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Werbung ist allgegenwärtig. Egal, ob im Fernsehen, Radio, der Zeitung oder an der nächsten großen Plakatwand – überall wird man mit den verschiedensten Kampagnen konfrontiert. Mal ist es eine Parfümwerbung, mal eine Autowerbung. Alle Anzeigen verfolgen eine bestimmte Strategie, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sei es der Abschluss eines Vertrags oder die Vollstreckung einer Kaufhandlung.Die Aufgabe der Werbepsychologie ist…
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Jetzt kostenlos anmeldenWerbung ist allgegenwärtig. Egal, ob im Fernsehen, Radio, der Zeitung oder an der nächsten großen Plakatwand – überall wird man mit den verschiedensten Kampagnen konfrontiert. Mal ist es eine Parfümwerbung, mal eine Autowerbung. Alle Anzeigen verfolgen eine bestimmte Strategie, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sei es der Abschluss eines Vertrags oder die Vollstreckung einer Kaufhandlung.Die Aufgabe der Werbepsychologie ist es, sich damit auseinanderzusetzen, wie diese Strategien auf die Konsument*innen wirken.
Um zu verstehen, worum es sich bei der Werbepsychologie handelt, muss erst einmal geklärt werden, was überhaupt unter Werbung im Allgemeinen zu verstehen ist:
Werbung ist der (systematische) Versuch der Verhaltensbeeinflussung mittels besonderer Kommunikationsmittel, wie dem Fernsehen, dem Radio, der Zeitung oder Social Media.
Verhaltensbeeinflussung meint die Veränderung der Meinung über ein bestimmtes Produkt bzw. Dienstleistung, mit dem übergeordneten Ziel, den Wunsch nach diesem Produkt zu wecken und zu steigern.
Neben dem Ziel der Verhaltensbeeinflussung zugunsten des Kaufs eines bestimmten Produktes oder einer Dienstleistung, besitzt Werbung auch eine Informationsfunktion. Der/die potentielle Käufer*in soll über die Qualität und Vorzüge beworbenen Produkts in Kenntnis gesetzt werden, die ohne Werbung im Verborgenen bleiben würden.
Der Fokus der Werbepsychologie ist es nun, ebenjene Verhaltensbeeinflussung und die dafür getroffenen Maßnahmen zu untersuchen. Als Teilgebiet der angewandten Psychologie wird die Werbepsychologie wie folgt definiert:
Werbepsychologie untersucht, wie Werbung das Wahrnehmen, Empfinden und Verhalten von potentiellen Käufer*innen beeinflusst.
Somit beschäftigt sich die Werbepsychologie mit allen Vorgängen des menschlichen Handelns, in Bezug auf Werbung, die in einem Kaufmotiv oder einer Kaufentscheidung enden. Das nachfolgende Beispiel soll den Untersuchungsgegenstand der Werbepsychologie verdeutlichen:
Du siehst das neue iPhone von Apple in einer Fernsehwerbung und auf vielen Plakaten, an denen Du auf Deinem Schulweg vorbeifährst. Plötzlich verspürst Du das Bedürfnis, genau diese neueste Version des iPhones zu haben. Die Werbepsychologie würde nun untersuchen, wie und warum genau diese Werbung auf diese Art und Weise auf Dich wirkt. Konkret bedeutet das: Sie untersucht, wie Du die Werbung wahrnimmst, was sie in Dir auslöst und wie sie Dich zu einem bestimmten Verhalten (in diesem Fall: Das iPhone haben wollen bzw. es kaufen) motiviert.
Durch die Untersuchungen der Werbepsychologie in Hinblick auf die Wahrnehmung und ausgelösten Empfindungen einer Werbung können wertvolle Kenntnisse über die Meinungs- und Entscheidungsbildungsprozesse einer Kaufhandlung gewonnen werden. Einen großen Wert besitzen diese Erkenntnisse besonders für Marketingagenturen und Wirtschaftswissenschaftler*innen, die mit diesem Wissen zukünftige Werbekampagnen gezielter und somit wirkungsvoller gestalten können.
Die Werbepsychologie beschäftigt sich mit einer Reihe verschiedener Ansätze, durch die bei den Konsument*innen der Werbung eine Reaktion auf die wahrgenommenen Inhalte ausgelöst werden kann. Diese führt im besten Fall zu einer Kaufhandlung.
Reaktionsauslösende Kriterien bzw. Themen, die von der Werbepsychologie untersucht werden, sind zum Beispiel:
Besonders in der Zeit der Digitalisierung ist es eine Herausforderung, das Interesse einer Person zu wecken. Täglich erreichen uns eine große Menge medialer Eindrücke, wovon nur wenig in Erinnerung bleibt. Dank der digitalen Medien ist Werbung heutzutage immer und überall empfangbar. Der Pool an verfügbarer Werbung wird immer größer, die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen hingegen immer kleiner. Ist die Werbung nicht ausgefallen oder innovativ genug, wird sie oft nicht bewusst wahrgenommen. Vor allem durch die Digitalisierung und die immer größere Zahl an sozialen Medien sowie Kommunikationsplattformen versucht der Mensch zunehmend mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Somit schenkt er einer Sache kaum noch seine volle Aufmerksamkeit. Das stellt die Werbeindustrie vor große Herausforderungen. Deshalb haben sich eine Reihe verschiedener Methoden etabliert, um das Interesse der Konsumenten auf die Werbeanzeige zu ziehen.
Damit die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Werbung gelenkt wird und diese auch in Erinnerung des/der Konsument*in bleibt, bedient sich die Werbeindustrie an grundlegenden Erkenntnissen aus der Lernpsychologie und Gedächtnispsychologie.
Wenn Du Dich für die verschiedenen lerntheoretischen Ansätze interessierst, kannst Du die Erklärung "Lernen" lesen. Dort findest Du einen Überblick über die Lernpsychologie.
Bei der Wiederholung wird beispielsweise ein Werbespot immer wieder gesehen oder gehört. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sich langfristig im Gedächtnis verankert. Dabei ist es unbedeutend, ob die Werbung gut oder schlecht gemacht ist. Die Wiederholung kann dabei zum einen in der Werbung selbst und zum anderen durch die regelmäßige Ausstrahlung des Werbespots stattfinden.
Die Müsliwerbung von Seitenbacher ist eine der bekanntesten Werbungen in Deutschland, die sich dem Prinzip der Wiederholung bedient:
Ob aus dem Fernsehen oder dem Radio: Hat man die Seitenbacher Müsliwerbung ein paar mal gehört, ist sie schwer wieder aus dem Kopf zu bekommen. Ob Du sie nun gut oder schlecht findest, spielt keine Rolle. Das Hauptziel der Wiederholung ist, dass wenn Du vor dem Müsliregal stehst und unentschlossen bist, welches Müsli Du Dir kaufen sollst, Dich an die Müsliwerbung von Seitenbacher erinnerst. Im besten Fall kaufst Du das beworbene Müsli, weil es Dir aus der Werbung nun vertraut vorkommt.
Wiederholung spielt nicht nur in der Werbepsychologie eine wichtige Rolle. Auch das Gedächtnis arbeitet mit Wiederholung. Je öfter Du etwas hörst, desto besser kannst Du es dir merken und umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Information im Langzeitgedächtnis landet. Wenn Du mehr über diese Prozesse erfahren willst, ließ Dich rein in die Erklärungen "Langzeitgedächtnis" und "Gedächtnis".
Eine weitere Methode der Werbepsychologie ist die Konditionierung. Dem Mechanismus der operanten Konditionierung entsprechend, setzen Werbetreibende bei dieser Methode in ihren inhaltlichen Werbebotschaften auf das Versprechen einer Belohnung. Konkret wird eine Form von Belohnung versprochen, sollte das beworbene Produkt gekauft oder genutzt werden. Diese Methode ist vor allem bekannt aus verschiedenen Parfümwerbungen. Welche Belohnungen in diesen häufig versprochen werden, zeigt Dir dieses Beispiel:
Gerade in der Vorweihnachtszeit scheinen Parfümwerbungen die Werbeblocks der privaten Sender zu dominieren. Dabei sind sie alle ähnlich aufgebaut und spielen mit derselben Werbemethode. Sie suggerieren eine höhere sexuelle Attraktivität durch das Abbilden von freizügigen und attraktiven Frauen und Männern. Indirekt versprechen diese Werbungen eine höhere Attraktivität durch den Gebrauch des beworbenen Parfüms.
Wenn Du mehr zum Thema Konditionierung erfahren willst, kannst Du die Erklärungen "Klassische Konditionierung" oder "Operante Konditionierung" lesen.
Situationen mit besonders starken Emotionen bleiben bekanntlich am besten in Erinnerung. Das liegt daran, dass vor allem Situationen, die Stress oder Hochgefühle in uns auslösen, laut Studien zu einer gesteigerten Hirnleistung führen. Ein Vorzeigebeispiel für eine Werbung, die mit starken Emotionen arbeitet, ist die PENNY Weihnachtswerbung "Der Wunsch". Der Videoclip bezieht sich auf die Corona-Pandemie und die damit einhergegangenen Auswirkungen auf die Jugend, wie Einsamkeit und Isolation durch die Kontaktbeschränkungen:
Die Werbung erzählt die Geschichte einer Mutter und ihrem Teenagersohn. Auf die Frage, was sich die Mutter zu Weihnachten wünscht, antwortet sie, dass sie sich wünscht, dass ihr Sohn endlich wieder sein Leben in vollen Zügen leben kann. Dass er sich spät nachts hinausschleicht und sie nicht weiß, wo er ist. Dass er betrunken von einer Party nach Hause kommt und die Schule vernachlässigt, weil ihm alles andere wichtiger ist. Sie wünscht sich, dass er heimlich Partys feiert und sich das erste Mal verliebt, dass ihm sein Herz gebrochen wird und er die Welt entdeckt. Sie wünscht sich, dass er endlich seine Jugend zurückbekommt, nachdem die Pandemie ihm so viel wertvolle Zeit gestohlen hat.
Mit dem Storytelling spricht die Werbung Jugendliche und ihre Eltern an und thematisiert genau die Sorgen, die sich bei diesen im Zuge der Pandemie entwickelt haben. Die Menschen können sich mit der Werbung identifizieren, fühlen sich direkt angesprochen und verstanden.
Nur besonders wichtige Informationen und Ereignisse schaffen es in unser Langzeitgedächtnis. Wenn Du mehr über das Gedächtnis und den Prozess der Informationsverarbeitung wissen möchtest, schaue Dir die Erklärung dazu an.
Die Mehrheit der Werbetreibenden nutzt diesen Effekt aus, indem sie durch schöne Bilder, erotische Szenen oder Humor positive Emotionen hervorrufen wollen. Vereinzelt findet man in der Werbung auch negativ besetzte Reize, die ebenfalls eine längerfristige Erinnerung mit sich ziehen. Diese bergen jedoch die Gefahr, dass die negativen Emotionen von den Konsument*innen auf das Produkt oder die Dienstleistung übertragen werden. Dann bleibt dieses zwar in Erinnerung, aber die gewünschte Kaufentscheidung bleibt möglicherweise aus. Diesem Prinzip bedienen sich zum Beispiel die Nichtraucherkampagnen:
Heute findet sich auf jeder Zigarettenschachtel ein Warnbild, das zeigt, was das Rauchen mit dem Körper anstellen kann und welche Folgen möglich sind. Solche Bilder können und sollen abschreckend wirken, da die wenigsten ihrer Gesundheit wissentlich schaden wollen.
In vielen Werbungen sind prominente Personen zu sehen. Das liegt daran, dass diese eine Modellfunktion besitzen und im Regelfall eine hohe Autorität aufweisen und als sympathisch wahrgenommen werden. Idealerweise kann sich ihre Zielgruppe mit ihnen identifizieren. Häufig findet man diese Methode in Autowerbungen, wie dieses Beispiel zeigt:
Bewirbt Lewis Hamilton die neue C-Klasse von Mercedes, suggeriert das Qualität. Warum sonst sollte sich ein solch renommierter Rennfahrer in dieses Auto setzen und von dessen Vorzügen schwärmen? Vor allem Fans von Lewis Hamilton können sich leichter mit dem beworbenen Produkt identifizieren, da sie ihrem Idol vertrauen und das Gefühl haben, eine Verbindung mit ihm zu teilen. Sind sie sich unsicher, welches Auto sie sich kaufen sollen, werden sie eher zu der C-Klasse von Mercedes tendieren, als einen vergleichbaren Toyota zu wählen, da sie zu diesem keinerlei Bezug haben.
Neben verschiedenen Methoden bedient sich die Werbepsychologie auch mehrerer Techniken, mit dem Ziel, so viele Menschen wie möglich mit ihrem Produkt zu erreichen. Dazu gehört zum einen die sogenannte AIDA-Formel und zum anderen die PPPP-Formel, die Du im Folgenden genauer kennenlernst. Daneben gibt es verschiedene Verkaufsstrategien, die die Werbeindustrie erfolgreich einsetzt.
Bei der AIDA-Technik (auch AIDA-Formel oder AIDA-Prinzip) handelt es sich um ein Werbewirkungsmodell, das beschreibt, wie sich Werbemittel auf die Kaufentscheidung von potentiellen Konsument*innen auswirken kann. Das AIDA-Prinzip basiert auf vier Stufen, die von einem Interessenten durchlaufen werden, ehe er einen Kauf tätigt oder sich für eine Dienstleistung entscheidet.
Abbildung 1: AIDA-Modell nach Elmo Lewis
AIDA steht für:
Heute wird das AIDA-Modell oft um ein S für Satisfaction erweitert. Denn nur, wenn das erworbene Produkt oder die gekaufte Dienstleistung überzeugt, kaufen bzw. buchen Kund*innen das Produkt/die Dienstleistung erneut.
Die AIDA-Formel wurde bereits 1898 von dem Amerikaner E. St. Elmo Lewis aufgestellt und diente zunächst der Optimierung von Verkaufsgesprächen in Hinblick auf die Zielgruppe des beworbenen Produkts oder der Dienstleistung.
Die PPPP-Technik ist eine Abwandlung bzw. Konkretisierung der AIDA-Formel. Die vier Ps stehen für Picture (Bild), Promise (Versprechen), Prove (Beweis) und Push (Anstoß).
Eine weitere wichtige Technik der Werbepsychologie ist es, den UPS (Unique Selling Point) immer im Blick zu haben. Er ist das Alleinstellungsmerkmal des Produktes und sollte das zentrale Element einer Werbekampagne darstellen. Er ist das, was das beworbene Produkt von der angebotenen Masse abhebt und weshalb sich Kund*innen ausgerechnet für dieses Produkt oder diese Dienstleistung entscheiden sollten. Ein Paradebeispiel für ein gelungenes Alleinstellungsmerkmal ist IKEA:
Das schwedische Möbelhaus IKEA verkauft zu günstigen Preisen montagefertige Produkte. Überzeugend ist es aber vor allem mit der schnellen Verfügbarkeit seiner Produktpalette. In keinem anderen Möbelhaus bekommt man ein vergleichbar großes Angebot, dass direkt mitgenommen werden kann, ohne eine wochenlange Lieferzeit zu haben. Damit grenzt sich IKEA von seinen Konkurrenten ab und verspricht dem/der Kund*in ein sorgloses Einkaufserlebnis.
Darüber hinaus bedient sich die Werbepsychologie verschiedener Verkaufstechniken. Denn mit Erinnerung an die Werbung durch die potentiellen Konsument*innen ist der Werbeprozess noch lange nicht angeschlossen, denn man muss das Produkt oder die Dienstleistung auch tatsächlich kaufen.
Das Prinzip der Reziprozität (Gegenseitigkeit) gilt als eine der wirkungsvollsten Werbemethoden. Unter ihr versteht man die zwischenmenschliche Regel, jemanden, der einem einen Gefallen getan hat, diesen Gefallen zu erwidern. Ganz nach dem Motto: "Wie du mir, so ich dir".
In der Werbung findet das Prinzip der Reziprozität Nutzen, indem diese den potentiellen Kund*innen den Eindruck eines Gefallens vermittelt und diese daraufhin das Bedürfnis verspüren, sich für diesen zu revanchieren – im besten Fall durch eine Kaufentscheidung. Ein Beispiel sind Gratisproben:
In Supermärkten finden sich häufig kleine Pop-Up-Stände, die Gratisproben eines neuen Produkts, wie einen Käse oder Energiedrink, anbieten. Gerade bei kostenfreien Produkten ist man schnell verleitet, sie anzunehmen. Doch nach Erhalt bzw. Annahme einer solchen Probe fühlt man sich häufig dazu verpflichtet, auch das eigentliche Produkt zu erwerben. Sich einfach umzudrehen und wegzugehen, fühlt sich für viele Menschen unangenehm an.
"Wer A sagt, muss auch B sagen."
Dieses Prinzip geht auf das generelle Bestreben des Menschen zurück, sich als konsistent (widerspruchsfrei) wahrzunehmen. Verhält sich der Mensch nicht konsistent, dann erzeugt dies eine kognitive Dissonanz und das Handeln wird als unangenehm empfunden. Hat man also schon einmal zu einem kleineren Aspekt "Ja" gesagt, dann ist man eher dazu bereit, erneut "Ja" zu sagen, auch in Aspekten mit weitreichenderer Bedeutung. Dieses Prinzip soll Dir das nachfolgende Beispiel noch einmal anschaulich darstellen:
Erst geht es um kleine Dinge, zu denen wir leicht "Ja" sagen können, wie z. B. eine Probefahrt mit einem Auto. Dann geht es aber um größere Dinge, wie z. B. den Kauf dieses Autos und es wird schwieriger, sich da herauszuwinden, da man schließlich schon einmal zugestimmt hat.
Bei der kognitiven Dissonanz handelt es sich um einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, ausgelöst durch zwei oder mehrere unvereinbare mentale Ereignisse.
Wird ein Produkt in limitierter Auflage herausgebracht, oder ist es nur begrenzte Zeit erhältlich, dann wird in der Werbepsychologie von einer künstlichen Knappheit gesprochen. Gibt es ein Produkt nur in begrenzter Anzahl, also in einem geringeren Angebot als die Nachfrage, wird die Exklusivität gesteigert und die Vorliebe des Menschen für quantitativ begrenzte Güter angesprochen, unabhängig von der eigentlichen Produktqualität. Typische Beispiele für das Prinzip der Knappheit sind:
"Limited Edition! Nur 150 Stück weltweit erhältlich!" oder "Ohne Mehrwertsteuer! -19 %, nur heute!"
Die Aufmerksamkeit filtert die zahlreichen Reize, die wir täglich empfangen. Nur was für uns von Bedeutung ist oder es zumindest sein könnte, hat überhaupt eine Chance, bewusst wahrgenommen zu werden. Diese Filterung bewahrt den Menschen vor einer Reizüberflutung und muss von Werbetreibenden überwunden werden. Prinzipiell gibt es dafür zwei Möglichkeiten für die Werbeindustrie: Zum einen durch den Ansatz an den sogenannten Top-Down-Prozessen und zum anderen bei den Bottom-Up-Prozessen.
Top-Down: die Aufmerksamkeit wird von den eigenen Erfahrungen, Erwartungen, Wünschen und Bedürfnissen gesteuert. "Matched" eine Werbung von einem Produkt den Wünschen oder Bedürfnissen, ist die Person empfänglicher, die Werbung aktiv wahrzunehmen. Ein klassisches Beispiel für top-down-Einflüsse ist Folgendes:
Kauft sich ein/e Freund*in ein neues Smartphone und präsentiert es stolz, wird dadurch möglicherweise der Wunsch geweckt, ebenfalls ein solches Gerät zu besitzen, da es in seinem Können und Funktionen die bisherigen Erwartungen übertrifft. In Zukunft wird die Werbung dieses speziellen Smartphones deutlich leichter die Aufmerksamkeit erregen.
Im Spruch "Sex sells" liegt das Prinzip der Wirkkraft erotischer Reize zugrunde. Deshalb sind zum Beispiel auch sehr viele Parfümwerbungen erotisch angehaucht.
Im Supermarkt lauert Werbepsychologie an allen Ecken. Es ist kein Geheimnis, dass vieles im Supermarkt auf Verführung ausgelegt ist. Überall steckt eine wohldurchdachte Strategie hinter der Platzierung der Objekte, um einen größtmöglichen Absatz zu erzielen.
Dafür werden beispielsweise die teureren Produkte auf Augenhöhe der Kund*innen platziert. Untersuchungen haben ergeben, dass am häufigsten zu den Produkten gegriffen wird, die sich im unmittelbaren Sichtfeld befinden. Generell wird das Verkaufsregal in vier Zonen unterteilt. Die Sicht- und Greifzonen, sowie die Bück- und Reckzonen. Die günstigen Produkte befinden sich demnach in der Bück- oder Reckzone, da sich weniger Menschen die Mühe machen, dort nach unten oder oben zu greifen.
Eine weitere Strategie ist das Anbringen der auffälligen Rabattschilder. Sie heben sich ab, stechen sofort ins Auge und wecken das Interesse. Sie machen das Versprechen, dass es sich bei dem Angebot um etwas Besonderes oder Limitiertes handelt, obwohl es in Wirklichkeit häufig nicht so ist. Zudem wird der Mensch auf diese bunten Schildchen gepolt. Rot steht für Sonderangebote.
Aber auch sogenannte "Stopper", die in den Gängen platziert werden, suggerieren den Kund*innen, dass es sich bei diesen Artikeln um besonders attraktive Angebote handelt, die nur in einer begrenzten Zeit mit begrenzter Stückzahl erhältlich sind.
Ein/e Medienpsycholog/in macht es sich zur Aufgabe, eine Erklärung für die Nutzung und Wirkung von Medien zu finden. Zudem besitzt er/sie ein umfangreiches Wissen über menschliches Denken und Fühlen, Lernen und Verhalten – gerade in Bezug auf die Mediennutzung. Aber auch die Wirkung von Werbung stellt einen Teilbereich der Arbeit dar.
Werbung funktioniert, indem sie als ein Marketing-Instrument fungiert, das auf die Steigerung des Unternehmensprofit abzielt. Dafür wird die Marke oder das Produkt in ein rechtes Licht gerückt, um eine Bindung zwischen dem Unternehmen und potentiellen Käufer herzustellen und Aufmerksamkeit zu generieren. Die Werbung selbst kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach Zielgruppe und verwendetem Medium.
Mit Hilfe von Werbung kann man viele Menschen mit dem beworbenen Produkt erreichen. Zumeist steht eine Kaufhandlung im Vordergrund einer Werbung. Es gibt aber auch politische oder soziale bzw. gesellschaftliche Werbung. Hier steht nicht der Profit, sondern ein gemeinwohlorientierter Faktor im Vordergrund.
Wir lassen uns von Werbung dadurch beeinflussen, dass sie oft unsere Emotionen oder Bedürfnisse anspricht und darauf abzielt, uns zu einer Kaufentscheidung zu bewegen. Das kann durch Konditionierung, Wiederholung oder auch durch die Präsentation von Vorbildern, geschehen.
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