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Jetzt kostenlos anmeldenKönntest Du Dir vorstellen, Dein Zuhause für immer hinter Dir zu lassen? Deine Freunde, Deine gewohnte Umgebung, Deine Familie und das Land mit den Sitten und Bräuchen, die Du kennst, vielleicht nie mehr wiederzusehen? Wahrscheinlich ist das für Dich nur schwer vorstellbar.
Für manche Menschen ist das leider der einzige Weg. Sie können in ihrem Heimatland wegen Krieg oder politischer Verfolgung nicht sicher leben. Deshalb lassen sie alles hinter sich und begeben sich auf die Flucht, mit der Hoffnung auf ein besseres und sicheres Leben.
Heute sind circa 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Man spricht auch von Geflüchteten, sie begeben sich auf gefährliche Fluchtrouten und werden in Geflüchtetenlager untergebracht.
Ein Geflüchtetenlager dient als kurzfristige Unterkunft, für die Menschen, die wegen Konflikten, Verfolgung und Gewalt auf der Flucht sind. Die Lager sollen sofortigen Schutz und Unterstützung bieten.
Solche Lager gibt es weltweit, wie etwa das Lager Moria in Griechenland. Ein Geflüchtetenlager soll Menschen, die auf der Flucht sind, eine Notunterkunft bieten, in der sie in Sicherheit sind und versorgt werden. Die große Menge von Geflüchteten an einem Ort soll die Organisation und weitere Planung erleichtern. Viele Menschen können auf einmal angesprochen und die Situation damit so übersichtlich wie möglich gehalten werden.
Den Geflüchteten steht eine Unterbringung, Wasser und Sanitäranlagen zur Verfügung. Die Lager sollen jedoch keine Langzeitlösung darstellen, sondern nur eine temporäre Unterkunft bieten. Bei lang anhaltenden Krisen entwickelt sich dennoch aus einem Geflüchtetenlager häufig eine dauerhafte Siedlung, in der mehrere Generationen von Geflüchteten leben.
Abb. 1 - Geflüchtetenlager mit Zeltunterkünften
Auffanglager, Flüchtlingslager, Geflüchtetenlager, Notaufnahmelager oder Sammellager. Ein Lager für Geflüchtete kann viele Begriffe haben, allerdings meinen alle der oben genannten Begriffe das Gleiche, es sind sogenannte Synonyme.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird immer häufiger von Geflüchteten als von Flüchtlingen gesprochen. Die Bezeichnung des Geflüchteten soll den Fokus weniger auf die Flucht selbst legen und das Augenmerk auf die Menschen an sich lenken.
Die Flucht macht nur einen Teil des Lebens der Menschen aus, weshalb viele in der Gesellschaft behaupten, die Verwendung des Begriffs Geflüchteter wäre geeigneter als Flüchtling. Das bezieht sich ebenso auf die Bezeichnung des Geflüchtetenlagers anstatt eines Flüchtlingslagers. 5
Ein Geflüchtetenlager bedeutet für die Menschen auf der Flucht eine Unterkunft in einer Krisensituation. Dort finden sie häufig in provisorisch errichteten Zeltstädten eine Unterkunft.
Die Lager sollen Sicherheit bieten, gut zu erreichen sein und Brände sowie Umweltverschmutzung vermeiden.
Sobald eine Krisensituation entsteht, soll ein Notfallteam, des UNHCR die Situation vor Ort innerhalb von 72 Stunden bewerten. Daraufhin wird mit den Regierungsbehörden und nationalen Partnern ein Standort für ein Geflüchtetenlager verhandelt, das die Sicherheit der Geflüchteten gewährleisten soll.
Das UNHCR ist das UN-Flüchtlingskommissariat. Es ist mit dem Schutz der Geflüchteten und Staatenlosen beauftragt und koordiniert unter anderem die Errichtung von Geflüchtetenlager.
Weltweit leben insgesamt 6,6 Millionen Menschen in Geflüchtetenlagern.1 Das sind mehr Menschen, als im Bundesland Hessen leben. 2
Davon leben 4,6 Millionen Geflüchtete in offiziellen Geflüchtetenlager. Die restlichen 2 Millionen Menschen hingegen leben in selbst errichteten Lagern. 1
Allerdings leben circa 60 Prozent aller Geflüchteten in Städten und nicht in entsprechenden Notunterkünften. Sie finden dann in informellen Unterbringungen, Bauruinen oder leer stehenden Gebäuden eine Unterkunft. 1
Die weltweit größten Geflüchtetenlager sind: 1
Das größte Geflüchtetenlager der Welt beherbergt ungefähr so viele Geflüchteten, wie Menschen in Düsseldorf wohnen. 3 Die Gründe für die Flucht in die genannten Geflüchtetenlager sind unterschiedlich. So leben in Kutupalong größtenteils Menschen mit muslimischen Glauben, weil sie in ihrer Heimat wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
Unter anderem gibt es darunter auch Geflüchtetenlager, die seit sehr langer Zeit bestehen. So besteht Dadaab in Kenia aus drei Lagern, die seit den 1990er-Jahren existieren. Die Geflüchteten, die damals in das Geflüchtetenlager gekommen sind, leben heute noch da und haben bereits Kinder und Enkelkinder bekommen.
Wenn Du in der Geschichte zurückblickst, gab es in Europa bereits einige Geflüchtetenlager. Viele dienten dazu, die Kriegsgeflüchteten des Zweiten Weltkriegs aufzunehmen. Unter anderem gab es in Dänemark Geflüchtetenlager. Aufgrund ihrer Lage nahmen sie insbesondere die Geflüchteten aus den deutschen Ostgebieten auf. Später kamen auch die Geflüchteten aus der Sowjetunion und der DDR hinzu.
Wenn Du mehr über Flucht und Vertreibung während und nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren möchtest, schau doch mal im Fach Geschichte vorbei!
Heute fliehen viele Menschen vor Krieg und Verfolgung in Richtung Europa, sie hoffen in Europa auf ein Leben in Frieden und Sicherheit. Dafür nehmen sie gefährliche Fluchtrouten auf sich. Es gibt drei große Fluchtrouten, die die Menschen nach Europa führen:
Die Fluchtrouten sind häufig sehr gefährlich für die Geflüchteten. So müssen sie bei der Mittelmeerroute das Mittelmeer überqueren. Dabei verunglücken viele Boote bei der Überquerung des Wassers, unter anderem weil die Boote überfüllt sind. Das kannst Du in Abbildung 1 sehen.
Abb. 2 - Boot mit Geflüchtete auf dem Mittelmeer
Das Geflüchtetenlager Moria stand in Griechenland auf der Insel Lesbos. Vorwiegend Menschen, die nach Europa flohen, fanden dort eine Unterkunft. Das Lager wurde für 2.800 Menschen geplant und errichtet, zeitweise lebten dort jedoch bis zu 20.000 Menschen.
Die starke Überfüllung in Moria, sorgte für ungenügende Verhältnisse. Die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser war zu gering für die große Menge an Geflüchteten. Generell waren die Kapazitäten zu gering, es gab zu wenig Sanitäranlagen, wodurch die Menschen lange anstehen mussten, um zu duschen oder auf die Toilette zu gehen.
Im September 2020 brannte das Geflüchtetenlager Moria durch einen Großbrand ab. Durch den Brand verloren 12.000 Menschen ihre Unterkunft, darunter 4.000 Kinder. 4
Dementsprechend musste kurzfristig ein neues Lager errichtet werden, welches ebenfalls auf Lesbos errichtet wurde.
Als Ursache des Feuers wurde auf Brandstiftung spekuliert. Wegen der unzureichenden Lebensverhältnisse, der starken Überfüllung und der Angst vor dem Coronavirus entstanden vermehrt Unruhen und Aufstände.
Im Zuge der Aufstände sollen Geflüchtete Teile des Lagers angezündet haben. Woraus sich ein Großbrand entwickelt hat und große Teile des Lagers abbrannten. 4
Ein Teil der Geflüchteten wurde in das neue Lager gebracht und ein großer Teil auch auf das griechische Festland.
Auch in Deutschland gibt es Geflüchtetenlager. In der Regel ist es aber so, dass die Geflüchteten – wenn sie in Deutschland angekommen sind – erst in Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht werden. In den Einrichtungen bleiben sie in der Regel sechs Wochen bis zu drei Monaten. 6
Danach gibt es die Möglichkeit, dass die Bundesländer die Geflüchteten in Wohnungen unterbringen können. Oft bleibt es aber bei der Unterbringung in Lagern.
Die Unterbringung der Geflüchteten ist in Deutschland je nach Bundesland unterschiedlich.
In Berlin wird es den Geflüchteten häufig bereits nach drei Monaten ermöglicht, in eine Wohnung zu ziehen. Die Mietkosten übernehmen dabei die Sozialämter. In Sachsen hingegen leben die Geflüchteten häufig längere Zeit in den Lagern und erhalten seltener die Möglichkeit, in eigene Wohnung zu ziehen. 6
Geflüchtetenlager sind eine gute Notlösung für Menschen in Not, aber die Planung bringt einige Hürden und Probleme mit sich.
40 Prozent aller Geflüchteten auf der Welt sind Menschen unter 18 Jahren, dementsprechend Kinder und Jugendliche. Ihnen soll ein besonderer Schutz gewährt werden, vorwiegend, wenn sie allein auf der Flucht sind. Das versuchen die Planungsteams von Geflüchtetenlager umzusetzen, indem sie folgende Aspekte beachten:
Weitere Probleme, mit denen Geflüchtetenlager konfrontiert sind, sind:
Problem | Erklärung |
Überfüllung |
|
Sanitäre Bedingungen |
|
Abhängigkeit in der Versorgung |
|
Lage der Geflüchtetenlager |
|
Tabelle 1 - Probleme in Geflüchtetenlager
Allgemein handelt es sich bei den Unterkünften oft um temporäre Unterkünfte, die nicht für lange Zeit ausgelegt sind. Leider handelt es sich aber bei vielen Krisen um Langzeitkrisen, wodurch die Geflüchteten längere Zeit in den Lagern leben als erwartet. Im Durchschnitt bleibt ein Geflüchtetenlager zwölf Jahre bestehen. 1
Der Unterschied zwischen Flucht und Migration liegt in der Intention zum Verlassen des Heimatlandes.
Das größte Flüchtlingslager befindet sich in Bangladesch.
Die EU erbaut Geflüchtetenlager in denen die Geflüchteten versorgt werden. Außerdem wird versucht, die Geflüchteten weiter in der EU zu verteilen.
Einige Menschen kritisieren das Handeln der EU. Sie meinen, dass viele Geflüchtete zu lange in den Lagern bleiben müssen und wenig Chancen haben, sich zu integrieren.
Seit das Geflüchtetenlager Moria 2020 abgebrannt ist, wurden einige Geflüchtete auf das griechische Festland gebracht. Andere wurden in dem neu errichteten Geflüchtetenlager Kara Tepe – das sogenannte Moria 2 – untergebracht, das Lager steht ebenfalls auf Lesbos.
In Deutschland gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Lager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten, für überlebende Juden und andere Displaced Persons (DP-Camps).
Die heutige Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland sind sogenannte Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünfte. Die Unterbringung ist je nach Bundesland sehr unterschiedlich.
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