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Der Kondratjew-Zyklus, oder auch Kondratieff-Zyklus genannt, kann Dir helfen, den Strukturwandel besser zu verstehen. Doch was genau ist der Kondratjew-Zyklus und wie funktioniert er?
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Kondratieff-Zyklen sind – im Gegensatz zu den kurzfristigen, nur einige Jahre umfassenden Konjunkturzyklen mit den Phasen Aufschwung, Boom, Rezession und Tief – langfristige Konjunkturzyklen über jeweils 4 bis 6 Jahrzehnte.
Die Theorie der Kondratjew-Zyklen wurde 1926, von dem Wirtschaftswissenschaftler Nikolai D. Kondratieff, das erste Mal beschrieben. Unter dem Begriff Kondratieff-Zyklen verstand er in langen Wellen verlaufende Schwankungen der Weltkonjunktur. Eine „Welle“ bzw. ein Zyklus umfasst dabei einen Zeitraum von etwa 50 bis 60 Jahre.
Als Auslöser für einen Zyklus gilt eine neue, umwälzende Technik (z.B. die Bahn oder das Auto). Diese neue Technik wird als Basisinnovation bezeichnet.
Einige Wissenschaftler, die sich mit dem Kondratieff-Zyklus beschäftigen sind Schumpeter, Freeman und Mensch.
Jedoch konnte die Theorie der Kondratjew-Zyklen noch nicht wissenschaftlich belegt werden. Für den wissenschaftlichen Beleg muss die Theorie vier Kriterien erfüllen:
Ein Kodratieff-Zyklus wird durch eine Basisinnovation, eine grundlegend neue technische Erfindung, ausgelöst. Diese Basisinnovation löst dann einen starken Wachstumsschub (nachhaltige Veränderung der Wirtschaft und des Lebens und dem Miteinander der Menschen) aus, welcher zu einem Aufschwung führt.
Nachdem die Basisinnovation in der Gesellschaft angekommen ist und sich in der Allgemeinheit durchgesetzt hat, ist die Innovationskraft erschöpft. Das bedeutet, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt. Ab diesem Zeitpunkt folgt eine Abschwungphase. Diese hält so lange an, bis eine neue Basisinnovation einen neuen Aufschwung erzeugt.
Die Dauer eines Zyklus beläuft sich auf ca. 50 bis 60 Jahre.
Die unterschiedlichen Wellen können sich sowohl zeitlich als auch räumlich voneinander unterscheiden.
Dies liegt unter anderem an den unterschiedlichen Standorterfordernissen der Basisinnovationen. Dadurch entstehen mit einer neuen Welle auch neue Strukturen und Verbindungen im Raum. Am Anfang einer Welle wird das dementsprechende Zentrum wachsen, gegen Ende jedoch wieder an Bedeutung verlieren. Dies gilt sowohl für das Zentrum selbst, als auch für die darum liegende Peripherie.
Als internationale Zentren haben sich im Laufe der Zeit folgende Länder herausgestellt:
Die Zentren haben jeweils eine unterschiedliche Gewichtung.
Bisher gibt es vier vollendete Kondratieff-Zyklen. Aktuell befinden wir uns in dem fünften Kondratieff-Zyklus.
Eine sechste Welle steht uns bevor, doch einen genauen Auslöser für diese gibt es noch nicht. Es wird vermutet, dass eine sechste Welle durch das Gesundheitswesen mit den Basisinnovationen der psychosozialen Gesundheit und der Biotechnologie, aber auch durch erneuerbare Energien oder Robotik, ausgelöst werden kann. Erkennen lassen sich die einzelnen Wellen aber nur im Nachhinein.
Im Folgenden erfährst Du genaueres über diese Wellen:
Die erste Welle wurde durch die Erfindung der Dampfmaschine und durch die Textilindustrie ausgelöst. Der Zyklus ging von 1787 bis 1842. Er war gekennzeichnet durch die industrielle Revolution. Dabei stand die Massenproduktion im Mittelpunkt. Die Produktion veränderte sich dabei von der Manufaktur hin zur Fabrikarbeit.
Der zweite Kondratjew-Zyklus begann mit der Innovation der Eisenbahn und der Dampfschifffahrt. In der Zeit von 1843 bis 1894 fand eine zweite industrielle Revolution statt. Die Marktgebiete konnten durch die neuen, optimalen Transportmöglichkeiten ausgebaut werden. Die Zeit der zweiten Welle wurde auch die Zeit des Stahls genannt.
Die dritte Welle ging von 1895 bis 1940. Sie wurde durch die Elektrifizierung, den Verbrennungsmotor und Revolutionen in der Chemie ausgelöst. Diese Innovationen führten zu einer Verbesserung der maschinellen Produktion. Dadurch führte die Massenproduktion auch erstmals zu einem Massenkonsum.
Auslöser der vierten Welle (1895–1940) waren das Automobil, der Computer, die Kernenergie und weitere Innovationen der Petrochemie. Das Automobil führte zu einer hohen Mobilität von Einzelpersonen. Dies bedeutete einen größeren Aktionsradius für den Menschen. Das Auto ermöglichte zudem individuelle Reise- und Fortbewegungsmöglichkeiten. Auch wurde der Massenverkehr gefördert.
Ab 1990 begann der fünfte Kondratjew-Zyklus. Dieser wurde durch die Informations- und Kommunikationstechnik ausgelöst. Die Gesellschaft entwickelt sich dadurch von der Industrie- zur Informationsgesellschaft.
Das Wachstum des Informationssektors führt zu einem Wirtschaftswachstum und einer Erweiterung der Wirtschaftsräume.
Jetzt weißt Du, was der Kondratjew-Zyklus ist und wie er funktioniert. Bei Interesse kannst Du Dir auch mal die Erklärungen zum Strukturwandel, zur Tertiärisierung oder zur Entwicklung der Wirtschaftssektoren nach Fourastie ansehen.
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