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Der Roman ist die am weitesten verbreitete literarische Textart. Es gibt jedoch nicht nur ein Roman-Genre, sondern ganz viele. Beispiele hierfür sind der Fantasyroman, der Abenteuerroman oder eben der Bildungsroman.Eine kurze Zusammenfassung des Genres "Bildungsroman" findest Du nachfolgend:Der Bildungsroman umfasst vorrangig folgende inhaltliche Merkmale: Selbstverwirklichung, Selbstfindung, Wahrnehmung von Chancen, Selbstständigkeit und Entfaltung eigener Fähigkeiten. Der Aufbau des Bildungsromans folgt in der Regel…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer Roman ist die am weitesten verbreitete literarische Textart. Es gibt jedoch nicht nur ein Roman-Genre, sondern ganz viele. Beispiele hierfür sind der Fantasyroman, der Abenteuerroman oder eben der Bildungsroman.
Eine kurze Zusammenfassung des Genres "Bildungsroman" findest Du nachfolgend:
Laut Definition lässt sich der Begriff "Bildungsroman" wie folgt bestimmen:
Bildungsromane beziehen sich auf den Begriff der Bildung in der Aufklärung: Bildung bedeutete, dass jede*r Einzelne sich frei von staatlichen und gesellschaftlichen Normen entwickeln sollte. Deshalb durchläuft die Hauptfigur des Bildungsromans immer eine innere Entwicklung und Reifung, bis sie am Ende der Handlung einen höheren Bildungsstand erreicht hat.
Das Genre des Bildungsromans entwickelte sich im 18. Jahrhundert, zu der Zeit der Aufklärung. Die Epoche der Aufklärung war grundsätzlich von einem positiven und aufgeklärten Menschenbild gekennzeichnet.
Merkmale des Bildungsromans sind u.a. die Selbstverwirklichung, die Selbstfindung, die Wahrnehmung von Chancen, die Selbstständigkeit und die Entfaltung eigener Fähigkeiten.
Die Hauptfigur eines Bildungsromans besitzt in der Jugend noch ein ideales und naives Weltbild, das nicht der Realität entspricht.
Der Protagonist trifft im Laufe der Handlung auf viele Konflikte. Durch tiefgehende Auseinandersetzungen mit diesen Konfrontationen, mit der Gesellschaft, mit sich selbst und mit seiner äußeren Welt entwickelt er sich zu einem selbstständigen und unabhängigen Charakter.
Ein Bildungsroman präsentiert keinen vom ersten Moment an perfekten, idealen Menschen. Er schildert viel mehr die Geschichte, wie ein Charakter zur idealen Person wird. Im Zuge dieser Umsetzung versucht der Bildungsroman, die Entwicklung, die die Hauptfigur erfährt, auch auf die Lesenden zu übertragen.
Die meisten Bildungsromane halten sich an einen strikten Aufbau. Hierbei wird für gewöhnlich ein dreiteiliges Grundmuster befolgt, in das die Geschichte unterteilt wird:
Bildungsroman Aufbau |
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Es gibt viele bekannte Beispiele für einen Bildungsroman.
Christoph Martin Wieland (1733-1813) war in der Epoche der Aufklärung deutscher Übersetzer, Herausgeber und Dichter. Er gilt als Pionier für die Weimarer Klassik.
Weitere bekannte Beispiele für den Bildungsroman sind u.a. auch "Anton Reiser" von Karl Philipp Moritz, "Der grüne Heinrich" von Gottfried Keller oder "Demian" von Hermann Hesse.
Als Musterbeispiel für das Genre Bildungsroman gilt Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" aus dem Jahr 1795. Er wird als bedeutendstes Werk dieses Genres beschrieben.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war ein deutscher Naturforscher und Dichter. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten Literaten Deutschlands. Seine ersten Werke werden der Literaturepoche des Sturm und Drang zugeordnet. Die späteren Werke des Dichters fallen in die Epoche der Weimarer Klassik.
Das Genre "Bildungsroman" bezieht sich auf den Begriff "Bildung" aus der Zeit der Aufklärung.
Unter Rationalität versteht man Denken und Handeln, das von der Vernunft geleitet wird.
Die Epoche der Aufklärung begann im Jahr 1720 und endete ca. 1785. Sie entstand, weil immer mehr Menschen des dritten Standes (Bauern und Leibeigene) mit der damaligen vorherrschenden Staatsform (dem Absolutismus) unzufrieden waren. Sie waren dazu verpflichtet, Steuern zu zahlen, mit denen die hohen Ausgaben und der Lebensstil der anderen Stände finanziert wurden, während sie selbst unter u.a. Missernten litten. Die Menschen bzw. die sogenannten Aufklärer forderten Freiheit, Gleichheit und Demokratie für alle Mitglieder des Staates.
Wortwörtlich beschrieb er den Bildungsroman damals folgendermaßen:
Bildungsroman wird er heissen dürfen, erstens und vorzüglich wegen seines Stoffs, weil er des Helden Bildung in ihrem Anfang und Fortgang bis zu einer gewissen Stufe der Vollendung darstellt; zweytens aber auch, weil er gerade durch diese Darstellung des Lesers Bildung, in weiterm Umfange als jede andere Art des Romans fördert.
Damit führte er schon zu seiner Zeit die Merkmale des heutigen Verständnisses des Genres Bildungsroman aus.
Der Bildungsroman ist eng mit dem Entwicklungsroman verwandt.
Der Hauptunterschied ist jedoch, dass beim Entwicklungsroman der Entwicklungsprozess nicht zwangsläufig mit dem Erreichen eines höheren inneren Bildungsstandes enden muss. Beim Bildungsroman ist es jedoch das zentrale Ziel, da er sich am Ideal des Bildungsbegriffes der Aufklärung orientiert.
Einschneidende Umbrüche werden durch Selbstreflexionen und Rückblicke des Protagonisten eingeleitet.
Die Entwicklung der Hauptfigur soll auf Lesende übertragen werden.
Das geschieht mithilfe eines selbstbewussten, distanzierten, oft ironischen auktorialen Erzählers.
Bildungsromane haben mehrheitlich männliche Protagonisten.
Bildungsroman – Aufbau: Die meisten Bildungsromane sind in ein dreiteiliges Grundmuster unterteilt:
Kinder und Jugendjahre,
Wanderjahre,
Meisterjahre.
Einen Bildungsroman macht aus, dass sein Prinzip auf dem Bildungsbegriff der Aufklärung basiert. Hierbei geht es um die individuelle und freie Entfaltung der Einzelnen, in Verbindung mit dem Finden, Verstehen und Festigen ihrer rationalen Fähigkeiten und persönlichen Veranlagungen. Die Hauptfigur eines Bildungsromans durchläuft immer eine innere Entwicklung und Reifung.
Der Unterschied zwischen Bildungs- und Entwicklungsromanen ist, dass bei Entwicklungsromanen der Entwicklungsprozess nicht zwangsläufig mit dem Erreichen eines höheren inneren Bildungsstandes enden muss. Beim Bildungsroman ist es jedoch das zentrale Ziel, da er sich am Ideal des Bildungsbegriffes der Aufklärung orientiert. Die Hauptfigur soll also durch den Reifeprozess und die damit einhergehende charakterliche Entwicklung am Ende der Handlung eine höhere Bildung erreicht haben.
Ein Bildungsroman ist so aufgebaut, dass er eine strikte Gliederung aufweist. Diese orientiert sich an einem dreiteiligen Grundmuster (Kindheit und Jugendjahre, die Wanderjahre und die Meisterjahre).
Bildungsromane haben folgende (inhaltliche) Merkmale: Selbstverwirklichung, Selbstfindung, Wahrnehmung von Chancen, Selbstständigkeit und Entfaltung eigener Fähigkeiten. Außerdem werden einschneidende Umbrüche anhand von Selbstreflexionen und Rückblicken der Hauptfigur eingeleitet und die Entwicklung, die die Hauptfigur durchmacht, soll auf die Lesenden übertragen werden.
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