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Städte verändern sich über die Jahre und teilweise entstehen sogar aus Dörfern große Städte. Vielleicht hast Du davon schonmal etwas gehört oder Dir sind vielleicht sogar schon selbst Veränderungen aufgefallen. Aber wie entstehen die Veränderungen eigentlich?Eine Stadt und ihr Erscheinungsbild verändert sich im Laufe der Zeit ständig. Diese Veränderungen und…
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Jetzt kostenlos anmeldenStädte verändern sich über die Jahre und teilweise entstehen sogar aus Dörfern große Städte. Vielleicht hast Du davon schonmal etwas gehört oder Dir sind vielleicht sogar schon selbst Veränderungen aufgefallen. Aber wie entstehen die Veränderungen eigentlich?
Eine Stadt und ihr Erscheinungsbild verändert sich im Laufe der Zeit ständig. Diese Veränderungen und damit verbundenen Entwicklungen werden als städtische Prozesse bezeichnet.
Städtische Prozesse beschreiben Entwicklungen, die hinsichtlich der Infrastruktur – dem Aufbau und der Ausstattung einer Stadt – und der Gesellschaft beobachtet werden.
Die jeweiligen Prozesse legen die Grundlage für die Stadtforschung fest. Dabei können Entwicklungen festgehalten und Voraussagen über die Stadtentwicklung gemacht werden.
Mehr zum Thema Stadtentwicklung findest Du in einer separaten Erklärung, wenn Du auf "Stadtentwicklung" klickst.
Die verschiedenen städtischen Prozessen tragen grundlegend dazu bei, dass sich eine Stadt entwickelt, weshalb von Stadtentwicklung gesprochen wird.
Städtische Prozesse und die Stadtentwicklung selbst sind sehr vielfältig, da sie das gesamte System Stadt umfassen. Die Stadt wird als System gesehen, da viele verschiedene Bereiche zum Bestehen und zur Funktion der Stadt beitragen.
Bereiche, die das System Stadt charakterisieren, können sein: die Architektur, die Raumplanung, der Verkehr und die Wohnverhältnisse der Stadt.
Um die verschiedenen Abläufe der Stadtentwicklung besser im Blick zu behalten und zu planen, gibt es sogenannte Stadtentwicklungskonzepte.
Ein Stadtentwicklungskonzept umfasst die Ziele, Projekte und Handlungsfelder der Entwicklung einer Stadt. Das Konzept wird für mehrere Jahre aufgestellt und verbindet städtische Institutionen, die Bürgerschaft und Fachplanungen.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Stadtentwicklung ist Brandenburg an der Havel. Der Fokus des Konzeptes lag auf der Sanierung der Innenstadt, es wurden aber auch neue Grünflächen und Ziele der Naherholung geschaffen. Die Umsetzung des Konzeptes wurde in den frühen 2000ern begonnen und hat dann über ein Jahrzehnt angedauert.
Dadurch, dass nicht nur städtische Gebäude, sondern auch Wohngebäude, öffentliche Plätze und teilweise auch das Straßennetz saniert wurden, mussten auch die Bewohnenden und spezielle Fachteams einbezogen werden.
Ein Stadtentwicklungskonzept umfasst folgende Abläufe:
Bei städtischen Prozessen werden vor allem vergangene Entwicklungen von Städten betrachtet und analysiert. Die Prozesse werden aus einer historischen Perspektive betrachtet, dadurch kann die gesamte Entwicklung einer Stadt und die Gesamtheit der städtischen Prozesse offengelegt werden.
Historisch betrachtet, lassen sich verschiedene Stadttypen zeitlich einordnen. Es gibt römische Städte, mittelalterliche Städte, frühneuzeitliche Städte und Industriestädte, die jeweils eine ähnliche Entwicklung aufweisen. Die römischen Städte sind ungefähr 2000 Jahre alt und haben meist eine quadratische Grundrissgestaltung. Trier, Köln und Mainz sind Beispiele römischer Städte in Deutschland.
Für mehr Informationen zum Thema historische Stadtentwicklung, schau Dir am besten die Erklärung "historisch genetische Stadtentwicklung" an!
Aus den Beobachtungen haben sich Theorien entwickelt, die in erster Linie versuchen, den Wandel von Städten und städtischen Prozessen zu beschreiben. Die verschiedenen Theorien nehmen verschiedene Blickwinkel ein.
Als Beispiel lässt sich hier das Phasenmodell der Theorie der Urbanisierungszyklen von Leo van der Berg anführen. Das Modell beschäftigt sich mit der Stadtentwicklung in den westlichen Industrienationen hinsichtlich demografisch-räumlichen Prozessen.
Die Identität und das Erscheinungsbild einer Stadt wird zudem maßgeblich von städtischen Prozessen geprägt.
Die Stadtentwicklung zeigt also, was eine Stadt ausmacht, welche Geschichte sie geprägt hat und was für einen Lebensraum sie bietet.
Ein Beispiel für eine solche Prägung der Geschichte ist das Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet ist maßgeblich durch die Industrialisierung geprägt, das heißt der Ausbau der Stadt ist stark auf die Industrie ausgelegt und die Architektur entspricht ebenfalls dieser Zeit.
Mehr zum Thema Ruhrgebiet findest Du in einer separaten Erklärung!
Eventuell konntest Du nun schon raushören, dass es verschiedene Stadtentwicklungsphasen (städtische Prozesse) gibt. Im Folgenden werden die wichtigsten Prozesse etwas genauer betrachtet:
Bei der Gentrifizierung handelt es sich um einen Aufwertungsprozess eines Stadtteils durch etwa Sanierungen oder Umbauten. Dabei findet jedoch auch ein Verdrängungsprozess statt, indem die dort ansässige Bevölkerung durch wohlhabendere Schichten verdrängt wird.
Als Aufwertungsprozess umfasst die Gentrifizierung:
Von einer Gentrifizierung ist die Rede, wenn alte und teilweise abgewohnte Stadtteile als wertvoll eingestuft und Investitionen geplant werden. Alte und abgewohnte Stadtteile können als wertvoll eingestuft werden, wenn Potenzial im Stadtteil gesehen wird. Das Potenzial kann sich dabei zum Beispiel auf eine gute Lage beziehen oder auf Gebäude, die sich gut aufwerten lassen können.
Die Investitionen sorgen dafür, dass die Gebäude renoviert und mitunter um- oder neu gebaut werden, wodurch der gesamte Wert steigt und es zu einer Standardanhebung kommt. Mit der Anhebung des Standards, also den Neuerungen und höheren Preisen, geht ein Austausch der Bevölkerung einher. Nicht alle können sich teurere Mieten leisten und einige Ansässige niedrigerer Einkommensschicht müssen wegziehen, stattdessen ziehen Menschen höherer Einkommensschicht zu – es findet ein Austausch der Bevölkerung statt.
Mehr zum Thema Gentrifizierung findest Du in einer separaten Erklärung!
Die Urbanisierung wird auch Landflucht genannt und beschreibt das Ausbreiten der städtischen Lebensform.
Die Urbanisierung lässt sich noch weiter unterteilen.
Wenn man vom reinen Wachstum der Stadt ausgeht, spricht man von einer "physischen Urbanisierung" oder der "Verstädterung".
Von einer "funktionalen Urbanisierung" ist die Rede, wenn eine ländliche Region so erschlossen wird, dass es mit städtischen Standards zu vergleichen ist.
Die "soziale Urbanisierung" umfasst das veränderte Sozialverhalten der Ortsansässigen aus ländlichen Gebieten. Es werden etwa das Konsumverhalten und die Wertvorstellungen der städtischen Bevölkerung übernommen.
Mehr zum Thema Urbanisierung findest Du in einer separaten Erklärung!
Die Suburbanisierung wird auch Stadtflucht genannt und beschreibt die Abwanderung der städtischen Bevölkerung und städtischer Funktionen aus der Kernstadt in das städtische Umland.
Im Zuge der Suburbanisierung treten zusätzlich Veränderungen hinsichtlich der Verkehrsmittelwahl und den sozialräumlichen Prozessen auf. Die Verkehrsmittelwahl bewegt sich weg von der Nutzung öffentlicher Verkehrsmitteln, hin zu der Nutzung von Autos. Außerdem beginnen sozialräumliche Segregationsprozesse, das heißt, es findet eine soziale Spaltung der Bevölkerung nach Schichten statt.
Folgen der Suburbanisierung sind vor allem der hohe Flächenverbrauch in ländlichen Gebieten, wodurch wichtige Grünflächen verloren gehen.
Der zunehmende Verkehr sorgt ebenfalls für Probleme, da sich der CO₂ Ausstoß erhöht und zusätzlich Lärmbelästigung entsteht.
Dass mehr CO₂ ausgestoßen wird, sorgt dafür, dass der Treibhauseffekt verstärkt wird.
Eventuell fragst Du Dich nun, was der Treibhauseffekt ist. Grundlegend lässt sich sagen, dass die Sonne die Erde erwärmt und ein Teil der Strahlen zurück in die Atmosphäre geworfen werden. Die Atmosphäre besteht aus einer 100 Kilometer dicken Luftschicht, die wiederum aus verschiedenen Gasen, wie zum Beispiel CO₂ besteht.
Die Atmosphäre hält einen Teil der Strahlen auf und schickt sie wieder zurück zur Erde, wodurch sich die Erde zusätzlich erwärmt. Diese CO₂ bedingte Erwärmung wird Treibhauseffekt genannt.
Dadurch, dass der CO₂ Gehalt immer höher wird, erwärmt sich jedoch auch die Erde immer weiter.
Mehr zum Thema Treibhauseffekt findest Du in einer separaten Erklärung!
Viele Bereiche und Funktionen der Kernstadt werden ins Umland verlagert, wodurch Arbeitsplätze in der Kernstadt verloren gehen.
Falls Du mehr zum Thema Suburbanisierung erfahren möchtest, schau Dir am besten unsere gleichnamige Erklärung an!
Die Reurbanisierung beschreibt die Aufwertung der Kernstadt durch Bevölkerungs- und Beschäftigungszunahme.
Bevor eine Reurbanisierung stattfindet, durchläuft eine Stadt zunächst die Urbanisierung und die Suburbanisierung, die Du nun schon kennengelernt hast.
Bei der Suburbanisierung ziehen die Menschen aus der Stadt ins Umland und bei der Reurbanisierung steigt die Attraktivität wieder in die Stadt zu ziehen.
Aspekte, die die Stadt wieder attraktiver machen, sind folgende:
Die Desurbanisierung beschreibt die erneute Bevölkerungs- sowie Beschäftigungsabnahme einer Stadt.
Standorte in weniger verdichteten Räumen werden im Zuge der Desurbanisierung wieder attraktiver, da:
Auf der folgenden Abbildung siehst Du die bislang erwähnten Prozesse, die dargestellten Pfeile zeigen jeweils die Bewegung der Bevölkerung. Die Pfeile, die aus der Kernstadt hinauszeigen, symbolisieren das Wegziehen aus der Kernstadt. Die Pfeile, die zur Kernstadt zeigen, symbolisieren das Zuziehen in die Kernstadt.
All diese Prozesse sind Teil des zu Beginn erwähnten Phasenmodells von Leo van der Berg.
Abbildung 1: Städtische Prozesse
Die Verstädterung beschreibt die Vergrößerung einer Stadt.
Die Verstädterung befasst sich im Vergleich zur Urbanisierung mit dem reinen Wachstum der Stadt, während die Urbanisierung zusätzlich die Ausbreitung der städtischen Lebensform umfasst.Das reine Wachstum bezieht sich auf die Größe der Stadt und die Einwohnerzahl.
Mehr zum Thema Verstädterung findest Du in einer separaten Erklärung!
Die Metropolisierung beschreibt den Prozess, bei dem eine einzige Stadt enorm wächst und an ökonomischer Bedeutung gewinnt. Eine solche Stadt wird Metropole genannt.
Auslöser dafür, dass eine Stadt enorm wächst und an Bedeutung gewinnt, sind häufig globale Unternehmen. Ein günstiger und zentraler Standort mit einer guten Anbindung ist hierbei der Aspekt, weshalb sich große Unternehmen ansiedeln und das Interesse anderer Unternehmen geweckt wird.
Die Metropolisierung beschreibt zudem auch die Vergrößerung des Abstands zwischen einer Metropole und dem ländlichen Raum.
Metropolen in Deutschland sind zum Beispiel:
Mehr zum Thema Metropolisierung findest Du in einer separaten Erklärung!
Städte entwickeln sich ständig. Viele verschiedene städtische Prozesse sind für die Stadtentwicklung verantwortlich.
Städtische Prozesse, die die Stadtentwicklung beeinflussen sind zum Beispiel: Gentrifizierung, Suburbanisierung, Urbanisierung, Verstädterung und Metropolisierung.
Es gibt drei Formen der Urbanisierung:
Karteikarten in Städtische Prozesse50+
Lerne jetztWas breitet sich bei der Urbanisierung aus?
Bei der Urbanisierung breitet sich die städtische Lebensform aus.
Was ist eine Agglomeration?
Eine Agglomeration ist eine Kernstadt mit ihrem dicht besiedelten Umland, was zum Teil sogar über die Stadtgrenzen hinausgeht.
Sobald eine Veränderung des Sozialverhaltens von Menschen im ländlicheren Raum auftritt, spricht man von der sogenannten „sozialen Urbanisierung“.
Wann spricht man von einer funktionalen Urbanisierung?
Von einer „funktionalen Urbanisierung“ ist die Rede, wenn ein ländlicher Raum hinsichtlich der Infrastruktur erschlossen wird.
Wenn man sich auf das reine Wachsen der Stadt bezieht, wird die Urbanisierung auch „Verstädterung“ genannt.
Die Prozesse, die das Stadtbild im Zuge der Urbanisierung am stärksten prägen, sind das natürliche Bevölkerungswachstum und die Migration.
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