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Hast Du Dich jemals gefragt, wie es wäre, einen Klon zu haben? Das 1999 erschienene Buch "Blueprint – Blaupause" von der deutschen Autorin Charlotte Kerner behandelt genau dieses Thema. In dem Jugend- und Science-Fiction-Roman stehen sich die weltberühmte Pianistin Iris und ihr Klon Siri gegenüber. In diesem Buch geht es um die Suche nach der eigenen Identität und die Folgen, die durch das Klonen eines Menschen entstehen können.
Bei einem Klon handelt es sich um ein Lebewesen, welches genetisch identisch mit einem anderen Lebewesen (dem Zellgeber) ist.
Nachfolgend erhältst Du eine Zusammenfassung zu "Blueprint Blaupause". Die Geschichte wird von dem Klon der Pianistin und Komponistin Iris Selling erzählt. In Form einer Autobiografie erzählt die 22-jährige Siri Selling nach dem Tod von Iris die gemeinsame Lebensgeschichte.
In einer Autobiografie schreibt die Autorin oder der Autor über sein eigenes Leben.
Iris erfährt im Alter von 30 Jahren, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt ist. Sie informiert sich über die Nervenkrankheit und stellt fest, dass sie in einigen Jahren nicht mehr Klavier spielen können wird. Die Krankheit wird tödlich enden und damit auch ihr Talent erlöschen. In einem Zeitungsartikel liest sie von einem Genforscher, der Säugetiere klont.
Die Multiple Sklerose ist eine Krankheit, die durch eine Entzündung im zentralen Nervensystem entsteht. Das Immunsystem der Erkrankten wehrt sich dabei gegen körpereigene Zellen und zerstört so die Schutzhülle von Nervenfasern. Bisher kann MS behandelt, aber nicht geheilt werden.
Iris überredet den Forscher, sie zu klonen. Sie möchte sich nicht an einen Mann binden und befürchtet ohnehin, dass ein natürliches Kind nicht die richtigen Gene erhalten würde. Das Kind, das daraus resultiert, soll Iris Talent für die Nachwelt bewahren. Sie nennt ihren Klon Siri und zieht das Mädchen als ihre Tochter auf.
Mit wachsendem Alter bemerkt Siri die Ähnlichkeit zwischen sich und ihrer Mutter. Iris trimmt ihre Tochter darauf, Klavier zu spielen. Da Iris selbst permanent mit Konzerten beschäftigt ist, engagiert sie ein Hausmädchen, welches auch Musikpädagogin ist. Als Siri sieben Jahre alt wird, schenkt Iris ihr einen Flügel. Siri nennt ihn "Mister Black".
Die Mutter von Iris kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Siri ein Klon ist. Siri belauscht ein Gespräch zwischen ihrer Großmutter und ihrer Mutter. In diesem Gespräch wird Siri von ihrer Großmutter als "Monster" bezeichnet. Infolgedessen erfährt Siri, dass sie der Klon von Iris ist.
Mit 16 Jahren soll Siri ihr erstes eigenes Konzert spielen und übt eifrig dafür. Beim Auftritt wird sie jedoch von ihrer Nervosität übermannt und versagt. Iris springt für ihre Tochter ein und spielt selbst. Dadurch fühlt sich Siri so gedemütigt, dass sie sich von ihrer Mutter und der Musik abwendet. Sie zieht kurzzeitig zu ihrem Jugendfreund Janeck, dem Sohn ihres früheren Hausmädchens.
Allerdings werden die Krankheitsschübe von Iris immer schlimmer und schließlich liegt sie im Sterben. Siri begreift, dass ihr nicht mehr viel Zeit mit ihrer Mutter bleibt. Sie beginnt, wieder mehr mit Iris zu unternehmen und die beiden nähern sich wieder an.
Kurze Zeit danach stirbt Iris und Siri ist zwar traurig, fühlt sich aber auch befreit. Nun kann sie endlich ein individuelles Leben führen. Sie muss nicht länger im Schatten ihrer Mutter stehen und beschließt, Künstlerin zu werden. Durch ihre Werke wird sie so berühmt, wie ihre Mutter es einst mit der Musik war. Zehn Jahre nach Iris Tod hat Siri ihre erste eigene Kunstausstellung. Eines ihrer Werke ist ein von der Decke hängender Flügel, der an Mister Black erinnert. Sie nennt dieses Kunstwerk "Pollux Seul".
In "Blueprint Blaupause" spielen vor allem die Charakterisierung der Figuren Iris und Siri eine wichtige Rolle. Der Manager von Iris, der Genforscher, Janeck und seine Mutter, sowie einige andere werden immer nur kurzzeitig erwähnt, um die Handlung voranzutreiben.
Der Roman ist nicht nur hinsichtlich seines Aufbaus ungewöhnlich. Kerner verwendet hier zudem viele Symbole, mit denen sie das Verhältnis zwischen Iris und Siri bildhaft darstellt.
Wie bereits erwähnt, ist "Blueprint Blaupause" in Form einer Autobiografie von Siri verfasst. Daher bilden die meisten Szenen eine Art inneren Monolog ab, der ihre Lebensgeschichte erzählt. Die Autorin Kerner wechselt während des Erzählens zwischen verschiedenen Erzählperspektiven. Sie beginnt den Prolog in der Ich-Perspektive der Figur Siri, wie an diesem Zitat erkennbar wird:
Iris war rücksichtslos, also erwartet auch keine Rücksicht von mir. Ich trete nur in ihre Fußstapfen.1
Ein innerer Monolog ist eine Art von Selbstgespräch, das die Figur nur in ihren Gedanken äußert.
Jedoch wechselt Kerner zwischenzeitlich immer wieder zum auktorialen Erzähler, der die Figuren von außen betrachtet. Somit bekommt die Leserschaft sowohl einen intensiven Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Siri, kann sie und ihre Mutter allerdings auch aus einiger Distanz wahrnehmen. Die Beziehung zwischen Iris und Siri wird somit nicht nur durch die eingeschränkte Perspektive von Siri dargestellt. Die Leserschaft bekommt die Chance, einen neutraleren Blick auf die Figuren zu erhalten. Ein Beispiel findet sich im zweiten Kapitel, als Iris den Genforscher auffordert, sie zu klonen:
Fisher war sich nicht sicher, was die große Pianistin von ihm wollte.
„Was kann ich tun, was nicht schon andere versucht haben?“, fragte er gespannt.
Als Iris Sellin dann endlich ihr Anliegen vorbrachte, klang es völlig einleuchtend.
„Klonen Sie mich“, forderte sie mehr, als sie fragte.1
Mehr Informationen über die unterschiedlichen Erzählperspektiven findest Du in der Erklärung "Erzähler" auf StudySmarter!
"Blueprint Blaupause" gehört zum Genre des Science-Fiction-Romans. Das bedeutet, in dem Roman werden futuristische Welten abgebildet. Die Handlung eines Science-Fiction-Romans muss allerdings nicht zwingend in der Zukunft spielen, sondern kann auch neue wissenschaftliche Erfindungen o. ä. in eine gegenwärtige Erzählung integrieren. Einige Aspekte, wie in diesem Fall das Klonen von Menschen, sind derzeit noch nicht erfunden oder können aus rechtlichen Gründen nicht weiter erforscht werden. Das Klonen von Menschen wurde 1991 in Deutschland verboten.
Der Roman gliedert sich in einen Prolog, einen Hauptteil mit sechs Kapiteln und einen Epilog. Im Prolog spricht Siri darüber, wieso sie eine Autobiografie schreibt. Sie gibt außerdem an, wieso der Roman "Blueprint – Blaupause" heißt. Siri mag den Begriff "Klon" nämlich nicht und benutzt deshalb immer wieder Synonyme dafür. Die Blaupause ist die exakte Kopie einer, meist technischen, Zeichnung. Da sie auf blauem Papier gezeichnet wird, und dies Siris und Iris Lieblingsfarbe ist, möchte Siri lieber so genannt werden.
Im Hauptteil beginnt Siri, die Geschichte ihrer Mutter ab dem Zeitpunkt wiederzugeben, an dem sie sich für das Klonen entschieden hatte. Der Epilog gibt schließlich einen Überblick über das Leben nach Iris Ableben. In einem Nachwort berichtet eine fiktive Humangenetikerin, dass das Klonen in den Jahren nach Iris Tod legal und gesellschaftlich akzeptiert worden sei.
Im Roman finden sich zahlreiche Motive und Symbole. Die meisten beziehen sich auf die Zwillingsverbindung zwischen Iris und Siri. Zwillinge gelten seit jeher als etwas Besonderes. Ihre Geburt wurde vor allem in der Antike (800 v. Chr. – 600 n. Chr.) als ein übernatürliches Zeichen gedeutet. Das Kunstwerk von Siri am Ende des Romans wurde von ihr "Pollux Seul" genannt. Übersetzt bedeutet das in etwa "Pollux allein".
Kastor und Pollux sind ein Zwillingspaar aus der griechischen Mythologie. In "Blueprint Blaupause" werden ihre Namen immer wieder genannt. Iris wünscht sich sogar im Juni zu sterben, da dieser der Monat des Sternenbilds "Zwilling" ist. Durch den Tod von Iris bleibt nun ein Zwilling allein und so entsteht der Name für Siris Werk.
Das Verhältnis von Siri und Iris wird außerdem durch die Götterstatue verdeutlicht, die Iris von ihrem Agenten geschenkt bekommt. Die Figur bildet die griechische Göttin Athene ab. Athene wurde dem Mythos nach aus dem Kopf ihres Vaters Zeus geboren. Sie ist unter anderem die Schutzgöttin der Künste und Wissenschaften. Die Geburt von Siri wird durch die Figur symbolisiert, da sie durch die Wissenschaft geboren wird und die Kunstfertigkeit und Intelligenz ihrer Mutter erben soll.
Charlotte Kerner wurde am 12. November 1950 in Speyer geboren. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie zunächst Volkswirtschaft und Soziologie in Mannheim. 1976 hatte sie einen Studienaufenthalt in Kanada und 1978 in China. Daraufhin veröffentlichte sie 1980 ihren ersten Roman mit dem Titel "Jadeperle großer Mut", worin sie von der Stellung der Frau in China berichtete.
Seit 1979 war Kerner bereits Vollzeit als Schriftstellerin und von 1980 bis 1983 als Pressereferentin bei der Stiftung "Jugend forscht" tätig. 1984 hospitierte sie dann bei der Zeitung "DIE ZEIT" im Wissenschaftsbereich. Im Laufe ihrer Karriere wurden besonders ihre Biografien über und von Frauen bekannt. Für Texte wie "Lise, Atomphysikerin. Die Lebensgeschichte der Lise Meitner" (1986) oder "Sternenflug und Sonnenfeuer" (2004) wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Eine Hospitation ist eine Art Praktikum in einem Unternehmen.
Charlotte Kerner schrieb "Blueprint" aufgrund der damals aktuellen Entwicklungen in der Genforschung. 1996 war es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geglückt, das Schaf Dolly zu klonen. Dolly war das erste jemals geklonte Säugetier.
Ein Blueprint ist das exakte Abbild einer Zeichnung. Ein Blueprint wird meist in technischen Berufen verwendet.
"Blueprint" ist größtenteils in Form einer Autobiographie verfasst. Jedoch ist es nicht die Lebensgeschichte der Autorin, sondern der Figur Siri, die erzählt wird.
Iris Sellin war 53 Jahre alt als sie an der Krankheit Multiple Sklerose starb.
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