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Egal, ob Pflanze, Tier oder Mensch. Jedes Lebewesen muss sich irgendwie im Raum orientieren können. Diese Orientierung wird auch als Gleichgewicht bezeichnet. Menschen und Tiere besitzen dafür bestimmte Organe, die es ermöglichen, Bewegungen und die Lage im Raum wahrzunehmen. Wenn Du mehr über die Sinne und die Sinnesorgane erfahren willst, dann schau Dir die Erklärung "Sinnesorgane" an. Der Gleichgewichtssinn ist für den Menschen…
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Jetzt kostenlos anmeldenEgal, ob Pflanze, Tier oder Mensch. Jedes Lebewesen muss sich irgendwie im Raum orientieren können. Diese Orientierung wird auch als Gleichgewicht bezeichnet. Menschen und Tiere besitzen dafür bestimmte Organe, die es ermöglichen, Bewegungen und die Lage im Raum wahrzunehmen.
Wenn Du mehr über die Sinne und die Sinnesorgane erfahren willst, dann schau Dir die Erklärung "Sinnesorgane" an.
Der Gleichgewichtssinn ist für den Menschen von enormer Bedeutung. Ohne ihn könnte sich keiner aufrecht halten, geschweige denn geradeaus laufen. Doch was ist der Gleichgewichtssinn eigentlich genau?
Der Gleichgewichtssinn gehört zu den Sinneswahrnehmungen des Menschen. Er wird für die Orientierung im Raum benötigt. Außerdem sorgt er dafür, dass Menschen sich in Ruhe und in Bewegung eine ausbalancierte und aufrechte Körperhaltung hat.
Ohne den Gleichgewichtssinn würde jeder Mensch also einfach durch die Gegend stolpern, ihm wäre permanent schwindelig und gerade hinstellen wäre auch nicht möglich. In Fachkreisen wird der Gleichgewichtssinn als vestibuläre Wahrnehmung bezeichnet. Das wichtigste Gleichgewichtsorgan ist das vestibuläre Organ im Innenohr. Allerdings spielen auch noch weitere Sinne, die für das Gleichgewicht von Bedeutung sind.
Für den Gleichgewichtssinn sind verschiedenen Körperteile wichtig. Einerseits das Ohr (das Vestibularorgan) und andererseits das Auge. Die Informationen, die von den verschiedenen Gleichgewichtsorganen kommen, müssen zusammenpassen, damit ein Mensch das Gleichgewicht halten kann.
Im Ohr ist das Innenohr für das Gleichgewicht zuständig. Die verschiedenen Komponenten, die im Innenohr für das Gleichgewicht zuständig sind, werden mit dem Begriff Vestibularorgan zusammengefasst. Das Gleichgewichtsorgan des Innenohrs besteht aus
Sowohl die Bogengänge als auch die Vorhofsäckchen sind mit einer Flüssigkeit gefüllt. Alle diese Komponenten sind mit dem Gleichgewichtsnerv verbunden, der die Reize dann weiter an das Gehirn oder andere Organe leitet.
Es gibt je Ohr insgesamt drei Bogengänge, die übereinander und in verschiedene Richtungen, angeordnet sind. So können Kopfbewegungen in alle Richtungen wahrgenommen werden. Wenn Du Deinen Kopf bewegst, dann bewegt sich auch das Innenohr mit und daher die Flüssigkeit, die sich in den Bogengängen befindet. Die Flüssigkeit reizt dann die Sinneshärchen, im Inneren der Bogengänge, die den Reiz dann in ein elektrisches Signal umwandeln. Das Signal wird über den Gleichgewichtsnerv entweder zum Gehirn oder zu anderen Organen, wie den Augen oder auch zu den Muskeln weitergeleitet.
Die Vorhofsäckchen funktionieren ähnlich wie die Bogengänge. Auch die sind mit Flüssigkeit gefüllt und haben im Inneren die Sinneshärchen. Der Unterschied ist, dass die Sinneshärchen mit kleinen Kristallen zusammenhängen, die von den Fachleuten Otolithen genannt werden. Diese Kristalle können Beschleunigung wahrnehmbar machen. Die Kristalle sorgen durch ihre eigene Trägheit dafür, dass bei der Beschleunigung eine Membran gereizt wird, die dann wiederum die Sinneshärchen reizt. So entsteht das Gefühl, wenn ein Auto losfährt. Auch die Vorhofsäckchen leiten die Reize über den Gleichgewichtsnerv weiter. Je Ohr gibt es ein Vorhofsäckchen.
Die Flüssigkeit im Innenohr braucht immer ein bisschen Zeit, um wieder in die Ausgangsposition zurückzukommen. Deswegen wird Dir auch schwindelig, wenn Du Dich drehst oder Du hast manchmal das Gefühl, Du würdest die Wellen noch spüren, wenn Du von einem Schiff heruntergehst.
Wenn Du jetzt noch mehr über das menschliche Ohr als Sinnesorgan wissen willst, dann klick Dich in die Erklärung "Hören" rein.
Auch die Augen spielen beim Gleichgewicht eine Rolle. Das Gehirn gleicht nämlich die Informationen, die es von den Bogengängen und dem Vorhofsäckchen bekommt, mit den Informationen, die von den Augen kommen ab.
Wenn Du Dich vorwärtsbewegst, dann registrieren Deine Gleichgewichtsorgane die Bewegung. Gleichzeitig nehmen Deine Augen wahr, dass die Umgebung sich bewegt. Es ist also alles normal und die Informationen passen zusammen. Problematisch wird es dann, wenn die Informationen nicht übereinstimmen. Das folgende Beispiel zeigt Dir eine Situation, in der das passiert, die bestimmt viele kennen.
Linda sitzt mit ihrer Familie im Auto. Sie wollen alle zusammen an die Ostsee in den Urlaub fahren. Da die Fahrt ziemlich lang ist, hat Linda sich ein Buch mitgenommen. Nach ein paar Minuten merkt sie aber, dass ihr irgendwie übel wird. Als sie das ihrer Mutter mitteilt, sagt sie "Schau nach oben und aus dem Fenster". Als Linda das macht, geht es ihr schnell besser. Ihre Mutter sagt ihr, dass sie im Auto anscheinend nicht lesen kann. Also entscheidet Linda sich einfach für die restliche Fahrt ein Hörbuch zu hören.
In der Situation wird Linda übel, weil die Informationen, die vom Innenohr kommen, nicht mit den Informationen zusammen passen, die von ihren Augen kommen. Die Augen sehen das Buch, das sich nicht bewegt. Das Innenohr nimmt allerdings die Beschleunigung und Vorwärtsbewegung von Auto wahr. Das Gehirn kann die Reize nicht zusammenbringen, weswegen Linda übel wird.
Wenn Linda dann aus dem Fenster schaut, sehen auch ihre Augen die Bewegung und die Übelkeit verschwindet wider. Es gibt auch Menschen, die im Auto lesen können, warum das so ist, ist aber noch nicht abschließend geklärt.
Neben dem Sehsinn und dem Gleichgewichtssinn sind der Tastsinn und die Tiefensensibilität wichtig für das Gleichgewicht und die Orientierung im Raum.
Mit dem Tastsinn kann ein Mensch fühlen, ob Dinge sich bewegen. Deswegen hilft es auch einen stabilen Gegenstand, wie einen Tisch anzufassen, wenn einem schwindelig ist.
Die Tiefensensibilität ist die Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum. Durch die Tiefensensibilität kannst Du selbst wahrnehmen, wie die gerade stehst oder ob Du sitzt, wo Deine Füße sind etc. Diese Wahrnehmung unter anderem ist wichtig, wenn Stürze ausgeglichen werden müssen.
Das Gleichgewichtsorgan ist in der Lage, jede Bewegung, in jede Richtung des Raumes wahrzunehmen und den Reiz an das Gehirn weiterzuleiten. Wichtig sind dabei vor allem drei Bewegungsrichtungen.
Dass der Gleichgewichtssinn von großer Bedeutung ist, weiß jede*r, der/die schon mal seekrank geworden ist, beim Autofahren übel geworden ist oder der/die ein paar Mal zu schnell hintereinander Achterbahn gefahren ist. All diese Aktivitäten stellen den Gleichgewichtssinn des Menschen ganz schön auf die Probe, da sie dem Gehirn verschiedene und teilweise widersprüchliche Reize senden, die es nur schwer verarbeiten kann. Das folgende Beispiel zeigt Dir, wie der Gleichgewichtssinn genau funktioniert.
Wenn du dich geradeaus (horizontal) bewegst, also beispielsweise durch die Stadt läufst, dann wird die Flüssigkeit in den Bogengängen und den Vorhofsäckchen deines Innenohrs in Bewegung gesetzt. In den Bogengängen werden die Sinneshärchen durch die Bewegung der Flüssigkeit gereizt. Durch diese Reizung werden Informationen an das Gehirn weitergeleitet. Das kann durch die Informationen die Muskeln steuern und somit dafür sorgen, dass du aufrechtbleibst und dass du ausbalanciert wirst, wenn du einen Fuß hebst, um einen Schritt zu machen.
Ziemlich ähnlich funktioniert das Ganze auch, wenn Du hinfällst, wie Du im Beispiel sehen kannst.
Du läufst weiter durch die Stadt und auf einmal stolperst du über eine Bordsteinkante und fällst hin (vertikale Bewegung). Die Flüssigkeit im Innenohr wird dabei nach oben gedrückt. Dadurch werden besonders im oberen Bereich der Bogengänge und der Vorhofsäckchen die Sinneshärchen gereizt. Deinem Gehirn wird so signalisiert, dass du fällst. So können deine Muskeln so gesteuert werden, dass du deine Hände nach vorn bewegst und den Sturz abfängst. Würde das nicht so schnell funktionieren, würdest du in so einer Situation vermutlich ungebremst mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden aufkommen.
Die Vorhofsäckchen nehmen gleichzeitig Deine Beschleunigung wahr. Das funktioniert auch wieder, weil die Flüssigkeit in den Vorhofsäckchen in Bewegung gerät und diesmal die Sinneshärchen mit den Kristallen reizt. Je nachdem, in welche Richtung Du Dich bewegst und wie schnell werden die Kristalle anders geknickt. Die Informationen werden auch wieder an das Gehirn weitergeleitet und sagt ihm, wie schnell Du Dich gerade in welche Richtung bewegst.
Der Gleichgewichtssinn ist in so gut wie allen Lebenssituationen wichtig. Er sorgt dafür, dass Menschen aufrecht stehen und geradeaus laufen können. Zusätzlich schützt er auch vor Stürzen und somit vor Verletzungen. Knickst Du beispielsweise um, dann kann Dein Gleichgewichtssinn dafür sorgen, dass Du das Umknicken ausgleichst und so nicht hinfällst.
Der Gleichgewichtssinn wird mit zunehmenden Alter in der Regel schlechter. Da ist der Hauptgrund dafür, weswegen ältere Menschen häufiger stürzen und sich dabei auch verletzten können. Wenn ein Mensch nicht mehr so gut in der Lage ist das eigene Gleichgewicht zu halten, dann werden Dinge wie gehen oder auch Treppen steigen schwieriger und die Menschen stolpern häufiger. Neben dem zunehmenden Alter gibt es noch weitere Gründe, derentwegen der Gleichgewichtssinn gestört werden kann.
Schwindel und andere Probleme mit dem Gleichgewicht können wenige Sekunden dauern, aber auch länger anhalten. Dass einem einmal kurz schwindlig ist, wenn man zu schnell aufsteht, ist völlig normal und kann mal passieren. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass solche Gleichgewichtsstörungen auftreten. Allerdings gibt es auch Störungen, die unabhängig vom Alter auftreten. Dabei werden zwei verschiedene Formen von Störungen unterschieden.
Beide Formen von Störungen können verschiedenen Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen für einen gestörten Gleichgewichtssinn sind:
Bei den Störungen, die das Ohr betreffen, ist der gutartige Lagerschwindel die häufigste Form. Dabei lösen sich ein paar der Kristalle von den Sinneshärchen und schwimmen dann in der Flüssigkeit umher. Dadurch senden sie dem Gehirn falsche Signale und den Betroffenen ist schwindlig.
Außerdem können Erkrankungen des Gehörs, besonders des Innenohrs, für Gleichgewichtsprobleme sorgen. Neben einer Entzündung des Innenohrs gibt es auch eine Krankheit, die sich Morbus Menière nennt. Dabei kommt es zu einem Flüssigkeitsstau im Innenohr, was dann zu Schwindelattacken führen kann. Außerdem können Tumore oder auch Entzündungen des Gleichgewichtsnervs Ursachen für eine Gleichgewichtsstörung sein.
Störungen, die nicht das Ohr betreffen, haben oft mit dem Kreislauf zu tun. Eine Unterzuckerung oder auch Flüssigkeitsmangel kann dazu führen, dass einer Person schwindlig wird. Aber auch Gehirnerschütterungen oder Nervenerkrankungen, wie Epilepsie können zu ähnlichen Symptomen führen.
Einigen der Störungen kann man durch einen gesunden Lebensstil vorbeugen, anderen nicht. Aber fest steht, dass man das Gleichgewicht trainieren kann und dass das immer körperliche und geistige Vorteile mit sich bringt.
Damit Du möglichst lange noch ein gutes Gleichgewicht hast, ist es wichtig, den Gleichgewichtssinn zu trainieren. Dafür brauchst Du keine besonderen Kurse oder Geräte. Viele Übungen kannst Du auch einfach zu Hause machen. Es gibt beispielsweise drei einfache Übungen, die Du auch in Deinen Alltag einbauen kannst.
Indem Du Dein Gleichgewicht trainierst, vermeidest Du Stürze und somit auch Verletzungen. Außerdem stärken die Übungen auch Deine Tiefenmuskulatur, Deinen Rücken und Deinen Bauch. Das kann auf längere Sicht auch zu einer besseren Haltung führen.
Auch geistig wirst Du durch die Übungen gefördert, weil sie Motorik und Koordination fördern. Wenn Gleichgewichtsprobleme eine medizinische Ursache haben, dann helfen auch solche Übungen nichts mehr. Wenn Du also oft Probleme mit Schwindel oder ähnlichen hast, dann such dringend eine/eine Mediziner*in auf. Das Gleichgewicht sollte außerdem auch schon trainiert werden, bevor Verschlechterungen auftreten. Also versuch doch eine der Übungen gleich mal.
Das Gleichgewichtsorgan ist im Innenohr. Dort sind sogenannte Bogengänge und Vorhofsäckchen mit Flüssigkeit gefüllt. Die Flüssigkeit bewegt sich bei einer Kopfbewegung mit und reizt dadurch Sinneshärchen, die den Reiz über den Gleichgewichtsnerv weiterleiten.
Ein Gleichgewichtsorgan kann z. B. durch eine Nervenentzündung beschädigt werden. Weitere Beispiele sind auch: Unterzuckerung, Flüssigkeitsmangel oder Erkrankungen des Gehörs.
Gleichgewichtsstörungen werden z. B. durch eine Entzündung verursacht. Es gibt aber auch Krankheiten, die Gleichgewichtsstörungen verursachen.
Wenn die Gleichgewichtsstörung organische Ursachen (z. B. eine Entzündung) hat, dann muss das von Mediziner*innen behandelt werden. Ansonsten kann man mit einem gesunden Lebensstil und bestimmten Übungen einer Gleichgewichtsstörung vorbeugen.
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