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Der Begriff der Allgemeinen Psychologie klingt vielleicht zunächst sehr breit gefächert. "Allgemein" in Bezug auf was? Die Antwort darauf ist ganz einfach: Die Erkenntnisse aus dieser Disziplin haben den Anspruch, auf alle Menschen jederzeit anwendbar zu sein. Ausgenommen sind nur Menschen, die durch eine neuroanatomische oder psychologische Krankheit in ihrem Erleben und Verhalten beeinträchtigt sind.Die Allgemeine Psychologie ist eine der Grundlagendisziplinen…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer Begriff der Allgemeinen Psychologie klingt vielleicht zunächst sehr breit gefächert. "Allgemein" in Bezug auf was? Die Antwort darauf ist ganz einfach: Die Erkenntnisse aus dieser Disziplin haben den Anspruch, auf alle Menschen jederzeit anwendbar zu sein. Ausgenommen sind nur Menschen, die durch eine neuroanatomische oder psychologische Krankheit in ihrem Erleben und Verhalten beeinträchtigt sind.
Die Allgemeine Psychologie ist eine der Grundlagendisziplinen der Psychologie, die universelle Gesetzmäßigkeiten psychischer Prozesse untersucht. Anders als bei der differentiellen Psychologie werden in der Allgemeinen Psychologie psychologische Eigenschaften betrachtet, die alle (gesunden) Menschen gemeinsam haben.
Anders als in den Angewandten Disziplinen geht es in einer Grundlagendisziplin nicht darum, psychologische Erkenntnisse für den direkten praktischen Gebrauch zu erlangen, beispielsweise im Arbeitskontext oder für Werbezwecke. Grundlagendisziplinen haben ausschließlich das Verständnis psychischer Prozesse und den Ausbau von Wissen in diesem Bereich als Ziel.
Abbildung 1: Grundlagendisziplinen der Psychologie
Die Allgemeingültigkeit dieser Disziplin bezieht sich zum einen auf die Person. Anders als beispielsweise in der Persönlichkeitspsychologie werden keine Merkmale gesucht, in denen es normale Unterschiede zwischen Personen gibt. Dasselbe trifft auch auf die Lebensphase zu. Das heißt, hier gelten anders als in der Entwicklungspsychologie die Gesetzmäßigkeiten über die gesamte Lebensspanne. Auch die Rolle des sozialen Kontextes wird vernachlässigt. Die Allgemeine Psychologie ist somit eher auf das Individuum zentriert.
Betrachtet man die geschichtliche Entwicklung der Allgemeinen Psychologie, wird man feststellen, dass darin viele Ereignisse aus der gesamten Geschichte des Fachs Psychologie wiederzufinden sind.
Die Untersuchungen zur Psychophysik aus dem 19. Jahrhundert von Ernst Heinrich Weber, Gustav Theodor Fechner und Hermann von Helmholtz zum Beispiel beschäftigten sich mit der menschlichen Wahrnehmung und gehören daher zur Allgemeinen Psychologie. Erforscht haben diese Psychologen den Zusammenhang zwischen dem subjektiven Erleben und den objektiv messbaren Reizen. Oft werden ihre Arbeiten als der Anfang der wissenschaftlichen Psychologie bezeichnet.
Auch die Geburtsstunde der Psychologie, die Gründung des ersten Instituts für experimentelle Psychologie von Wilhelm Wundt, ist aufgrund der Untersuchung von Themen wie Aufmerksamkeit und Empfindung der Allgemeinen Psychologie zuzuordnen.
Abbildung 1: Wilhelm Wundt (sitzend) und seine Mitarbeiter Quelle: home.uni-leipzig.de
Viele der Hauptströmungen der Psychologie sind eng mit der Allgemeinen Psychologie verwoben, da ihr Untersuchungsgegenstand zu ihren Themenbereichen gehört. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass auch die geschichtlich sehr bedeutsamen Entwicklungen der Gestaltpsychologie und des Behaviorismus im frühen 20. Jahrhundert größtenteils zur Allgemeinen Psychologie gezählt werden können.
Mehr zur Geschichte der Psychologie im 19. und 20. Jahrhundert findest du bei StudySmarter in anderen Zusammenfassungen. Klick dich einfach durch, wenn du noch mehr über dieses spannende Thema erfahren möchtest.
Die Themenbereiche der Allgemeinen Psychologie können erst einmal in zwei Kategorien eingeteilt werden. Einerseits gibt es die psychischen Funktionen und Fähigkeiten, andererseits gibt es psychische Kräfte. Anders gesagt, untersucht werden Kognition beziehungsweise Emotion und Motivation.
Mentale Prozesse der Informationsverarbeitung werden unter dem Begriff der Kognition zusammengefasst. Die Allgemeine Psychologie beschäftigt sich mit mehreren Unterthemen der Kognition und untersucht, wie diese Prozesse ablaufen.
Dabei sind folgende Fragen relevant:
Was gehört alles zur Kognition?
Die Motivations- und Emotionspsychologie beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Fragen:
Was ist Teil der Emotion und Motivation?
Abbildung 2: Themenbereiche der Allgemeinen Psychologie
Viele der Paradigmen oder Hauptströmungen der Psychologie sind innerhalb der Allgemeinen Psychologie angeordnet oder überschneiden sich mit ihr.
Eine davon ist der Behaviorismus, der sich vor allem mit dem beobachtbaren Verhalten und der Anpassung davon je nach positiven oder negativen Erfahrungen beschäftigt. Innere Denkprozesse werden dagegen eher vernachlässigt, weshalb man meinen könnte, dass diese Strömung mit der Allgemeinen Psychologie wenig zu tun hat. Denn diese beschäftigt sich ja besonders mit Kognition. Allerdings sind Lernprozesse, die Behavioristen insbesondere untersuchen, auch ein Bestandteil der Allgemeinen Psychologie, sodass hier doch eine Verbindung besteht.
Die klassische Konditionierung ist einer dieser von Behavioristen erforschten Lernprozesse. Dabei werden zwei Reize miteinander gekoppelt, ein unbedingter und ein bedingter. Der unbedingte Stimulus ist dabei ein Reiz, der eine spontane und unkontrollierte Reaktion (z. B. Zusammenzucken) auslöst. Wenn jetzt im Anschluss an die Konditionierungsphase der bedingte Reiz allein präsentiert wird, löst dieser die gleiche Reaktion aus wie vorher der unbedingte.
Ein Beispiel dafür ist der Pawlowsche Hund.
Abbildung 3: Klassische Konditionierung "Der Pawlowsche Hund"
Die Gestaltpsychologie verfolgt die Idee, dass das Ganze mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Es geht also um die Fähigkeit, Elemente zu organisierten, Strukturen zusammenzufassen und als Ganzes wahrzunehmen. In der Erklärung taucht schon der entscheidende Begriff "Wahrnehmung" auf, der zu den Untersuchungsgegenständen der Allgemeinen Psychologie gehört.
Was ist die Gestaltpsychologie?
Gestaltpsychologische Theorien beschreiben beispielsweise, warum hier zwei Dreiecke sichtbar sind, obwohl das Bild nur angeschnittene Kreise und Winkel enthält.
Abbildung 4: Gestaltpsychologie
Der Kognitivismus gilt als eine weitere Hauptströmung der Psychologie, die eng mit der Allgemeinen Psychologie verbunden ist. Im Mittelpunkt stehen dort, wie der Name schon andeutet, ebenfalls kognitive Prozesse wie Lernen, Denken und Informationsverarbeitung.
Weiterführende Informationen zu den einzelnen Strömungen findest du in den Artikeln bei StudySmarter.
Obwohl die Allgemeine Psychologie eine Grundlagendisziplin ist und nicht das Ziel verfolgt, praktisch anwendbare Ergebnisse zu produzieren, haben sich viele der Erkenntnisse als nützlich für die psychologischen Anwendungsdisziplinen erwiesen.
Zum einen ist ein Verständnis der regelhaften und "normalen" psychischen Prozesse von Vorteil, um in der Klinischen Psychologie Abweichungen davon bestimmen zu können. Wie Lernprozesse ablaufen, ist außerdem für die Pädagogische Psychologie von Bedeutung. In der Arbeits- und Organisationspsychologie finden dagegen Erkenntnisse aus der Motivationspsychologie Anwendung, um die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter zu steigern.
Insgesamt finden auf dem Gebiet der Allgemeinen Psychologie viele empirische Forschungen statt. Gründe dafür sind die thematische Breite des Gebiets und der frühe, geschichtliche Beginn dieser Disziplin. Dabei werden die meisten Erkenntnisse aus Experimenten gewonnen. Das heißt, es werden kontrollierte Versuche entworfen, bei denen einzelne Faktoren verändert werden.
Zum Vergleich: In anderen Teildisziplinen der Psychologie sind die zentralen Methoden eher Fragebögen, die entweder zu einem Zeitpunkt in einer großen Stichprobe oder über einen längeren Zeitraum hinweg erhoben werden.
Auch neurowissenschaftliche Methoden kommen häufig zum Einsatz, um den psychischen Funktionen ihre entsprechenden Hirnareale zuzuordnen. Bildgebende Verfahren wie das MRT oder EEG entwickeln sich technisch immer weiter, sodass sich hier laufend neue Möglichkeiten ergeben.
Abbildung 5: EEG als Beispiel für neurowissenschaftliche Methoden Quelle: lifeline.de
Gemessen werden objektive Verhaltensdaten, zum Beispiel die Anzahl der Fehler bei einer Gedächtnisaufgabe, aber auch subjektive Erlebnisse.
Das folgende Beispiel hilft dir dabei, einen kleinen Einblick in die Erkenntnisse und Fragen der Allgemeinen Psychologie zu verschaffen.
Ein gut untersuchtes Phänomen in der Gedächtnisforschung ist die Rolle des Kontextes beim Lernen. Das heißt, die Gedächtnisleistung verbessert sich, wenn die Situation bei der Speicherung der Inhalte dieselbe ist wie beim Abruf.
Das kannst du dir auch beim Lernen für deine Prüfung zunutze machen, sofern es erlaubt ist, beispielsweise, indem du denselben Kaugummigeschmack im Mund hast.
Nicht nur für Gerüche und Umgebungen gilt das, sondern auch für konsumierten Alkohol. Wer beim Lernen alkoholisiert ist, ruft Informationen später im selben Zustand besser ab, als wenn man beim Abruf dann nüchtern ist. Trotzdem ist Alkohol beim Lernen nicht empfehlenswert, denn die Gedächtnisleistung ist immer noch am besten, wenn man sowohl bei der Aufnahme der Informationen als auch beim Abruf nüchtern ist.
Allgemeine Psychologie beschäftigt sich mit allgemein gültigen Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Erlebens und Verhaltens. Das bedeutet, sie liefert Erkenntnisse über psychische Prozesse, die alle gesunden Menschen gemeinsam haben. Teilbereiche der Allgemeinen Psychologie sind Wahrnehmung, Gedächtnis, Lernen, Sprache, Emotion, Motivation, Denken und Problemlösen.
Die Allgemeine Psychologie ist eine der Grundlagendisziplinen der Psychologie. Gegenstand der allgemeinen Psychologie sind für alle gesunden Menschen gültige Gesetzmäßigkeiten psychischer Prozesse. Dabei beschäftigt sie sich mit Lernen, Gedächtnis, Problemlösen, Emotion, Motivation, Wahrnehmung, Denken und Sprache.
Als Grundlagendisziplin hat die Allgemeine Psychologie nicht das Ziel, praktisch anwendbare Ergebnisse zu generieren. Erkenntnisse der Allgemeinen Psychologie werden allerdings in anderen Disziplinen wie der Klinischen Psychologie, Pädagogischen Psychologie, Psychotherapie, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Ingenieurpsychologie angewendet.
Unter Allgemeiner Psychologie versteht man eine Grundlagendisziplin der Psychologie, die versucht, universelle Gesetzmäßigkeiten für psychische Prozesse zu finden. Untersucht werden speziell Kognition beziehungsweise Emotion und Motivation.
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