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Wenn Du Dir die berühmtesten Städte auf der Welt anschaust, wird Dir vielleicht auffallen, dass nicht jede Stadt gleich ist. Sie können sich etwa in Merkmalen wie der Größe der Stadt oder dem Stadtaufbau unterscheiden. Durch die verschiedenen Merkmale können sie daher in Stadttypen eingeteilt werden. Dasselbe gilt auch für Dörfer. Aber was für Dorfformen gibt es und was genau…
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Jetzt kostenlos anmeldenWenn Du Dir die berühmtesten Städte auf der Welt anschaust, wird Dir vielleicht auffallen, dass nicht jede Stadt gleich ist. Sie können sich etwa in Merkmalen wie der Größe der Stadt oder dem Stadtaufbau unterscheiden. Durch die verschiedenen Merkmale können sie daher in Stadttypen eingeteilt werden. Dasselbe gilt auch für Dörfer. Aber was für Dorfformen gibt es und was genau zeichnet sie eigentlich aus?
Ein Dorf gehört zu den Siedlungsformen, die meistens ländlich und bäuerlich geprägt sind.
Zudem handelt es sich erst um ein Dorf, wenn die Ortschaft mindestens 100 Einwohner oder 20 Gebäude hat. Wenn eine Ortschaft diese Voraussetzung nicht erreicht, handelt es sich nicht um ein Dorf, sondern nur eine kleine Ansiedlung.1
Wenn Du mehr über andere Siedlungsformen wissen willst, lese Dir gerne die Erklärung dazu durch.
Es gibt Unterschiede zwischen Dörfern heute und im Mittelalter. Früher gab es mehr Dörfer als heute. Einer der Gründe dafür ist der technische Fortschritt, besonders im 19. Jahrhundert, und die Entstehung von neuen Arbeitsplätzen in den Städten. Diese Gründe bewegten Teile der Dorfbevölkerung in die Städte zu ziehen.
Durch das Wachstum der Stadtbevölkerung wuchs auch die Stadt als ganzes. Innerhalb von Jahrhunderten wurden auch Ansiedlungen um die Städte herum Teil der Stadt. Dieser Wandel wird auch Verstädterung genannt.
Mehr zur Verstädterung erfährst Du in der Erklärung dazu!
Es kam auch vor, dass sich kleinere naheliegende Dörfer zu einem großen Dorf zusammenschlossen, weswegen die Anzahl der Dörfer mit der Zeit sank.
Dörfer können aufgrund ihres Aufbaus in verschiedene Dorfformen eingeteilt werden. Zu den bekanntesten Dorfformen gehören unter anderem:
Zu den kleinen Ansiedlungen gehören die Einzelsiedlungen, dabei handelt es sich meistens um nur ein einzelnes Haus oder eine Hofstätte, die im ländlichen Raum errichtet wurde.
Auf Abbildung 1 siehst Du eine vereinfachte Darstellung von einer Einzelsiedlung:
Abbildung 1: Darstellung einer Einzelsiedlung
Eine weitere Ansiedlung, die kleiner als ein Dorf, aber größer als eine Einzelsiedlung ist, sind die Weiler. Hierbei handelt es sich um eine geringe Anzahl an zusammenstehenden Gebäuden, die sich im ländlichen Raum befinden.
Auf der Abbildung 2 kannst Du ein Modell von Weilern sehen:
Abbildung 2: Darstellung von Weilern
Einzelsiedlungen und Weiler sind zwar keine Dörfer, aber werden oftmals bei Dorfformen erwähnt, da aus ihnen meistens im Laufe der Zeit Dörfer entstehen.
Bei einem Reihendorf werden alle Gebäude mit einem Abstand von etwa 100 Metern entlang einer Straße, einem Fluss oder See errichtet. Hierbei befinden sich die Flächen für den Ackerbau der einzelnen Behausungen hinter den jeweiligen Gebäuden. Von der Vogelperspektive aus betrachtet, erkennt man ein Reihendorf an dem schmalen und eher längeren Dorfumriss.
Wenn es sich bei dem Reihendorf um eine Straße handelt, an der entlang gebaut wurde, dann können die Gebäude auch auf beiden Straßenseiten zu finden sein.
Auf der Abbildung 3 siehst Du ein typisches Reihendorf:
Abbildung 3: Darstellung eines Reihendorfs
Eine Dorfform, die dem Reihendorf ähnelt, ist das Straßendorf. Hierbei sind die Gebäude auch auf einer oder beiden Straßenseiten errichtet worden. Der einzige Unterschied ist, dass die Ackerfelder bei dem Straßendorf sich nicht unbedingt genau hinter den Behausungen befinden, sondern beliebig um das Dorf herum.
Im Vergleich zum Reihendorf siehst Du auf der Abbildung 4 ein Straßendorf:
Abbildung 4: Darstellung eines Straßendorfs
Ein Angerdorf ist gekennzeichnet durch den Aufbau der Gebäude um eine ovale Grasfläche, die auch Anger genannt wird. Somit bildet der Anger das Zentrum des Dorfes. Die Ackerfelder befinden sich hierbei beliebig um das Dorf herum. Von oben aus betrachtet hat ein Angerdorf einen eher oval förmigen Dorfumriss.
Auf Abbildung 5 ist ein typisches Angerdorf dargestellt:
Abbildung 5: Darstellung eines Angerdorfs
Bevor Berlin eine Großstadt wurde, bestand die Hauptstadt aus verschiedenen kleinen Dörfern. Noch heute sind einige Anger und Dorfzentren von damaligen Dörfern in den Stadtteilen von Berlin zu erkennen.
Berliner Orte, wo sich damals Dörfer befanden, sind etwa Alt-Marzahn, Alt-Marienfelde oder auch Alt-Tegel.
In dem Stadtteil Marzahn wurde im Jahre 1230 ein Angerdorf gegründet.4 Auf der Abbildung 6 kannst Du eine aktuelle Karte von Marzahn sehen, mittig auf der Karte ist heute noch der Anger zu erkennen.
Abbildung 6: Karte von Alt-Marzahn, Berlin
Anders als bei den vorherigen zwei Dorfformen sind die Gebäude in einem Haufendorf unregelmäßig errichtet worden. Das heißt, es gibt keine bestimmte Fläche, an der die Gebäude entlang gebaut wurden.
Jedoch kann ein Haufendorf in drei Teile aufgeteilt werden. Zum einen den Dorfkern, dort befinden sich alle Häuser der Dorfbevölkerung und weitere Gebäude wie der Markt und die Gaststätten.
Um den Dorfkern herum befinden sich die Ackerflächen. Der dritte Teil des Haufendorfs bilden die Allmende, das sind Flächen außerhalb der Ackerflächen. Zu ihnen gehören etwa Wälder, Wiesen oder Wassergebiete. Die Allmende wird von der gesamten Dorfbevölkerung gemeinsam genutzt.3
Auf Abbildung 7 kannst Du ein Haufendorf erkennen:
Abbildung 7: Darstellung eines Haufendorfs
Ein Beispiel für ein Haufendorf, das noch heute existiert, ist das Dorf Neichen in Rheinland-Pfalz.
Nicht nur unterscheidet sich die Anzahl der Dörfer im Vergleich von heute zum Mittelalter, sondern auch die Dörfer an sich haben sich mit der Zeit verändert.
Die zuvor genannten Dorfformen waren im Mittelalter präsenter als heute. Zwar kann man noch einige Merkmale von einer Dorfform in Dörfern heute erkennen, aber es gibt nur vereinzelt welche, die dieselbe Dorfform wie im Mittelalter beibehielten. Die Verstädterung ist einer der Hauptgründe für diese Veränderung.
Ein weiterer Unterschied von Dörfern im Mittelalter und heute ist auch die Lebenssituation der Dorfbevölkerung. Im Mittelalter war nämlich fast die gesamte Dorfbevölkerung Bäuerinnen und Bauern.
Zudem gab es eine weitere Möglichkeit, wie man ein Reihendorf und ein Straßendorf voneinander unterscheiden konnte. In einem Reihendorf gab es meistens keinen Flurzwang, während es bei Straßendörfern oftmals vorkam.
Flurzwang beschreibt die Verpflichtung von Bäuerinnen und Bauern, auf bestimmten Feldern eine bestimmte Pflanzenart anzubauen.
Der Großteil der Dörfer im Mittelalter waren Haufendörfer, auch dort haben sich die Bäuerinnen und Bauern meistens zum Flurzwang verpflichtet. Anders als heute durfte die Dorfbevölkerung damals die Allmende nicht frei nutzen, sondern sie gehörte dem Grundherren.3
Grundherren kamen im Mittelalter vor und waren oftmals aus dem Adel oder hochrangige Mitglieder der Kirche. Sie besaßen Land und herrschten über die dort ansässige Bevölkerung.
Alle Dorfformen sind nicht gleich oft überall zu finden. In einem Gebiet könnte etwa eine Häufung von einer Art vorliegen, die im Nachbargebiet kaum zu finden ist. Im Folgenden erfährst Du, welche Dorfformen in Deutschland und generell Mitteleuropa meistens vorkamen und immer noch vorkommen.
Die Haufendörfer wurden meistens auf fruchtbarem Boden errichtet. In Deutschland sind daher Haufendörfer überwiegend in Mitteldeutschland zu finden. Sie entstanden häufig aus Einzelsiedlungen und Weilern im Mittelalter, wo im Laufe der Zeit Häuser um die Einzelsiedlungen gebaut wurden. Einzelsiedlungen und Weiler sind daher nicht oft in Deutschland zu finden, da sie sich oft zu größeren Dörfern entwickelt haben.
Straßendörfer, Reihendörfer und Angerdörfer wurden häufig östlich von der Elbe errichtet und die beiden Dorfformen waren oftmals nicht besonders weit voneinander entfernt. In Deutschland kommen vor allem Straßendörfer vor.
Östlich von der Elbe kannst Du zum Beispiel das Reihendorf Konau finden. Das Dorf befindet sich ungefähr 100 Kilometer südöstlich von Hamburg.
Da das Reihendorf bis heute ihre Dorfform beibehalten hat, steht Konau auch unter Denkmalschutz.5
Den größten Wandel erlebten Dörfer in Deutschland um das Jahr 1950. In der Bundesrepublik Deutschland wurde sich zum Ziel genommen, die Dörfer zu modernisieren und attraktiver zu gestalten. Dabei nahmen sie Städte als Vorbild für die Umgestaltung.
In der DDR wurden währenddessen wirtschaftliche Ziele verfolgt und die höchste Effizienz sollte erzielt werden. Dazu gehörte etwa die zunehmende Nutzung von technischen Geräten bei dem Anbau von Pflanzen und der Ernte in Dörfern.
Somit änderte sich durch den Neubau und Abbau von Dorfstrukturen ein Großteil der Dörfer.2
In Mitteleuropa sind dieselben Dorfformen wie in Deutschland vorzufinden. Auch die Anteile der Dorfformen ähneln sich zu Deutschland. Typische Dorfformen in Mitteleuropa sind Haufendörfer, Straßendörfer und Angerdörfer.
Wie groß ein Dorf sein kann, ist nicht genau bestimmt, es gibt aber eine Mindestgröße.
Ein Dorf muss mindestens 100 Einwohner oder 20 Gebäude haben.
Ein Dorf entsteht meistens aus Einzelsiedlungen und Weilern, zu denen naheliegend mehr Gebäude errichtet worden sind.
Es gibt eine Vielzahl an Dorfformen, zu den bekanntesten und häufig auffindbaren gehören Haufendörfer, Straßendörfer und Angerdörfer.
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