arbeit notwendig sind, verfügt.
Bei der Deutungshypothese wird in wenigen Sätzen angegeben, was die Kernaussage des Textes sein könnte. Außerdem wird eine Vermutung zur Intention des Autors abgegeben.
Die Kernaussage ist die wesentliche und wichtigste Aussage des Textes.
Die Intention ist die Absicht des Autors oder der Autorin, mit der er oder sie das Werk verfasst hat.
Im Anschluss wird die Deutungshypothese basierend auf den Erkenntnissen der Textanalyse begründet. Da es sich bei der Deutungshypothese um eine selbst angestellte Vermutung handelt, kann nicht generell gesagt werden, ob sie wahr oder falsch ist, sondern muss durch Nachweise begründet werden. Für die Begründung der Deutungshypothese werden daher Zitate aus dem Text als Beleg angegeben.
Häufig wird die Deutungshypothese bereits in der Aufgabenstellung im Rahmen einer Frage angegeben, die im Laufe der Interpretation basierend auf der Analyse beantwortet werden soll.
Interpretiere das Gedicht "Prometheus" von Johann Wolfgang von Goethe und erkläre, weshalb das Werk vor dem Hintergrund der literarischen Epoche des Sturm und Drang als Aufruf zur Rebellion gegen die Obrigkeiten zum Ende des 18. Jahrhunderts gesehen wird.
Wenn die Deutungshypothese nicht bereits in der Aufgabenstellung angegeben ist, muss selbst eine Behauptung formuliert werden. Diese Formulierung basiert auf der Vermutung der Kernaussage.
Die Kernaussage des Textes ist, dass sich der Halbgott Prometheus gegen die Herrschaft des Göttervaters Zeus auflehnt und ihm die Schöpfung der Menschheit abspricht. Diese Thematik muss nun auf die Gesellschaft zu Zeiten des Sturm und Drang übertragen und unter Berücksichtigung der Merkmale des Sturm und Drang zusammengefasst werden.
Der Sturm und Drang gilt als Protestbewegung gegen die absolutistische Obrigkeit und stellt das Individuum mitsamt seiner Emotionen in den Mittelpunkt. Daher deutet die Kernaussage darauf hin, dass Prometheus ein Vertreter für die Bürger zu Zeiten des Sturm und Drang darstellen soll, der Zeus, stellvertretend für die absolutistischen Herrscher, anklagt.
Daher könnte die Deutungshypothese folgendermaßen aussehen:
Durch den Halbgott Prometheus und dessen spöttische Verachtung gegenüber dem Göttervater Zeus, möchte Goethe vermitteln, dass die Bürger auf ihre Gefühle hören und sich gegen die absolutistischen Herrscher der Zeit wenden sollen.
Um Belege für die Deutungshypothese zu finden, wird der Text nun in seine einzelnen Bestandteile zerlegt. Dabei wird zunächst die inhaltliche Gestaltung untersucht. Je nachdem, um welche Textsorte es sich handelt, werden unterschiedliche Aspekte betrachtet.
Anschließend wird die äußere Form untersucht, die sich je nach Textart ebenfalls unterscheidet.
Danach erfolgt die Analyse der Sprache. Die zu untersuchenden Aspekte sind bei den meisten Textarten gleich.
Der Text wird nach der Analyse in einen historischen Kontext eingeordnet.
Der Text wird auf Basis der Erkenntnisse aus der Analyse gedeutet. Die inhaltlichen, formalen, sprachlichen und zeithistorischen Aspekte werden nun in einen Zusammenhang gebracht und ihr tieferer Sinn erklärt.
Diese Bedeutung kann anhand folgender Fragen ermittelt werden:
Die Interpretation des Textes muss anhand von Zitaten aus dem Werk erfolgen. Sie dienen als Beweis für die eigene Deutung. Die Analyse und die Interpretation erfolgen normalerweise gemeinsam in einem Schritt, sodass ein Aspekt in der Analyse herausgearbeitet wird und gleich seine Bedeutung erklärt wird. Am Ende der Interpretation erfolgt eine gesamte Deutung, die die einzelnen Aspekte zusammenfasst.
Es ist allerdings auch möglich, die beiden Schritte zu trennen. Dann wird zunächst eine vollständige Analyse durchgeführt und anschließend die Erkenntnisse in einem separaten Abschnitt gedeutet.
Im Schluss werden die Erkenntnisse aus dem Hauptteil der Interpretation noch einmal kurz zusammengefasst. Außerdem wird ein Fazit gezogen, ob sich die Deutungshypothese basierend auf den Ergebnissen der Analyse bestätigt hat. Falls dies nicht zutrifft, wird die These an dieser Stelle korrigiert. Auch die eigene Meinung zum Text kann im Schluss sachlich wiedergegeben oder ein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden, indem bewertet wird, inwiefern sich die Aussage des Textes auf die Gegenwart überträgt.
Vor allem der Einleitungssatz sowie die Sätze zur Überleitung können schon vor dem Schreiben des Aufsatzes formuliert werden, da sie immer dem gleichen Muster folgen.
Der Autor verdeutlicht damit/ macht damit klar/ veranschaulicht ...
Mit dieser Formulierung wird ausgedrückt/ betont/ veranschaulicht, dass ...
Dieses sprachliche Mittel lässt darauf schließen/ erlaubt die Deutung, dass ...
Durch die wiederholte/häufige Verwendung von ..., wird ... besonders deutlich/ unterstrichen/ verdeutlicht ...
Eine Interpretation basiert auf ausführlichen Vorarbeiten, die am Text erfolgen und enthält alle wichtigen Gliederungspunkte. Außerdem werden die Behauptungen anhand von Zitaten aus dem Text belegt.
Die Interpretation ist die Deutung eines Textes beruhend auf einer Untersuchung inhaltlicher, formaler und sprachlicher Aspekte.
Das Ziel einer Interpretation ist die Bedeutung eines Textes, sowie die Intention des Autors zu ermitteln.
Der Hauptteil einer Interpretation enthält eine Inhaltsangabe, die Deutungshypothese, eine Analyse des Inhalts, der Form, der Sprache und des historischen Kontextes, sowie einer Interpretation dieser Erkenntnisse.
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