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Viele Produkte, die Du täglich nutzt, müssen erst industriell hergestellt werden – wie Shampoo oder auch Müllbeutel. Die Herstellung und die Lagerung finden in Industriegebieten oder auch Gewerbegebieten statt. Doch wo liegt da eigentlich der Unterschied? Und was genau sind Industriegebiete eigentlich? Industriegebiete sind Orte, an denen industriell gefertigte Produkte hergestellt werden. Durch die Zeit haben sich an einer Stelle viele…
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Jetzt kostenlos anmeldenViele Produkte, die Du täglich nutzt, müssen erst industriell hergestellt werden – wie Shampoo oder auch Müllbeutel. Die Herstellung und die Lagerung finden in Industriegebieten oder auch Gewerbegebieten statt. Doch wo liegt da eigentlich der Unterschied? Und was genau sind Industriegebiete eigentlich?
Industriegebiete sind Orte, an denen industriell gefertigte Produkte hergestellt werden. Durch die Zeit haben sich an einer Stelle viele Fabriken, Büros und Industrien angesiedelt. Grund dafür sind Merkmale des Standorts wie eine gute Infrastruktur.
Infrastruktur umfasst alle staatlichen und privaten Einrichtungen, durch die sich die Wirtschaft und die Gesellschaft eines Landes verbessern kann. Dazu zählen unter anderem Straßen, Schulen oder Krankenhäuser.
Häufig liegen Industriegebiete in direkter Nähe von Autobahnen oder Gleisanschlüssen, sodass der Transport der hergestellten Güter erleichtert wird.
Außerdem bieten Industriegebiete viele Arbeitsplätze.
Ein Industriegebiet ist ein Baugebiet für Produktionsbetriebe. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um Regionen, die eine überdurchschnittlich hohe Industriedichte aufweisen.
Das Hauptmerkmal eines Industriegebiets ist die überdurchschnittlich hohe Ansiedlung von Industrie. Weitere Merkmale eines Industriegebiets sind:
Das Besondere an einem Industriegebiet ist, dass viele Nutzungsmöglichkeiten zulässig sind. Das heißt, dass sich Industrien ansiedeln dürfen, die Lärm verursachen, Schadstoffe ausstoßen oder Gerüche und Staub abgegeben.
Grund dafür ist, dass festgelegt wurde, dass Industriegebiete ausreichend weit von Wohnungsanlagen entfernt sein müssen. Anwohnende sollen sich durch etwaige Störungen nicht belästigt fühlen.
Ein weiteres Merkmal von Industriegebieten ist, dass sie eine gute Anbindung für den Schwerverkehr aufweisen müssen. Insbesondere die Infrastruktur ist in der Regel gut ausgebaut, da der Transport von den hergestellten Produkten und die An- und Abreise von Personal essenziell für das Bestehen eines Industriegebiets ist.
Die Infrastruktur eines Industriegebiets kann etwa einen Gleisanschluss vorweisen, sodass Waren und Güter direkt abtransportiert werden können oder zwischen Industriehallen innerhalb des Industriegebiets transportiert werden können.
Vielleicht hast Du schon mal den Begriff Gewerbegebiet gehört, aber was unterscheidet eigentlich ein Gewerbegebiet von einem Industriegebiet?
Es gibt sogenannte Flächennutzungspläne und Bebauungspläne, hierbei handelt es sich um Richtlinien, die festlegen, inwieweit Flächen genutzt und bebaut werden dürfen. Dabei gibt es auch Richtlinien für Gewerbe- und Industriegebiete.
Gewerbegebiete sind als Teilgebiet einer Gemeindefläche festgelegt, das heißt, dass sie anders als Industriegebiete neben Wohnanlagen errichtet werden dürfen. Sie dürfen keine Betriebe beherbergen, von denen eine starke Belästigung ausgeht wie durch Lärm, Schmutz oder Gerüche.
Stattdessen findet man in einem Gewerbegebiet eher Betriebe, wie Lagerhäuser, Büros oder auch Verwaltungsgebäude. Dementsprechend keine Fabriken, die die Anwohnenden stören könnten. Das Verhindern von Belästigung der Anwohnenden hat bei einem Gewerbegebiet einen hohen Stellenwert.
Das direkte Wohnen im Gewerbebetrieb ist aber nur für Betriebsangehörige zulässig. Darunter fallen Personen wie Führungskräfte oder auch Arbeitende.
Der Hauptunterschied zwischen einem Industriegebiet und einem Gewerbegebiet ist dementsprechend, dass in einem Industriegebiet weitere Nutzungsarten zulässig sind. Dabei dürfen die Betriebe auch erheblich belästigende Faktoren erzeugen wie Lärm, Gerüche, Luftschadstoffe oder Staub. Grund dafür ist die Entfernung zu Anwohnenden.
Das Gewerbegebiet darf keine stark störenden Betriebe beherbergen, weshalb in ihrer direkten Nähe Anwohnende erlaubt sind.
Hier kannst Du die Unterschiede noch mal auf einen Blick sehen:
Industriegebiet | Gewerbegebiet |
Betriebe mit starken belästigenden Faktoren wie Lärm und Luftverschmutzung dürfen angesiedelt werden. | Betriebe dürfen Anwohnende nicht stören, weshalb sie keine stark belästigenden Merkmale aufweisen dürfen. |
Industriegebiete dürfen nicht neben Wohnanlagen errichtet werden. | Gewerbegebiete dürfen neben Wohnanlagen errichtet werden. |
Tabelle 1 - Unterschied Gewerbegebiet und Industriegebiet
Ein weiterer Begriff, der im Rahmen der Raumplanung aufkommt, ist der Begriff der Industrielandschaften.
Industrielandschaften sind wirtschaftsräumliche Einheiten, deren Erscheinungsbild stark durch Industrien geprägt wird.
Der Grund für die Entfaltung von Industrielandschaften sind unter anderem eine gute Verkehrslage und das Vorkommen von Bodenschätzen. Allerdings wird das Erscheinungsbild nicht nur durch die eigentlichen Industrieanlagen und ihre Begleiterscheinungen wie Luftverschmutzung geprägt, sondern auch durch weitere Merkmale.
Das Ruhrgebiet hat sich aufgrund der Bodenschätze in der Region entfaltet. Das hohe Kohlevorkommen versprach viele Arbeitsplätze und Gewinne für die Unternehmen, weshalb sich viele Industriebetriebe im Ruhrgebiet zum Kohleanbau angesiedelt haben.
Weitere Merkmale von Industrielandschaften können sein:
Bekannte Beispiele für eine Industrielandschaft ist das Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen.
Wenn Du mehr über das Ruhrgebiet erfahren möchtest, schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei.
Hier kannst Du ein Luftbild der Industrielandschaft des Ruhrgebiets sehen:
Abb. 1 - Industrielandschaft Ruhrgebiet
Das Vorkommen von Industrielandschaften verringert sich stark, da viele alte Industrielandschaften deindustrialisiert werden. Ein Grund dafür ist, dass die flächennutzende Industrie – wie der Kohleabbau – in Deutschland abnimmt. Stattdessen wird der Dienstleistungssektor weiter ausgebaut. Dabei handelt es sich um Arbeit, die sich nicht direkt auf die Produktion von Gütern bezieht.
Häufig hat jedes Land eigene Richtlinien zur Nutzung von Flächen. Welche Richtlinien das genau sind, steht in sogenannten Flächennutzungsplänen oder Baunutzungsverordnungen. Dabei wird die bauliche Nutzung von Grundstücken festgehalten, also was auf einer Fläche gebaut werden darf und was nicht. Solche Verordnungen gibt es dementsprechend auch für die Nutzung und Erbauung von Industriegebieten.
In Deutschland bezieht sich § 9 der Baunutzungsverordnung auf die Nutzung von Industriegebieten1. Folgende Einrichtungen sind laut diesem Paragraphen zulässig:
Ein wichtiges Merkmal von Industriegebieten – auch in Deutschland – ist es, dass Gewerbebetriebe aller Art zulässig sind. Das bedeutet, dass in der Regel jede Art von Fabrik erbaut werden kann.
Dabei ist es irrelevant, ob diese störende Faktoren mit sich bringen, wie Lärm, Gerüche, starkes Licht, Staub oder Schadstoffe. Es ist nur wichtig, dass diese Faktoren nicht die zulässigen Richtwerte übersteigen. Das heißt, wenn es gesetzlich geregelt ist, dass Fabriken nur eine gewisse Menge an Schadstoffen ausstoßen dürfen, müssen sie sich daran halten, auch wenn sie in einem Industriegebiet liegen.
Industriegebiete sind etwa Standorte für Betriebe wie Lagerhäuser, Tankstellen, Fabriken, aber auch Bürogebäude.
Wie Du bereits gelernt hast, sind die vielen Nutzungsmöglichkeiten nur zulässig, da Industriegebiete nicht unmittelbar an Wohnanlagen errichtet werden dürfen, sodass die Anwohnenden nicht gestört werden.
Allerdings gibt es in Deutschland eine Sonderregelung, die Wohnungen in Industriegebieten zulässt. Bestimmte Personen eines Betriebes dürfen in unmittelbarer Nähe zum Industriegebiet leben. Das betrifft Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonal sowie für Betriebsinhabenden oder Betriebsleitenden.
Eine weitere Ausnahme wird für die Errichtung von Anlagen für kulturelle, soziale, gesundheitliche, kirchliche und sportliche Zwecke gemacht. Diese können bei spezieller Bewilligung auch in Industriegebieten errichtet werden.
In Trier liegt das Industrie- und Gewerbegebiet Trier-Euren-Zewen-Monaise. Es ist das zweitgrößte Industriegebiet in Trier und erstreckt sich im Südwesten der Stadt in Richtung Luxemburg anhand der dort verlaufenden Autobahn.
180 Betriebe mit circa 6400 Arbeitenden sind bereits dort angesiedelt. Unter den Betrieben ist unter anderem ein großer Zigarettenhersteller – Japan Tabacco International Germany GmbH.
Hier kannst Du das Industrie- und Gewerbegebiet Trier-Euren-Zewen-Monaise einmal von oben sehen:
Abb. 2 - Industrie- und Gewerbegebiet Trier-Euren-Zewen-Monaise
Industriegebiete entstehen an Orten, an denen günstige Merkmale vorhanden sind. Dazu gehört eine gut ausgebaute Infrastruktur oder eine ausreichende Entfernung zu Wohngebieten.
Ein Industriegebiet liegt beispielsweise in Rheinland-Pfalz, das Industriegebiet Trier-Euren-Zewen-Monaise.
Ein Industriegebiet wird dadurch ausgezeichnet, dass sich Industrien mit vielen Nutzungsmöglichkeiten ansiedeln dürfen. Die Industrien dürfen Lärm verursachen, Schadstoffe ausstoßen oder Gerüche und Staub abgegeben.
Gewerbegebiete dürfen anders als Industriegebiete neben Wohnanlagen errichtet werden dürfen. Sie dürfen keine Betriebe beherbergen, von denen eine starke Belästigung ausgeht wie durch Lärm, Schmutz oder Gerüche.
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