Im Folgenden sollst du eingeführt werden in das komplexe Thema Deindustrialisierung. Hierbei wird zunächst eine klare Definition präsentiert und der Prozess im Detail erklärt. Wirtschaftliche und politische Verstrickungen werden ebenso beleuchtet wie historische Entwicklungen und Beispiele in Deutschland. Der Fokus hier liegt besonders auf dem Ruhrgebiet und dem damit verbundenem Strukturwandel. Da die Deindustrialisierung eine globale Entwicklung ist, werden auch die Auswirkungen auf Bildungssektoren, sowie auf Nachhaltigkeit und Globalisierung besprochen. Dieser Artikel bietet dir somit einen umfassenden Überblick anhand von konkreten Beispielen und historischen Verläufen.
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Jetzt kostenlos anmeldenIm Folgenden sollst du eingeführt werden in das komplexe Thema Deindustrialisierung. Hierbei wird zunächst eine klare Definition präsentiert und der Prozess im Detail erklärt. Wirtschaftliche und politische Verstrickungen werden ebenso beleuchtet wie historische Entwicklungen und Beispiele in Deutschland. Der Fokus hier liegt besonders auf dem Ruhrgebiet und dem damit verbundenem Strukturwandel. Da die Deindustrialisierung eine globale Entwicklung ist, werden auch die Auswirkungen auf Bildungssektoren, sowie auf Nachhaltigkeit und Globalisierung besprochen. Dieser Artikel bietet dir somit einen umfassenden Überblick anhand von konkreten Beispielen und historischen Verläufen.
Die Deindustrialisierung bezeichnet einen sozioökonomischen Wandel, bei dem der Industriesektor eines Landes im Verhältnis zur gesamten Wirtschaft an Bedeutung verliert. Dies kann durch einen Rückgang der industriellen Produktion, der Beschäftigung in der Industrie und/oder des Anteils der Industrie am Bruttoinlandsprodukt verstanden werden.
Ist eine Stadt beispielsweise stark auf Stahlproduktion ausgerichtet und die Stahlwerke werden aufgrund von Wirtschaftskrisen oder technologischem Wandel geschlossen, so ist dies ein Fall von Deindustrialisierung.
Zum Thema technologischer Wandel und Deindustrialisierung kann die Automatisierung in der Produktion als Beispiel genannt werden. Durch maschinelle Produktion können Produkte schneller und kosteneffizienter hergestellt werden. Dies führt jedoch dazu, dass Arbeitsplätze in diesem Bereich reduziert werden und der Industrieanteil am Arbeitsmarkt abnimmt.
In Großbritannien, wo in den 1980er Jahren eine starke Deindustrialisierung stattfand, stieg die Arbeitslosigkeit stark an. Viele Industriebetriebe mussten schließen, wodurch tausende von Arbeitskräften ihre Stellen verloren. Dies führte zu erheblichen sozioökonomischen Problemen in den betroffenen Regionen.
Zum Thema Politik und Deindustrialisierung kann als Beispiel die US-amerikanische Politik der 1970er und 1980er Jahre herangezogen werden. Durch die Liberalisierung der internationalen Finanzmärkte und die Förderung der Globalisierung war die amerikanische Industrie einem starken internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Dies führte zu einer weitreichenden Deindustrialisierung, insbesondere in den traditionellen Industriestädten des sogenannten "Rostgürtels".
In Deutschland wurde der Prozess der Deindustrialisierung in den 1970er Jahren deutlich spürbar, als die sogenannte "Strukturkrise" den Industriesektor traf. Insbesondere in den traditionell industriell geprägten Regionen wie dem Ruhrgebiet, führte der Verlust von Arbeitsplätzen im Kohlebergbau und in der Stahlindustrie zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen.
Das Ruhrgebiet, Deutschlands ehemaliger Kohlenpott, ist ein herausragendes Beispiel für Deindustrialisierung. Einst das Zentrum der deutschen Kohle- und Stahlindustrie, begann die Region ab den 1950er Jahren einen schmerzhaften Strukturwandel durchzumachen.
1957 | Schließung der ersten Zeche an der Ruhr |
1960er | Anfang der Kohlekrise und erster massiver Arbeitsplatzverlust in der Bergbauindustrie |
1970er | Schließung zahlreicher Zechen und Stahlwerke, hohe Arbeitslosenzahlen |
1980er - 1990er | Strukturwandel und Umstellung auf Dienstleistungssektor |
Einst Standorte von Kohlegruben und Stahlwerken sind heute Standorte von Universitäten, Technologiezentren und Freizeitparks. Beispielsweise wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein - heute UNESCO-Weltkulturerbe - ein Kultur- und Bildungszentrum errichtet.
Strukturwandel bezeichnet sowohl Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur eines Landes - im Hinblick auf die Verteilung des Bruttoinlandsprodukts und der Beschäftigten auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren - als auch innerhalb eines Wirtschaftssektors.
Ein gutes Beispiel dafür bietet hier die Energiewende in Deutschland. Diese hat das Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und erneuerbare Energien zu fördern. Im Zuge dessen erfolgt ein Strukturwandel im Energiesektor, der sowohl die Deindustrialisierung bestimmter Bereiche (z.B. Kohleverstromung) als auch die Förderung neuer Industrien (z.B. erneuerbare Energien und Energieeffizienz) umfasst.
Die Auswirkungen der Deindustrialisierung sind in vielen Industrienationen deutlich spürbar und sie können sowohl positiv als auch negativ sein. Ein positives Beispiel wäre der allgemeine Übergang hin zu einer wissensbasierten Wirtschaft, die weniger ressourcenintensiv ist und mehr Möglichkeiten für hochqualifizierte Arbeit bietet. Auf der anderen Seite können die negative Auswirkungen drastisch sein, einschließlich steigender Arbeitslosigkeit und sozialer Unzufriedenheit in Regionen, die stark von schrumpfenden Industrien abhängig sind.
Globalisierung bezeichnet das zunehmende Ausmaß der Vernetzung und Interdependenz zwischen Ländern in vielen Bereichen, von Handel und Investitionen über Kultur bis hin zu Politik und Umweltschutz.
Dieser Prozess wird als "Skill-Bias-Veränderung" bezeichnet, da er dazu führt, dass die Nachfrage nach hochqualifizierten und niedrig qualifizierten Arbeitskräften steigt, während die Nachfrage nach mittleren Qualifikationen abnimmt.
Deutschland | Ruhrgebiet: Mit den Sinkenden Kohlepreisen wurde die Schließung vieler Kohleminen in den 1950ern und 1960ern notwendig. Dies führte zu einem starken Strukturwandel in der Region. |
Vereinigtes Königreich | Industrielle Revolution: Das Vereinigte Königreich galt als "Wiege der industriellen Revolution", welche im 18. Jahrhundert begann und erst im 20. Jahrhundert durch die Deindustrialisierung abgelöst wurde. |
Vereinigte Staaten | Rostgürtel: Die Regionen um die Großen Seen waren die industriellen Herzen Amerikas. Mit dem Rückgang der industriellen Produktion in den 1980er Jahren waren sie besonders stark von der Deindustrialisierung betroffen. |
Was ist unter dem Begriff Deindustrialisierung zu verstehen?
Deindustrialisierung bezeichnet einen sozioökonomischen Wandel, bei dem der Industriesektor eines Landes im Verhältnis zur gesamten Wirtschaft an Bedeutung verliert. Dies zeigt sich etwa durch einen Rückgang der industriellen Produktion oder der Beschäftigung in der Industrie.
Was sind mögliche Faktoren, die zur Deindustrialisierung beitragen können?
Mehrere Faktoren können die Deindustrialisierung auslösen, darunter wirtschaftlicher Wettbewerb, technologischer Wandel, Globalisierung und Veränderungen in der Arbeitsgesellschaft.
Was sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Deindustrialisierung?
Deindustrialisierung kann volkswirtschaftliche Auswirkungen wie einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, die Abwanderung von Arbeitskräften und den Verlust von Fertigkeiten und Wissen in der verarbeitenden Industrie haben.
Wie können politische Entscheidungen den Prozess der Deindustrialisierung beeinflussen?
Politische Entscheidungen, wie zum Beispiel Handelsabkommen, Steuervorschriften oder Investitionen in Technologie, können den Industriesektor und damit den Prozess der Deindustrialisierung beeinflussen. Regierungen haben die Aufgabe, negative Auswirkungen auf die Arbeitnehmer zu mindern.
Wann wurde der Prozess der Deindustrialisierung in Deutschland deutlich spürbar?
Der Prozess der Deindustrialisierung in Deutschland wurde in den 1970er Jahren deutlich spürbar.
Welche Veränderungen brachte der Prozess der Deindustrialisierung im Ruhrgebiet ab den 1950er Jahren?
Im Ruhrgebiet begann ab den 1950er Jahren ein schmerzhafter Strukturwandel mit Schließungen von Zechen und Stahlwerken und hohen Arbeitslosenzahlen.
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