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Der alte Mann und das Meer

Ein kleines Fischerboot, tagelang mitten auf hoher See. Nur Du alleine und an der Angel ein Fisch, der doppelt so groß wie Dein Boot ist – ein Abenteuer oder der absolute Albtraum? Genau diese Situation widerfährt dem Fischer in der Erzählung "Der alte Mann und das Meer".

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Ein kleines Fischerboot, tagelang mitten auf hoher See. Nur Du alleine und an der Angel ein Fisch, der doppelt so groß wie Dein Boot ist – ein Abenteuer oder der absolute Albtraum? Genau diese Situation widerfährt dem Fischer in der Erzählung "Der alte Mann und das Meer".

Bei dieser Erzählung handelt es sich um eines der berühmtesten Werke des amerikanischen Schriftstellers Ernest Hemingway (1899-1961). "Der alte Mann und das Meer" wurde zunächst in einer Zeitschrift und dann in Buchform im Jahr 1952 veröffentlicht und gilt als ein Klassiker der Weltliteratur.

Darin wird die Geschichte des Fischers Santiago erzählt, der vom Pech verfolgt wird und seit Monaten keinen einzigen Fisch mehr gefangen hat. Eines Tages jedoch fängt er auf hoher See einen riesigen Fisch, mit dem er drei Tage lang zu kämpfen hat. Als er den Fisch endlich bezwungen hat und zurückfahren möchte, wird sein Fang von Haien aufgefressen. Erneut kämpft der alte Mann, doch am Ende bleibt ihm nur das Skelett des riesigen Fisches.

"Der alte Mann und das Meer" – Zusammenfassung

"Der alte Mann und das Meer" hat einen etwas geringeren Umfang als ein Roman, sodass der Text häufig als Kurzroman, Novelle oder einfach als Erzählung bezeichnet wird.

Die Textsorten Roman und Novelle unterscheiden sich in erster Linie in ihrem Umfang. Ein Hauptmerkmal des Romans ist dessen großer Umfang, während die Novelle durch einen geringeren Umfang gekennzeichnet ist. Texte, bei denen die Zuordnung zu den jeweiligen Textsorten nicht ganz eindeutig ist, können auch mit dem Überbegriff "Erzählung" bezeichnet werden.

Wenn Du die einzelnen Textsorten vertiefen möchtest, klicke Dich gerne in die Erklärungen zum "Roman" oder zur "Novelle" hier bei StudySmarter.

Kein Glück beim Fischfang

Der alte Fischer Santiago hat Pech. Monatelang – genauer gesagt seit 84 Tagen – hat er keinen Fisch mehr gefangen. Sein junger Helfer und Freund Manolin wird von seinen Eltern deshalb zu anderen Fischern geschickt, die mehr Erfolg haben als Santiago. Doch obwohl Manolins Eltern ihm verbieten, dem alten Fischer weiterhin zu helfen, geht der Junge weiterhin zu ihm. Der alte Mann tut ihm nämlich leid und er würde ihm gerne helfen.

Am 84. Tag ohne Beute treffen sich Manolin und Santiago. Manolin bringt dem alten Mann Essen von Martin, dem Besitzer des Lokals "Terrasse", mit. Er bietet dem alten Fischer an, ihm Köder für den nächsten Tag zu beschaffen, Santiago willigt ein. Beide sind überzeugt davon, dass Santiago am nächsten Tag Glück haben und wieder Fische fangen wird.

Nach dem Essen verabschiedet sich Manolin und kündigt an, dass er den alten Mann am nächsten Morgen wecken würde. Santiago legt sich in seiner Hütte auf einen Stapel alter Zeitungen und schläft. In der Nacht träumte der alte Mann von Löwen, die an der Küste von Afrika spielen. Er wacht früher als der Junge auf, geht zu dessen Hütte und weckt ihn. Gemeinsam treffen sie die Vorbereitungen für Santiagos Fischfang. Zusammen trinken sie noch einen Kaffee und Manolin übergibt dem Fischer die Köder.

Auf dem Meer

Santiago möchte an diesem Tag weit hinausfahren, denn er glaubt fest, dass heute endlich das Ende seiner Pechsträhne sein wird. So fährt er an allen anderen Fischerbooten vorbei immer weiter und weiter aufs Meer hinaus.

Er ahnt bereits, dass er heute einen großen Fang machen wird. Zunächst fängt er lediglich einen Thunfisch, doch kurz darauf spürt er, dass etwas vorsichtig an seinem Köder knabbert. Ohne den Fisch zu sehen, erahnt Santiago sofort an der Art, wie der Fisch die Köder von den Haken frisst, dass es sich um einen Fisch von enormer Größe – vermutlich um einen Marlin – handeln muss.

Ein Marlin ist eine Art von Speerfisch, der auf hoher See gefunden werden kann. Die kleinste Art der Speerfische kann eine Körperlänge von 1,85 Meter erreichen, während die größten Vertreter der Art bis zu 5 Meter lang werden können.

Ein Marlin beißt an

Zunächst knabbert der Marlin nur an den Ködern, ohne den Haken zu verschlucken. Nach einiger Zeit aber verspürt Santiago mehr und mehr Druck an der Angelschnur: Der Fisch hat den Köder verschluckt. Aufgrund der Kraft, die der Fisch auf die Angelleinen ausübt, ist sich nun Santiago sicher: Es handelt sich bei dem Fisch um einen riesigen Marlin. Doch Santiago hat Schwierigkeiten, den riesigen Marlin an Bord des Fischerboots zu bekommen. Der Fisch ist sehr viel größer als sein Boot und hat einen starken Willen.

Anstatt an die Oberfläche zu kommen, bleibt der Marlin tief unten im Wasser und zieht das Boot hinter sich her, immer weiter weg vom Land, mitten aufs Meer hinaus. Santiago kann ihn nicht überwältigen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als stets die Angelschnur festzuhalten und abzuwarten, bis der Fisch an die Oberfläche kommt und springt, sodass er ihn mit der Harpune treffen kann.

Der Kampf

Tagelang zieht der Marlin das Boot hinter sich her. Doch Santiago hat den Fisch noch immer nicht gesehen, da dieser sich tief unten im Verborgenen hält. Zwischenzeitlich verletzt sich Santiago, als der Fisch einmal ganz plötzlich das Boot zur Seite zieht, sodass der alte Mann fällt und sich an der Hand verletzt. Er spült die Wunde im Meerwasser und versucht, bei Kräften zu bleiben. Um sich zu stärken, isst er einen rohen Thunfisch. Zwar ist er verwundet und erschöpft, aber der Fischer bleibt geduldig.

Plötzlich ist es so weit: Santiago sieht den Marlin zum ersten Mal, als der Fisch einen Sprung macht. Der Fischer erkennt, dass der Fisch zwei Fuß größer als das Boot ist.

"Fuß" ist eine Maßeinheit, die in der See- und Luftfahrt sowie in englischsprachigen Ländern verwendet wird, um Maße anzugeben. Ein Fuß entspricht 30,48 cm.

Santiago hat Respekt und Ehrfurcht vor dem Tier, doch er spricht sich selbst immer wieder Mut zu. Er ist sich sicher, dass bald die richtige Gelegenheit kommen wird, den Fisch zu töten. Der Fischer versinkt in Tagträume und denkt an berühmte und tapfere Baseball-Spieler. Er denkt auch an die Vergangenheit sowie Kämpfe, die er ausgetragen und gewonnen hatte, als er jung war.

Aufmerksam betrachtet der Fischer die Wetterlage und die Wolken, die sich aufbauschen. Doch noch hat er vom Wetter nichts zu befürchten und die nächste Nacht bricht über das Meer herein. Der alte Mann träumt von Löwen vor der Küste Afrikas.

Wie die Löwenträume interpretiert werden können, erfährst Du im Abschnitt "Interpretation" dieser Erklärung.

Der Fang

Santiago, der die Angelschnur auch während des Schlafens nicht aus der Hand gelassen hatte, wird von einem heftigen Ruck geweckt. Der Fisch zeigt nun mehr Aktivität, er befindet sich an der Oberfläche des Wassers und springt häufig heraus. Dann beginnt er, Kreise um das Boot zu ziehen. Der Fischer sieht darin nun endlich seine Chance, die Angelschnur immer weiter einzuholen und den Fisch so näher an das Boot zu holen.

Doch der Fischer ist geschwächt, ihm ist schwindlig. Er schafft es zwar, den Fisch näher an das Boot zu holen, doch jedes Mal, wenn ihn Santiago näher an das Boot gezogen hat, kämpft der Fisch stärker gegen den Fischer an, der alle seine Kräfte zusammennehmen muss. Mit letzter Kraft gelingt es dem Fischer, den Marlin durch einen Harpunenstoß zu erlegen.

Angriff der Haie

Santiago bindet den Speerfisch seitlich am Boot fest, hisst sein Segel und nimmt Kurs auf zurück nach Havanna, in Richtung Südwesten. Hungrig und geschwächt fängt er sich eine Handvoll Garnelen, um sich für den Rückweg zu stärken.

Doch nach kurzer Zeit werden von dem Blut des Marlins Haie aus der Tiefe des Ozeans angelockt. Ehe sich der alte Mann versieht, beißt ein großer Makohai ein Stück vom Marlin ab, woraufhin der alte Mann das Tier mit der Harpune erlegt. Unglücklicherweise zieht der Hai die Harpune mit sich in die Tiefe.

Makohaie gehören zu der Gattung der Makrelenhaie und können eine Körperlänge zwischen 2 und 4 Meter erreichen.

Mitten in der Nacht greifen zwei weitere Haie an, die der alte Mann nur mit Mühe und unter Verlust seines Messers erlegen kann. Es folgen weitere Angriffe – der Fischer verteidigt sich nun lediglich mit einer Keule.

Kurz bevor Santiago in seiner Heimatstadt ankommt, kommen immer mehr Haie. Der alte Mann versucht diese mit der Keule in die Flucht zu schlagen, als er auch die Keule verliert. Zuletzt kämpft der Fischer nur noch mit seinen bloßen Händen, doch die Haie fressen den gefangenen Fisch komplett auf, sodass am Ende nur noch dessen Skelett übrigbleibt.

Ankunft am Strand

Mit letzter Kraft und mit offenen Wunden an den Händen schafft es der Fischer, zum Strand seines Dorfes zu steuern. Doch dort ist niemand mehr anzutreffen. Der Fischer zieht sein Boot an Land und schleppt sich in seine Hütte, wo er einen Schluck Wasser zu sich nimmt und sofort vom Schlaf übermannt wird.

Am nächsten Morgen findet ihn sein Freund Manolin tief schlafend in der Hütte. Beim Anblick des erschöpften und verletzend Zustandes des Fischers beginnt Manolin zu weinen. Er holt ihm Kaffee und wartet, bis der Fischer aufwacht. In der Zwischenzeit begutachteten die Fischer die unglaubliche Länge des Fischskeletts, das noch immer an der Seite von Santiagos Boot angebunden war. Manolin berichtet dem alten Mann, dass in den Tagen seiner Abwesenheit sogar mit Flugzeugen nach ihm auf dem offenen Meer gesucht wurde. In seiner Bewunderung verkündet der Junge, dass er von nun an wieder zusammen mit dem Fischer auf Fischfang gehen und dessen Gehilfe werde.

"Der alte Mann und das Meer" – Charakterisierung

In Hemingways Erzählung "Der alte Mann und das Meer" sind nur wenige Figuren Bestandteil der Handlung.

Santiago

Santiago ist die Haupt- und Titelfigur der Erzählung: Er wird am Anfang der Erzählung beschrieben und vorgestellt. Innerhalb der Erzählung wird er stets als "der alte Mann" bezeichnet. Dass er Santiago heißt, erfahren die Lesenden lediglich aus den Dialog-Passagen mit seinem Freund und Helfer Manolin, der ihn "Santiago" nennt.

Santiago ist ein hagerer armer Fischer, der vom Alter, von der Sonne und von seiner harten Arbeit als Fischer gezeichnet ist. Er lebt alleine in einer schlichten Fischerhütte auf der Insel Kuba in der Nähe der Hauptstadt Havanna, seine Frau ist bereits gestorben.

Die Insel Kuba liegt in der Karibik, umgeben vom Golf von Mexiko und vom Atlantischen Ozean.

Trotz aller Zeichen eines langen und harten Lebens strahlen seine Augen immer noch jugendlichen Glanz aus. Er weiß viel über das Fischen und dieses Wissen teilt er gerne seinem Gehilfen und Freund Manolin mit. Obwohl er eine lange Pechphase ohne Fischertrag hinter sich hat, behält er Ruhe und Optimismus. Auch während der Kämpfe mit dem Marlin und den Haien verliert er nie den Glauben an sich selbst, sondern bleibt zuversichtlich.

Manolin

Manolin ist der Freund und Helfer von Santiago. Seit er fünf Jahre alt ist, hat ihn der alte Mann zum Fischfang aufs Meer mitgenommen und ihm die Fischerei beigebracht. Er kümmert sich um Santiago, bringt ihm Essen mit und hilft ihm. Seine Eltern verbieten ihm, Santiago weiterhin beim Fischen zu begleiten. Dennoch unterstützt er Santiago weiterhin, indem er ihm Essen bringt und Köder besorgt. Zudem bewundert er den alten Mann und erkennt dessen Erfahrung und Wissen. Manolin entscheidet sich, nachdem Santiago von seiner mehrtägigen Fischfahrt zurückgekehrt ist, wieder dessen Gehilfe zu werden.

Martin, Pedrico und DiMaggio

Es gibt nur wenige weitere Figuren, die im Text erwähnt werden. Eine weitere Figur, die in der Erzählung vorkommt, ist unter anderem Martin, der Besitzer des Lokals "Terrace". Er gibt Manolin Essen für Santiago mit. Pedrico ist ein Fischer aus dem Dorf, der sich nach Santiagos Rückkehr um dessen Boot kümmert. Eine Figur, die in Santiagos Erinnerungen und Gedanken weilt, ist der berühmte Baseballspieler DiMaggio, den Santiago um dessen Tapferkeit und Kampfgeist bewundert.

Weitere Informationen zur Bedeutung des Baseballspielers DiMaggio findest Du im Abschnitt "Der alte Mann und das Meer" – Interpretation.

"Der alte Mann und das Meer" – Aufbau und Sprache

Die Novelle ist nicht in Kapitel gegliedert, der Inhalt kann jedoch sinngemäß in drei Abschnitte gefasst werden. Die sprachliche Gestaltung des Textes ist typisch für Hemingways schlichten und einfachen Schreibstil.

Dreiteiliger Handlungsaufbau

Die Handlung von "Der alte Mann und das Meer" wird linear und chronologisch erzählt.

Werden Geschehnisse in Erzählungen zeitlich aufeinanderfolgend erzählt, so wird die Handlung chronologisch erzählt. Werden hingegen Rückblenden und Zeitsprünge in eine Erzählung eingebaut, handelt es sich um ein diskontinuierliches Erzählen.

Dabei kann der Inhalt in folgende Teile gegliedert werden:

  • Teil 1: Vorbereitungen für den kommenden Tag
  • Teil 2: Fahrt aufs Meer, Kampf mit dem Marlin und den Haien, Rückkehr ins Dorf mit dem Skelett
  • Teil 3: Versorgung durch Manolin

Während der erste und der letzte Abschnitt von geringerem Ausmaß sind, ist der mittlere Teil am längsten.

Schlichte Sprache

Die Sprache in "Der alte Mann und das Meer" ist schlicht, klar und nüchtern. Das liegt in erster Linie an den einfach gebauten Sätzen und an der Verwendung von einfacher Alltagssprache. Diese tritt vor allem in den von Santiago und Manolin geführten Dialogen im ersten und dritten Teil auf.

"Nüchterne Sprache" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass auf Ausschmückungen und umschreibende Sprache verzichtet wird. Hemingway wählte für seine Texte häufig klare und sachliche Wörter und Sätze.

Im Hauptteil hingegen bestimmen zum einen die inneren Monologe und zum anderen die (laut ausgesprochenen) Selbstgespräche von Santiago die sprachliche Gestaltung. Diese Passagen sind ebenfalls durch einfache Sprache, wie beispielsweise häufige Hauptsätze gekennzeichnet.

Bei inneren Monologen handelt es sich um eine Art inneres Selbstgespräch einer Figur. Durch die Verwendung innerer Monologe werden die Gedanken und Gefühle der Figuren unmittelbar den Leserinnen und Lesern mitgeteilt, ohne dass die Figur diese laut ausspricht.

Die einfache Gestaltung der sprachlichen Gestaltung ist in dem folgenden Zitat erkennbar. Darüber hinaus ist das Zitat ein Beispiel dafür, wie ein innerer Monolog des alten Fischers in ein Selbstgespräch, das durch Zeichen der wörtlichen Rede gekennzeichnet ist, übergeht:

Du hast den Fisch nicht nur getötet, um dein Leben zu fristen und um ihn zum Essen zu verkaufen, dachte er. Du hast ihn aus Hochmut getötet, und weil du ein Fischer bist. Du hast ihn geliebt, als er am Leben war, und danach hast du ihn auch geliebt. Wenn du ihn liebst, ist es keine Sünde, ihn zu töten. Oder ist es dadurch schlimmer? "Du denkst zuviel, alter Freund", sagte er laut. 1

"Der alte Mann und das Meer" – Interpretation

Bereits der Titel der Erzählung deutet auf die beiden Pole hin, die sich in Hemingways Geschichte gegenüberstehen: Auf der einen Seite befindet sich der Fischer Santiago, der vom Alter und von Armut gezeichnet ist. Auf der anderen Seite steht das Meer, das die unbeherrschbare Gewalt der Natur verkörpert.

Kräftemessen zwischen Mensch und Natur

Das Hauptthema in "Der alte Mann und das Meer" ist Santiagos Kampf gegen den Marlin. Dieser Kampf entwickelt sich jedoch im Lauf der Erzählung zu einem Kampf um das eigene Leben. Santiago hat zwar den Marlin besiegt, jedoch entreißen ihm Haie diesen Sieg und er muss erneut um sein Leben kämpfen. Doch auch wenn er am Ende mit bloßen Händen und mit zahlreichen Verletzungen kämpfen muss, so schafft er es doch, lebend zurückzukehren.

Santiagos Kampf kann somit als Symbol eines Existenzkampfes oder Lebenskampfes interpretiert werden, den jeder Mensch durchlaufen muss. Aus der Erzählung geht eine zentrale Aussage hervor: Auch wenn Menschen letzten Endes an etwas scheitern, so lohnt es sich doch zu kämpfen.

Zentrale Motive

In Hemingways Text gibt es einige Motive, die im Lauf der Erzählung immer wieder vorkommen und die zentrale Rollen spielen.

Der Marlin

Neben dem alten Mann spielt auch der Marlin eine zentrale Rolle und kann als eine weitere Hauptfigur angesehen werden. Genau wie Santiago gibt auch der Marlin nicht auf und kämpft tapfer, sodass der alte Mann großen Respekt vor ihm hat. Er sieht den Marlin nicht nur als Konkurrenz, sondern mit der Zeit sogar als ebenbürtigen Partner. Santiago spricht mit ihm und bezeichnet ihn dabei als "Bruder" und empfindet letzten Endes Mitleid mit dem Fisch, nachdem er ihn getötet hat.

Baseballspieler DiMaggio

Der Baseballspieler DiMaggio erfüllt eine Art Vorbildfunktion für Santiago. Die Gedanken an DiMaggio geben ihm Motivation, Selbstvertrauen und Zuversicht. Auch wenn die Situation auf hoher See noch so ausweglos erscheint, wird der alte Mann durch das Heraufbeschwören von DiMaggio optimistisch und hält trotz der Erschöpfungszustände tapfer durch. Er kämpft weiter, obwohl er bereits an seine Grenzen gerät, wie der Baseballspieler, der trotz einer schmerzhaften Verletzung noch weiter spielt.

Der Baseballspieler Joe DiMaggio war ein italienisch-amerikanischer Baseballspieler, den es in der Realität gegeben hat. Er lebte von 1914 bis 1999 und spielte in den 1930er und 40er-Jahren für die Baseballmannschaft New York Yankees. Er hatte großen Erfolg und gilt bis heute als Baseball-Legende.

Die Löwen

Während der Erzählung tauchen in der Erinnerung und in den Träumen des alten Mannes Löwen auf, die als Symbol für die vergangene Jugend und Kraft Santiagos stehen können. So träumt er am Anfang der Erzählung, in der Nacht vor dem Aufbruch von den Löwen. Diese Löwen sah der alte Mann, als er vor langer Zeit als junger Mann mit dem Boot nach Afrika gesegelt ist. Sie können somit als Sinnbild und Rückbezug zur ehemaligen Jugend des alten Mannes gesehen werden.

Autobiografische Bezüge

Die Themen in "Der alte Mann und das Meer" weisen, wie auch viele andere Werke des Autors, autobiografische Bezüge zu Hemingways Leben auf. Denn auch Hemingway lebte zeitweise auf Kuba. Er war selbst ein Abenteurer und ging gerne auf Fischfang. Ein kubanischer Fischermann, den er auf der Insel kennengelernt hatte und mit dem er befreundet war, soll sogar als Inspiration und Vorbild für die Figur des Santiagos gedient haben.

Hemingway wurde im Jahre 1899 in der Stadt Oak Park im amerikanischen Bundesstaat Illinois geboren. Er lebte in den USA, in Europa und auf Kuba. Während der Zeit in Europa hatte er Kontakt mit anderen dort lebenden Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus den USA, wie Gertrude Stein (1847-1946) oder F. Scott Fitzgerald (1896-1940). Hemingway bekam im Jahre 1953 den Pulitzer-Preis für "Der alte Mann und das Meer" verliehen.

In vielen seiner Werke lässt Hemingway seine Erfahrungen als Jäger, Abenteurer, Kriegsjournalist und Hochseefischer einfließen. Weitere berühmte Texte sind beispielsweise "Schnee auf dem Kilimandscharo" (1936) oder "In einem andern Land" (1929). Hemingway nahm sich im Jahre 1961 in Ketchum im amerikanischen Bundestaat Idaho das Leben.

Hemingways Text gilt bis heute als ein wichtiges Werk der Weltliteratur. Der Schriftsteller wurde nicht nur mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, sondern erhielt ein Jahr später sogar den Nobelpreis für Literatur für sein Lebenswerk.

Der Pulitzer-Preis ist ein Medienpreis, der in den USA seit 1917 für besondere Errungenschaften in den Bereichen Musik, Literatur und Journalismus vergeben wird.

Der alte Mann und das Meer - Das Wichtigste

  • "Der alte Mann und das Meer" ist eine Novelle des amerikanischen Schriftstellers Ernest Hemingway, die im Jahr 1952 in Buchform zum ersten Mal veröffentlicht wurde.
  • In der Erzählung geht es um den alten Fischer Santiago. Verfolgt vom Pech, hat er seit 84 Tagen keinen einzigen Fisch mehr gefangen. Sein Freund Manolin bringt ihm Essen und hilft ihm bei den Vorbereitungen für den Fischfang.
  • Am 85. Tag fährt Santiago aufs Meer hinaus, überzeugt, dass er heute einen Fisch fangen würde. Bald beißt ein Fisch an. Santiago spürt, dass es sich um einen großen Speerfisch, einen Marlin handeln muss.
  • Santiago versucht die Angelleinen einzuholen, der Fisch ist jedoch so groß und stark, dass er das Boot hinter sich her aufs offene Meer hinauszieht.
  • Tagelang kämpfen der Fischer und der Marlin. Endlich Tag gelingt es Santiago, den Marlin mit der Harpune zu erlegen. Erschöpft bindet er den Fisch an der Seite seines Bootes an.
  • Santiago steuert in Richtung seines Heimatdorfes. Vom Blut des Marlins werden jedoch Haie angelockt. Santiago verteidigt seinen Fang, am Ende haben die Haie den Fisch jedoch bis auf die Knochen aufgefressen. Kurz vor dem Ende seiner Kräfte kommt der Fischer am Strand seines Heimatdorfes an, wo sich sein Freund Manolin um ihn kümmert.
  • Die Novelle kann als Kampf der Menschen um ihre eigene Existenz interpretiert werden.

Nachweise

  1. Hemingway (2014). Der alte Mann und das Meer. Rowohlt Taschenbuchverlag.
  2. Poppe (2005). Erläuterungen zu Ernest Hemingway Der alte Mann und das Meer. Bange Verlag.
  3. deutschlandfunkkultur.de: Ein Mann, ein Fisch, ein Kampf bis aufs Blut. (26.08.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Der alte Mann und das Meer

Bei dem Fisch in "Der alte Mann und das Meer" handelt es sich um einen Marlin, der zu den Speerfischen gehört.

"Der alte Mann und das Meer" endet mit der Heimkehr des alten Mannes. Der alte Mann legt sich schlafen, während sich Manolin um ihn kümmert. Zwischenzeitlich betrachten die anderen Fischer das von den Haien abgefressene Skelett des riesiegen Marlins, das immer noch am Boot festgebunden ist.

"Der alte Mann und das Meer" hat in der deutschen Fassung ca. 160 Seiten.

Für seinen Kampf mit einem Fisch bekannt ist der Fischer Santiago aus der Erzählung "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway aus dem Jahre 1952.

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