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Mit Artikeln lautet der Satz wie folgt: Der Deutschlehrer schreibt das Thema an die Tafel. Auch als "Begleiter" bezeichnet, steht der Artikel vor einem Substantiv beziehungsweise einem Adjektiv und "begleitet" das Substantiv somit im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Satz könnte auch lauten: Der motivierte Deutschlehrer schreibt das neue Thema an die saubere Tafel. In diesem Fall würden die Artikel "der", "das" und "die" vor den Adjektiven "motiviert", "neu" und "sauber" stehen. Die Artikel beziehen sich dabei dennoch auf das Substantiv.
Wie im einleitenden Satz ersichtlich wird, kommen die meisten Sätze nicht ohne Artikel aus. Im Deutschen sind die Artikel ein zentraler Bestandteil der Sprache und dienen dazu, Sätze zu bilden. Und zwar immer dann, wenn Substantive, oft auch Nomen oder Namenwörter genannt, im Satz enthalten sind.
Bei einem Artikel handelt es sich um eine Wortart, die vor einem Substantiv beziehungsweise vor einem Adjektiv steht. Der Artikel passt sich grammatikalisch an das Substantiv an und gibt so Aufschluss über das Genus (grammatisches Geschlecht), den Numerus (Ein- oder Mehrzahl) und den Kasus (Fall) des Substantivs.
Lebewesen wie Menschen und Tiere, Sachverhalte, aber auch Gegenstände – Sie werden in der Grammatik als Substantive oder auch als Nomen bezeichnet. Genau genommen besteht aber ein Unterschied zwischen einem Nomen und einem Substantiv. Mehr dazu erfährst Du in der Erklärung "Nomen" auf StudySmarter.
Substantive besitzen ein grammatisches Geschlecht – das Genus. Es wird durch den Artikel angezeigt:
männlich (Maskulinum): z. B. der Lehrer
weiblich (Femininum): z. B. die Tafel
sächlich (Neutrum): z. B. das Thema
Substantive können im Singular (= Einzahl) oder im Plural (= Mehrzahl) stehen. Der Artikel passt sich an den sogenannten Numerus des Substantivs an:
Singular: der Lehrer
Plural: die Lehrer
⇾ Ist Dir aufgefallen, dass sich das Substantiv "Lehrer" im Plural nicht verändert hat? Nur der Artikel verrät, dass es sich um mehr als einen Lehrer handelt.
Der Kasus – im Deutschen auch "Fall" genannt – gibt Aufschluss über die Bedeutung der Substantive im Satz und ihre Beziehung zu den anderen Wörtern. Als treuer Begleiter ändert sich der Artikel auch mit den Kasus der Substantive.
Nominativ – wer oder was?
Der Deutschlehrer schreibt das Thema an die Tafel.
Genitiv – wessen?
Die Unterrichtsstunde des Deutschlehrers behandelt das Thema "Artikel".
Dativ – wem oder was?
Die Schülerin gibt dem Deutschlehrer die bearbeitete Übung zu den Artikeln.
Akkusativ – wen oder was?
Die Klasse überredet den Deutschlehrer, keine Hausaufgaben aufzugeben.
Substantive und ihre Artikel verändern sich also abhängig vom Genus, Numerus und Kasus. Diese Anpassung an die grammatikalischen Gegebenheiten wird auch als Beugung oder Flexion bezeichnet.
Zu den sogenannten flektierbaren Wortarten zählen:
Im Fall von Artikeln, Substantiven, Pronomen und Adjektiven wird die Flexion auch Deklination genannt. Die Flexion von Verben heißt Konjugation.
Es gibt aber auch Wortarten, die sich – unabhängig davon, in welchen Satz sie eingebunden werden – nicht verändern. Zu den nicht flektierbaren Wortarten gehören:
Du möchtest Dein Wissen zu den Wortarten auffrischen? Dann klick Dich in die Erklärung "Wortarten" oder sieh Dir die ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Wortarten auf StudySmarter an.
Isst Du das Eis oder ein Eis? Malst Du den See oder einen See? Und spielst Du das Spiel oder ein Spiel? – Ob Du den bestimmten oder unbestimmten Artikel eines Substantivs verwendest, hängt davon ab, was genau Du aussagen möchtest.
Die Artikel "der", "die" und "das" gehören zu den bestimmten Artikeln. Wie der Name bereits verrät, kommen sie bzw. ihre entsprechende Deklination dann zur Anwendung, wenn über etwas Bestimmtes, Bekanntes oder zuvor Erwähntes gesprochen wird. Die bestimmten Artikel können auch als definite Artikel bezeichnet werden.
Laura hat letzte Woche in der Stadt ein schönes Kleid entdeckt. Heute kauft sie sich das Kleid.
⇾ Das Kleid ist zunächst ein nicht näher bestimmtes Kleid unter vielen Kleidern. Weil es aber im ersten Satz erwähnt und somit genauer bestimmt wird, kann im nächsten Satz der bestimmte Artikel "das" verwendet werden.
Des Weiteren wird der bestimmte Artikel auch bei einigen Eigennamen, zum Beispiel für manche Länder, Städte, Flüsse und Gebirge verwendet:
Die Nordsee liegt im nordwestlichen Europa am Rand des Atlantischen Ozeans.
Möchtest Du von jemandem oder etwas im Superlativ sprechen, so nutzt Du dafür auch den bestimmten Artikel:
Das ist der beste Film, den ich je gesehen habe.
Hier sehen Sie das teuerste Gemälde der Galerie.
Der Superlativ stellt die zweite und höchste Steigerungsstufe eines Adjektivs bzw. Adverbs dar.
Vor Datumsangaben und Ordnungszahlen steht auch ein bestimmter Artikel:
Heute ist der 29. Juni.
Max hat beim Turnier den dritten Platz belegt.
Wie Du bereits lesen konntest, passt sich der Artikel dem Substantiv, auf das er sich bezieht, an. Die Deklination des Artikels erfolgt in Bezug auf das Genus, den Numerus und den Kasus des Substantivs.
Die bestimmten Artikel werden wie folgt dekliniert:
Kasus | Maskulinum – der | Femininum – die | Neutrum – das | Plural |
Nominativ | der | die | das | die |
Genitiv | des | der | des | der |
Dativ | dem | der | dem | den |
Akkusativ | den | die | das | die |
Im Plural ändert sich der Artikel nur in Bezug auf den Kasus, bleibt bei den verschiedenen Geschlechtern aber gleich:
Wer oder was fährt mit dem Fahrrad? Ob nun die Männer (Plural von "der Mann"), die Frauen (Plural von "die Frau") oder die Mädchen (Plural von "das Mädchen") mit dem Fahrrad fahren, der Artikel bleibt gleich.
Wem gehört das Fahrrad? Den Männern, den Frauen oder den Mädchen gehört das Fahrrad.
Findest Du im folgenden Satz den bestimmten Artikel?
Julia ist mit Lena im Kino.
Weder die bestimmten Artikel "der", "die" und "das" noch ihre Deklination lassen sich auf den ersten Blick in dem obigen Beispiel finden. Dennoch ist in diesem Satz ein Artikel enthalten – wenn auch etwas versteckt:
Julia ist mit Lena in dem Kino.
Der bestimmte Artikel des Substantivs "Kino" lautet "das". Weil "Kino" im Dativ steht, wird "das" zu "dem" dekliniert. "Dem" steht wiederum vor der Präposition "in" und verbindet sich mit ihr zu einem Wort: "im".
Wenn sich ein Artikel mit einer Präposition verbindet, wird das auch als Kontraktion bezeichnet.
Sieh Dir die folgenden Beispiele an. Welche Buchstaben der Präposition und des Artikels verändern sich bzw. fallen in der Kontraktion weg?
Präposition | Artikel | Präposition + Artikel (Kontraktion) | Beispiel |
bei | dem | beim | Beim Schwimmen hat er einen Sonnenbrand bekommen. |
auf | das | aufs | Wir gehen zusammen aufs Konzert. |
zu | derdem | zur zum | Sarah geht gern zur Schule. Nach der Schule geht sie zum Klavierunterricht. |
an | dem | am | Mia steht am Sportplatz. |
in | dasdem | insim | Julia geht mit Lena ins Kino. Julia ist mit Lena im Kino. |
Die Kontraktionen, die in der Tabelle aufgeführt wurden, haben sich inzwischen fest im Sprachgebrauch etabliert und werden anstelle der getrennt geschriebenen Variante verwendet. Nur dann, wenn der Artikel die Funktion eines Demonstrativpronomens einnimmt, wird der Artikel nicht mit der Präposition verbunden:
Ich möchte in das Kino (am Rathausplatz) und nicht in das Kino (an der Eisdiele).
Mit einem Demonstrativpronomen weist Du auf etwas hin. In der Erklärung zu den "Pronomen" kannst Du Dich näher zum Demonstrativpronomen informieren.
Einige Kontraktionen gelten wiederum als sehr umgangssprachlich, zum Beispiel die Verbindung der Präposition "auf" und des Artikels "dem":
Aufm Dach ist ein Vogel.
Wann aber wird statt des bestimmten Artikels, der unbestimmte Artikel genutzt? Auch hier gibt der Name Aufschluss: Als Artikel für etwas Unbestimmtes, etwas nicht näher Bekanntes bzw. etwas nicht Konkretes dient der unbestimmte Artikel, der auch indefiniter Artikel genannt wird. Ist das Genus des Substantivs männlich oder sächlich, so wird der unbestimmte Artikel "ein" verwendet. Vor Substantiven mit einem weiblichen Genus steht der unbestimmte Artikel "eine":
Ein Tisch hat vier Beine.
Auf dem Tisch steht eine Lampe.
Soll etwas oder jemand unter vielen anderen beschrieben werden, so wird der unbestimmte Artikel genutzt:
New York City ist eine Stadt in den Vereinigten Staaten.
⇾ New York City ist nur eine Stadt unter vielen anderen in den Vereinigten Staaten. Deshalb steht vor dem Substantiv "Stadt" der unbestimmte Artikel "eine".
Auch wenn etwas oder jemand zum ersten Mal genannt wird, zum Beispiel in einem Text oder einem Gespräch, kommt der unbestimmte Artikel zur Anwendung. Anschließend wird meist der bestimmte Artikel verwendet:
Sie erblickte ein verlassenes Haus. Das Haus sah sehr alt aus.
Auch in der unbestimmten Form passt sich der Artikel dem Substantiv in Bezug auf das Genus und den Kasus an. Nur hinsichtlich des Numerus gibt es eine Besonderheit: Wenn etwas nicht näher bestimmt ist, kann es auch keinen Plural besitzen. Daher gibt es für den unbestimmten Artikel keine Pluralform.
Wie aber kann von etwas Unbestimmten im Plural gesprochen werden, wenn dafür kein Artikel existiert? Weiter unten im Abschnitt "Der Nullartikel" in dieser Erklärung erhältst Du die Antwort!
Kasus | Maskulinum – ein | Femininum – eine | Neutrum – ein | Plural |
Nominativ | ein | eine | ein | - |
Genitiv | eines | einer | eines | - |
Dativ | einem | einer | einem | - |
Akkusativ | einen | eine | ein | - |
Um die Deklination der bestimmten und unbestimmten Artikel zu üben, kann es helfen, wenn Du an ein bestimmtes Substantiv denkst und damit Sätze bildest.
Nominativ: Ein Hase läuft über die Wiese.
Genitiv: Es liegt in der Natur eines Hasen, Karotten zu essen.
Dativ: Sie gibt einem Hasen eine Karotte.
Akkusativ: Ich habe heute einen Hasen gesehen.
Die unbestimmten Artikel können auch verneint werden: aus "ein" wird "kein" und aus "eine" wird "keine". Verneinungen der unbestimmten Artikel werden auch als Negativartikel bezeichnet.
Heute findet eine Veranstaltung statt.
Heute findet keine Veranstaltung statt.
Du deklinierst die Negativartikel wie die unbestimmten Artikel. Anders als die unbestimmten Artikel besitzen die Negativartikel jedoch einen Plural:
Kasus | Maskulinum – kein | Femininum – keine | Neutrum – kein | Plural |
Nominativ | kein | keine | kein | keine |
Genitiv | keines | keiner | keines | keiner |
Dativ | keinem | keiner | keinem | keinen |
Akkusativ | keinen | keine | kein | keine |
Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland.
Warum wird in dem Beispielsatz für das Substantiv "Hauptstadt" ein Artikel verwendet, für die Substantive "Berlin" und "Deutschland" aber nicht? Wurden die Artikel vergessen, wie im einleitenden Beispielsatz des motivierten Deutschlehrers?
Das Berlin ist die Hauptstadt von dem Deutschland.
Mit Artikel klingt der Satz merkwürdig, oder? Das liegt daran, dass bei einigen Länder- und Ortsnamen keine Artikel verwendet werden. In diesen Fällen wird auch von einem Nullartikel gesprochen: Der Artikel ist nicht vorhanden.
Beachte, dass diese Regel nicht auf alle Länder- und Ortsnamen zutrifft. Weibliche Länder – wie die Schweiz oder die Türkei – werden in den meisten Fällen von einem Artikel begleitet.
Aber nicht nur bei vielen Länder- und Ortsnamen wird auf einen Artikel verzichtet, sondern auch bei weiteren Eigennamen, zum Beispiel:
Susi liebt Max.
Und nicht: Die Susi liebt den Max.
Liegt im Satz eine Gleichsetzung mit den Verben "sein" oder "werden" vor, so entfällt oft der Artikel. Das ist zum Beispiel häufig der Fall, wenn über einen Beruf gesprochen wird:
Ich will Lehrerin werden.
Und nicht: Ich will die Lehrerin werden.
Sprichst Du über eine Sportart, die Du ausübst oder andere Fähigkeiten, wie Sprachkenntnisse, so wird der Artikel weggelassen:
Ich spiele Fußball.
Sarah spricht fließend Französisch.
Falls Du Dich erinnerst, wurde Dir oben auch noch eine Antwort auf die Frage versprochen, wie von etwas Unbestimmtem im Plural gesprochen werden kann, wenn kein Artikel für den Plural existiert. Der Nullartikel bietet die Antwort: Der Artikel wird weggelassen.
Singular: Im Beet wächst eine Blume.
Plural: Im Beet wachsen Blumen.
Des Weiteren benötigen Abstrakta in vielen Fällen keinen Artikel:
Ich besitze Vertrauen in Dich.
Dazu ist Mut und Kraft notwendig.
Substantive, die etwas beschreiben, das nicht gegenständlich ist und das Du somit nicht mit Deinen Sinnen wahrnehmen kannst, werden "Abstrakta" genannt. Zum Beispiel kannst Du Vertrauen oder Mut weder sehen, hören, riechen, schmecken, noch anfassen.
Fallen Dir weitere Beispiele für Nullartikel ein? Kaufst Du die Butter oder kaufst Du Butter? Besteht ein Stuhl aus Holz oder aus dem Holz? Auch bei vielen Lebensmitteln, Stoffen oder Materialien wird auf einen Artikel verzichtet.
Adjektive ohne Artikel
In der Erklärung konntest Du bereits lesen, dass ein Artikel vor einem Substantiv, aber auch vor einem Adjektiv stehen kann, das sich auf das Substantiv bezieht. Erinnerst Du Dich an den motivierten Deutschlehrer, der das neue Thema an die saubere Tafel schreibt?
Wie aber verhält es sich, wenn vor einem Adjektiv ein Nullartikel, also kein Artikel steht? In diesem Fall wird von einer starken Deklination des Adjektivs gesprochen: Das Adjektiv übernimmt die Funktion des Artikels und zeigt mit seiner Endung Genus, Numerus und Kasus des Substantivs an.
Ich esse gern frisches Obst.
Sie lässt die Suppe bei schwacher Hitze köcheln.
Klick Dich durch die Karteikarten der Erklärung! Hier findest Du zahlreiche Übungen zu den Artikeln, mit denen Du Dein Wissen testen und auffrischen kannst.
Die unbestimmten Artikel lauten im Deutschen "ein" und "eine". Zu den unbestimmten Artikeln gehören auch die Deklinationsformen: "eines", "einem", "einer" und "einen". Der unbestimmte Artikel wird für Substantive verwendet, die nicht genauer bestimmt bzw. bekannt sind oder die zum ersten Mal, zum Beispiel im Gespräch oder im Text, genannt werden.
Ein Artikel ist eine Wortart, die ein Substantiv begleitet und somit vor dem Substantiv beziehungsweise vor dem Adjektiv des Substantivs steht. Wird über etwas Bestimmtes, Bekanntes oder zuvor Erwähntes gesprochen, wird in der Regel der bestimmte Artikel ("der", "die" oder "das") verwendet. Der unbestimmte Artikel ("ein", "eine") begleitet Substantive, die nicht genauer bestimmt bzw. bekannt sind oder die zum ersten Mal, zum Beispiel im Gespräch oder im Text, genannt werden.
In der deutschen Sprache gibt es die bestimmten Artikel "der", "die" und "das" sowie die unbestimmten Artikel "ein" und "eine". Wird ein unbestimmter Artikel verneint, so wird von einem Negativartikel ("kein", "keine") gesprochen. Einige Substantive, zum Beispiel Ländernamen, benötigen keinen Artikel. Es liegt dann ein sogenannter Nullartikel vor.
Die Artikel "der", "die" und "das" sowie ihre entsprechende Deklination (z. B. des, dem, den) zählen zu den bestimmten Artikeln. Zur Anwendung kommen sie, wenn über etwas Bestimmtes, Bekanntes oder zuvor Erwähntes gesprochen wird.
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