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Hören

Das Vogelgezwitscher am frühen Morgen, das aktuelle Lieblingslied oder der komische Tonfall der Eltern, wenn sie einen rufen, weil man mal wieder vergessen hat, den Geschirrspüler auszuräumen. Das menschliche Gehör kann eine Vielzahl von mehr oder weniger angenehmen Geräuschen wahrnehmen und verarbeiten. 

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Das Vogelgezwitscher am frühen Morgen, das aktuelle Lieblingslied oder der komische Tonfall der Eltern, wenn sie einen rufen, weil man mal wieder vergessen hat, den Geschirrspüler auszuräumen. Das menschliche Gehör kann eine Vielzahl von mehr oder weniger angenehmen Geräuschen wahrnehmen und verarbeiten.

Hören – Definition und Fachbegriffe

Das, was im Alltag als Hören bezeichnet wird, wird in Fachkreisen als auditive Wahrnehmung oder auch als akustische Wahrnehmung bezeichnet.

Mit dem Begriff auditive Wahrnehmung wird die Wahrnehmung von Schall, also von Tönen, Klängen oder auch Geräuschen bezeichnet.

Damit die auditive Wahrnehmung funktionieren kann, benötigt der Mensch Ohren. Ohne die wäre unsere Welt ziemlich still. Die Frage ist jedoch, wie Menschen hören können, denn Töne, Klänge und Musik kann man schließlich weder sehen noch anfassen.

Hören – Wahrnehmung von Schall

Menschen können mit dem Gehör sogenannte Schallwellen wahrnehmen.

Schallwellen sind die Ausbreitung von Druckschwankungen in einem Raum.

Wenn etwas einen Ton oder ein Geräusch macht, dann bringt es die Luft um sich herum in Schwingungen. Das passiert, weil sich der Luftdruck immer wieder verändert. Dadurch wechseln sich höherer und niedriger Luftdruck wellenförmig ab. Diese Wellen verteilen sich dann im ganzen Raum und treffen schließlich auch auf die Ohren. Je nach Tonhöhe wechseln sich die Luftdruckunterschiede unterschiedlich schnell ab, wodurch jeder Ton seine eigene und unverwechselbare Schallwelle erzeugt. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Luftdruck abwechselt, wird auch als Frequenz bezeichnet und kann mit bestimmten Geräten gemessen werden.

Der Mensch kann nicht alle Schallwellen, die es gibt, wahrnehmen und verarbeiten. Ob Personen einen Ton hören können, ist abhängig von der Lautstärke eines Tons und der Frequenz. Die Lautstärke wird in der Regel in Dezibel (dB) angegeben und die Frequenz in Herz (Hz). Alle Töne unter 0,2 kHz fallen in den sogenannten Infraschallbereich und können von Menschen nicht gehört werden. Frequenzen über 20 kHz gehören zum Ultraschallbereich und können ebenfalls nicht vom menschlichen Gehör wahrgenommen werden.

Der Bereich, in dem Menschen gut hören können, liegt oberhalb der sogenannten Hörschwelle und unterhalb der Schmerzgrenze. Die Schmerzgrenze ist die Tonhöhe und Frequenz, ab der ein Ton als unangenehm und teilweise sogar schmerzhaft empfunden wird. Am besten können Menschen in dem Bereich hören, in dem sich die Sprache und die Musik befinden.

Das menschliche Ohr – Aufbau und Funktion

Das menschliche Ohr wird in drei Teile gegliedert.

  1. Außenohr
  2. Mittelohr
  3. Innenohr

Alle drei Teile werden benötigt, um die Schallwellen aufzunehmen und in einen hörbaren Ton umzuwandeln. Wenn die Schallwellen sich im Raum ausbreiten, dann treffen sie als Erstes auf das Außenohr. Das ist der Teil des Ohres, den man von außen sehen kann und der im Alltag als Ohr bezeichnet wird. Das Außenohr funktioniert wie eine Art Trichter. Es sammelt die verschiedenen Schallwellen und leitet sich über den Gehörgang hin zum Mittelohr.

Im Mittelohr befinden sich vier wichtige Strukturen, die für das Hören benötigt werden.

  • das Trommelfell
  • die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel)

Das Trommelfell ist eine dünne Membran, die durch die auftreffenden Schallwellen zum Schwingen gebracht wird. Am Trommelfell ist der Hammer befestigt. Der gerät auch ins Schwingen und stößt so den Amboss und den Steigbügel an. Der Steigbügel ist die Verbindung zwischen dem Mittelohr und dem Innenohr und ist mit dem ovalen Fenster verbunden.

Die drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel sind die kleinsten Knochen im menschlichen Körper.

Hinter dem ovalen Fenster befindet sich das mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr. Dieser flüssigkeitsgefüllte Raum ist schneckenförmig aufgewickelt, weswegen er auch als Hörschnecke bezeichnet wird. Du kennst die Hörschnecke vielleicht auch unter dem Begriff Cochlea.

Wenn die Schallwellen auf die Flüssigkeit treffen, werden sie in sogenannte Wanderwellen umgewandelt. Jetzt bewegt sich also nicht mehr die Luft, sondern die Flüssigkeit. Diese Wellen bewegen sich über den sogenannten Vorhofgang weiter in den Paukengang. Am Ende des Paukengangs befindet sich das runde Fenster. Das ist eine Membran, die sich etwas nach außen stülpen kann, damit die Flüssigkeit sich ungehindert im Innenohr bewegen kann. Zwischen den beiden Gängen ist das Corti-Organ.

Das Corti-Organ beinhaltet die wichtigen Haarzellen, die die Schwingungen der Flüssigkeit in elektrische Impulse umwandeln und dann über den Hörnerv zum Gehirn weiterleiten können.

Das Hören ist also ein ziemlich komplexer Prozess mit vielen einzelnen Schritten.

Hören und Verstehen – die Verarbeitung im Gehirn

Die Schallwellen verlassen das Ohr über den Hirnnerv in Form von elektrischen Impulsen. Der Hörnerv leitet die Informationen dann bis zum Gehirn weiter. Im Gehirn landen die Informationen im akustischen Cortex. Dieser Bereich des Gehirns ist dafür verantwortlich, die Informationen zu interpretieren und so verschiedenen Töne und Geräusche zu unterscheiden.

Ab dem Moment, in dem die Information im Gehirn verarbeitet werden, kann zwischen dem eigentlichen Hören und dem Verstehen unterschieden werden. Wenn die Ohren und die Gehörorgane intakt sind, dann hören zwei Menschen das Gleiche. Es kommen also die gleichen Informationen im Gehirn an. Dennoch können sie das gehörte unterschiedlich verstehen.

Das liegt daran, dass das Gehirn Informationen immer auf der Grundlage von Erfahrungen interpretiert. Da jeder Mensch unterschiedliche Erfahrungen im Laufe des Lebens sammelt, können sich auch die Interpretationen des Gehörten voneinander unterscheiden. Das folgende Beispiel zeigt Dir, wie zwei Menschen das Gleiche hören, aber etwas anderes interpretieren.

Greta übernachtet heute bei ihrem Freund Theo. Es ist schon ziemlich spät und die beiden liegen bereits in ihren Betten. Greta kann noch nicht so richtig einschlafen und dreht sich noch hin und her. Auf einmal hört sie Schritte. Sie zieht die Decke nach oben und weckt leise Theo. Als der wach ist, sagt Greta, dass da jemand im Haus ist. Theo hört kurz aufmerksam hin. Nach ein paar Sekunden lächelt er und sagt, keine Panik, das ist mein Vater, der sich mal wieder einen kleinen Snack aus dem Kühlschrank holt. Theo hat die Schritte seines Vaters schon tausende Male gehört und weiß, dass der öfter mal spät abends noch an den Kühlschrank geht. Deswegen konnte er die Geräusche schnell so interpretieren. Greta hingegen kennt die Geräusche nicht und hat deswegen Angst bekommen.

Hören – Abhängigkeit vom Alter

Das Hören ist einer der Sinne des Menschen, der sich schon sehr früh entwickelt. Genauer gesagt entwickelt er sich bereits, bevor man eigentlich auf die Welt kommt. Schon ab der 20. Schwangerschaftswoche sind die Ungeborenen in der Lage akustische Signale wahrzunehmen. So gewöhnen sich Neugeborene schon im Bauch an bestimmte Geräusche und vor allem an die Stimmen ihrer Eltern. Das ist ein Grund dafür, weswegen sich Babys oft durch die Stimmen ihrer Eltern beruhigen lassen.

In den ersten Lebenswochen und Monaten bildet sich dann das Hörvermögen von Neugeborenen weiter aus. Das geschieht durch die ganzen neuen Reize, die auf den Säugling einströmen. Ist das Gehör dann vollständig entwickelt, verändert es sich für eine gewisse Zeit in der Regel nicht mehr.

Das Gehör ist für den Menschen sehr wichtig. Ein intaktes Hörvermögen ist die Grundlage dafür, dass sich die Sprache richtig entwickeln kann. Außerdem sorgen die Stimmen der Eltern, die im Bauch der Mutter schon gehört werden können, für eine engere Eltern-Kind-Bindung. Des Weiteren warnt das Gehör einen Menschen im Alltag vor möglichen Gefahren (z. B. heranfahrenden Autos). Menschen, die an einer Störung des Hörvermögens leiden, haben deshalb oft mit Einschränkungen zu kämpfen.

Ab einem Alter von ca. 50 Jahren wird das Hörvermögen bei vielen Menschen immer schlechter. Die altersbedingte Schwerhörigkeit wird in Fachkreisen auch als Presbyakusis bezeichnet und betrifft beide Ohren. Als Erstes haben Betroffene Probleme, Töne mit einer sehr hohen Frequenz zu hören. Mit der Zeit wird ihr Hörbereich immer kleiner, sodass auch Töne mit einer niedrigeren Frequenz nicht mehr so gut gehört werden können. Das liegt daran, dass die Haarsinneszellen im Innenohr mit dem Alter absterben und weniger Sinneszellen bedeutet ein weniger empfindliches Gehör. Man kann der Presbyakusis vorbeugen, indem laute Geräuschquellen vermieden werden oder wenn nötig ein Gehörschutz getragen wird.

Störungen des Hörvermögens

Es gibt zahlreiche Schwierigkeiten beim Hören und sie können verschiedene Ursachen und Folgen haben. Generell lassen sich die Störungen in zwei Gruppen unterteilen.

  • Schallleitungsstörungen
  • Schallempfindungsstörungen

Schallleitungsstörungen

Diese Art von Hörverlust entsteht, wenn die Schallwellen nicht mehr richtig über das Außen- und Mittelohr ins Innenohr gelangen können. Meistens sind Verletzungen der Gehörknöchelchen die Ursache dafür. Wenn ein Mensch eine solche Störung hat, dann ist er in der Regel nicht vollkommen taub. Über die Schädelknochen können nämlich dennoch Schallwellen an das Innenohr gelangen. Diese Art der Weiterleitung wird dann als Knochen-Leitung bezeichnet.

Eine Schallleitungsstörung kann angeboren sein oder auch erworben werden. Die häufigste Ursache für eine erworbene Schallleitungsstörung sind Entzündungen im Mittelohr. Wenn Du schon mal eine Mittelohrentzündung hattest, ist Dir vielleicht aufgefallen, dass Du schlechter hören konntest. Oft kommt das Hörvermögen wieder zurück, doch in besonders schlimmen Fällen kann das Mittelohr so geschädigt sein, dass eine Einschränkung beim Hören zurückbleibt.

Schallempfindungsstörung

Bei einer Schallempfindungsstörung sind die Gehörgänge intakt und der Schall wird ohne Einschränkungen durch das Ohr geleitet. Zu Problemen kommt es dann entweder am Innenohr oder in seltenen Fällen am Hörnerv. Im ersten Fall ist das Innenohr beschädigt, weswegen es die Schallwellen nicht richtig in elektrische Impulse umwandeln kann. Im zweiten Fall ist der Hörnerv so beschädigt, dass die Verbindung zum Gehirn nicht mehr richtig funktioniert und deswegen die Informationen nicht richtig im Gehirn ankommen. Das hat zur Folge, dass die Betroffenen Geräusche nur sehr leise oder gar nicht hören können.

Auch eine Schallempfindungsstörung kann angeboren oder erworben sein. Die häufigste Ursache ist auch hier wieder eine Entzündung im Ohr. Dieses Mal betrifft sie aber das Innenohr. Im Gegenteil zu Schallleitungsstörungen können Schallempfindungsstörungen auch zu einer vollkommenen Taubheit führen.

Ein schon vorhandener Hörverlust kann beim jetzigen Stand der Medizin nicht rückgängig gemacht werden, allerdings können Implantate oder Hörgeräte in manchem Fällen die Folgen eines Hörverlustes ausgleichen. Dennoch gilt, dass das Hörsystem geschützt werden sollte und das geht am einfachsten, wenn auf zu laute Musik, Alkohol und Nikotin verzichtet wird. Alkohol und Nikotin können nämlich die Nerven und daher auch den Hörnerv angreifen und langfristig schädigen.

Hören - Das Wichtigste

  • Hören oder auch die auditive Wahrnehmung ist die Wahrnehmung von Schall, also von Tönen, Klängen oder auch Geräuschen.
  • Menschen nehmen über das Gehör Schallwellen wahr.
  • Menschen können nur Töne mit einer Frequenz zwischen 0,2 KHz und 20 kHz wahrnehmen.
  • Das Ohr besteht aus drei Teilen: dem Außenohr, dem Mittelohr und dem Innenohr.
  • Im Mittelohr befinden sich das Trommelfell und die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die die Schallwellen ins Innenohr weiterleiten.
  • Im Innenohr befindet sich die Cochlea (Hörschnecke), die das Corti-Organ mit den Haarsinneszellen beinhaltet und die Wellen in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn weiterleitet.
  • Bei Hörstörungen kann man zwischen Schallleitungsstörungen (Schallwellen werden nicht bis ins Innenohr weitergeleitet) und Schallempfindungsstörungen (Informationen kommen nicht bis ins Gehirn) unterscheiden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Hören

Das Hören ist der Sinn für die auditive Wahrnehmung. Das Hören erfolgt über das Sinnesorgan Ohr.

Der Mensch hört durch das Ohr. Durch das Außenohr werden Schallwellen aufgenommen und über das Mittelohr weitergeleitet. Im Innenohr wird der Schall in Nervenimpulse umgewandelt und über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet. 

Man kann mit den Ohren hören, weil die Schallwellen aufgenommen und im Innenohr in elektrische Impulse umgewandelt werden können. Diese Informationen können von dem Gehirn verarbeitet werden. 

Der Hörvorgang funktioniert wie folgt: Reize werden als Schallwellen vom Außenohr wahrgenommen. Die Schwingung wird dann auf das Trommelfell zwischen Außenohr und Mittelohr übertragen. Im Mittelohr leiten die Gehörknöchelchen die Schallwellen in die Hörschnecke weiter. Die Schallwellen werden dort in Nervenimpulse umgewandelt und an das Gehirn weitergeleitet. 

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