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Oftmals wird Migration als ein neues, sogar problematisches Phänomen dargestellt. Dabei sind Wanderungsbewegungen rund um die Welt natürliche Vorgänge und ein wichtiger Teil der Geschichte der Menschheit. Doch wie genau verlief die Geschichte der Migration in Europa, und wie ist der Stand der Migration in Europa aktuell?Der Begriff Migration bezeichnet Wanderungsbewegungen verschiedener Menschen oder Gruppen. Im Gegensatz zu einem weit…
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Jetzt kostenlos anmeldenOftmals wird Migration als ein neues, sogar problematisches Phänomen dargestellt. Dabei sind Wanderungsbewegungen rund um die Welt natürliche Vorgänge und ein wichtiger Teil der Geschichte der Menschheit. Doch wie genau verlief die Geschichte der Migration in Europa, und wie ist der Stand der Migration in Europa aktuell?
Der Begriff Migration bezeichnet Wanderungsbewegungen verschiedener Menschen oder Gruppen. Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Mythos ist Migration kein Phänomen der Moderne, sondern ein zentraler Bestandteil der Entwicklung der Menschheit: Nur durch Migration konnte sich die Menschheit auf der Erde ausbreiten. Bereits vor Tausenden von Jahren bewegten sich Menschen über weite Distanzen fort.
Schon vor über 2000 Jahren migrierten Menschen, beispielsweise entlang eurasischer Handelsrouten, die auch als Seidenstraßen bezeichnet werden. Ein bekanntes Beispiel ist Marco Polo, der Sohn eines italienischen Händlers, welcher viele Jahre in Kublai Khans mongolischem Reich lebte.
Der Prozess der Abwanderung aus einem Gebiet nennt sich Emigration, Zuwanderung in ein anderes Gebiet wird als Immigration bezeichnet. Auch wenn Europa heute überwiegend von Immigration geprägt wird, war das bei Weitem nicht immer so. Die Migrationsgeschichte Europas lässt sich in folgende Abschnitte einteilen:
Anders als heute war Europa bis zum Zweiten Weltkrieg überwiegend ein Abwanderungsgebiet – das bedeutet, mehr Menschen sind aus Europa ausgewandert als zugezogen. Mit der geografischen Expansion Europas in Form der Kolonialisierung ab dem 15. Jahrhundert wanderten Europäer und Europäerinnen vermehrt in andere Erdteile aus.
Während der Kolonialisierung breitete sich Europa politisch, territorial und wirtschaftlich global aus. Während dieser Zeit emigrierte die europäische Bevölkerung rund um den Globus und ließ sich in sogenannten Siedlungen und Kolonien nieder. Beim Erschließen fremder Lebensräume wurden lokale Bevölkerungen unterworfen, vernichtet oder verdrängt.
Mehr zum Thema Kolonialisierung erfährst Du in der Erklärung über den Imperialismus.
Ab dem 19. Jahrhundert intensivierte sich dieses Muster, sodass bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts über 60 Millionen Europäer und Europäerinnen interkontinental emigrierten. 1 Die beliebtesten Auswanderungsgebiete waren europäische Kolonien und Siedlungskolonien in Nordamerika, Südamerika, Australien und Russland. 1
Die Ursachen dieser Wanderungsbewegungen waren oft wirtschaftlich, politisch oder religiös. So gab es unter anderem folgende Ursachen:
Viele Arbeiterinnen und Arbeiter, junge Menschen und religiöse Minderheiten hofften daher auf ein besseres Leben im Ausland.
Die Ausbreitung von Europäern und Europäerinnen hatte katastrophale Folgen für viele indigene Völker anderer Erdteile. In den heutigen USA wurden beispielsweise Völkermorde begangen, um das Land als Lebensraum für die europäische Bevölkerung einzunehmen.
Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg intensivierte sich die Emigration. Circa 40 Millionen Europäerinnen und Europäer flohen sowohl innerhalb Europas als auch interkontinental vor Krieg und Verfolgung – viele von ihnen unfreiwillig.
Ab circa 1950 kam es durch das west- und nordeuropäische Wirtschaftswachstum zur sogenannten Gastarbeiterperiode. Arbeitskräfte aus Süd- und Osteuropa sowie Nordafrika zogen aufgrund des hohen Mangels an Arbeitskräften in den Westen und Norden Europas.
Von den sogenannten Gastarbeitenden wurde jedoch erwartet, dass sie nach Beendigung ihres Arbeitseinsatzes wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Oftmals hatten sie nur wenig Zugang zu Rechten und staatlicher Unterstützung, und lebten in prekären Verhältnissen. 2 Bedingt durch die Ölkrise 1973 und den folgenden wirtschaftlichen Abschwung nahm die Migration zu Arbeitszwecken stark ab. 2
Bis zur Ölkrise förderte die Politik in Nord- und Westeuropa Immigration zu Arbeitszwecken, beispielsweise durch relative offene Einreisebedingungen und Familienzusammenführung. Das änderte sich jedoch mit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten ab 1973, und die Migrationsgesetze wurden zunehmend restriktiver. 2
Dich interessiert das Thema Migrationspolitik? Dann schau doch mal in der Erklärung Migrationspolitik EU vorbei.
Abgesehen von innereuropäischen Migrationsbewegungen erlebte Europa im Zuge der Dekolonisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch globale Zuwanderung.
Der Begriff Dekolonisierung beschreibt den Prozess der Auflösung der europäischen Kolonialreiche. Dieser Prozess erstreckte sich über einen langen Zeitraum, intensivierte sich jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg bis in 1970er-Jahre.
Aus den ehemaligen Kolonien zogen zum einen ursprüngliche Siedlerfamilien und ihre Nachkommen nach Europa. Zum anderen gab es postkoloniale Zuwanderung der Bevölkerung ehemaliger Kolonien, auf der Flucht vor Gewalt im Kampf um die Unabhängigkeit und auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa. Diese Zuwanderungen betrafen vor allem Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Belgien und Portugal. 2
Der Berliner Mauerfall am 09. November 1989, welcher symbolisch für die Vereinigung eines geteilten Europas steht, ist ein weiterer wichtiger Wendepunkt der europäischen Migrationsgeschichte. Kurz nach dem Fall der kommunistischen Sowjetunion gewannen viele osteuropäische Staaten ihre Unabhängigkeit. Infolgedessen flohen in den 1990er-Jahren Millionen Menschen aus Osteuropa in Richtung Westen. 2
Mehr Informationen zum Mauerfall und zum Ende der Sowjetunion findest Du im Fachbereich Geschichte.
Auch heute ist Migration ein wichtiges Thema in Europa. Durch die Bewegungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union (EU) wurde die innereuropäische Migration erheblich erleichtert. Gleichzeitig wurden die Gesetze zur Einreise aus Drittstaaten in die EU durch strengere Visabestimmungen und verstärkte Grenzkontrollen zunehmend eingeschränkt. 2
In den letzten Jahren wurden in den Medien überwiegende Geflüchtete und die sogenannte Flüchtlingskrise thematisiert, welche jedoch nur einen Bruchteil der Migration in der EU ausmachen. Heutzutage immigrieren Menschen aus aller Welt nach Europa. Dazu zählen hoch qualifizierte Fachkräfte, Studierende, Asylbeantragende, Arbeiter und Arbeiterinnen, sowie undokumentierte Zuwandernde. 2
Hochaktuell ist vor allem die Zuwanderung von Geflüchteten aus der Ukraine in den Westen Europas. Von März bis November 2022 haben über 4,7 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in der EU internationalen Schutz beantragt. 3 Dies stellt Europa vor eine neue Herausforderung von bisher beispiellosem Ausmaß. Dennoch gab es seitens Politik und Gesellschaft in Europa weniger Gegenstimmen zur Aufnahme der Schutzbedürftigen, als es in Krisen vergleichbaren Ausmaßes in Syrien und Afghanistan der Fall war.
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