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Am 1. März 1872 wurde in den USA der weltweit erste Nationalpark gegründet. Der Yellowstone Nationalpark im Bundesstaat Wyoming der Vereinigten Staaten von Amerika hat eine Fläche von knappen 9.000 km2 und ist seit 1978 UNESCO Weltnaturerbe.
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Jetzt kostenlos anmeldenAm 1. März 1872 wurde in den USA der weltweit erste Nationalpark gegründet. Der Yellowstone Nationalpark im Bundesstaat Wyoming der Vereinigten Staaten von Amerika hat eine Fläche von knappen 9.000 km2 und ist seit 1978 UNESCO Weltnaturerbe.
Aber was genau ist ein Nationalpark und warum ist das so besonders?
Hier siehst Du den Yellowstone Nationalpark, den ältesten Nationalpark weltweit:
Abbildung 1: Yellowstone Nationalpark, USA
Weltweit gibt es viele verschiedene Definitionen und Standards von Nationalparks.
Durch Verbände wie die Internationale Union zum Schutz der Natur IUCN und den EUROPARC Dachverband der Nationalen Naturlandschaften oder durch Staatsregierungen mit Gesetzen wie dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG werden bestimmte Definitionen und Richtlinien für offizielle Nationalparks vorgegeben.
Die übergeordnete Idee hinter einem Nationalpark stimmt jedoch in allen Definitionen überein.
Ein Nationalpark ist ein großes, zusammenhängendes Naturgebiet, dessen Ökosystem sowie Artenvielfalt in der Tierwelt und Vegetation geschützt werden soll.
Nationalparks dienen der Wissenschaft und Umweltbeobachtung, der naturkundlichen Bildung und Erholung. Der Mensch greift in die Natur eines Nationalparks dabei gar nicht oder nur minimal und bedacht ein, um die natürlichen Prozesse des Ökosystems möglich unberührt zu lassen und die Natur so gut wie möglich zu schützen.
Ein Ökosystem setzt sich aus Organismen und ihrem abiotischen Umfeld sowie der Wechselwirkung zwischen den Organismen zusammen.
Diese Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Organismen wie den Tieren und den Pflanzen sollen in einem Nationalpark weitestgehend sich selbst überlassen werden.
Genaueres zu Ökosystemen findest Du in der Erklärung dazu im Fach Biologie.
Die International Union zum Schutz der Natur (IUCN) hat eine Definition für Nationalparks festgelegt und beurteilt danach, ob Nationalparks von der Organisation offiziell anerkannt werden.
Diese Standards gelten weltweit als die Richtlinien, an denen sich alle Nationalparks orientieren.
Nach der IUCN sind Nationalparks "Schutzgebiete [...] zur Sicherung großräumiger ökologischer Prozesse ausgewiesene, großflächige natürliche oder naturnahe Gebiete oder Landschaften samt ihrer typischen Arten- und Ökosystemausstattung, die auch eine Basis für umwelt- und kulturverträgliche geistig-seelische Erfahrungen und Forschungsmöglichkeiten bieten sowie Bildungs-, Erholungs- und Besucherangebote machen." 4
Zu dieser Definition kommt die Vorgabe der IUCN, dass mindestens 75 % der Fläche eines Nationalparks vom Menschen unberührt sein müssen und in diese Fläche niemand eingreift.
Der Artikel § 24 Abs. 1 BNatSchG im deutschen Bundesnaturschutzgesetz stellt eine genaue Definition für Nationalparks in Deutschland auf. Nur wenn diese Definition erfüllt werden kann, wird der Nationalpark in Deutschland offiziell anerkannt.
Nach dem BNatSchG sind Nationalparks "einheitlich zu schützende Gebiete, die
Offiziell ausgewiesen werden die Nationalparks in Deutschland von den deutschen Bundesländern gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Aus der Definition eines Nationalparks lassen sich die meisten Merkmale eines solchen Naturgebiets einfach ableiten. Sieht man sich die Standards der IUCN als auch die Richtlinien des deutschen BNatSchG an, gibt es allgemeine und wesentliche Merkmale von Nationalparks.
Die wesentlichsten Merkmale eines Nationalparks sind:
Laut Definition ist ein Nationalpark ein "großes, zusammenhängendes Naturgebiet".
Das Gebiet, das ein Nationalpark einschließt, soll also zum einen eine bestimmte Größe haben. Genau festgelegt ist eine Mindestgröße für Nationalparks in keiner der Richtlinien, in Deutschland wird jedoch beispielsweise eine Größe von mindestens 10.000 ha empfohlen.
Kleinere Parks machen oft nur wenig Sinn, da die Ökosysteme dann oftmals nicht vollständig eingeschlossen sind und sich nicht richtig entwickeln können.
Zum anderen soll das Gebiet eines Nationalparks möglichst zusammenhängend sein und nicht etwa aus vielen einzelnen Teilen bestehen. Nur so können sich die Natur und das Ökosystem völlig ungestört entwickeln. Von Lücken zwischen den Teilen des Parks, die weiter vom Menschen genutzt werden, wäre die Natur im Nationalparks stark gestört.
Würde zwischen den geschützten Teilen beispielsweise weiterhin Forstwirtschaft durch den Menschen betrieben werden, würde die Natur in ihrer Entwicklung und ihren Prozessen damit gestört werden, da zwischen den Teilen des Parks plötzlich Bäume fehlen, die beispielsweise nötig für bestimmte Prozesse waren.
Ein weiteres, bedeutungsvolles Merkmal eines Nationalparks ist, dass die Natur sich weitestgehend selbst überlassen wird.
Grundsätzlich soll der Mensch in einem Nationalpark gar nicht in die natürlichen Prozesse des Ökosystems eingreifen. Die Natur und ihre Arten sollen sich ungestört und uneingeschränkt entwickeln und entfalten können.
Greift der Mensch doch in die Natur eines Nationalparks ein, hat das bestimmte Gründe und Ziele. In vielen Parks gibt es Programme und Konzepte zur Unterstützung der Entwicklung der natürlichen Prozesse wie Wiederaufforstung oder die Ansiedlung seltener Tier- und Pflanzenarten zum Erhalt dieser.
Bei sogenannten Ziel- oder Entwicklungsnationalparks greift der Mensch häufiger ein.
In diesen Nationalparks werden anfangs noch nicht alle nötigen Standards erfüllt. Um diese zu erreichen, werden Konzepte entwickelt und umgesetzt, die mithilfe der Zusammenarbeit von Mensch und Natur versuchen, alle Richtlinien zu erfüllen und die Natur so bestmöglich schützen zu können.
Ein Merkmal eines Nationalparks, das nicht immer erfüllt wird, jedoch in vielen Fällen, ist die Besonderheit und Seltenheit eines Ökosystems oder einer Art.
Nationalparks werden häufig in den Gebieten gegründet, in denen sich eine seltene Pflanzen- oder Tierart finden lässt, oder in denen ein Ökosystem auf eine ganz besondere und einzigartige Weise arbeitet. Auch besonders schöne Landschaften werden oft zu Nationalparks.
Indem man besonders solche Gebiete zu einem Nationalpark erklärt, wird zum einen versucht, diese Seltenheiten besonders gut zu schützen und zu erhalten.
Zum anderen sind seltene Naturereignisse und Arten besonders wertvoll für die Wissenschaft und Forschung, weil sie viele neue Erkenntnisse bieten. Es wird also ein Nationalpark gegründet, um die Wissenschaft so unterstützen zu können.
Mit der Gründung eines Nationalparks werden grundsätzlich zwei übergeordnete Ziele verfolgt – der Schutz der Natur und die Förderung von Wissenschaft, Bildung und Erholung.
Das erste, übergeordnete Ziel eines Nationalparks ist der Schutz der Natur und eines Ökosystems.
Indem die Natur ganz sich selbst überlassen wird und sich alle natürlichen Prozesse frei und ungestört entwickeln können, möchte man so eine unberührte und wilde Natur schaffen.
Dabei soll zudem die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren innerhalb des Ökosystems geschützt werden.
Jede Art, selbst die kleinste Tier- und Pflanzenart, habt in der Natur ihren Platz und ist wichtig für die Prozesse und Abläufe in einem Ökosystem.
Um diese Prozesse zu erhalten, ist es nötig, die gesamte Artenvielfalt der Tiere und der Vegetation in einem Nationalpark besonders zu schützen und ihnen einen unberührten Lebensraum zu bieten.
Denn viele Arten sind heutzutage sehr selten und vom Aussterben bedroht. Mithilfe eines Nationalparks sollen diese Arten wieder vermehrt werden und so der Welt erhalten bleiben.
Das zweite grundlegende Ziel eines Nationalparks ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung in der Natur, die naturkundliche Bildung der Bürger*innen sowie deren Erholung.
Ein Nationalpark bietet der Wissenschaft viele unbekannte Prozesse, Tier- und Pflanzenarten und deren Verhalten. Dadurch, dass die Natur dort weitestgehend unberührt ist, lassen sich völlig neue Abläufe beobachten, die nur dann so passieren, wenn der Mensch nicht eingreift, sondern die Natur Natur sein lässt.
Außerdem soll ein Nationalpark auch der Bevölkerung dienen. Besucher*innen können dort die unberührte Natur mit all ihren Prozessen kennenlernen und beobachten. So sollen sie neue Dinge entdecken, Interesse an der Natur und ihren Arten gewinnen und sich naturkundlich weiterbilden. Zudem wird ihnen dabei Erholung und ein unvergessliches Erlebnis in der schönen, wilden und beeindruckenden Natur geboten.
In fast allen Ländern der Erde gibt es offiziell ausgeschriebene Nationalparks. Weltweit gibt es davon knapp 4.000 Nationalparks, die den strengen Standards der IUCN entsprechen.3 Nationalparks, die von Regierungen anerkannt wurden, jedoch nicht der IUCN entsprechen, gibt es noch viele mehr.
Auch in Deutschland sind nicht alle offiziellen Nationalparks von der IUCN anerkannt. Sie entsprechen jedoch dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz und haben als Ziel, die Standards der IUCN nach und nach zu erfüllen.
Im Jahr 2022 gibt es laut dem Bundesamt für Naturschutz BfN in Deutschland 16 anerkannte Nationalparks:
Unter einem Nationalpark versteht man ein großes, zusammenhängendes Naturgebiet, dessen Ökosystem sowie Artenvielfalt in der Tierwelt und Vegetation geschützt werden soll und das der Wissenschaft, Bildung und Erholung dient.
Das Ziel eines Nationalparks ist es zum einen ein Ökosystem und seine Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen zu schützen.
Zum anderen ist ein Ziel eines Nationalparks die Förderung von Wissenschaft und Forschung in der Natur, die naturkundliche Bildung der Bürger*innen sowie deren Erholung.
Die Merkmale eines Nationalparks sind
In Deutschland gibt es 16 anerkannte Nationalparks. Diese sind:
Bayerischer Wald, Bayern
Berchtesgaden, Bayern
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Schleswig-Holstein
Niedersächsisches Wattenmeer, Niedersachsen
Hamburgisches Wattenmeer, Hamburg
Jasmund, Mecklenburg-Vorpommern
Harz, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Sächsische Schweiz, Sachsen
Müritz-Nationalpark, Mecklenburg-Vorpommern
Vorpommersche Boddenlandschaft, Mecklenburg-Vorpommern
Unteres Odertal, Brandenburg
Hainich, Thüringen
Eifel, Nordrhein-Westfalen
Kellerwald-Edersee, Hessen
Schwarzwald, Baden-Württemberg
Hunsrück-Hochwald, Saarland und Rheinland-Pfalz
Karteikarten in Nationalpark14
Lerne jetztWer legt die Definition eines Nationalparks fest?
Die weltweit verschiedenen Definitionen für Nationalparks werden von Verbänden, Organisationen oder Regierungen festgelegt.
Gibt es trotz der vielen Definitionen eine allgemeine Idee für die Definition von Nationalparks?
ja
Nenne die allgemeine Definition von Nationalparks.
Nenne zwei Beispiele für Institutionen, die eine Definition für Nationalparks festgelegt haben.
Wer weist in Deutschland offiziell Nationalparks aus?
die Bundesregierung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Nenne die drei wesentlichen Merkmale eines Nationalparks.
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