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Emotionen haben Einfluss auf das ganze Leben. Von Geburt an erlebt der Mensch Emotionen und versucht, sie bei anderen Menschen zu erkennen und zu deuten. Doch wie entwickeln sich Emotionen im Laufe des Lebens und was genau bedeutet emotionale Entwicklung? Die folgende Definition erklärt es:Die emotionale Entwicklung bezeichnet vor allem das Verstehen und Verarbeiten der eigenen Gefühle. Dazu gehört auch…
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Jetzt kostenlos anmeldenEmotionen haben Einfluss auf das ganze Leben. Von Geburt an erlebt der Mensch Emotionen und versucht, sie bei anderen Menschen zu erkennen und zu deuten. Doch wie entwickeln sich Emotionen im Laufe des Lebens und was genau bedeutet emotionale Entwicklung? Die folgende Definition erklärt es:
Die emotionale Entwicklung bezeichnet vor allem das Verstehen und Verarbeiten der eigenen Gefühle. Dazu gehört auch zu lernen, anderen die eigenen Gefühle zu erklären und Strategien zu entwickeln, um negative Emotionen zu überwinden. Durch emotionale Entwicklung lernt man, sich in andere hineinzuversetzen und deren Gefühlslage richtig zu deuten.
Die emotionale Entwicklung beginnt bereits als Kleinkind. Wir lernen schon früh Schritt für Schritt, mit eigenen und fremden Gefühlen konstruktiv umzugehen. Dadurch erlangen wir mit der Zeit eine sogenannte emotionale Kompetenz. Sie kann hilfreich sein, um ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Emotionale Kompetenz beruht im Wesentlichen auf vier Kernfähigkeiten:
Wenn Menschen über viele verschiedene Strategien verfügen, die sie dabei unterstützen, mit Frust und Niederlagen umzugehen, dann hilft ihnen das, Beziehungen und Bindungen einzugehen. Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen der emotionalen Entwicklung bzw. der emotionalen Kompetenz und der sozialen Entwicklung bzw. der Sozialkompetenz eines Kindes.
Mit Frust umzugehen, könnte beispielsweise so aussehen:
Zur emotionalen Entwicklung gibt es verschiedene Theorien. Drei davon sind in der Psychologie besonders bekannt und verbreitet:
Die Theorie der Basisemotionen wurde von den US-amerikanischen Psychologen Silvan Tomkins und Carroll Izard in den 1960er-Jahren entwickelt. Sie nahmen an, dass Emotionen angeboren sind und wir sie seit frühster Kindheit voneinander abgrenzen können. Dabei gibt es die sogenannten Kernemotionen oder Basisemotionen.
Laut Silvan Tomkins gibt es 9 Basisemotionen:
Carrol Izard kam auf 12 Basisemotionen:
Beide Psychologen gehen davon aus, dass jede Emotion eine spezifische Anzahl von körperlichen und mimischen Reaktionen beinhaltet. Zum Beispiel werden bei Angst sowohl der Körper als auch die Gesichtszüge angespannt. Auch Freude ist meist leicht zu erkennen, wenn sich die etwa die Augen weiten und man anfängt, zu grinsen oder lachen.
Die Differenzierungstheorie wurde vom US-amerikanischen Psychologen Alan Sroufe entwickelt. Er leistete viele Beiträge zu Forschungen innerhalb der Kindesentwicklung und ist Professor an der Universität Minnesota. In den 1970er-Jahren begann er seine Theorie auszubilden. Noch bis heute arbeitet Sroufe an Modellen zur emotionalen Entwicklung. Er vertritt folgende Annahmen:
Mit "primitiven" Emotionen meint Sroufe die elementaren Grundemotionen, die von Geburt an bestehen.
Die Angst ist ein Beispiel dafür, wie wir Emotionen bereits als Kind wahrnehmen und wie sich diese im Erwachsenenalter verändern:
Als Kleinkind reagieren wir auf eine ungewohnte Situation mit Angst. Werden wir älter, dann reagieren wir auf eine ungewohnte Situation zwar immer noch mit Angst. Jedoch empfinden wir dabei auch weitere Emotionen, die wir als Kind noch nicht entwickelt haben. Das können etwa Skepsis oder Misstrauen sein.
Joseph Campos ist ebenfalls ein US-amerikanischer Psychologe und Professor. Er entwickelte seine Theorie des funktionalistischen Ansatzes in den späten 1990er-Jahren und vertritt folgende Annahmen:
Im Gegensatz zu den anderen Theorien sind Emotionen hier nicht klar voneinander abgegrenzt. Campos funktionalistischen Ansatz erkennst Du gut an der Orientierung von Kindern an den Reaktionen ihrer Eltern:
Jedes Mal, wenn ein Kleinkind einen Regenwurm hochhebt, reagiert seine Mutter mit Ekel. Das Kind beginnt, das Hochheben von Würmern, Insekten oder anderen kleinen Kriechtieren mit der Emotion des Ekels zu verbinden. Bei einem anderen Kind reagieren die Eltern in der gleichen Situation nicht. Deshalb verbindet das Kind Regenwürmer auch nicht mit der Emotion des Ekels.
Beide Kinder haben ihre emotionale Reaktion jeweils von ihren Eltern gelernt.
Joseph Campos ist ein US-amerikanischer Psychologe, der an der Universität Cornell tätig ist und sich dort mit Forschungen zu sozio-emotionaler Entwicklung auseinandersetzt.
Seine Forschung konzentriert sich auf zwei Hauptthemen: Entwicklungsübergänge im Säuglingsalter und die emotionale Entwicklung. Seine Studien zur emotionalen Entwicklung befassen sich mit der Frage nach der Allgemeingültigkeit von Gesichts- und Stimmausdrücken im Säuglingsalter. Die Studien vergleichen die Äußerungen von Säuglingen in Japan, China und den USA als Reaktion auf Auslöser von Angst, Wut, Traurigkeit, Überraschung und anderen Emotionen.
Die sozio-emotionale Entwicklung beschreibt das Zusammenspiel und die Abhängigkeit von emotionaler und sozialer Entwicklung. Bereits Kinder versuchen, in der Mimik ihrer engen Bezugspersonen Emotionen zu erkennen und zu deuten. Vor allem in ungewohnten Situationen wandert der Blick eines Babys oder Kleinkindes zu seinen Eltern. Das kannst Du auch am folgenden Beispiel sehen:
Erschrecken sich Eltern vor einem Hund, bekommt ihr Kind wahrscheinlich Angst. Wenn die Eltern hingegen entspannt reagieren, reagiert das Kind meist auch offen und unvoreingenommen.
Durch neu gesammelte Erfahrungen entwickeln Kinder schrittweise immer mehr die Fähigkeit, sich selbst auszudrücken, Gefühle zu verbergen und andere Menschen zu verstehen. Der Umgang mit den eigenen Emotionen hat schließlich Auswirkungen auf das soziale Miteinander.
Die sozio-emotionale Entwicklung endet im Erwachsenenalter. Eine erfolgreiche Entwicklung befähigt Menschen dazu, nicht nur die eigenen, sondern auch die Emotionen ihrer Mitmenschen zu verstehen. Ist sie abgeschlossen, kann man:
Fühlst Du Dich bei einem Zusammentreffen mit Freund*innen wohl, reagierst Du freudig und zeigst das unter anderem durch Deine Mimik, indem Du lächelst.
Du bekommst von Freund*innen ein Geschenk zum Geburtstag und hast Dir schon lange ein neues Computerspiel gewünscht. Als Du Dein Geschenk auspackst, entdeckst Du, dass es neue Socken sind. Du bist enttäuscht, aber versteckst diese Emotion und lächelst dankend.
Du bemerkst die schlechte Laune eines Freundes und reagierst darauf, indem Du Deinen Freund an diesem Tag durch freundliches Verhalten unterstützt und entgegenkommst. Du kannst aber auch Themen beiseite lassen, von denen Du weißt, dass sie die schlechte Laune nur fördern würden.
Wie Du bereits gelernt hast, ist die emotionale Entwicklung im Erwachsenenalter an sich abgeschlossen. Dennoch können sich emotionale Kompetenzen auch innerhalb des Erwachsenenlebens weiter entwickeln. Das hängt ganz von der Fähigkeit und dem Willen zur Optimierung emotionaler Kompetenzen ab.
Von Geburt an benötigen Menschen Emotionen zur Kommunikation. Das siehst Du bereits bei Kleinkindern, die schon früh negative und positive Reaktionen zeigen. Jedoch ist nicht klar, ob Kinder in diesem Alter die verschiedenen Arten von negativen Emotionen, wie Wut, Angst und Traurigkeit, unterschiedlich erleben. Es kann sein, dass diese Emotionen einfach allgemein als negativ empfunden werden, ohne sie genauer zu unterscheiden.
Außerdem kann man sich im Kindesalter selbst noch sehr schlecht regulieren. Kinder müssen sich stattdessen auf Erwachsene verlassen, die mit ihren Emotionen umgehen. Die Selbstregulierung verbessert sich mit dem Alter, wenn Kinder lernen, Strategien und geeignete Mittel einzusetzen, um ihre Emotionen und ihr Verhalten zu kontrollieren. Man geht davon aus, dass sowohl biologische als auch Umweltfaktoren (etwa das soziale oder familiäre Umfeld) dazu beitragen, wie Menschen mit Emotionen umgehen und welches Verhalten daraus resultiert.
Bereits kurz nach der Geburt kann ein Kind primäre Emotionen wie Freude, Angst oder Interesse zeigen. Das Kind weint oder lächelt. Babys können diese Gefühle auch bei ihren Bezugspersonen erkennen und imitieren.
Ein Baby kann also von den Gefühlen anderer Menschen unbewusst beeinflusst werden, ohne dass es selbst so empfindet (globale Empathie). Die ersten Verhaltensweisen der Emotionsregulation eines Säuglings beruhen darauf, Trost und Zuspruch durch die Bezugspersonen zu erhalten (externe Emotionsregulation).
Im zweiten Lebensjahr erweitert ein Kind seinen Wortschatz und vergrößert dadurch auch die Möglichkeiten seines Emotionsausdrucks. Ein Kleinkind kann primäre Gefühle benennen und auch bei anderen Menschen erkennen:
Schon Kleinkinder können Aussagen treffen, wie "Mann lacht" oder "Baby weint", wenn sie sehen, wie andere Menschen Emotionen zeigen.
Zudem macht ein Kleinkind erste Erfahrungen mit sozialen Regeln durch erwünschte oder unerwünschte Methoden der Emotionsregulation. Das kann beispielsweise so aussehen:
Einem Kleinkind wird beigebracht, dass es nicht schlagen oder treten soll, wenn es wütend ist. Hier lernt es, die Gefühle anderer nachzuempfinden. Dabei kann es aber sein, dass es eigene und fremde Gefühle noch vermischt.
Ab dem dritten Lebensjahr besitzen Kinder die Fähigkeit, den Unterschied zwischen emotionalen Erlebnissen und dem emotionalen Ausdruck zu erkennen. Das Kind kann nun einen Gesichtsausdruck manipulieren, um bestimmte Reaktionen bei anderen hervorzurufen. Außerdem erweitert sich der Wortschatz, wodurch das Kind seine Empfindungen besser ausdrücken und erklären kann. Jedoch benötigt ein Kind besonders in dieser Phase, dem "Trotzalter", noch viele Hilfestellungen, um mit seinen Emotionen umgehen zu können.
Im Kindergarten macht ein Kind viele neue Erfahrungen mit eigenen und fremden Gefühlen. Diese erlebt es oft noch als widersprüchlich und verwirrend. Mittlerweile kann das Kind seine Gefühle aber immer besser erklären und reflektieren. Ab dem vierten Lebensjahr entwickelt ein Kind immer mehr eigene Strategien, um mit negativen Gefühlen umzugehen. Trotzdem braucht es weiterhin Hilfestellungen. Ein Beispiel ist die Empathiefähigkeit:
Sieht ein Kind ein anderes Kind weinen, dann tröstet es das andere Kind, da es Mitgefühl empfindet.
Ein Schulkind hat komplexere Emotionsausdrücke. Es kann nun besser einschätzen, wie und wann es Emotionen äußern darf und soll. Bei genügend Förderung lernt ein Kind, sich in andere hineinzuversetzen, Kompromisse zu finden, negative Emotionen anzunehmen und mit ihnen umzugehen. Außerdem kann es seine Gefühlsäußerungen flexibel anpassen und kontrollieren. Ein Kind in diesem Alter verfügt damit über die wichtigsten Fähigkeiten, die die emotionale Kompetenz ausmachen. Hier findest Du ein Beispiel, wie ein Kind diese Fähigkeiten einsetzen kann:
Ein Kind bekommt in der Grundschule mit, wie ein Klassenkamerad weint. Das Kind kann das erkennen und sich in seinen Klassenkameraden emotional hineinversetzen. Es bittet anschließend einen Erwachsenen um Hilfe oder tröstet das andere Kind selbst.
In der Adoleszenz entwickeln sich die Bereiche des Gehirns, welche die Emotionen steuern. In dieser Phase der Entwicklung kommt es zu spontanen Gefühlsausbrüchen, beispielsweise wird aus Ärger viel schneller ein Wutanfall. Mit der Zeit erlernen Jugendliche die Fähigkeit, unangemessene Gedanken und Aktionen zu unterdrücken und diese durch zielgerichtetes Verhalten auszutauschen.
Die Adoleszenz ist das Jugendalter, also die Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter.
Ein häufiger Konflikt in dieser Zeit ist das normale Verlangen der Jugendlichen nach mehr Freiheit. Dies kollidiert jedoch oft mit den Instinkten der Eltern, ihr Kind vor Schaden zu bewahren. Die Versuche, auf vielen Ebenen zu wachsen, können für Frustration bei Jugendlichen sorgen.
Auch die Verständigung zwischen Jugendlichen und Eltern kann in dieser Zeit sehr schwierig sein, da die Beziehung zueinander neu erarbeitet wird. Das kann besonders dann kompliziert sein, wenn Familien anderen Stressfaktoren ausgesetzt sind oder wenn die Eltern selbst emotionale Schwierigkeiten haben.
Während der frühen emotionalen Entwicklung benötigen Kinder die Unterstützung ihrer Eltern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Förderung der emotionalen Entwicklung in der Zeit des Aufwachsens:
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Die sozio-emotionale Entwicklung ist das Zusammenspiel und die Abhängigkeit von emotionaler und sozialer Entwicklung.
Emotionale Kompetenz ist ein Zusammenspiel von vier Kernfähigkeiten: die Aufmerksamkeit einer Person für ihre eigene emotionale Befindlichkeit, das Mitgefühl für ihre Mitmenschen (Empathiefähigkeit), die Fähigkeit dazu, befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen und der konstruktive Umgang mit belastenden oder sozial problematischen Gefühlen.
Zur emotionalen Entwicklung gehört das Verstehen und Verarbeiten von eigenen Gefühlen, diese anderen zu erklären und Strategien zu entwickeln, die dabei helfen, negative Emotionen zu überwinden.
Es bedeutet, zu lernen, sich in andere hineinzuversetzen und deren Gefühlslage richtig zu deuten.
Kinder lernen Emotionen von Geburt an durch ihre Bezugspersonen. Diese Emotionen ordnen zu können, zu verstehen und zu kontrollieren ist ein Teil des Prozesses der emotionalen Entwicklung.
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