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Endlich ist es so weit, ihr habt die wichtige Klausur zurückbekommen. Du bist mit Deiner Note zufrieden, aber als Du zu Deiner Freundin rüberschaust, siehst Du, dass sie weint. Plötzlich fühlst Du Dich auch nicht mehr so gut, obwohl Du eigentlich Grund zur Freude wegen Deiner Note hättest. Dieses Phänomen ist in der Psychologie als Empathie bekannt. Aber was ist die…
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Jetzt kostenlos anmeldenEndlich ist es so weit, ihr habt die wichtige Klausur zurückbekommen. Du bist mit Deiner Note zufrieden, aber als Du zu Deiner Freundin rüberschaust, siehst Du, dass sie weint. Plötzlich fühlst Du Dich auch nicht mehr so gut, obwohl Du eigentlich Grund zur Freude wegen Deiner Note hättest. Dieses Phänomen ist in der Psychologie als Empathie bekannt.
Aber was ist die genaue Definition von Empathie eigentlich und welche Bedeutung hat Empathie in sozialen Kontexten? Wie unterscheiden sich verschiedene Arten, wie narrative und kognitive Empathie, voneinander?
In der Psychologie kann zwischen mehreren Arten der Empathie unterschieden werden. Eine generelle Definition von Empathie ist:
Als Empathie wird die menschliche Fähigkeit bezeichnet, sich in die emotionalen Zustände anderer hineinzuversetzen und Emotionen nachzuempfinden.
Im Alltagsgebrauch werden Begriffe oft synonym zu Empathie verwendet. Dazu gehören unter anderem:
Eine empathische Person zeichnet sich demnach dadurch aus, dass sie sich in die Emotionen und Gedanken anderer hineinversetzen und diese nachvollziehen kann. Empathie ist gesellschaftlich von Bedeutung, weil dadurch die Handlungsweisen einer Person abgeschätzt werden können.
In der Psychologie wird außerdem zwischen verschiedenen Formen der Empathie unterschieden. Einige dieser Formen sind:
Willst Du mehr zu den verschiedenen menschlichen Gefühlslagen erfahren? Dann schau Dir die Erklärung "Emotionen" an!
Die narrative Empathie bezieht sich auf fiktive Personen oder Gruppen. Dabei basiert das Nachempfinden der Emotionen üblicherweise auf einer schriftlichen Erzählung. Wie narrative Empathie im Alltag aussehen kann, zeigt Dir dieses Beispiel:
Andy liest ein Buch mit einer sehr dramatischen Geschichte. Als er an der Stelle ankommt, an der die Protagonistin von ihrem Partner und ihrer Familie hintergangen wird, fühlt Andy sich etwas traurig. "Das hat sie nach all dem nicht verdient", denkt er sich.
Andy empfindet der Protagonistin gegenüber Empathie, weil er das ganze Buch über schon ihrer Geschichte folgt und ihren Blick auf Dinge kennengelernt hat. Er kann sich in ihre Gefühlslage hineinversetzen, auch wenn sie keine reale Person ist.
Kognitive Empathie, oder auch mentale Empathie, bezeichnet einen etwas anderen Einfühlungsvorgang. Anders als bei dem Oberbegriff Empathie wird sich nicht in den Gefühlszustand einer Person hineinversetzt. Stattdessen geht es bei der kognitiven Empathie um das Nachvollziehen der Absichten und Denkweisen einer Person.
Was Du Dir darunter vorstellen kannst, zeigt das folgende Beispiel:
Lena und Max haben einen intensiven Streit über den gemeinsamen Haushalt. Lena versucht sich in Max hineinzuversetzen und merkt, dass er sich wahrscheinlich nicht bloß wütend, sondern auch verletzt und traurig fühlt. Dadurch kann Lena abschätzen, dass Max sich nach der Auseinandersetzung wahrscheinlich für eine Weile zurückziehen wird.
Die soziale und emotionale Empathie gehen oft Hand in Hand. Die emotionale Empathie ist im Vergleich zur sozialen Empathie jedoch näher an der allgemeinen Definition von Empathie in der Psychologie. Den Unterschied zwischen den beiden Empathieformen zeigt Dir die folgende Tabelle:
soziale Empathie | emotionale Empathie |
|
|
Soziale Empathie ist, wie Du an der Tabelle siehst, also mehr auf das Wahrnehmen und Verstehen von sozialen Unterschieden fokussiert. Dennoch treten diese beiden Formen der Empathie oft gleichzeitig auf. Etwa, wenn jemand Mitgefühl für Menschen empfindet, die aufgrund der Umstände in ihrem Land oder ihrer Kultur Leid empfinden.
In der Psychologie gibt es verschiedene Empathie-Tests. Zu den häufigsten Untersuchungsmaßnahmen gehören dabei Tests wie Fragebögen und Interviews, bei denen die Befragten selbst Angaben zu ihrem Befinden machen. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, die folgenden physischen Reaktionen, die auf eine empathische Reaktion hindeuten, zu messen:
Wie die empathische Reaktion auf Ebene des Gehirns getestet werden kann, zeigt Dir das folgende Beispiel aus einer Forschungsarbeit der deutschen Neuropsychologin Dr. Tania Singer1 :
Den Teilnehmenden wurden zuerst selbst Schmerzen zugefügt und ihre neurale Reaktion, also die Reaktion der verschiedenen Gehirnregionen, gemessen. Danach wurden ihnen Bilder und Videos gezeigt, in denen anderen Menschen Schmerz zugefügt wurde. Währenddessen wurde erneut die neurale Reaktion gemessen. Zum Schluss wurden die beiden Ergebnisse miteinander verglichen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei Menschen, wenn sie selbst Schmerzen empfinden, mehrere Gehirnregionen aktiv sind. Dazu gehören zum einen Regionen für sensorische Wahrnehmung – also die physische Wahrnehmung durch die einzelnen Sinnesorgane. Zum anderen tragen die Gehirnregionen des limbischen Systems, die für emotionale Reaktionen auf äußere Einflüsse zuständig sind, zum Schmerzempfinden bei.
Mehr Informationen zu dem Thema findest Du in den Erklärungen "Wahrnehmung" und "Sinnesorgane".
Beim Ansehen der Videos sind die Hirnregionen, die mit der sensorischen Wahrnehmung zusammenhängen, hingegen nicht aktiv. Das limbische System allerdings schon. Das bedeutet, dass die Teilnehmenden zwar selbst keinen physischen Schmerz empfunden haben, sich aber emotional in die Position der Person, die Schmerzen hatte, hineinversetzen konnten.
Bei Experimenten jeglicher Art muss darauf geachtet werden, ob sie mit den ethischen Richtlinien der psychologischen Forschung übereinstimmen. Demnach muss den Teilnehmenden ermöglicht werden, eine informierte Entscheidung über die Teilnahme zu treffen.
Werden in einem Experiment, wie in dem aus dem obigen Beispiel, Methoden verwendet, die Teilnehmende in Stress versetzen oder Schmerzen zufügen, muss vorher darüber informiert werden. Teilnehmende sollten außerdem zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit haben, ein Experiment abzubrechen.
Was genau Empathie ist, weißt Du jetzt bereits. Aber was, wenn jemand genau das Gegenteil von Empathie, also keine Empathie empfindet?
Ist das der Fall, dann wird oft von Gleichgültigkeit oder auch Ekpathie gesprochen. Der Begriff Ekpathie wird allerdings umgangssprachlich kaum genutzt. Häufiger kommt es hingegen vor, dass Personen als "empathielos" bezeichnet werden. Obwohl diese Eigenschaft eher negativ konnotiert ist, kann Ekpathie auch ihre Vorteile haben. So ist es Personen durch Ekpathie etwa möglich, sich in schwierigen Situationen nicht zu sehr von den Gefühlen anderer beeinflussen zu lassen. Das macht sie zu einem wichtigen Schutzmechanismus.
Am folgenden Beispiel wird das Konzept der Ekpathie noch einmal verdeutlicht:
Anna hat sich vor ein paar Monaten eine Woche von der Arbeit freigenommen, um zu ihren Eltern zu fahren, die sie nur wenige Male im Jahr sieht. Eine Woche vor ihrem Urlaub erzählt ihre Kollegin, dass sie vergessen hat, sich die kommende Woche freizunehmen. Die Schulferien stehen an und sie würde gern mit ihrem Kind zu Hause sein. Sie impliziert, dass Anna an ihrer Stelle in der kommenden Woche arbeiten soll.
Anna fühlt sich trotz der Erklärung ihrer Kollegin nicht schlecht dabei, ihren Urlaub anzutreten. Sie weiß, dass sie ihre eigenen Pläne priorisieren kann.
Wie Du siehst, ist es Anna durch die ekpathische Reaktion möglich, trotzdem ihre eigenen Pläne, zu ihren Eltern zu fahren, durchzusetzen. Mit einer empathischen Reaktion hingegen würde sie sich eher dazu verleiten lassen, ihre Pläne hinten anzustellen. Je nach sozialem Kontext kann also eine ekpathische Reaktion von Vorteil sein.
Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Emotionen und Gedanken anderer hineinzuversetzen.
Mangelnde Empathie äußert sich durch Gleichgültigkeit den Gefühlen anderer gegenüber.
Das Gegenteil von Empathie ist die Gleichgültigkeit. Teils wird aber auch von Ekpathie gesprochen.
Empathie zeigt sich durch mitfühlendes Verhalten der anderen Person gegenüber.
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