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Anna ist sehr offen, Marie ist immer gewissenhaft, Lukas ist eher introvertiert, Max verträgt sich mit allen und Sophie ist ein bisschen neurotisch. Hast Du den ein oder anderen Begriff schon mal gehört? Worte, die die menschliche Persönlichkeit beschreiben, sind ein wichtiger Bestandteil in jeder Sprache. Die fünf genannten Eigenschaften haben eine besondere Bedeutung, sie beschreiben nämlich ganz besondere Aspekte…
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Jetzt kostenlos anmeldenAnna ist sehr offen, Marie ist immer gewissenhaft, Lukas ist eher introvertiert, Max verträgt sich mit allen und Sophie ist ein bisschen neurotisch. Hast Du den ein oder anderen Begriff schon mal gehört? Worte, die die menschliche Persönlichkeit beschreiben, sind ein wichtiger Bestandteil in jeder Sprache. Die fünf genannten Eigenschaften haben eine besondere Bedeutung, sie beschreiben nämlich ganz besondere Aspekte der Persönlichkeit: die Big Five Persönlichkeitsfaktoren.
Die Big Five ("Großen Fünf") der Persönlichkeit sind eines der wichtigsten und einflussreichsten Modelle der Persönlichkeitspsychologie. Das Modell der Big Five wurde bereits in den 80er-Jahren entwickelt und seitdem ständig weiter erforscht. Die Big Five gehören zu den sogenannten Eigenschafts- oder Traittheorien der Persönlichkeitsforschung.
Die Eigenschafts- oder Traittheorien der Persönlichkeitspsychologie gehen davon aus, dass sich die Persönlichkeit durch bestimmte überdauernde Eigenschaften auszeichnet. Diese Eigenschaften oder Traits können bei Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sein, wodurch unterschiedliche Persönlichkeiten entstehen. Die Eigenschaften der Traittheorien wurden mithilfe von Faktorenanalysen gefunden.
Die "Persönlichkeitspsychologie" gehört zu den "Grundlagendisziplinen der Psychologie". Dort erfährst Du auch genauer, was eine "Eigenschaftstheorie" ist. Die "Faktorenanalyse" ist ein wichtiges statistisches Werkzeug der psychologischen Forschung. Klick Dich doch mal in die Erklärungen rein!
Zwischen den 60er- und 80er-Jahren forschten viele verschiedene Forschergruppen zu den Eigenschaftstheorien. Vier davon kamen – unabhängig voneinander – auf fünf sehr ähnliche überdauernde menschliche Eigenschaften, mit denen die Persönlichkeit eines Menschen genau beschrieben werden kann: die Big Five.
Die vier Forschergruppen, die unabhängig voneinander auf die Big Five kamen, waren:
Da diese vier Forschergruppen über unterschiedliche Wege auf ihre fünf Faktoren kamen, benannten und definierten sie die fünf Eigenschaften etwas unterschiedlich. Spätere Analysen ergaben jedoch, dass die verschieden benannten Faktoren die gleichen zugrunde liegenden menschlichen Eigenschaften abbilden. Heute hat sich die Bezeichnung der Big Five der beiden US-amerikanischen Psychologen Paul Costa und Robert McCrae durchgesetzt. Sie benannten die fünf Faktoren:
Das Big-Five-Modell ist eines der wichtigsten Modelle der Persönlichkeitspsychologie. Die Big Five beschreiben die fünf überdauernden menschlichen Eigenschaften Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.
Das Modell wird auch Fünf-Faktoren-Modell oder OCEAN-Modell genannt.
Die Big Five wurden in vielen unterschiedlichen Studien belegt und werden heute international als Standard der Persönlichkeitsforschung anerkannt.
Oft wirst Du für die Big Five auch die Bezeichnung OCEAN-Modell lesen. OCEAN ist eine Abkürzung für die englischen Bezeichnungen der Big Five, wie Du in der folgenden Abbildung sehen kannst:
Abbildung 1: Das Big Five- oder OCEAN-Modell der Persönlichkeit
Der Entwicklung des Big Five Modells liegt der sogenannte lexikalische Ansatz zugrunde:
Der lexikalische Ansatz, auch Sedimentationshypothese genannt, bezeichnet eine Grundannahme der Persönlichkeitspsychologie. Sie geht davon aus, dass alle wichtigen Persönlichkeitseigenschaften durch entsprechende Adjektive abgebildet werden.
Die Forschung zu den Big Five begann also mit einem Wörterbuch. Daraus suchten die Forschenden über 18.000 Adjektive heraus, die zur Beschreibung der menschlichen Persönlichkeit genutzt werden können. Diese 18.000 Adjektive konnten mithilfe des statistischen Verfahrens der Faktorenanalyse fünf übergeordneten Faktoren zugeordnet werden, den Big Five.
Das Besondere und Überzeugende an diesen fünf Faktoren ist: Sie sind
Die Persönlichkeit jedes Menschen kann mithilfe der Big Five sehr genau beschrieben werden. Jeder Mensch kann auf jedem dieser fünf Faktoren eine hohe oder eine niedrige Ausprägung haben. Dadurch ergibt sich für jeden Menschen ein individuelles Profil, das seine Persönlichkeit abbildet.
Ein solches Persönlichkeitsprofil kann auch bildlich dargestellt werden, wie Du beispielhaft in der folgenden Abbildung sehen kannst:
Abbildung 2: Beispielhaftes Persönlichkeitsprofil auf Grundlage der Big Five
Punkte am äußeren Rand des Kreises stellen in der Abbildung eine hohe Ausprägung des Faktors dar, Punkte in der Mitte eine niedrige Ausprägung. Das Beispiel zeigt also eine hohe Ausprägung der Faktoren Offenheit und Verträglichkeit und eine mittlere Ausprägung der Faktoren Gewissenhaftigkeit, Extraversion und Neurotizismus.
Der Faktor Offenheit für Erfahrungen (engl. Openness to experience) der Big Five beschreibt, wie aufgeschlossen eine Person für neue Erfahrungen und Erlebnisse ist. Menschen mit viel Offenheit werden beispielsweise durch folgende Adjektive charakterisiert:
Menschen mit wenig Offenheit werden eher durch diese Adjektive charakterisiert:
Die meisten Menschen haben allerdings eine mittlere Ausprägung an Offenheit, extrem hohe oder niedrige Werte sind selten.
Der Faktor Gewissenhaftigkeit der Big Five beschreibt, wie genau, zielstrebig und kontrolliert eine Person ist. Menschen mit hoher Gewissenhaftigkeit können beispielsweise mit folgenden Adjektiven beschrieben werden:
Menschen mit geringer Gewissenhaftigkeit zeichnen sich eher durch folgende Eigenschaften aus:
Der Faktor Extraversion der Big Five beschreibt, wie stark eine Person nach außen gewandt ist, wie stark sie also ihre Aufmerksamkeit auf äußere Eindrücke und andere Menschen richtet. Menschen mit hohen Werten in Extraversion werden beispielsweise wie folgt beschrieben:
Der Gegenpol von Extraversion ist Introversion. Menschen mit niedrigen Werten auf dem Faktor Extraversion werden als introvertiert beschrieben. Dazu gehören auch Eigenschaften wie:
Die korrekten Bezeichnungen sind Extraversion, extravertiert (lat. extra, "außen", version, "Wendung") und Introversion, introvertiert (lat. intro, "innen"). Umgangssprachlich hat sich jedoch neben extravertiert der Ausdruck extrovertiert (als Parallele zu introvertiert) durchgesetzt, sodass heute beide Versionen im Duden stehen.
Der Faktor Verträglichkeit der Big Five beschreibt, wie sozial und hilfsbereit jemand ist. Menschen mit hohen Werten in Verträglichkeit zeichnen sich beispielsweise durch folgende Eigenschaften aus:
Menschen mit niedrigen Werten in Verträglichkeit sind dagegen eher:
Hohe Werte in Verträglichkeit sind eher sozial erwünscht, also von der Gesellschaft akzeptiert. Allerdings ist auch die Fähigkeit, für die eigenen Interessen einzustehen und zu kämpfen, in vielen Situationen hilfreich und vorteilhaft.
Der Faktor Neurotizismus der Big Five beschreibt, wie emotional stabil eine Person ist. Menschen mit hohen Werten in Neurotizismus sind emotional eher instabil und zeichnen sich beispielsweise durch folgende Eigenschaften aus:
Menschen mit niedrigen Werten in Neurotizismus sind dagegen eher
Verschiedene Studien zeigen, dass hohe Werte in Neurotizismus gemeinsam mit hohen Werten in Gewissenhaftigkeit zu Perfektionismus führen können. Während der Faktor Neurotizismus für Eigenschaften wie Versagensängste, Fehlersensibilität oder Zweifel an der eigenen Leistung verantwortlich ist, bringt der Faktor Gewissenhaftigkeit Eigenschaften wie starkes Leistungsstreben und hohe Organisiertheit.
Um zu messen, wie stark die Ausprägungen der Big Five bei einer Person sind, kommen in der Regel Persönlichkeitstests zum Einsatz. Der bekannteste und am häufigsten verwendete ist der NEO-PI-R.
Der NEO-PI-R wurde von Paul Costa und Robert McCrae entwickelt und besteht aus 240 Fragen. Den kompletten Fragebogen zu bearbeiten, dauert im Schnitt über eine halbe Stunde. Um schneller an Ergebnisse zu kommen, entwickelten Costa und McCrae daher noch eine Kurzversion mit 60 Fragen, den NEO-FFI (NEO-Fünf-Faktoren-Inventar, deutsche Übersetzung von Peter Borkenau und Fritz Ostendorf), der in zehn Minuten ausgefüllt werden kann.
Verschiedene Studien haben bis heute die Gütekriterien der beiden Tests untersucht und belegen eine hohe Objektivität, Reliabilität und Validität der Tests. Da hinter einem guten und zuverlässigen Fragebogen immer auch viel Arbeit steckt, sind diese beiden Tests nicht frei verfügbar, sondern müssen bezahlt werden.
In der Erklärung "Gütekriterien Psychologie" erfährst Du mehr zu Objektivität, Reliabilität und Validität. Damit wird beurteilt, wie unabhängig, zuverlässig und wirksam ein Test das misst, was er messen soll.
Im Internet kursieren natürlich diverse kostenlose Persönlichkeitstests, die teilweise auch die Big Five messen sollen. Diese Tests sind in der Regel allerdings nicht wissenschaftlich erstellt und überprüft und damit nicht aussagekräftig.
Die Big Five sind das heute am weitesten verbreitete und akzeptierte Modell zur menschlichen Persönlichkeit. Zahlreiche Studien sprechen dafür, dass es die Big Five tatsächlich gibt und sie die Persönlichkeit eines Menschen genau beschreiben können.
Die Big Five werden häufig in Berufsauswahlverfahren oder bei der Berufs- oder Studienberatung eingesetzt, um persönliche Stärken und Schwächen herauszufinden. Dabei gibt es keine guten oder schlechten Ausprägungen der Big Five. Jeder Mensch hat sein ganz individuelles Persönlichkeitsprofil. Die eigene Persönlichkeit zu kennen, kann aber hilfreich sein, um einen passenden Beruf zu finden oder einen Umgang mit eigenen Schwächen zu lernen.
Die Bezeichnung "Big Five" hat übrigens außerhalb der Psychologie noch eine weitere wichtige Bedeutung: Großwildjäger bezeichneten damit die fünf besonders gefährlichen und schwer zu jagenden afrikanischen Tiere Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard.
Die Big Five sind in der Psychologie ein Modell zur Beschreibung der menschlichen Persönlichkeit. Das Modell der Big Five besteht aus den fünf Faktoren Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.
Gewissenhaft zu sein bedeutet, ein hohes Verantwortungsbewusstsein zu haben, zuverlässig zu sein, Aufgaben genau zu erledigen und gut organisiert zu sein. Gewissenhaftigkeit ist einer der Fünf Faktoren des Big Five Persönlichkeitsmodells.
Ein Persönlichkeitsmodell ist ein theoretisches Modell zur Beschreibung der menschlichen Persönlichkeit. Das heute am besten erforschte und akzeptierteste Persönlichkeitsmodell ist das Big-Five-Modell oder Fünf-Faktoren-Modell.
Die menschliche Persönlichkeit kann man mithilfe von Persönlichkeitstests messen. Der bekannteste ist der NEO-PI-R, der die Persönlichkeit auf Grundlage des Big Five Persönlichkeitsmodells misst. Die Kurzversion dieses Tests heißt NEO-FFI.
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