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Aufforderungssatz

"Beeil dich bitte, wir müssen los!" – Diesen oder einen ähnlichen Satz hast Du bestimmt schon einmal zu jemandem gesagt, wenn Du es eilig hattest.

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Aufforderungssatz

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"Beeil dich bitte, wir müssen los!" – Diesen oder einen ähnlichen Satz hast Du bestimmt schon einmal zu jemandem gesagt, wenn Du es eilig hattest.

Wenn Du jemanden um etwas bitten oder zu etwas auffordern möchtest, drückst Du dies mit einem Aufforderungssatz aus. Was genau die Satzart des Aufforderungssatzes ausmacht und wie Du ihn bilden kannst, erfährst Du in dieser Erklärung.

In der deutschen Grammatik wird neben dem Aufforderungssatz zwischen vier weiteren Arten von Sätzen unterschieden: dem Aussagesatz, dem Fragesatz, dem Ausrufesatz und dem Wunschsatz. Möchtest Du auch mehr über diese vier anderen Arten von Sätzen erfahren? Dann schau Dir gern die Erklärungen zu "Satzarten" auf StudySmarter an!

Die Definition des Aufforderungssatzes

Unter einem Aufforderungssatz wird Folgendes verstanden:

Mit dem Aufforderungssatz werden Aufforderungen, Bitten oder Befehle ausgedrückt. Der Aufforderungssatz wird auch Befehlssatz oder Imperativsatz genannt, weil er immer mit der Befehlsform (dem Imperativ) des Verbs gebildet wird.

Der Imperativ ist ein Modus des Verbs, mit dem Aufforderungen ausgedrückt werden. Er wird nur in direkter Anrede und in der Gegenwart verwendet. Weil der Aufforderungssatz mit der Imperativ-Form des Verbs gebildet wird, gilt für ihn also dasselbe.

Schau Dir gern die Erklärung "Imperativ" auf StudySmarter an, wenn Du mehr über den Modus des Imperativs erfahren möchtest!

Das Wort Modus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Maß" oder "Art und Weise". Der Modus ist neben der Person, dem Numerus, dem Tempus und dem Genus eine grammatische Kategorie des Verbs. Im Deutschen gibt es drei Modi: den Imperativ (Befehlsform), den Indikativ (Wirklichkeitsform) und den Konjunktiv (Möglichkeitsform).

Wenn Du mehr über die verschiedenen Modi erfahren möchtest, schau Dir gern die Erklärung "Modus Deutsch" auf StudySmarter an!

Das Verb steht im Aufforderungssatz immer an erster Stelle. Das Satzzeichen, das am Ende eines Aufforderungssatzes steht, ist ein Punkt oder ein Ausrufezeichen.

Im gesprochenen Satz hörst Du eine Aufforderung an der Stimmführung und der fallenden Intonation (Tonhöhe innerhalb eines Satzes) des Sprechers oder der Sprecherin – die Stimme geht also am Ende des Satzes nach unten.

Einen Aufforderungssatz bilden

Möchtest Du einen Aufforderungssatz bilden, musst Du einiges beachten. Aufforderungssätze sind meistens sehr kurze, prägnante Sätze. Da sie mit dem Imperativ gebildet werden, fällt das Subjekt im Satz in den meisten Fällen weg. Das Verb steht im Aufforderungssatz, wie bereits erwähnt, immer an erster Stelle.

Folgende Satzglieder und Wortarten gehören also in einen Aufforderungssatz:

Satzglieder: Prädikat + (Subjekt) + (restliche Satzglieder)

Wortarten: Imperativ des Verbs + (Personalpronomen) + (Rest des Satzes)

Die Satzteile, die nach dem Verb folgen, wurden hier in Klammern gesetzt, weil der Aufforderungssatz der einzige Satz ist, der ebenso nur aus einem Verb bestehen kann. Wie das aussieht, siehst Du im unten stehenden Beispiel.

Da der Imperativ nur in der direkten Anrede verwendet wird, kann er ausschließlich in der 2. Person Singular ("du") und 2. Person Plural ("ihr") gebildet werden. Darunter fällt ebenfalls die Höflichkeitsform "Sie" im Singular und Plural:

Person und NumerusVerbBeispiel als Aufforderungssatz
2. Person Singular ("du")laufenLauf!
2. Person Plural ("ihr")laufenLauft!
2. Person in der Höflichkeitsform Singular und Plural ("Sie")laufenLaufen Sie!

Ausnahmen in der Bildung

Es gibt eine Ausnahme, in der ein Aufforderungssatz auf eine etwas andere Art gebildet wird. Diese Form nennt man den Adhortativ:

Der Adhortativ stellt eine Sonderform der Aufforderung dar. Damit wird eine Aufforderung ausgedrückt, in die Du Dich selbst einbeziehst. Der Adhortativ wird demnach nur in der 1. Person Plural gebildet.

Das Verb im Adhortativ steht im Konjunktiv (Möglichkeitsform), der allerdings häufig mit der Indikativform (Wirklichkeitsform) übereinstimmt. Die 1. Person Plural folgt danach:

Gehen wir lieber nach Hause.

Machen wir doch mit!

Du kannst die Aufforderung jedoch auch mit dem Verb "lassen" bilden. Das sieht dann folgendermaßen aus:

Lass uns nach Hause gehen.

Lassen Sie uns lieber nach Hause gehen.

Schau Dir gern die Erklärungen zu "Konjunktiv 1" und "Indikativ" auf StudySmarter an, wenn Du mehr über den Konjunktiv I und den Indikativ erfahren möchtest.

Aufforderungssatz – Beispiele

Mit Aufforderungssätzen können – je nach Kontext – verschiedene Dinge ausgedrückt werden. In welchen zwei wesentlichen Formen ein Aufforderungssatz vorliegen kann und wie Du diese beiden Formen bilden kannst, siehst Du im Folgenden anhand von Beispielen.

Die Bitte

Ein Aufforderungssatz kann als Bitte formuliert sein. Dabei können eine oder mehrere Personen gebeten werden, eine Handlung auszuführen.

Eine Bitte beginnt demnach mit dem Verb an erster Stelle, dem ein Subjekt folgen kann, aber nicht folgen muss. Wird ein Subjekt verwendet, liegt dies in den Personalpronomen "du" (Singular), "ihr" (Plural) oder in der Höflichkeitsform "Sie" vor:

Höflichkeitsform: Wiederholen Sie bitte den letzten Satz! (mit Subjekt)

Vertrauliche Form: Wiederhole bitte den letzten Stichpunkt! (ohne Subjekt)

Zieh dich bitte warm an! (mit Subjekt)

Das Verb wurde hier lila markiert, das Subjekt orange. Im letzten Satz siehst Du, dass sich das Verb "anziehen" aufgeteilt hat und ein Teil am Anfang und Ende des Satzes steht. Dies ist ebenfalls typisch für Aufforderungssätze.

Der Befehl

Ein Befehl ist dagegen eine sehr direkte Aufforderung und deutet an, dass etwas dringend geschehen soll. Ein befehlender Aufforderungssatz ist meistens kurz und fordernd, deshalb kann ein Satz hier auch lediglich aus einem einzigen Verb im Imperativ bestehen.

Komm her! / Komm!

Hör auf zu spielen!/ Hör auf!

Fang mit Deinen Hausaufgaben an!/ Fang an!

In den folgenden Beispielen wird der Unterschied zwischen einer Bitte und einem Befehl deutlich:

Bitte:

Mama sagt: "Räum bitte Dein Zimmer auf! Wir bekommen morgen Besuch."

Befehl:

Mama ruft: "Räum endlich Dein Zimmer auf! Tante Erna wird gleich da sein."

Meistens hörst Du anhand der Wortwahl und der Entschiedenheit in der Stimme des Sprechers, wie eine Aufforderung gemeint ist.

Neben der Bitte und dem Befehl können Aufforderungen natürlich auch in vielen weiteren Formen ausgedrückt werden, z. B. in Form einer Warnung oder in Form eines Ratschlags. Der Kontext, in dem etwas gesagt wird, ist dabei also entscheidend.

Aufforderungen in anderen Sätzen

Du kannst eine Aufforderung auch in anderen Satzarten als dem Aufforderungssatz äußern. Sei Dir jedoch bewusst darüber, dass es sich dann nicht um einen Aufforderungssatz handelt. Denn um einen Aufforderungssatz zu bilden, muss das Verb im Imperativ immer an Anfang stehen!

Fragesatz

Du kannst eine Aufforderung in Form einer Bitte beispielsweise auch durch einen Fragesatz ausdrücken:

Kannst Du bitte das Fenster schließen?

Satz mit einem Modalverb

Eine weitere Möglichkeit, jemanden aufzufordern, ist ein Satz mit einem Modalverb (wie müssen oder sollen):

Du musst endlich anfangen, für den Test zu lernen!

Du sollst den Abwasch machen!

Satz im Infinitiv

Du kannst Befehle auch durch den Infinitiv (Grundform des Verbs) wiedergeben:

Platz machen!

Hinlegen!

(Sofort) wegbringen!

Satz im Passiv

Auch durch das unpersönliche Passiv kannst Du einen Befehl erteilen:

Es wird jetzt schnell geschlafen!

Es wird jetzt aufgeräumt!

In der deutschen Sprache gibt es zwei Handlungsrichtungen, nämlich Aktiv und Passiv. In einem Aktivsatz liegt der Fokus auf der handelnden Person:

Der Lehrer unterrichtet.

Im obigen Beispiel ist ein Subjekt vorhanden (der Lehrer) und Du erfährst damit, wer eine bestimmte Handlung ausübt.

In einem Passivsatz hingegen liegt der Fokus auf der Handlung selbst. Wer die Handlung in einem Passivsatz ausführt, steht nicht im Fokus. Oft wird der oder die Handelnde gar nicht erwähnt:

Die Kinder werden fürsorglich behandelt.

In diesem Beispielsatz fehlt ein Subjekt: Du erfährst nicht, wer die Kinder fürsorglich behandelt.

Wenn Du mehr über das Passiv erfahren möchtest, schau Dir doch die Erklärung "Passiv" auf StudySmarter an!

Satz mit dem Partizip Perfekt

Des Weiteren kannst Du auch das Partizip Perfekt (2. Vergangenheit) nutzen, um eine Aufforderung zu formulieren:

Aufgepasst!

Angezogen!

Stillgestanden!

Das Partizip Perfekt (oder Partizip II) ist die zweite Vergangenheitsform des Verbs und wird in der Regel durch die Vorsilbe (Präfix) "ge-" gebildet (z. B. "essen" → "gegessen").

Es gibt jedoch auch Verben, deren Partizip II ohne die Vorsilbe "ge-" gebildet wird, darunter fallen Verben, die auf "-ieren" enden und Verben mit den Vorsilben "miss-", "ent-", "ge-", "emp-", "zer-", "ver-", "er-" und "be-" beginnen. Das Partizip II des Verbs "studieren" lautet "studiert".

In Wörtern wie "aufpassen" oder "stillstehen" wie im Beispiel rutscht das Präfix "ge-" zwischen Präposition/Adjektiv und Verb.

Ausrufesatz

Schließlich kannst Du Personen auch mit einem Ausrufesatz zu etwas auffordern.

Der Ausrufesatz scheint dem Aufforderungssatz auf den ersten Blick zu ähneln, da am Satzende beider Sätze meist ein Ausrufezeichen verwendet wird. Außerdem handelt es sich bei beiden Satzarten um eine emotional geladene Aussage.

Der entscheidende Unterschied zwischen dem Ausrufesatz und dem Aufforderungssatz ist, dass letzterer immer mit dem Verb im Imperativ gebildet wird. Im Ausrufesatz steht das Verb meistens an zweiter Stelle.

Eine Aufforderung in einem Ausrufesatz könnte so aussehen:

Du räumst sofort deine Spielsachen weg!

Wenn Du noch mehr zum Ausrufesatz erfahren möchtest, schau Dir gern die Erklärung "Ausrufesatz" auf StudySmarter an!

Aufforderungssatz - Das Wichtigste

  • Mit dem Aufforderungssatz werden Aufforderungen, Bitten oder Befehle ausgedrückt.
  • Der Aufforderungssatz wird auch Befehlssatz oder Imperativsatz genannt, weil er immer mit der Befehlsform (dem Imperativ) des Verbs gebildet wird

  • Das Verb steht in Aufforderungssätzen immer an erster Stelle. Danach können Subjekt und andere Satzteile folgen. Beendet wird der Aufforderungssatz durch zwei Satzzeichen: entweder das Ausrufezeichen oder den Punkt.

  • Da der Imperativ nur in der direkten Anrede verwendet wird, kann der Aufforderungssatz ausschließlich in der 2. Person Singular und der 2. Person Plural gebildet werden. Eine Ausnahme bildet der Adhortativ, der in der 1. Person Plural steht.

  • Aufforderungen können auch in anderen Satzarten stehen. Um einen Aufforderungssatz handelt es sich nur dann, wenn das Verb im Imperativ an erster Stelle steht.


Nachweise

  1. Matthias Wermke, Günther Drosdowski (2006). Duden – Die Grammatik. Dudenverlag.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Aufforderungssatz

Der Aufforderungssatz endet in den meisten Fällen mit einem Ausrufezeichen, in selteneren Fällen mit einem Punkt.

Im Aufforderungssatz kann das Subjekt wegfallen. Ein Aufforderungssatz kann auch ausschließlich aus einem Verb bestehen, wie z.B. "Lauf!"

Im Aufforderungssatz steht das Verb immer an erster Stelle. Danach können Subjekt und andere Satzteile folgen. Beendet wird der Aufforderungssatz meist mit einem Ausrufezeichen.

Du erkennst Aufforderungssätze daran, dass das Verb im Imperativ am Anfang des Satzes steht.

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