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Vielleicht hast du schon einmal davon gehört, dass sich die Politik in Deutschland mit immer mehr Problemen rund um die Versorgung älterer Menschen beschäftigen muss. Zu wenig Pflegekräfte, eine zu niedrige Rente und ein längeres Arbeitsleben – das alles sind Folgen der Überalterung der Gesellschaft in Deutschland. Auch in vielen anderen Ländern gibt es diese Probleme. Die Überalterung ist eine…
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Jetzt kostenlos anmeldenVielleicht hast du schon einmal davon gehört, dass sich die Politik in Deutschland mit immer mehr Problemen rund um die Versorgung älterer Menschen beschäftigen muss. Zu wenig Pflegekräfte, eine zu niedrige Rente und ein längeres Arbeitsleben – das alles sind Folgen der Überalterung der Gesellschaft in Deutschland. Auch in vielen anderen Ländern gibt es diese Probleme. Die Überalterung ist eine der Folgen des sogenannten demografischen Wandels.
Die Bevölkerung eines Staates verändert sich stetig. Die Zahlen der Geburten und Todesfälle sinken oder steigen an, die Menschen werden älter, viele Bürger*innen verlassen das Land und neue Bürger*innen anderer Länder kommen neu in das Land. Alle diese Veränderungen der Bevölkerung beschreibt der demografische Wandel.
Mehr zur Bevölkerungsentwicklung und -verteilung kannst du in der Erklärung zu Bevölkerung genauer nachlesen.
Der demografische Wandel beschreibt die Veränderung der Struktur der Bevölkerung.
Er analysiert meist die Bevölkerungsentwicklung eines bestimmten Staates und beachtet dabei besonders die Geburten- und Sterberaten in einem Staat und die Altersstruktur der Bevölkerung.
Die Geburtenrate ist die Anzahl der jährlichen Geburten in einem bestimmten Gebiet im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl in diesem Gebiet.
Die Sterberate ist die Anzahl der jährlichen Todesfälle in einem bestimmten Gebiet im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl in diesem Gebiet.
Auch die Migrationsbewegungen und die Herkunft der Bürger*innen werden im Modell des demografischen Wandels genauer betrachtet. Darunter versteht man die Zu- und Wegzüge in und aus einem Land.
Die Entwicklung der Geburten- und Sterberaten in einem Staat wird im Modell des demografischen Übergangs genauer beschrieben.
Das Modell des demografischen Übergangs zeigt die Entwicklung von hohen Geburten- und Sterberaten in einem Staat hin zu niedrigen Geburten- und Sterberaten.
Die Zahlen der Geburten und Todesfälle innerhalb eines Landes entwickeln sich nach dem Modell des demografischen Übergangs parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.
In einem Agrarstaat, also einem Land, dessen Wirtschaft hauptsächlich von der Landwirtschaft getragen wird, sind die Geburten- und Sterberaten noch sehr hoch. Mit der Entwicklung hin zu einem Industriestaat, in dem die Wirtschaft hauptsächlich aus Industrien besteht, sinken die Raten Stück für Stück.
Diese Entwicklung wird in fünf Phasen unterteilt, die die Bevölkerungsentwicklung beschreiben:
Die Altersstruktur der Bevölkerung eines Staates kann mithilfe von Diagrammen, sogenannten Bevölkerungspyramiden, veranschaulicht werden.
Eine Bevölkerungspyramide stellt den Aufbau der Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht in einem Diagramm dar.
Die Altersstruktur der Bevölkerung eines Staates verändert sich im Laufe des demografischen Wandels. Damit ändert sich auch die Form der Bevölkerungspyramide.
Man kann deshalb schon aus der Form des Bevölkerungsdiagramms schließen, in welcher Phase des demografischen Übergangs sich ein Staat in etwa befindet und wie weit entwickelt seine Wirtschaft und Gesellschaft ist.
Die verschiedenen Formen von Bevölkerungspyramiden, ihre Bedeutung und Veränderung werden dir in der dazugehörigen Zusammenfassung noch einmal ganz genau erklärt. Schau sie dir gerne an!
Die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur wird von vielen Faktoren beeinflusst. Die zwei übergeordneten Ursachen für den demografischen Wandel der Gesellschaft sind zum einen der Rückgang der jährlichen Geburten und damit das Sinken der Geburtenraten, zum anderen die steigende Lebenserwartung der Menschen, wodurch auch die Sterberaten sinken.
Jedes Jahr kommen in weiterentwickelnden Staaten weniger Kinder zur Welt. Das kann viele verschiedene Gründe haben.
Die ausschlaggebendsten Veränderungen in der Gesellschaft, die einen Geburtenrückgang auslösen, sind:
ein verändertes Familienbild mit weniger Kindern in Familien und mehr alleinstehenden Personen ohne Kinder
die immer weiter fortschreitende Emanzipation, also die zunehmende Eigenständigkeit der Frau,
Aufklärung und leichter, oftmals kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln wie der Antibabypille
die oftmals schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch wenige Betreuungsangebote
steigende Lebenshaltungskosten wie Mietkosten oder Kosten für Lebensmittel
die abnehmende Notwendigkeit von Kindern als soziale und finanzielle Absicherung für das Alter
das Gefühl von Verantwortungslosigkeit, wenn man Kinder in eine Welt mit Problemen wie Klimawandel und Krieg setzt
Mit der Entwicklung der Staaten steigt auch die Lebenserwartung der Bürger*innen. Im Jahr 1974 lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen weltweit bei 60,5 Jahren. Im Jahr 2014, also schon 40 Jahre später, betrug die weltweite, durchschnittliche Lebenserwartung bereits 71,5 Jahre.1
Diese höhere Lebenserwartung und damit das Sinken der Sterberaten hat mehrere Ursachen:
genaueres, spezifischeres medizinisches Wissen und anhaltende Forschung in der Medizin
eine bessere medizinische Versorgung durch Fachärzte, Krankenhäuser und Rehabilitationsmöglichkeiten
höhere Hygienestandards
Zugang zu sauberem Trinkwasser und Versorgung mit ausreichend Nahrung
ein zunehmend höherer Lebensstandard durch mehr Wohlstand
Der demografische Wandel bringt neben positiven Aspekten wie der höheren Lebenserwartung auch große Probleme mit sich. Die zwei zentralsten und dringendsten Folgen des demografischen Wandels sind die Überalterung der Gesellschaft und das gleichzeitige Schrumpfen der jüngeren, nachkommenden Generationen.
Durch die steigende Lebenserwartung der Menschen sinken die Sterberaten drastisch. So wächst der Anteil der älteren Generationen immer weiter und wird größer als der Anteil der jüngeren Generationen. Dies bezeichnet man als Überalterung einer Gesellschaft.
Wird die Bevölkerung eines Staates immer älter, bringt das gravierende Probleme mit sich. Besonders davon betroffen sind die Sozialversicherungssysteme der Staaten.
Können ältere Menschen nicht mehr arbeiten, werden sie finanziell durch die Rente versorgt, die jede*r ab einem bestimmten Alter erhält. Diese Rente besteht aus Beiträgen, die die aktuell arbeitenden, jüngeren Generationen zahlen.
Da diese aber immer kleiner werden, müssen nun entweder die Renten für die Älteren gekürzt werden oder die Beitragszahlungen der Jüngeren müssen ansteigen. Beide Optionen bringen weitere Folgen mit sich und können nicht so einfach umgesetzt werden, weshalb die Politik vor einem großen Problem steht.
Ein weiteres Problem, das durch die Überalterung der Bevölkerung entsteht, ist die Pflege der älteren Menschen.
Durch die steigende Zahl der Pflegebedürftigen werden die Plätze in Einrichtungen wie Altersheimen immer knapper und teurer. Viele, die Hilfe benötigen, bekommen keinen Platz oder können sich die Unterstützung nicht leisten.
Zudem fehlen immer mehr Pflegekräfte, die sich in den Einrichtungen um die Menschen kümmern. Die schlechte Bezahlung und die Schichtarbeit sind zwei Gründe für den Pflegekräftemangel.
Der Anteil der jüngeren, nachkommenden Generationen in der Bevölkerung nimmt parallel zur Überalterung immer weiter ab. Dieser Rückgang an Nachwuchs bringt in vielen Bereichen Probleme für die Gesellschaft mit.
Vor allem der Arbeitsmarkt eines Staates ist häufig betroffen. In vielen Branchen der Wirtschaft fehlen jede Menge Arbeits- und Fachkräfte. Besonders neue Ausbildungsplätze bleiben oft unbesetzt.
Haben die Unternehmen zu wenig Personal, sinkt ihre Produktivität und die Wirtschaftslage des Staates kann sich so auf Dauer verschlechtern.
Auch auf die Politik hat das Fehlen von jungen Bürger*innen großen Einfluss. Die meisten Länder der Erde sind heutzutage Demokratien, die Politik wird also maßgeblich durch das Volk geleitet und beeinflusst.
Da nun immer weniger junge Menschen geboren werden, steigt der Anteil der älteren Generationen, wodurch die Politik hauptsächlich von Entscheidungen älterer Menschen bestimmt wird. So kann ein Interessenkonflikt zwischen den Generationen entstehen und Probleme der jüngeren Bürger*innen können überhört werden.
Ein Beispiel dafür ist die Klimapolitik. Besonders in den jüngeren Generationen ist die Sorge um den Klimawandel groß und die Notwendigkeit etwas zu verändern wird als sehr dringend wahrgenommen. Ältere sehen die Probleme des Klimawandels oft nicht oder wollen sich damit in hohem Altern nicht mehr auseinandersetzen.
Stehen nun wichtige Wahlen an, die unter anderem einen großen Einfluss auf die Klimapolitik des Staates haben, werden die Parteien, die sich viel mit dem Klimawandel auseinandersetzen, weniger gewählt, da die Mehrheit der Bevölkerung – nämlich die älteren Generationen – dieses Problem nicht so wichtig erscheint wie andere Themen.
Die Probleme, die der demografische Wandel verursacht, haben gravierende Auswirkungen auf die Politik und auf das Zusammenleben der Bevölkerung eines Staates.
Daher arbeiten viele Regierungen an passenden Lösungen, die den Folgen der Bevölkerungsentwicklung entgegenwirken. Die aktuell wirksamsten und vielversprechendsten Lösungsansätzen der Staaten sind:
Betreiben von Familienpolitik:
steuerliche Entlastungen und finanzielle Zuschüsse für Familien mit Kindern
Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
mehr Betreuungseinrichtungen wie Kindertagesstätten sowie Kampagnen zur Anwerbung von mehr Erzieher*innen
neue, qualifizierte Arbeitskräfte durch einfache Immigration, also Einwanderung, für arbeitsfähige Personen aus dem Ausland
Reform des Sozialversicherungssystems:
Erhöhung des Rentenalters
Erhöhung der Beitragszahlungen in die Rentenversicherung
Kürzung der Rente
Wie in vielen Staaten, befindet sich auch Deutschland im demografischen Wandel. In Deutschland lässt sich eine besonders extreme Form der Entwicklung im Modell des demografischen Übergangs beobachten. Schon seit den 1970er-Jahren ist die Sterberate in Deutschland höher als die Geburtenrate2, es sterben also jährlich mehr Menschen als Babys geboren werden.
Dadurch nimmt die Zahl der Bevölkerung in Deutschland seit etwa 1970 immer weiter ab. Man nennt das auch einen Bevölkerungsrückgang.
Ausgeglichen wird dieser Bevölkerungsrückgang aktuell durch die Immigration nach Deutschland. Aufgrund der starken Zuwanderung ist Deutschland ein sogenanntes Einwanderungsland. Die Einwanderungszahlen haben also einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerungszahlen Deutschlands.
Besonders andere EU-Bürger*innen, Arbeitskräfte aus dem Ausland sowie Migrant*innen wandern häufig nach Deutschland ein.
Laut der deutschen Bundesregierung steigen die Bevölkerungszahlen in Deutschland aufgrund der Immigration aktuell leicht an, sollen aber in den kommenden Jahren wieder etwas zurückgehen und im Jahr 2030 etwa auf dem gleichen Stand sein wie heute im Jahr 2022.
Das größte Problem, mit dem die deutsche Politik aufgrund des demografischen Wandels zu kämpfen hat, ist die Überalterung der Bevölkerung in Deutschland.
Nach Prognosen der Bundesregierung wird der Anteil der Bürger*innen im Rentenalter bis zum Jahr 2030 erheblich wachsen. Dagegen wird der Anteil der unter 67-Jährigen enorm zurückgehen – die unter 20-Jährigen sollen im Jahr 2030 voraussichtlich nur noch etwa 16 % der deutschen Bevölkerung ausmachen.
Mehr Informationen zu Deutschland und der Entwicklung der Bevölkerung dort findest du in der passenden Erklärung zu Deutschland.
Der demografische Wandel beschreibt die Veränderung der Bevölkerungsstruktur und analysiert die Bevölkerungsentwicklung eines Staates unter folgenden Aspekten:
Die Ursache des demografischen Wandels ist ein deutlicher Geburtenrückgang sowie eine steigende Lebenserwartung der Menschen.
Die zwei zentralsten Probleme, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben, sind die Überalterung der Gesellschaft und das gleichzeitige Schrumpfen der jüngeren, nachkommenden Generationen.
Beeinflusst wird der demografische Wandel maßgeblich durch die Entwicklung eines Agrarstaats hin zu einem Industriestaat. Damit gehen das Sinken der Geburten- und Sterberaten sowie eine Veränderung der Bevölkerungsentwicklung einher.
Der demografische Wandel beschreibt die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur einer Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf Alter, Geschlecht und ethnische Zusammensetzung. Dazu gehören zum Beispiel die Alterung der Bevölkerung, eine sinkende Geburtenrate und eine zunehmende Vielfalt der Bevölkerung. Dies führt zu einer Veränderung der Anforderungen an die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt und hat Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Sozialsysteme und die Gesellschaft insgesamt.
In Deutschland gibt es mehrere Ursachen für den demografischen Wandel:
Alterung der Bevölkerung
Sinkende Geburtenrate
Zuwanderung
Veränderung der Familienstruktur
Veränderungen im Arbeitsmarkt
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