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In Mittel- und Südamerika kannst Du einen bestimmten Stadttyp finden – die lateinamerikanische Stadt. Bekannte Städte dafür sind Bogotá, Lima, Mexiko Stadt und Santiago de Chile. Wusstest Du, dass die lateinamerikanischen Städte bestimmte bauliche Merkmale haben? Wenn Du Dich genauer dafür interessierst, dann lies gerne weiter.Städte, die sich durch Wirtschafts- und Lebensweisen, Kulturen und Grundrissen ähneln, werden als ein Stadttyp…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn Mittel- und Südamerika kannst Du einen bestimmten Stadttyp finden – die lateinamerikanische Stadt. Bekannte Städte dafür sind Bogotá, Lima, Mexiko Stadt und Santiago de Chile. Wusstest Du, dass die lateinamerikanischen Städte bestimmte bauliche Merkmale haben? Wenn Du Dich genauer dafür interessierst, dann lies gerne weiter.
Städte, die sich durch Wirtschafts- und Lebensweisen, Kulturen und Grundrissen ähneln, werden als ein Stadttyp zusammengefasst. Die lateinamerikanische Stadt ist eine von vier Stadttypen.
Die lateinamerikanische Stadt ist eine vereinfachte Darstellung von räumlichen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren einer Stadt in Mittel- und Südamerika. Sie wurden vor allem durch die Kolonialzeit geprägt.
Für mehr Informationen zu den Stadttypen klicke auf "Stadttypen", "Europäische Stadt", "Nordamerikanische Stadt" oder "Orientalische Stadt", um zur passenden Erklärung zu gelangen.
Die lateinamerikanische Stadt kann durch bestimmte Merkmale von den anderen Stadttypen unterschieden werden.
Beispiele für lateinamerikanische Städte sind:
Die lateinamerikanische Stadt kannst Du an bestimmten baulichen Merkmalen erkennen:
Lateinamerikanische Städte haben im Vergleich zu Städten bei uns in Deutschland keine historische Bausubstanz, wie beispielsweise eine Stadtmauer. Das liegt daran, dass die Städte entweder neu gegründet oder alte Städte abgerissen und neu bebaut wurden.
Andere Unterscheidungsmerkmale sind außerdem:
Weiteres dazu erfährst Du weiter unten in der Erklärung.
Lateinamerikanische Städte weisen zudem auch einen hohen Verstädterungsgrad auf.
Der Verstädterungsgrad beschreibt die Ausbreitung städtischer Lebensformen, die sich beispielsweise in der Ausbreitung der Städte sehen lässt.
Die lateinamerikanischen Städte haben einen Verstädterungsgrad von circa 79 %.
Zum Vergleich: Wir in Europa haben einen Verstädterungsgrad von 73 %. In Afrika liegt dieser bei 39 %.1
Die lateinamerikanischen Städte haben sich über Jahrhunderte entwickelt. Einige der Städte haben ihren Ursprung bereits in der vorkolonialen Zeit. Die Azteken, Maya und Inka sind Ureinwohner des heutigen Lateinamerika.
Beispiele für solche Städte sind:
Lateinamerika umfasst die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder in Mittel- und Südamerika. Demnach hat Lateinamerika keine Hauptstadt, sondern Länder, die jeweils eine Hauptstadt haben.
Ein Großteil ihrer Städte waren an der West- und Ostküste Amerikas angesiedelt. Im Zentrum dieser Städte befanden sich um Hauptplätze und Hauptwegachsen unter anderem Tempelanlagen, Pyramiden und Paläste. Um die Stadtmitte befanden sich die Wohnstätten.
Die Stadtentwicklung einer lateinamerikanischen Stadt wurde seitdem von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise das Wachstum der Bevölkerung, stark beeinflusst. Die Stadtentwicklung kann in vier zeitliche Phasen unterteilt werden:
Die Städte der Ureinwohner wurden im 16. Jahrhundert durch die Kolonialisierung zerstört und an einem anderen Ort neu gegründet. Manche Städte, wie Mexiko-Stadt, wurden auf den Ruinen der alten Stadt errichtet.
Unter Kolonialisierung versteht man die Inbesitznahme von Gebieten der Ureinwohner durch Siedler.
Siedler sind also Menschen aus einer anderen Region, die ein Gebiet in einer neuen Region nutzen und bebauen.
Die Siedler in Mittel- und Südamerika kamen aus Spanien oder Portugal. Oft wurden die Ureinwohner durch die Siedler in Amerika unterworfen, vertrieben oder sogar ermordet.
Die lateinamerikanischen Städte wurden im 16. Jahrhundert planmäßig angelegt. Durch das Schachbrettmuster konnte die Stadt weiterhin schnell erweitert werden. Lag die Stadt an einer Küste, Flussmündung oder einem Gebirge, so wurde die Grundform etwas verändert.
Im 19. Jahrhundert begann die Industrialisierung und damit eine große Wachstumsphase. Grund dafür waren der Eisenbahnbau und die Motorisierung im Straßenverkehr.
Wenn ein Staat die meisten Produkte nicht mehr per Hand herstellt, sondern eine Maschine, spricht man von Industrialisierung.
Die gleichmäßigen Ringstrukturen wurden durch einzelne Bereiche, auch als Sektoren bezeichnet, verändert. Die Stadt wird in der 1. Verstädterungsphase durch neu entstehenden Gewerbestandorte, die großen Verkehrsstraßen, sowie von der Oberschicht bestimmt. Dies führte zu einer Überformung der Kolonialstadt. Das historische Stadtzentrum bleibt als ausgeweitetes Geschäftszentrum erhalten. Die restliche Stadt wird in homogene Sektoren gegliedert. Entlang der Hauptstraßen haben sich Industriegebiete angesiedelt.
Die Oberschicht hatte ebenfalls einen Einfluss auf diese Phase. Da die Oberschicht mehr Geld hat, konnten die Menschen ihre Grundstücke erweitern oder neue Villen erbauen lassen. Die Unterschicht wohnte am Stadtrand. Dieser war für die Oberschicht aufgrund von Platz und Ruhe attraktiver geworden. Deshalb wurde die Unterschicht durch die Oberschicht verdrängt, weil viele Menschen es sich nicht mehr leisten konnten, in ihrer Gegend wohnen zu bleiben. Entstanden sind dann sogenannte Marginalviertel in der Nähe vom Zentrum, in der vorher die Oberschicht gewohnt hatte.
Marginalviertel, auch als Slums bezeichnet, beschreiben ein ehemaliges Wohnviertel der Oberschicht, das baulich alt ist und eine schlechte Infrastruktur hat.
Abbildung 4: Marginalviertel in Caracas
Die Umgebung wies eine mangelhafte Bausubstanz, eine hohe Wohndichte und eine unzureichende Infrastruktur auf. Durch die Ansiedlung von Gewerbe in der Stadt und durch kurze Arbeitswege zogen immer mehr Menschen aus der Unterschicht vom Land in die Stadt. Dieser Vorgang wird auch als Landflucht bezeichnet. Die Viertel dienten wegen der Arbeitsnähe als Arbeiterwohnsiedlung für die arbeitende Unterschicht im Gewerbegebiet.
Die lateinamerikanische Stadt hat sich in der 2. Verstädterungsphase nochmals vergrößert.
In den Vierteln der Oberschicht entstehen Einkaufszentren und Hochhäuser, die als Symbol für Wohlstand stehen sollen. Die Marginalviertel haben sich am Stadtrand willkürlich angesiedelt. Es kommt also zu einer sozialräumlichen Vermischung der verschiedenen Schichten.
In der heutigen Stadt findest Du mehr Verkehrsstrukturen, weil die Stadt auf Autos ausgerichtet ist.
Die heutige lateinamerikanische Stadt ist von Verkehrs- und Einzelhandelsstrukturen, sowie von zugangsbeschränkten Wohnkomplexe – Gated Communities – geprägt. Meist kann sich nur die Oberschicht diese bewachten Häuser leisten.
Die Stadt Rio de Janeiro entspricht aufgrund seiner über 20 Gated Communities weitestgehend dem lateinamerikanischen Stadttyp.4
Das schnelle Flächenwachstum führt dazu, dass alle noch bebaubaren Bereiche zwischen den Sektoren bebaut werden. Da in der Stadt jetzt kein Platz mehr ist, entstehen neue Gewerbestandorte am Stadtrand. Die zurückgelassenen Häuser der Oberschicht in Zentrumsnähe oder am einstigen Stadtrand werden von der Mittel- und Unterschicht übernommen. Die Oberschicht zieht teilweise aufs Land, weil es dort ruhiger und sicherer ist. Hier sprichst Du auch von Stadtflucht.
Die Marginalviertel der heutigen lateinamerikanischen Stadt verändern sich rasant. Aufgrund des hohen Zuzugs von immer mehr Menschen entstehen immer neue Marginalviertel. Die heutige Stadt weist damit eine Reihe von sich ständig verändernden Teilräumen auf. Man spricht hier auch von Fragmentierung.
Fragmentierung meint die Zergliederung der sozialen und räumlichen Stadtstruktur in einzelne Bereiche.
Die lateinamerikanische Stadt bringt allerdings auch einige Probleme mit sich. Das schnelle Bevölkerungswachstum führt zu einem großen Problem. Zur Entlastung der Stadt wurden bereits viele Autobahnen und Hochstraßen errichtet, um die alltäglichen Verkehrsprobleme zu verringern. Doch trotz dieser ständigen Erweiterungen kann die lateinamerikanische Stadt und ihre Verkehrsinfrastruktur das steigende Verkehrsaufkommen kaum bewältigen. Auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs kann nicht verwirklicht werden, da aufgrund des schnellen Bevölkerungswachstums kein Platz in der Stadt dafür ist.
Ein weiteres Problem sind die Hütten der Unterschicht. Hier wird häufig nicht rechtmäßig gemietet, gepachtet oder bebaut. Wenn dort eine Hütte ohne Baugenehmigung gebaut wurde, spricht man von illegalen Favelas. Die öffentliche Verwaltung hat also auch keine Kontrolle über diese Wohngebiete. Entweder werden die Wohnviertel abgerissen oder einfach als legal erklärt. Zusätzlich gibt es in diesen Wohnvierteln kein Strom, Trink- oder Abwasserleitungen. Auch die Armut und Kriminalität stellen ein großes Problem dar.
Marginalviertel, auch als Slums bezeichnet, beschreiben ein ehemaliges Wohnviertel der Oberschicht, das baulich alt ist und eine schlechte Infrastruktur hat.
Probleme: zu schnelles Bevölkerungswachstum und zu schwache Infrastruktur, illegal gebaute Häuser (Favelas), hohe Kriminalität und Armut
Lateinamerika umfasst die spanisch- und portugiesisch-sprachigen Länder in Mittel- und Südamerika. Demnach hat Lateinamerika keine Hauptstadt, sondern Länder, die jeweils eine Hauptstadt haben.
Lateinamerikanische Städte zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
Die Stadt Rio de Janeiro entspricht aufgrund seiner über 20 Gated Communities weitestgehend dem lateinamerikanischen Stadttyp.
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