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Wenn Du einen Tagebucheintrag verfasst, so schreibst Du ihn aus Deiner Sicht. Du erzählst also Deine Erlebnisse aus der Ich-Perspektive. Nicht immer aber stellt die Ich-Perspektive auch die tatsächliche Sicht des Autors dar. In Erzählungen und Geschichten kann auch oft eine, vom Autor erfundene, Figur als Erzähler fungieren. Diese Figur schildert die Erlebnisse, dann aus ihrer Sichtweise.
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Thema "Erzählform". Wir stellen dir vor, welche verschiedenen Formen es gibt, wodurch sie sich auszeichnen und wie du sie in einem epischen Text erkennst.
In jedem epischen oder erzählenden Text gibt es eine vom Autor erfundene Figur oder Instanz, die die Geschehnisse erzählt. Diese Person wird Erzähler genannt. Sie vermittelt zwischen dem Leser und den dargestellten Vorgängen und äußert ggf. ihre eigenen Ansichten. Für diese Erzählung wählt der Erzähler eine bestimmte Erzählform.
Man unterscheidet zwischen zwei Formen:
Es gibt auch die Du-Form. Diese wird allerdings kaum gebraucht.
Außerdem zeichnet sich der Erzähler auch noch durch sein Verhalten aus, d. h. auf welche Art und Weise der Erzähler von den handelnden Figuren berichtet. Dies nennt man Erzählverhalten.
Der Er-/Sie-Erzähler erzählt aus der dritten Person und tritt meist in den Hintergrund. Er vermittelt die Geschichte, beschreibt die Erlebnisse anderer und spielt selbst keine Rolle bei der Handlung. Aus diesem Grund werden keine persönlichen Informationen über den Erzähler wie Charaktereigenschaften oder über dessen Leben an den Leser herangetragen. Er beschreibt die Handlung aus einer Außenperspektive.
Wichtig! Setze niemals den Erzähler mit dem Autor gleich! Auch wenn der meist distanzierte Standpunkt den Anschein erweckt, als würde der Autor die Geschichte erzählen, handelt es sich stets um einen Erzähler.
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen einem auktorialen und einem personalen Er-/Sie-Erzähler.
Ein auktorialer Er/Sie-Erzähler wird häufig auch als allwissender Erzähler bezeichnet. Er blickt von außen auf das Geschehen und weiß sowohl, was in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart und Zukunft geschieht. Da er über Wissen über die Gedanken und Gefühle der Figuren verfügt, kann er die Ereignisse kommentieren und werten.
Handelt es sich um einen personalen Er/Sie-Erzähler, kennt der Erzähler nur die Gedanken- und Gefühlswelt einer oder mehrerer bestimmten Personen. Aufgrund dessen übernimmt er diese Perspektive, kann bei mehreren zwischen den einzelnen Perspektiven wechseln und bewertet die Geschehnisse aus deren Sicht.
Ausführliche Informationen findest du zu diesem Thema im Artikel "Erzählverhalten".
"Während der Regen an Kathys Fenster prasselt, kann sie den Blick nicht von den Regentropfen abwenden. Sie sammeln sich am Glas, rasen hinunter und jagen einander. Kathy hebt eine Hand an das Glas, spürt die Kälte, die hindurchtritt und eine Gänsehaut auf ihren Armen hinterlässt. Schnaubend wickelt sie die Decke enger um sich. Wie lange dieser Schauer wohl noch anhalten wird?"
In diesem Beispiel tritt Kathy als handelnde Figur auf. Der Erzähler berichtet aus ihrer Perspektive, somit handelt es sich um einen personalen Er/Sie-Erzähler. Verwendet wird neben Kathys Namen auch das dritte Personalpronomen Sie und das Possessivpronomen ihre.
"Während Kathy den Regen am Fenster beobachtet und schnaubend die Decke enger um sich wickelt, sieht ihre Mutter mit einem schmunzelnd zu ihr. Kathy mag den Regen nicht und ihre Mutter will ihr mit einem heißen Kakao die Wartezeit verkürzen. Schon in wenigen Minuten wird Kathy wieder draußen in den Pfützen spielen können."
Auch in diesem Beispiel finden wir wieder das Personalpronomen Sie vor. Weiterführend tritt jedoch neben Kathy ihre Mutter in Erscheinung und der Erzähler berichtet neben Kathys Empfindungen auch über die Absichten ihrer Mutter. Im letzten Satz wird der auktoriale Er/Sie-Erzähler dann ganz deutlich: Der Erzähler hat das Wissen darüber, was in der Zukunft passieren wird. Somit besitzt er einen allwissenden Standpunkt über die Geschehnisse.
Im Falle der Ich-Form erlebt man den Erzähler als eigenständige Person, die die selbst erlebten Geschehnisse darstellt. Dabei verwendet der Erzähler "Ich" oder andere Personalpronomen.
Achte also in einem Text bei der Analyse auf die Ich-Form.
Wichtig hierbei ist, dass der Ich-Erzähler gleichermaßen auch die handelnde Figur ist und so für den Leser zu einer greifbaren Person wird. In dieser Erzählform ist die subjektive Sicht auf die Ereignisse stark ausgeprägt. So werden alle Geschehnisse stets aus der Sicht einer Person beschrieben. Aus diesem Grund erhält man als Leser einen limitierten Blick auf die Handlung, denn alles, was man erfährt, ist an die Perspektive, das Wissen und die Gefühle des Ich-Erzählers gebunden.
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen dem erlebendem Ich und dem erzählenden Ich:
Das erlebende Ich ist in die Ereignisse zeitlich verstrickt und erzählt dabei unmittelbar aus der Situation heraus. Aus diesem Grund kann das erlebende Ich im Gegensatz zum erzählenden sich nicht vom Geschehen distanzieren und so auch keinen Gesamtüberblick über die Handlung geben. Vielmehr ist es an seine beschränkte Sicht angewiesen, das sich folglich in der Darstellung zeigt.
Das erzählende Ich hingegen hat durchaus an den Geschehnissen teilgenommen, berichtet jedoch von einem zeitlich späteren Standpunkt aus und mit Abstand von den Ereignissen. Aufgrund dessen kommt es oft dazu, dass das erzählende Ich Kommentare und Deutungen in die Geschehnisse einbaut. Das ist ihm aufgrund seines zeitlichen Abstands möglich, da er so einen großen Überblick über das Geschehen hat.
In dieser Erzählform können besonders gut die Gedanken, Gefühle, Ansichten, Auseinandersetzungen und der Widerstreit mit sich selbst dargestellt werden. Somit ist es einfach, sowohl das Geschehen zu berichten als auch das Erlebte zu reflektieren.
Der Ich-Erzähler wird auch dann häufig verwendet, wenn man beabsichtigt, die Entwicklung eines Menschen erlebbar zu machen. So gelingt es dem Leser sich mit dem Protagonisten zu identifizieren und sich in seine Gefühlswelt einfühlen zu können.
"Während der Regen an mein Fenster prasselte, konnte ich den Blick nicht von den Regentropfen abwenden. Sie sammelten sich am Glas, rasten hinunter und jagten einander. Ich hob eine Hand an das Glas, spürte die Kälte, die hindurchtrat und eine Gänsehaut auf meinen Armen hinterließ. Schnaubend wickelte ich die Decke enger um mich. Wie lange dieser Schauer wohl noch anhalten würde?"
Ein hervorstechendes Merkmal für einen Ich-Erzähler ist die Verwendung des Ich-Pronomens. Dabei wird sofort impliziert, dass es sich um einen Erzähler handelt, der aus der subjektiven Sicht einer Figur berichtet und dessen Perspektive übernommen hat. Auch die Possessivpronomen mein und meine müssten dir sofort auffallen.
Weiterführend bemerkst du, dass du quasi durch die Augen der Protagonistin siehst. Du erhältst keinen anderen Blickwinkeln auf die Situation und kannst nur so weit die Geschehnisse überblicken, wie es dir durch die Figur ermöglicht wird.
Definition:
Er-/Sie-Erzähler:
Ich-Erzähler:
Fertig! Nun weißt du alles Wichtige über die Erzählform. Falls du noch Hilfe für deinen Aufsatz brauchst, schau dich auf unserer Seite gern weiter um. Dann wird dir deine Interpretation epischer Texte bestimmt gelingen!
In jedem epischen Text gibt es eine vom Autor erfundene Instanz, die die Geschehnisse erzählt, den sogenannten Erzähler. Für diese Erzählung wählt der Erzähler eine bestimmte Erzählform.
Man unterscheidet zwischen zwei Formen:
Der Er-/Sie-Erzähler erzählt aus der dritten Person und tritt meist in den Hintergrund. Er vermittelt die Geschichte, beschreibt die Erlebnisse anderer und spielt selbst keine Rolle bei der Handlung.Darüberhinaus unterschiedet man zwischen einem auktorialen und einem personalen Er-/Sie-Erzähler.
Die Wirkung ist abhängig davon, ob es sich um einen auktorialen oder personalen Erzähler handelt.
Bei ersterem tritt er als allwissende Instanz auf und kommentiert und wertet. Bei zweitem berichtet der Erzähler aus einer bestimmten Perspektive und ist somit an dessen Gefühls- und Gedankenwelt gebunden. Somit weist die Erzählung eine subjektive Nuance auf.
Liegt die Ich-Form in einem epischen Text vor, spricht man auch von einem Ich-Erzähler.
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