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Im TV sieht man häufiger Werbungen, die zu Spenden aufrufen, mit Bildern von Kindern aus afrikanischen oder südostasiatischen Ländern, die sehr unterernährt sind. Der Lebensstandard dieser Menschen unterscheidet sich extrem von unserem. Das ist ein Beispiel für eine globale Disparität. Globale Disparitäten sind ganz grob gesagt Unterschiede zwischen Ländern der Erde. Diese Unterschiede können in den verschiedensten Bereichen auftreten. Am häufigsten werden Unterschiede in der Wirtschaft und der Entwicklung von Ländern untersucht.
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Globale Disparitäten, also Unterschiede zwischen Ländern, sind in allen Lebensbereichen des Menschen zu finden. Ob in der Ökonomie, der Ökologie, im Sozialen oder Gesellschaftlichen, in der Politik und in der Infrastruktur.
Oft ist auch von räumlichen oder sozialen Disparitäten die Rede. Globale räumliche Disparitäten sind Ungleichheiten zwischen verschiedenen Orten der Welt, während regionale räumliche Disparitäten Unterschiede zwischen Regionen innerhalb von Staaten beschreiben. Soziale Disparitäten untersuchen die Unterschiede eines bestimmten sozialen Merkmals an verschiedenen Orten der Welt.
Länder werden außerdem anhand von Disparitäten klassifiziert. Die gängigste Klassifizierung von Ländern ist die Einteilung in Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industrieländer. Die Vereinten Nationen haben zudem eine Liste mit den sogenannten „Least Developed Countries“, den am wenigsten entwickelten Ländern, erstellt. Darunter fallen Länder, deren Industrieproduktion weniger als zehn Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt einnimmt.
Das Bruttoinlandsprodukt ist die Summe des Werts aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Landes in einem Jahr produziert worden sind.
Entwicklungsländer, auch „Dritte Welt“ Länder genannt, sind Länder, in denen häufig Armut herrscht und der landwirtschaftliche Wirtschaftssektor dominant ist.
Weitere Merkmale von Entwicklungsländern sind:
Schwellenländer sind ehemalige Entwicklungsländer, die sich auf dem Weg zum Industrieland befinden.
Sie zeichnen sich aus durch:
Industrieländer sind voll entwickelte Länder, die sich meist durch einen hohen Wohlstand und der damit einhergehenden höheren Lebenserwartung auszeichnen.
Weitere Merkmale von Industrieländern sind:
Unterschiede zwischen Ländern der Erde können auf verschiedenste Ursachen zurückzuführen sein. Im Folgenden werden Dir einige davon erklärt.
Naturgeographische Faktoren können zur Erklärung von globalen Disparitäten beitragen. Länder haben unterschiedliche natürliche Gegebenheiten und dadurch auch unterschiedliche Ressourcen. Auch das Klima eines Landes kann beispielsweise für die Nahrungsmittelproduktion entscheidend sein. Um den Äquator herum sammeln sich zum Beispiel schlechter entwickelte Länder, während der Entwicklungsstand in Küstennähe überwiegend besser ist.
In einer Wüste oder einer Steppe ist es schwieriger oder sogar unmöglich Nahrungsmittel anzubauen. Anders als in Deutschland, wo viel fruchtbarer Boden zu finden ist. Das liegt an den naturgeographischen Gegebenheiten dieser Orte.
Wenn Du mehr naturgeographische Faktoren und das Klima wissen willst, sie Dir unsere Erklärung zum Thema Klima an!
Globale Disparitäten können auch wirtschaftliche Ursachen haben. Ein niedriges Entwicklungsniveau der Wirtschaft oder eine schlechte Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsweise können Ursachen sein. Außerdem haben viele Entwicklungsländer ihre Außenwirtschaft stark auf Industrieländer ausgerichtet und sich dadurch sehr abhängig von ihnen gemacht.
In Kenia schafft es die Regierung trotz starker Entwicklungszusammenarbeit mit Deutschland bisher nicht, ein ökologisches, soziales und effizientes Wirtschaftssystem zu etablieren. Dadurch leiden etwa ein Drittel der Bevölkerung unter Armut. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Das liegt unter anderem daran, dass die Regierung Probleme mit Korruption und der Regierungsführung allgemein haben.
Politische Ursachen für globale Disparitäten können das politische System, korrupte Politiker oder Kriege sein. Da viele Entwicklungsländer mal Kolonien waren, können Disparitäten aber auch darauf zurückzuführen sein, dass diese Länder keine eigenen wirtschaftlichen Strukturen entwickeln konnten. Aber auch eine schlechte Regierungsführung und das ausbleibende Management von Rohstoffvorkommen des Landes können zu Disparitäten beitragen.
Kulturelle und gesellschaftliche Ursachen für globale Disparitäten könnten ein Wertesystem sein, das sich von Industriestaaten unterscheidet.
Unterschiedliche Kulturen bringen meist auch unterschiedliche Werte mit sich. So legen einige Kulturen viel wert auf Familien-Solidarität. Das heißt unter anderem, wenn ein Familienmitglied einen Job hat, der angemessen bezahlt wird, versorgt diese Person die Familie mit. In Industrieländern gibt es diese Familien-Solidarität häufig nicht mehr oder zumindest nur noch in abgeschwächter Form.
Die Geschichte des Landes, aber auch die vorherrschende Religion oder Traditionen können zu Disparitäten beitragen.
Weitere Ursachen sind das starke Bevölkerungswachstum in vielen unterentwickelten Regionen. Durch die stark wachsende Bevölkerung gibt es Probleme der Nahrungssicherung, beim Bau von Wohnraum und Schulen, Investitionen für mehr Arbeitsplätze sind teuer und die natürlichen Ressourcen des Landes werden überlastet.
Die schnelle Verstädterung überfordert die Verwaltungen der Großstädte, wodurch sich Slums bilden, in denen mehr Kriminalität herrscht. Außerdem stellen sie eine ökologische Belastung dar.
Slums sind Armuts- oder Elendsviertel, die sich häufig durch eine schlechte Infrastruktur, dichte Besiedelung und schlechte Lebensbedingungen auszeichnen.
Wenn Dich die Themen Bevölkerung und Verstädterung interessieren, dann sieh Dir unsere Erklärungen dazu an!
Die Globalisierung beschreibt den Prozess der Vernetzung der Welt in politischer, kultureller, wirtschaftlicher, institutioneller und gesellschaftlicher Hinsicht.
Nicht zuletzt stellt auch die Globalisierung eine Ursache für globale Disparitäten dar, denn während Industrieländer von der Globalisierung profitierten und ihren Wohlstand und ihre Entwicklung mehrten, konnten viele Entwicklungsländer nicht mitziehen und werden teilweise sogar ausgebeutet.
Es gibt eine fast unendliche Menge Indikatoren zur Messung von globalen Disparitäten. Dafür kommen wirtschaftliche, demographische, gesundheitliche, infrastrukturelle, politische und ökologische Kennzahlen infrage. Deshalb wird sich dieses Kapitel auf die wichtigsten und bekanntesten Indikatoren zur Messung von globalen Disparitäten beziehen.
Das Pro-Kopf-Einkommen ist ein häufig verwendeter Indikator für den Wohlstand und die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes.
Abb. 1 - Human Development Index in verschiedenen Regionen der Erde
Der Human Development Index erfasst nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, sondern auch die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung und die Qualität der Bildung. In Abbildung 1 siehst Du die Verteilung des Human Development Index auf der Welt. Werte in der Nähe von 1 spiegeln eine optimale Entwicklung wider, während Werte in der Nähe von 0 eine ungenügende Entwicklung darstellen.
Der Gini-Koeffizient gibt Auskunft über die Ungleichheiten innerhalb eines Staates bei der Einkommensverteilung.
Ein Beispiel für globale Disparitäten ist der Nord-Süd-Gegensatz. Die meisten wohlhabenden Industrieländer befinden sich auf der Nordhalbkugel der Erde, während sich die meisten ärmeren Entwicklungsländer auf der Südhalbkugel der Erde befinden.
Ein Beispiel für eine soziale Disparität ist die unterschiedliche Lebenserwartung bei der Geburt in Japan und in Nepal. In Japan lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt im Jahr 2019 bei 84,4 Jahren. Die Lebenserwartung in Nepal ist unter anderem durch Krankheiten, Mangel an medizinischem Personal und Ärzten und durch Unterernährung, mit 70,8 Jahren im Jahr 2019, deutlich geringer als in Japan.
Eine Klassifikation nach globalen Disparitäten, wird beispielsweise bei den schon zuvor genannten „Least Developed Countries“ der Vereinten Nationen vorgenommen. Die Least Developed Countries werden nach Bruttonationaleinkommen, dem Human Assets Index und dem Economic and Enviromental Vulnerability Index klassifiziert. Der Human Assets Index setzt sich aus einem Gesundheits- und einem Bildungsindex zusammen. Der Economic and Enviromental Vulerability Index bezieht sich auf ökonomische und ökologische Faktoren eines Landes.
Die Folgen von globalen Disparitäten betreffen meist die Bevölkerung, da häufig die Politik und die Wirtschaft von globalen Disparitäten betroffen sind. So sind die Auswirkungen dieser Disparitäten nicht selten eine hohe Erwerbslosigkeit und schlechte Erwerbsbedingungen. Außerdem Armut, schlechte oder keine sozialen Sicherungssysteme und eine mangelhafte Infrastruktur.
Ganz allgemein benötigen Entwicklungsländer Wirtschaftswachstum, um ihren Entwicklungsrückstand zu den Industriestaaten aufholen zu können. Das kann beispielsweise erreicht werden durch Tourismus, aber auch durch verbessere Standortfaktoren für Unternehmen.
Wenn Du Dich für das Thema Tourismus interessierst, sieh Dir unsere Erklärung zu diesem Thema an!
Standortfaktoren sind Eigenschaften eines Ortes, die für Unternehmen bei der Auswahl ihrer Niederlassung relevant sind.
Dazu beitragen können andere Länder durch Entwicklungszusammenarbeit und Fördergelder, damit die regionale Infrastruktur ausgebaut werden kann, Lehrer ausgebildet werden, um die Bildung zu verbessern und qualifizierte Arbeiter zu schaffen und schließlich auch um Arbeitsplätze zu schaffen.
Im Rahmen der Vereinten Nationen wurden 2015 siebzehn nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDG) verabschiedet. Diese Ziele sind auch unter dem Namen „Agenda 2030“ bekannt. Unter anderem verpflichten sich die Staaten der Vereinten Nationen damit, bis 2030 die Ungleichheiten zwischen den Ländern der Erde zu verringern (SDG Nr. 10). Außerdem sollen die entwickelten Mitgliedstaaten 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens in Entwicklungshilfe investieren (SDG Nr. 17).
Wenn Du mehr zur Agenda 2030 wissen möchtest, sie Dir unsere Erklärung zu dem Thema an!
Globale Disparitäten entstehen aus den verschiedensten Ursachen heraus und verursachen, dass in manchen Teilen der Erde völlig andere Lebensstandards existieren. Während sauberes Trinkwasser, eine gute gesundheitliche Versorgung und Bildung in Europa eine Selbstverständlichkeit ist, gibt es Entwicklungsländer, in denen all dies den Menschen nicht zur Verfügung steht. Diese Unterschiede versuchen viele Länder mit unterschiedlichen Strategien zu verringern.
In Erdkunde bezieht sich "Disparität" auf die Unterschiede zwischen Orten, Regionen oder Ländern.
Es gibt ökonomische, ökologische, soziale, gesellschaftliche, politische und infrastrukturelle Disparitäten zwischen Ländern.
Disparitäten äußern sich stark in unterschiedlichen Lebensstandards und Lebensweisen in unterschiedlichen Teilen der Erde.
Disparitäten können naturgeographische, wirtschaftliche, politische, kulturelle oder gesellschaftliche und humangeographische Ursachen haben.
Karteikarten in Globale Disparitäten291
Lerne jetztWas beschreibt das Modell des demografischen Übergangs?
Das Modell des demografischen Übergangs zeigt die Entwicklung von hohen Geburten- und Sterberaten in einem Staat hin zu niedrigen Geburten- und Sterberaten.
Was kann man aus Bevölkerungspyramiden ablesen?
Bevölkerungspyramiden stellen die Altersstruktur nach Altersgruppen und Geschlecht einer Gesellschaft dar.
Definiere den Begriff demographischer Wandel.
Was ist die Geburtenrate?
Die Geburtenrate ist die Anzahl der jährlichen Geburten in einem bestimmten Gebiet im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl in diesem Gebiet.
In welche fünf Phasen kann das Modell des demografischen Übergangs unterteilt werden?
1. Prätransformative Phase
2. Frühtransformative Phase
3. Mitteltransformative Phase
4. Spättransformative Phase
5. Posttransformative Phase
Welche vier allgemeinen Lösungsansätze sollen bei der Bekämpfung der Folgen des demografischen Wandels helfen?
Betreiben von Familienpolitik
mehr Betreuungseinrichtungen
neue, qualifizierte Arbeitskräfte durch einfache Immigration
Reform des Sozialversicherungssytems
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