StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
"Ich habe heute gar keine Motivation" ist ein Satz, der jede*r mindestens einmal gehört, wenn nicht sogar selbst schon gesagt hat. Da Motivation eine so wichtige Rolle im täglichen Leben spielt, wurde sie auch in der Psychologie schon häufig untersucht. Doch was ist Motivation eigentlich genau?Eine allgemeingültige Definition von Motivation, der alle Motivationsforscher*innen zustimmen, gibt es leider nicht. Dennoch gibt…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmelden"Ich habe heute gar keine Motivation" ist ein Satz, der jede*r mindestens einmal gehört, wenn nicht sogar selbst schon gesagt hat. Da Motivation eine so wichtige Rolle im täglichen Leben spielt, wurde sie auch in der Psychologie schon häufig untersucht. Doch was ist Motivation eigentlich genau?
Eine allgemeingültige Definition von Motivation, der alle Motivationsforscher*innen zustimmen, gibt es leider nicht. Dennoch gibt es mehrere Ansätze, um sich der Bedeutung von Motivation anzunähern. Einer davon definiert Motivation folgendermaßen:
Unter Motivation (lateinisch movere für "bewegen", "antreiben") werden in der Psychologie emotionale Prozesse zur Setzung und Bewertung von Zielen verstanden, die schlussendlich in Abhängigkeit von der Stärke der Motivation in einem Verhalten oder Handeln enden. Fehlt Motivation, hat dies zur Folge, dass eine Handlung unterlassen wird.
Motivation ist also die Treibkraft eines Menschen, ein bestimmtes Verhalten zu einem bestimmten Zeitpunkt einzuleiten, fortzusetzen oder zu beenden.
Damit es zur Motivation kommt, braucht es sogenannte Personenfaktoren und Umweltfaktoren, die zusammenspielen. Die Personenfaktoren setzten sich vorwiegend aus den Motiven und den Emotionen einer Person zusammen. Ohne diese beiden Komponenten ist keine Motivation möglich. Der Mensch reagiert nur emotional auf Dinge, die eine Bedeutung für ihn haben oder eines seiner Bedürfnisse stillen. Ebenso braucht es die Umweltfaktoren, die überhaupt erst Handlungsgelegenheiten schaffen und Reize zur Verfügung stellen, die ein Motiv und/oder eine Emotion aktivieren und damit einen Anreiz (Motivation) zum Handeln darstellen.
Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, müssen also die inneren Bedürfnisse (Motive) einer Person auf Situationen mit Anreizen treffen, um Motivation auszulösen und ultimativ ein Verhalten hervorzurufen:
Abbildung 1: Personenfaktoren und Situations- bzw. Umweltfaktoren als Grundlage für Motivation und VerhaltenQuelle: unipub.uni-graz.at
Wenn du mehr rund um das Thema Emotionen erfahren möchtest, schaue dir gerne den passenden Artikel dazu auf StudySmarter an!
Um motiviert zu sein, braucht es also ein bzw. mehrere Motive. Die Ausprägung einzelner Motive bestimmt die Art und Weise, wie eine Person motiviert werden kann.
Ein Motiv ist in der Psychologie ein Beweggrund für menschliches Verhalten, der eine positive emotionale Konsequenz mit sich bringt. Häufig werden die Begriffe Bedürfnis, Drang, Trieb oder Streben synonym verwendet. Kurz gesagt ist ein Motiv ein Grund, etwas zu tun.
In der Wissenschaft werden zwei Arten von Motiven unterschieden:
Primäre Motive: angeborene Bedürfnisse, wie Hunger, Durst oder der Sexualtrieb.
Sekundäre Motive: erworbene Bedürfnisse, wie das Leistungsbedürfnis, Zugehörigkeitsbedürfnis oder das Machtbedürfnis.
Neben den Motiven müssen jedoch auch die individuellen Werte, Interessen, Ziele und Prioritäten einer Person zur Erklärung menschlichen Verhaltens berücksichtigt werden. Prioritäten und Ziele einer Person bestimmen ebenfalls die Motivation, etwas zu erreichen. Manches interessiert eine Person einfach mehr als anderes und umgekehrt.
Motivation entsteht immer dann, wenn ein Motiv aufgrund eines unbefriedigten Bedürfnisses angeregt wird. Ein Motiv muss somit auf einen Anreiz treffen, damit es zu Motivation und, damit verbunden, einem Verhalten kommt. Das kann zum Beispiel durch folgende Situation geschehen:
Eine Konfrontation mit einer Prüfungssituation (Anreiz) kann das Leistungsbedürfnis (Motiv) aktivieren.
Die treibende Kraft ist in der Regel eine sogenannte Affektantizipation. Der Mensch handelt nur dann motiviert, wenn er sich positive emotionale Konsequenzen von dem Handeln erhofft. Solche positiven Gefühlskonsequenzen können gute Noten, Anerkennung von den Eltern oder Freude und Stolz auf sich selbst sein:
Ein Affekt ist eine kurze und vorübergehende Gefühlsregung, die meist sehr intensiv ist und als Reaktion auf äußere Reize oder innere Vorstellungen auftritt. Typische Affekte sind z. B. Freude oder Hass.
Affektantizipation meint das Streben, die emotionale Bilanz positiv zu erhöhen. Das bedeutet, durch Motivation sollen positive Emotionen maximiert und negative minimiert werden.
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Motivation unterscheiden: Zum einen die intrinsische Motivation und zum anderen die extrinsische Motivation.
Letztere kann dabei die intrinsische Motivation "zerstören". Wenn Verhalten ausschließlich über äußere Reize, wie eine Belohnung gesteuert wird, geht der innere Antrieb verloren. Konkret kannst du dir dieses Prinzip folgendermaßen vorstellen:
Als Kind hast du das Spielen eines Instruments begonnen, weil du Spaß daran hattest und es dir Freude bereitet hat (intrinsische Motivation). Mit der Zeit hast du immer mehr Anerkennung dafür von deinen Eltern erhalten. Plötzlich findest du dich in der Situation wieder, dass du das Instrument nur noch spielst, weil du deine Eltern stolz machen möchtest (extrinsische Motivation), aber nicht mehr, weil es dir selbst Freude bereitet.
Da die intrinsische Motivation auf dem eigenen inneren Antrieb beruht, braucht sie keine Belohnung oder Bestätigung von außen, weshalb sie auch zu 100 Prozent selbstbestimmt ist. Deshalb scheinen dir auch Dinge, die dir Freude und Spaß bereiten, kaum Überwindung (Motivation) zu kosten. Du führst sie aus, weil du dir einen positiven emotionalen Mehrwert davon erhoffst.
Intrinsische Motivation meint die Ausführung einer Tätigkeit um ihrer selbst willen. Sie entspringt aus dem tiefsten Inneren des Menschen und ist getrieben von persönlichen Wünschen, Überzeugungen und Lebenszielen.
Die intrinsische Motivation wirkt also folgendermaßen:
Wenn du ein Hobby, wie das Spielen eines Instruments oder einer Sportart ausführst, weil es dir selbst Freude bereitet, dann übst du es in der Regel aus intrinsischer Motivation heraus aus.
Da die extrinsische Motivation im Gegensatz zur intrinsischen Motivation auf äußeren Anreizen basiert, braucht es einen gewissen Grad an Fremdbestimmung, wie zum Beispiel eine Belohnung oder Anerkennung, damit ein Verhalten bzw. eine Tätigkeit ausgeführt wird.
Extrinsische Motivation meint die Ausführung einer Tätigkeit aufgrund von äußeren Reizen und Einflüssen. Sie entspringt Anreizen und ist nicht durch innere Überzeugungen oder Leidenschaft getrieben.
Extrinsische Motivation kann jedoch auch dadurch zustande kommen, dass eine Person etwas vermeiden will, wie zum Beispiel eine Bestrafung. Aber auch Angst oder die Erwartung von Nachteilen können eine extrinsische Motivation auslösen.
Ein typisches Beispiel für extrinsische Motivation aus dem Schulalltag sind Hausaufgaben:
Hausaufgaben machst du meist eher weniger, weil es dir Freude bereitet, sondern viel mehr, weil es von dir erwartet wird. Oder du erhoffst dir dadurch, in der nächsten Prüfung eine gute Note zu schreiben. Du handelst in dieser Situation meist aus extrinsischer Motivation heraus.
Die heutige Motivationsforschung untergliedert die extrinsische und intrinsische Motivation weiter in insgesamt fünf Quellen der Motivation. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, handelt es sich bei dreien um Quellen extrinsischer Motivation und die restlichen zwei sind intrinsischer Motivation:
Abbildung 2: Die Beweggründe menschlichen HandelnsQuelle: lead-conduct.de
Das Konzept der "Fünf Quellen der Motivation" basiert auf dem Ansatz der "Drei großen Motive" von McClelland. Er unterschied zwischen drei Motiven:
Es stellt damit eine Erweiterung der Motive dar.
Im Laufe der Motivationsforschung wurden eine Reihe verschiedener Theorien zur Entstehung von Motivation herausgearbeitet. Grundsätzlich lassen sie sich in zwei Arten kategorisieren:
Zum einen gibt es die Inhaltstheorien, die versuchen, die Gesetzmäßigkeiten von menschlichen Handeln, also was den Menschen antreibt, zu erklären. Zum anderen gibt es die sogenannten Prozesstheorien. Diese beschäftigen sich damit, wie Motivation losgelöst von Bedürfnisinhalten entsteht, aufrechterhalten und beendet wird.
Inhaltstheorien beschäftigen sich mit dem Inhalt, der Art und der Wirkung der Bedürfnisse von Individuen. Zwei der bekanntesten Inhaltstheorien lernst du im Folgenden kennen. Allerdings ist zu beachten, dass die Bedürfnispyramide von Maslow bereits überholt ist. Sie stellt aber auch heute noch einen großen Wert in der Erklärung von Motivation dar.
Die wohl bekannteste Inhaltstheorie stammt von dem amerikanischen Psychologen Abraham H. Maslow und geht bereits auf das Jahr 1943 zurück. Die Bedürfnispyramide ist ein hierarchisches Modell zur Beschreibung von menschlichen Bedürfnissen und Motivation. Es werden fünf Motivgruppen definiert, die aufeinander aufbauen. Die jeweils nächst höhere Bedürfnisstufe kann außerdem nur dann erreicht werden, wenn die darunterliegenden Stufen bereits erfüllt wurden.
Abbildung 3: Motivpyramide nach MaslowQuelle: harmonyandyou.de
Die ersten vier Stufen werden von Maslow als Defizitbedürfnisse bezeichnet, die fünfte Stufe stellt das sogenannte Wachstumsmotiv dar. Wichtig zu wissen ist, dass das Wachstumsbedürfnis (= das Selbstverwirklichungsbedürfnis) nie komplett erfüllt werden kann und es bei einer Nicht-Realisation der Defizitbedürfnisse zu seelischen und physischen Folgen kommen kann.
Die fünf Bedürfnisstufen der Bedürfnispyramide sind:
Physiologische Bedürfnisse: z. B. Hunger oder das Schlafbedürfnis → entstehen aus dem Streben nach der Sicherung physischer Existenz.
Sicherheitsbedürfnisse: z. B. Wunsch nach Ordnung, Risikobegrenzung → entstehen aus dem Antrieb zum Schutz vor Gefahren aus der Umwelt.
Sozialbedürfnisse: z. B. Familie, Freunde → entstehen aus dem Wunsch nach sozialen Kontakten.
Individualbedürfnisse: z. B. Macht, Anerkennung → entstehen aus der Interaktion mit Dritten.
Selbstverwirklichung: z. B. Entwicklung eigener Persönlichkeit und Fähigkeiten → entsteht aus dem Wunsch des Individuums, sich bestmöglich in allen seinen Bereichen zu entfalten.
Maslow geht davon aus, dass bei der Erfüllung eines Bedürfnisses das nächst höhere Bedürfnis die Rolle der treibenden Kraft im Handeln einnimmt und somit das Motiv stellt. Die Erfüllung des jeweils höchstmöglichen Bedürfnisses hat demnach stets die größte Motivationswirkung. Bei den niedrigeren Bedürfnissen nimmt hingegen die Motivationswirkung dementsprechend ab.
Angelehnt an die Bedürfnistheorie von Maslow, entwickelte Alderfer die ERG -Theorie. Da der amerikanische Psychologe der Ansicht war, dass sich ein paar der Bedürfniskategorien von Maslow überlappen, reduzierte er die Bedürfnispyramide auf nur drei Bedürfniskategorien:
Existenzbedürfnisse: physiologische und Sicherheitsbedürfnisse.
Beziehungsbedürfnisse: soziale und individuelle Bedürfnisse.
Wachstumsbedürfnisse: Selbstverwirklichung.
Abbildung 4: Aufbau der ERG-Theorie nach AlderferQuelle: mediation-zugewandt.de
Im Gegensatz zu Maslows Theorie müssen die Bedürfnisse der unteren Ebene auch nicht zwingend erfüllt sein, um die nächst höhere Bedürfniskategorie zu erreichen.
Der Fokus der Prozesstheorien liegt auf den Prozessen und Einflussfaktoren, die ein Individuum zu einem bestimmten Handeln verleiten. Sie versuchen, zu hinterfragen, wie ein bestimmtes Verhalten einer Person zustande kommt, es gelenkt und erhalten bzw. unterbrochen wird, unabhängig von Inhalt, Art und Wirkung von Bedürfnissen.
Die Reiz-Reaktions-Theorie (englisch Stimulus-Response-Theory) stellt ein sehr einfaches und grundlegendes Modell zur Erklärung von menschlichem Verhalten dar. Wie die Abbildung zeigt, ist eine Reaktion stets auf einen Reiz und dessen Verarbeitung über verschiedene Prozesse zurückzuführen:
Abbildung 5: Reiz-Reaktions-ModellQuelle: springer.com
Ein Reiz (S für Stimuli) erreicht das Individuum.
Wahrnehmungs-, motivationale und kognitive Prozesse verarbeiten den ankommenden Reiz.
Eine Reaktion (R) wird aufgrund von Motivation ausgelöst.
Die Stärke der Reaktion (das Verhalten) wird zum einen durch die Stärke des Reizes beeinflusst, zum anderen von einem Zusammenspiel von Wahrnehmung, Motivation und Kognition.
Die Kognitionstheorien zur operanten und klassischen Konditionierung stellen ebenfalls erweiterte Reiz-Reaktions-Theorien dar. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, schaue dir gerne unsere Artikel dazu an.
Motivation entsteht immer dann, wenn ein Motiv angeregt wird aufgrund eines unbefriedigten Bedürfnisses. Ein Motiv muss somit auf einen Anreiz treffen, damit es zu Motivation, und damit verbunden, einem Verhalten kommt. Die treibende Kraft ist in der Regel immer eine sogenannte Affektantizipation. Der Mensch handelt nur dann motiviert, wenn er sich positive emotionale Konsequenzen von dem Handeln erhofft.
Der Unterschied zwischen Motiv und Motivation ist, dass ein Motiv in der Psychologie ein Beweggrund für menschliches Verhalten ist, der eine positive emotionale Konsequenz mit sich bringt. Motivation ist hingegen der Prozess zur Setzung und Bewertung von Zielen. Somit ist das Motiv eine Voraussetzung für Motivation.
Als Motivation werden, kurz erklärt, emotionale Prozesse zur Setzung und Bewertung von Zielen verstanden, die schlussendlich in Abhängigkeit von der Stärke der Motivation in einem Verhalten oder Handeln enden. Fehlt Motivation, hat dies zur Folge, dass eine Handlung unterlassen wird.
Die Maximierung positiver Emotionen und die Minimierung negativer Emotionen machen eine Motivation aus. Der Mensch handelt nur motiviert, wenn er dadurch sein eigenes Wohl verbessern oder etwas Negatives abwenden kann.
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmelden94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmeldenWie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser psychologie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.