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Die Welle Buch

Der Roman "Die Welle" von Morton Rhue erschien erstmals im Jahr 1981. Die Geschichte spielt an einer US-amerikanischen Highschool, an der der Lehrer Ben Ross unterrichtet: Anhand eines Experiments innerhalb der Klasse möchte er seinen Schülerinnen und Schülern zeigen, wie der Nationalsozialismus entstanden ist. Als das Experiment droht gefährlich zu werden, muss er es schließlich beenden.

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Der Roman "Die Welle" von Morton Rhue erschien erstmals im Jahr 1981. Die Geschichte spielt an einer US-amerikanischen Highschool, an der der Lehrer Ben Ross unterrichtet: Anhand eines Experiments innerhalb der Klasse möchte er seinen Schülerinnen und Schülern zeigen, wie der Nationalsozialismus entstanden ist. Als das Experiment droht gefährlich zu werden, muss er es schließlich beenden.

Im Nationalsozialismus herrscht eine radikale, antisemitische, rassistische, nationalistische, völkische, antikommunistische und antidemokratische Weltanschauung. Der sogenannte "Führer" Adolf Hitler und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) regierten Deutschland von 1933 bis 1945.

Eine der gravierendsten Folgen des Nationalsozialismus in Deutschland war der Holocaust, bei dem Millionen von Menschen systematisch ermordet wurden. Erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland abgeschafft werden.

Wenn Du noch mehr Informationen zum Thema Nationalsozialismus benötigst, dann schau Dich gerne im Fach Geschichte auf StudySmarter um!

"Die Welle" – Zusammenfassung / Inhaltsangabe

Nachfolgend erhältst Du eine Zusammenfassung/Inhaltsangabe von "Die Welle": Ben Ross ist Geschichtslehrer an einer Highschool in einer US-amerikanischen Kleinstadt. Im Unterricht möchte er mit seiner Klasse das Thema Nationalsozialismus behandeln.

Ausgangsmotiv des Experiments

Ben Ross beginnt die Unterrichtsstunde damit, dass er seiner Klasse einen Film über den Nationalsozialismus und die damit verbundenen Verbrechen zeigt. Die Schülerinnen und Schüler reagieren betroffen. Gleichzeitig können sie nicht verstehen, wie sich ein derartiges Regime etablieren konnte und weshalb so viele Deutsche von den Ereignissen angeblich nichts gewusst hätten. Außerdem sind sie davon überzeugt, dass sich eine solche Manipulation der Massen nicht wiederholen könne.

Ben Ross versucht, auf die Fragen seiner Klasse einzugehen, bemerkt jedoch schnell, dass er das nicht ausreichend und zufriedenstellend kann. Als er schließlich zu Hause weiter darüber nachdenkt, hat er einen Einfall: Er möchte innerhalb seiner Klasse ein Experiment durchführen, um den Schülerinnen und Schülern die Gegebenheiten des Nationalsozialismus zu veranschaulichen.

Die drei Grundsätze der "Welle"

Am nächsten Tag im Unterricht schreibt er die Worte "Macht durch Disziplin" an die Tafel. Er verdeutlicht, dass Disziplin ein Grundsatz ist, mit dem Macht erlangt werden kann. Daraufhin bringt er die Klasse dazu, kleine Aufgaben auszuführen und auf seine "Befehle" zu hören: Sie sollen etwa eine aufrechte Haltung präsentieren oder außerordentlich still sein. Den Schülerinnen und Schülern gefallen die neuen Verhaltensregeln. Besonders die beiden Schüler Robert Billings – der Außenseiter der Klasse – sowie David Collins – ein Footballspieler – sind von dem neuen Gruppengefühl der Klasse begeistert.

In der nächsten Stunde wird Ross von den Jugendlichen überrascht: Alle sitzen diszipliniert und still auf ihren Plätzen, obwohl er zu spät kommt. Daher beschließt er, das Experiment fortzuführen, und erklärt den Schülerinnen und Schülern die Wichtigkeit von Gemeinschaft mithilfe des Leitsatzes "Macht durch Gemeinschaft". Er stellt ihnen einen Gruß und das Symbol ihrer Gemeinschaft – eine Welle – vor. David beschließt, der Footballmannschaft von der "Welle" zu erzählen, um das Gemeinschaftsgefühl anzusprechen. Somit breitet sich die "Welle" über den Klassenraum hinweg aus.

Die Schülerin und Freundin von David, Laurie Sanders, erzählt ihren Eltern von dem Geschichtsexperiment. Ihre Mutter ist nicht sehr begeistert und befürchtet, dass es künftig zu Problemen kommen wird. Auch Laurie macht sich nun Gedanken und teilt diese mit ihrem Freund David. Dieser teilt Lauries Meinung jedoch überhaupt nicht. Laurie lässt das Thema ruhen, um keinen Streit zu provozieren.

Auch der Geschichtslehrer Ross möchte das Experiment weiterführen. Da er bemerkt, dass immer mehr Teilnehmende der "Welle" beitreten möchten, verteilt er Helferkarten an bestimmte Schülerinnen und Schüler in seiner Klasse. Diese ernannten "Helfer" sollen jedes Mitglied melden, das gegen die Regeln verstößt. Auch Robert erhält eine Karte und fühlt sich gut, weil er endlich Teil einer Gemeinschaft und kein Außenseiter mehr ist. In diesem Zusammenhang erklärt Ross den Schülerinnen und Schülern den dritten und gleichzeitig letzten Grundsatz "Macht durch Handeln".

Aufkommende Probleme

Ben Ross bemerkt, dass sein Experiment immer mehr Zuwachs bekommt und sich in der ganzen Schule verbreitet. Weil die Jugendlichen einen immer stärker werdenden, autoritären Charakter annehmen, macht sich Ross Gedanken. Schließlich wird er vom Direktor der Schule zum Gespräch gebeten. Ross ist allerdings der Meinung, er habe die volle Kontrolle über das Experiment.

Der Begriff "autoritär" ist etwa gleichzusetzen mit herrschaftsbegierig, unterdrückend, bevormundend.

Laurie, die für die Zeitung der Schule arbeitet, findet auf dem Schreibtisch der Redaktion einen anonymen Brief. In diesem schreibt ein Schüler, dass er von Mitgliedern der "Welle" bedroht wurde, da er der Bewegung nicht beitreten wollte. Als sie daraufhin von ihrem Vater erfährt, dass ein Junge zusammengeschlagen wurde, weil er sich kritisch gegenüber der "Welle" geäußert hat, beschließt Laurie, etwas zu unternehmen.

In der Schulzeitung schreibt sie einen Artikel über die "Welle" und berichtet von den Gewalttaten und deren Gefahr. Bei den Schülerinnen und Schülern verbreiten sich verschiedenste Meinungen. Robert bezeichnet Laurie sogar als eine Bedrohung, weil er nach wie vor von der Gemeinschaft der "Welle" überzeugt ist. Auch Ben Ross liest den Artikel von Laurie und ist schockiert. Er erkennt, dass sein Experiment außer Kontrolle geraten ist.

Beendigung des Experiments

Laurie gilt derweil als Feindin der "Welle". Sie gerät mit David in eine angespannte Diskussion, da er sie von der Welle überzeugen möchte und Laurie dies ablehnt. David wird schließlich so wütend, dass er Laurie zu Boden wirft. Erst danach wird ihm bewusst, zu welchem Mensch er sich durch die "Welle" entwickelt hat. Gemeinsam mit Laurie möchte er Mr. Ross aufsuchen, um das Experiment zu stoppen. Dieser versichert den beiden, dass er dies bereits vorhabe, sie jedoch noch nichts unternehmen, sondern ihm vertrauen sollen.

Am nächsten Morgen stellt sich Ben Ross auf einer Versammlung der "Welle" ans Rednerpult und kündigt den "Führer" an, woraufhin ein Bild von Adolf Hitler gezeigt wird. Die Schülerinnen und Schüler sind schockiert und verstehen den Zusammenhang zunächst nicht recht. Mr. Ross erläutert ihnen anhand der Auswirkungen, die sich durch das Experiment gezeigt haben, das Verhalten der Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland.

Ben Ross veranschaulicht den Jugendlichen, wie sie sich haben manipulieren lassen und vergleicht dies mit den Zuständen im nationalsozialistischen Deutschland. Er verdeutlicht ihnen, wie wichtig es ist, Dinge kritisch zu hinterfragen und nicht blind der Masse hinterherzulaufen. Während die meisten betroffen die Versammlung verlassen, kann es Robert nicht fassen: zum ersten Mal hatte er das Gefühl von Zugehörigkeit. Ben Ross kümmert sich deshalb um ihn.

"Die Welle" – Charakterisierung / Figurenkonstellation

Zu den wichtigsten Figuren im Roman "Die Welle" gehören der Lehrer Ben Ross, David Collins, Laurie Sanders und Robert Billings. Deren Charakterisierung wird Dir im Folgenden vorgestellt:

Ben Ross

  • ist ein junger, engagierter Geschichtslehrer.
  • setzt das Experiment "Die Welle" in Gang.
  • glaubt an das Experiment und hat zunächst keine Zweifel.
  • verliert zunehmend die Kontrolle über das Experiment.
  • sieht schließlich seinen Fehler ein.
  • beendet das Experiment, als er dessen Auswirkungen sieht.

David Collins

  • ist der Freund von Laurie Sanders.
  • spielt Football in der Schulmannschaft.
  • lässt sich sehr für das Experiment begeistern und zu sehr davon einnehmen.
  • entwickelt eine aggressive Haltung gegenüber Personen, die der "Welle" nicht angehören.
  • will Laurie von dem Experiment überzeugen.
  • wird Laurie gegenüber handgreiflich, als diese ablehnt.
  • sieht schließlich ein, dass das Experiment ihn negativ beeinflusst hat.

Laurie Sanders

  • ist die Freundin von David Collins.
  • schreibt für die Schulzeitung.
  • kritisiert das Experiment und wendet sich von diesem ab.
  • schreibt einen Artikel über Gewalttaten, zu denen es im Rahmen des Experiments gekommen ist.
  • möchte, dass das Experiment gestoppt wird.

Robert Billings

  • gilt als Außenseiter der Klasse.
  • befürwortet das Experiment, da er endlich Teil einer Gemeinschaft ist.
  • vertritt die Regeln und Werte der "Welle" vehement.
  • erlangt durch die "Welle" Selbstbewusstsein.
  • bezeichnet Laurie als Bedrohung, weil sie der "Welle" nicht angehören möchte.
  • reagiert bestürzt und verängstigt, als das Experiment beendet wird.

"Die Welle" – Analyse von Aufbau und Sprache

Der Roman "Die Welle" ist in Alltagssprache geschrieben und somit gut verständlich und flüssig zu lesen. Auch die Figuren sprechen normale Alltagssprache. Die Sprache des Werks ist demnach typisch für die Literaturepoche der Postmoderne, in der es entstanden ist.

Die Epoche der Postmoderne ist eine noch sehr junge Epoche, die etwa den Zeitraum von 1968 bis 2011 umfasst. Das zentrale Merkmal der postmodernen Literatur ist die Intertextualität sprich: Bezüge zu anderen Werken oder Verweise auf historische Geschehnisse. Mehr zur Epoche erfährst Du in der Erklärung "Postmoderne Literatur" auf StudySmarter!

Erzählperspektive im Roman "Die Welle"

Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der jedoch zwischen verschiedenen Personen hin- und herwechselt. Dieses Erzählverhalten wird auch Multiperspektive genannt.

Bei der personalen Erzählperspektive erlebt der Erzähler das Geschehen durch eine Figur. Der personale Erzähler gibt aus Sicht dieser Figur alle ihre inneren Vorgänge, wie Gefühle, Eindrücke oder Gedanken, wieder. Die inneren Vorgänge werden auch als Innenperspektive bezeichnet.

In "Die Welle" nimmt der personale Erzähler die Perspektive verschiedener Figuren ein. Dadurch gibt er den Lesenden Einblicke in die Gedanken und Gefühle verschiedener Figuren. Im Fokus der Handlung stehen vor allem die Perspektiven der Figuren Ben Ross und Laurie Sanders. So zeigt das folgende Zitat etwa die Gedanken der Figur Ben Ross:

Vielleicht sollte er eine Stunde oder zwei auf ein Experiment verwenden und den Schülern ein Gefühl dafür geben, was es bedeutet haben mochte, in Nazi-Deutschland zu leben? Wenn es ihm gelang, eine treffende Situation zu erfinden, konnte er damit die Schüler wirklich weit stärker beeindrucken als mit allem, was Bücher erklären konnten.1

Das nächste Zitat zeigt wiederum die Innenperspektive der Figur Laurie. Die Handlung wird hier stark aus ihrer Sicht erzählt:

Laurie spürte, wie das Plastikröhrchen ihres Kugelschreibers zerbrach. Ihre Mutter hatte ihr prophezeit, eines Tages würde sie so heftig an einem Schreiber kauen, dass er zersplitterte. (...) Nur Mutter konnte auf so einen Gedanken kommen, dachte Laurie seufzend.1

Wenn Du noch mehr über die verschiedenen Erzählperspektiven erfahren möchtest, dann klick Dich gerne in die Erklärung "Erzähler" auf StudySmarter!

Aufbau des Buchs "Die Welle"

Der Roman "Die Welle" besteht aus 192 Seiten, die in 17 Kapitel unterteilt sind. Das Werk lässt sich dem Genre des Jugendromans zuordnen.

Jugendromane werden für Jugendliche geschrieben. Die Hauptfiguren eines Jugendromans sind ebenfalls junge Heranwachsende. Dadurch kann sich die Zielgruppe besonders gut mit den Figuren identifizieren. Die Sprache in Jugendromanen ist in der Regel einfach und verständlich.

Sie Spannung steigt im Verlauf der Geschichte und hält fast bis zum Ende des Buchs an, bis zu dem Moment, in dem das Experiment beendet wird. Mit dem Ende des Experiments endet auch das Buch als in sich geschlossene Handlung. Den Lesenden wird ermöglicht, über das weitere Geschehen mit Blick auf die Figur Robert nachzudenken. Dieser ist verzweifelt und hat Angst, in Zukunft wieder als Außenseiter dazustehen.

Morton Rhue: "Die Welle" – Wahre Begebenheit

Die Handlung des Romans "Die Welle" basiert auf wahren Begebenheiten, die sich im Jahr 1967 an einer Highschool in Palo Alto – einem US-Bundesstaat in Kalifornien – ereignet haben. Hier wurde das Experiment "The Third Wave" durch einen Geschichtslehrer namens Ron Jones durchgeführt. Auslöser des Experiments waren die Fragen der Schülerinnen und Schüler von Ron Jones in einer Geschichtsstunde über den Nationalsozialismus, die der Lehrer nicht beantworten konnte.

Ron Jones schrieb ein paar Jahre nach dem Geschehen einen kurzen Artikel über seine Erfahrungen, der 1972 veröffentlicht wurde. Beruhend auf diesem Artikel schrieb der Regisseur Johnny Dawkins ein Drehbuch und erschuf den Film mit dem Originaltitel "The Wave". Morton Rhue nahm das Drehbuch als Grundlage für sein Buch "Die Welle", fügte jedoch gewisse Figuren und Szenen neu ein, da das Drehbuch zu kurz für einen Roman war.

Über den Autor Morton Rhue

Morton Rhue ist der Künstlername des Autors Todd Strasser. Strasser wurde 1950 in New York geboren und wuchs auf der Insel Long Island auf. Nachdem er zunächst einige Jahre durch Europa reiste und als Straßenmusiker Geld verdiente, begann er sein Literaturstudium am Beloit College im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Das Studium schloss er im Alter von 24 Jahren erfolgreich ab.

Bevor Todd Strasser sich auf das Schreiben konzentrierte, arbeitete er als Werbetexter und Reporter für diverse US-Magazine. Sein erster Roman "Angel Dust Blues" erschien im Jahr 1979. Hauptsächlich schreibt Strasser Romane über Jugendliche und ihre Probleme. Sein Roman "Die Welle" gilt als eines seiner erfolgreichsten Werke und erlangte insbesondere in Deutschland große Bekanntheit.

"Die Welle" – Historischer Hintergrund

Um den historischen Hintergrund des Werks zu verstehen, ist es nötig, erneut die Entstehungsgeschichte des Buchs zu betrachten. Da die Handlung auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1967 beruht, liegt der Fokus also auf historischen Ereignissen zu dieser Zeit. Der Ort der Handlung – sowohl der des tatsächlichen Geschehens als auch der des Films und Buchs – spielt in den USA der späten 1960er-Jahre.

Die damalige Zeit war geprägt von starken Protestbewegungen, die sich gegen den Krieg und gegen Rassendiskriminierung aussprachen. Der Leitsatz make love – not war (zu dt. "macht Liebe – keinen Krieg") entstand aus zahlreichen Bewegungen und wurde zum Leitmotiv einer ganzen Generation: Das Ziel stellte das Erreichen einer demokratischen, friedvollen und toleranten Gesellschaft dar. Zu dieser Zeit herrschte eine starke Anti-Kriegshaltung in der Gesellschaft.

Nicht nur in den USA wurden die Themen des Ersten und Zweiten Weltkriegs in Schulen behandelt – bis heute sind sie in den meisten Ländern fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts.

"Die Welle" – Interpretation

Das Werk "Die Welle" kann hinsichtlich seiner kontrastreichen Handlungsorte analysiert werden. Interpretationen in Form einer Aufklärung über die nationalsozialistische Ideologie und eines Appells an die Gesellschaft sind möglich.

Handlungsorte im Kontrast

Im Buch bilden zwei Orte der Handlung elementare Gegensätze: Der Klassenraum, in dem der Geschichtsunterricht stattfindet und indem sich die "Welle" ausbreitet, und der Redaktionsraum der Schulzeitung. Während der Redaktionsraum als Ort gilt, in dem Schülerinnen und Schüler unbesorgt ihre Meinungsfreiheit ausüben können, wird der Klassenraum und später auch die ganze Schule zu Orten, an denen keine Meinungsfreiheit herrscht.

Das Redaktionsbüro der Schulzeitung wird gleich zu Beginn des Romans erwähnt. Dies gibt den Hinweis, dass die freie Meinungsäußerung eines der zentralen Themen im Buch darstellen soll und sich durch die gesamte Handlung zieht. Sie steht in Kontrast zu den Werten, die die Anhängerinnen und Anhänger der "Welle" vertreten und die für einige Konflikte sorgen.

So stehen die zwei Handlungsräume einander gegenüber und repräsentieren verschiedene Wertevorstellungen. Sie können als "Gegenspieler" angesehen werden, die für unterschiedliche Werte kämpfen. Auch am Ende spielt der Handlungsraum des Redaktionsbüros wieder eine wesentliche Rolle, da Laurie dort den anonymen Brief eines Schülers erhält. Dieser Brief führt unter anderem auch dazu, dass das Experiment beendet wird.

Aufklärung über nationalsozialistische Ideologie

Durch das Experiment "Die Welle" verändern sich die Strukturen innerhalb der Klasse vehement. Die drei Leitsätze „Macht durch Disziplin“, „Macht durch Gemeinschaft“ und „Macht durch Handeln“ werden eingeführt und von den Jugendlichen umgesetzt. Viele Schülerinnen und Schüler sind zudem begeistert von den Veränderungen durch diese Leitsätze: Sie werden angesteckt von einer Gruppendynamik, haben das Gefühl, gemeinsam viel stärker zu sein und letztlich mehr Macht – auch über andere – zu haben.

Auch eine Grußformel, ein Wellen-Symbol und die Helferkarten tragen ihren Teil zu dem immer stärker werdenden Gemeinschaftsgefühl bei. All diese Dinge gleichen der nationalsozialistischen Ideologie: Im Nationalsozialismus gab es den Hitlergruß, das Hakenkreuz als Symbol und zahlreiche Glaubenssätze, die von den Menschen verinnerlicht wurden.

Die Welle als Symbol beschreibt der Geschichtslehrer in der Handlung selbst sehr deutlich: Sie verkörpere Bewegung und Kraft, man werde von ihr eingenommen und weggetragen. Alle, die auf der Welle getragen werden, verfolgen dasselbe Ziel. Gegen die Welle kann somit kaum jemand Widerstand leisten, da sie durch ihre vielen Anhängerinnen und Anhänger über eine enorme Kraft verfügt. Diese Beschreibung der Welle spiegelt die Verhaltensweisen und die Wirkung der drei Leitsätze auf die Klassengemeinschaft sehr genau wider.

Appell an die Gesellschaft

Letztlich richtet das Buch "Die Welle" gezielt einen Appell an die Gesellschaft: Es fordert Lesende dazu auf, das Geschehen im Roman zu reflektieren. Die Handlung zeigt eindrucksvoll, wie nationalsozialistische Strukturen nach wie vor in die Gesellschaft getragen werden können. Das Werk zeigt, dass gewisse Leitsätze von Menschen ohne großartigen Widerstand angenommen und gelebt werden. Eindrucksvoll wird vermittelt, dass Menschen ihr Handeln und dessen potenzielle Auswirkungen oftmals nicht kritisch hinterfragen, sondern blind der Mehrheit folgen.

Das Buch zeigt, dass die Gefahr nicht unterschätzt werden sollte, die von solch totalitären Strukturen ausgehen kann. Es wird deutlich, wie schnell bestimmte Glaubensansätze Menschen verändern können. Der Appell wird letztlich sogar im Buch selbst formuliert, in dem sich Ben Ross an die Schülerinnen und Schüler richtet. Er öffnet ihnen die Augen und fordert sie auf, alle Dinge, die einem vorgesetzt werden, kritisch zu hinterfragen. Mit diesem Appell wendet sich "Die Welle" auch an seine Leserschaft.

Die Welle Morton Rhue - Das Wichtigste

  • Der Roman "Die Welle" wurde 1981 von Morton Rhue geschrieben und veröffentlicht. Der Roman basiert auf einem Drehbuch zum gleichnamigen Film.
  • Die Geschichte handelt von einem Experiment, dass der Lehrer Ben Ross innerhalb seiner Klasse durchführt: Er möchte seinen Schülerinnen und Schülern zeigen, wie der Nationalsozialismus entstanden ist. Als das Experiment droht gefährlich zu werden, muss er es schließlich beenden.
  • Im Buch liegt eine multiperspektivische Erzählperspektive vor, die hauptsächlich zwischen den Figuren Ben Ross und Laurie Sanders wechselt.
  • Die Handlung des Romans "Die Welle" basiert auf wahren Begebenheiten, die sich im Jahr 1967 an einer US-amerikanischen Highschool in Palo Alto ereignet haben. Hier wurde das Experiment "The Third Wave" durch einen Geschichtslehrer namens Ron Jones durchgeführt.
  • Die zentralen Interpretationsansätze des Buches stellen die Themen "Handlungsorte im Kontrast", "Aufklärung über die nationalsozialistische Ideologie" sowie "Appell an die Gesellschaft" dar.
  • Die Handlungsorte des Redaktionsbüros der Schulzeitung und der Klassenraum stellten gegensätzliche Räume dar, die während der gesamten Handlung verschiedene Werte verkörpern.
  • Das Experiment und dessen Glaubensansätze erinnern stark an die nationalsozialistische Ideologie. Über die Gefahren dieser Ideologie wird im Roman aufgeklärt.
  • Letztlich richtet sich das Buch "Die Welle" gezielt mit einem Appell an die Gesellschaft: Es zeigt, wie schnell nationalsozialistische Strukturen nach wie vor in die Gesellschaft getragen werden können. Damit fordert es Lesende zum kritischen Hinterfragen von Verhaltensweisen und Glaubenssätzen auf.


Nachweise

  1. Morton Rhue (1987). Die Welle. Otto Maier Verlag.
  2. Frauke Frausing Vosshage (2012). Morton Rhue: „Die Welle.“ Textanalyse und Interpretation. C. Bange Verlag.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Die Welle Buch

Ja, die Geschichte des Romans "Die Welle" beruht auf wahren Begebenheiten, die sich im Jahr 1967 an einer US-amerikanischen Highschool in Palo Alto ereignet haben. Hier wurde das Experiment "The Third Wave" durch einen Geschichtslehrer namens Ron Jones durchgeführt.

Das Buch "Die Welle" basiert auf dem Drehbuch von Regisseur Johnny Dawkins, der eine wahre Begebenheit verfilmte. Morton Rhue nahm dieses Drehbuch als Grundlage für sein Buch.

Die drei Grundsätze der "Welle" lauten "Macht durch Disziplin", "Macht durch Gemeinschaft" und "Macht durch Handeln".

Der Autor des Buchs "Die Welle" heißt Todd Strasser. Er schreibt jedoch unter dem Künstlernamen Morton Rhue.

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