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"Wegen der grellen Sonne trägt sie während des Spaziergangs einen Sonnenhut auf dem Kopf."
In diesem Beispiel wird die Aussage "Sie trägt einen Sonnenhut" durch drei Elemente genauer beschrieben: Einen Grund: "wegen der grellen Sonne", eine zeitliche Angabe "während des Spaziergangs" und eine örtliche Angabe "auf dem Kopf". Diese Angaben werden durch Präpositionen eingeleitet, die einen Bezug zu einem Nomen herstellen.
Präpositionen sind wie Nomen, Adjektive und Artikel eine eigene Wortart. Sie sind nicht flektierbar. Das bedeutet, dass sie sich nicht einer Zeitform (Tempus) oder Geschlecht (Genus) oder anderen Wörtern, mit denen sie zusammen stehen, anpassen müssen. Sie verändern ihre Form nur in einer bestimmten Ausnahme, die Du hier auch kennenlernen wirst.
Präpositionen werden auch Verhältniswörter genannt, da sie Dinge und Sachverhalte in ein Verhältnis zueinander setzen.
Da Präpositionen Verhältnisse ausdrücken, stehen sie immer in direktem Bezug zu mindestens einem Wort. Im oben stehenden Satz hast Du Präpositionen kennengelernt, die Nominalgruppen einleiten. Als Nominalgruppen werden Nomen gemeinsam mit ihren Artikeln und Attributen bezeichnet. Attribute treten vor allem als Adjektive auf, ein weiteres Nomen kann aber auch ein Attribut sein, das zur Nominalgruppe gehört.
wegen der grellen Sonne
auf dem Boot
nach der Versammlung der Nachbarn
Du findest zu den einzelnen Attributarten Erklärungen bei StudySmarter. In der Erklärung "Attribut" kannst Du Dir schon mal einen Überblick über dieses Satzglied verschaffen.
Außerdem können sich Präpositionen auf Pronomen und Adverbien beziehen.
Informiere Dich in den Erklärungen zu "Nomen", "Pronomen" und "Adverbien", wenn Du genauere Informationen über die Wortarten suchst.
Präpositionen und ihre Bezugswörter werden als Präpositionalgruppen oder -phrasen bezeichnet. Den Wortteil "prä-" hast Du vielleicht schon bei den Wörtern "Prävention" (Vorbeugung) oder "prädestiniert" (vorherbestimmt) gehört. Er kommt von dem lateinischen Wort prae, das "vor" bedeutet.
Das gibt Dir den Hinweis, dass die Verhältniswörter meistens vor den Bezugswörtern, am Anfang der Gruppe stehen. Es gibt aber auch ein paar Ausnahmen, bei denen die Präposition hinter dem Bezugswort stehen oder es umranden.
der Sonne wegen
meiner Meinung nach
von heute an
Obwohl die Bezeichnung Präposition für Verhältniswörter, die nicht vor ihrem Bezugswort stehen, missverständlich ist, wird Präposition als Überbegriff für alle Verhältniswörter verstanden.
Präpositionen werden zwar nicht flektiert, dafür bestimmen sie jedoch den Kasus ihrer Bezugswörter. Das gilt natürlich nur für Nominalgruppen und Pronomen und nicht für Adverbien, da diese auch unveränderlich sind. Wenn ein Wort den Kasus eines anderen bestimmt, wird das "Rektion" genannt.
Der Begriff Kasus bezeichnet den Fall einer nominalen Wortart. Die vier Fälle in der deutschen Grammatik kennst Du vermutlich schon: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Durch den Fall wird angezeigt, in welcher Beziehung Wörter zueinander stehen. Mehr Informationen dazu kannst Du in der Erklärung zur "Deklination" finden.
Eine Übersicht, welche häufig gebrauchten Präpositionen welchen Kasus fordern, findest Du in dieser Tabelle:
Kasus | Präposition | Beispiele |
Genitiv | außerhalb, entlang, innerhalb, jenseits, oberhalb, unterhalb, oberhalbwährendangesichts, bezüglich, einschließlich, infolge, kraft, mittels, seitens, statt, trotz, ungeachtet, wegen, zugunsten | Entlang des Flusses wachsen Bäume.Der Hügel liegt oberhalb des kleinen Dorfes.Während des Spazierganges trug sie einen Hut.Ich melde mich morgen bezüglich der Einladungen.Es gab Jubel seitens der Zuschauer.Der Fall wurde zugunsten des Opfers entschieden. |
Dativ | aus, bei, nahe, von, zuseit, nachaußer, entgegen, gemäß, mit | Er liest aus dem Magazin vor.Dem Dorf nahe liegt ein Hügel.Nach dem neusten Stand gibt es viele Gäste.Das Spiel entwickelt sich entgegen den Erwartungen. |
Akkusativ | bis, umdurch, für, gegen, ohne | Um diese Zeit gehe ich schlafen.Die Blumen sind für meine Oma.Sie biegt nicht ab, ohne einen Schulterblick. |
Wie Du der Tabelle entnehmen kannst, stehen die Bezugswörter einer Präpositionalgruppe niemals im Nominativ. Das ist grammatisch nicht möglich.
Es gibt allerdings Präpositionen, die zwei verschiedene Kasus fordern und dadurch unterschiedliche Bedeutungen haben können. Dies sind lokale Präpositionen, also Wörter, mit denen ein örtliches Verhältnis ausgedrückt wird. Sie heißen Wechselpräpositionen und es gibt neun Stück von ihnen: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen.
Die Hütte steht auf dem Berg. – Wir steigen auf den Berg.
Die Katze sitzt neben der Tür. – Die Katze springt neben die Tür.
Der Strauch steht vor dem Haus. – Der Strauch wird vor das Haus gepflanzt.
Die Wechselpräpositionen können den Dativ (links) und den Akkusativ (rechts) fordern. Meistens gibt die Präposition in Verbindung mit einem Bezugswort im Dativ einen Zustand an, während mit dem Akkusativ ein Vorgang ausgedrückt wird.
Zudem gibt es Präpositionen, deren Forderung nach einem Kasus sich im Laufe der Sprachentwicklung verändert. Diese werden mit Genitiv oder Dativ verwendet, haben aber in beiden Fällen die gleiche Bedeutung. Welchen Kasus Du in diesen Fällen verwendest, kann davon abhängen, ob Du Dich locker unterhältst oder förmlich schreibst. Auch eine regionale Sprachgewohnheit wie ein Dialekt kann Dich beeinflusst haben.
Wegen des guten Wetters essen sie draußen.
Wegen dem guten Wetter essen sie draußen.
Laut des Stadtplans müssen wir links abbiegen.
Laut dem Stadtplan müssen wir links abbiegen.
In diesen Beispielen gelten die jeweils ersten, mit dem Genitiv gebildeten Sätze als grammatikalisch richtig. Die zweiten Sätze werden dennoch regelmäßig gebraucht, hauptsächlich in der gesprochenen Sprache. Es könnte sein, dass sich die Sprache dieser Entwicklung in Zukunft anpasst und auch die Bildung mit dem Dativ als richtig gilt.
Präpositionen lassen sich nach ihrer Bedeutung in Typen aufteilen. Hauptsächlich werden dabei vier Typen unterschieden: lokale (Ort), temporale (Zeit), kausale (Grund) und modale (Art und Weise) Präpositionen. Teilweise können einzelne Präpositionen mehreren dieser Bedeutungstypen zugeordnet werden. Etwa die Präposition "auf" kann lokal und modal gebraucht werden.
Das Buch liegt auf dem Tisch. (lokal)
Das Buch ist auf Englisch geschrieben. (modal)
In dieser Tabelle findest Du eine Übersicht über die Typen von Präpositionen mit ein paar Beispielen:
Art | Präpositionen | Beispiele |
lokal |
| an der Mauerjenseits des Meereszwischen den Seitenaußerhalb der Stadt |
temporal |
| gegen Mittagseit gesternzwischen 15 und 16 Uhr |
kausal | aufgrund, aus, dank, durch, gemäß, infolge, laut, wegen, zufolge | aus Mitleiddurch großzügige Spendeninfolge der heftigen Stürme |
modal | auf, bei, einschließlich, entgegen, für, gegen, in, mit, ohne, [an]statt, unter, von, widerbis an, bis auf | entgegen seinem Willenin bester Absichtwider den Erwartungenbis an den Rand gefüllt |
Es können auch noch weitere Bedeutungstypen von Präpositionen unterschieden werden. Diese sind jedoch mitunter schwer einzuordnen und werden deshalb häufig unter kausalen und modalen Präpositionstypen zusammengefasst.
Weitere Typen von Präpositionen sind etwa:
Es gibt drei Aspekte, die für Präpositionen im Zusammenhang mit anderen Wortarten zu beachten sind. Wie im ersten Kapitel erwähnt, erfährst Du hier auch die eine Ausnahme, bei der sich die Form von Präpositionen verändert.
In den folgenden Beispielsätzen siehst Du, wie sich die Präpositionen "in" und "an" in ihrer Form verändern. Das liegt daran, dass Präpositionen und Artikel zu einem Wort zusammengezogen werden können, wenn sie hintereinanderstehen.
Das Wasser glitzert im blassen Mondlicht.
Sie klopfte ans Fenster.
Die Deklinationsendung des Artikels bleibt dabei erhalten.
in dem blassen Mondlicht – im blassen Mondlicht
an das Fenster – ans Fenster
an dem Morgen – am Morgen
um das Haus – ums Haus
Der mit einem Verhältniswort zusammengezogene Artikel gilt als bestimmter Artikel. Unbestimmte Artikel bleiben von der Präposition getrennt.
In der Erklärung "Deklination" kannst Du Dich ausführlich über die Flexion von Artikeln und ihre Deklinationsendungen informieren.
Präpositionen können außerdem mit Verben zusammengefügt werden, um diesen eine neue Bedeutung zu geben. Sie stellen dann ein Präfix dar, also einen Wortteil, der vor ein Wort gesetzt wird, um dessen Bedeutung zu verändern.
Du kannst Dich in den Erklärungen "Präfix" und "Derivation" genauer über die Funktion von Präfixen informieren.
Bei den mit Präpositionen zusammengesetzten Verben gibt es zwei verschiedene Arten: Trennbare und nicht trennbare Präfixe. Um herauszufinden, zu welcher Art ein zusammengesetztes Verb gehört, kannst Du es einfach aus dem Infinitiv in seine konjugierte Form setzen.
Kann ich bei dir abschreiben? – Ja, schreib ruhig ab.
Ihr müsst den Schalter umlegen. – Legt den Schalter um!
Möchtest du ihm das Geschenk übergeben? – Ja, ich übergebe es ihm.
Er wird diesmal widersprechen. – Er widerspricht diesmal.
Es gibt auch zusammengesetzte Verben, deren Präfix sowohl trennbar als auch nicht trennbar sein kann. Diese haben dann unterschiedliche Bedeutungen.
übersetzen – Ich übersetze den Text. – Ich setzte das Boot über.
unterstellen – Was unterstellst du mir da? – Komm, wir stellen uns hier unter.
Ob eine Präposition als Präfix von seinem Verb abgetrennt wird oder nicht, wird auch durch die Betonung des zusammengesetzten Verbs deutlich. Ist das Präfix trennbar, wird es betont, wenn nicht, liegt die Betonung auf dem Verb.
abschreiben, umlegen
übergeben, widersprechen
Du findest Präpositionen außerdem am Anfang von Nebensätzen. In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um Präpositionen, sondern um Konjunktionen.
Eine Konjunktion ist eine ebenfalls unveränderliche Wortart, die auch als Bindewort bezeichnet werden kann. Ihre Aufgabe besteht darin, Sätze, Nebensätze, Satzteile oder Wörter miteinander zu verbinden.
Es kommt vor, dass einzelne Wörter Präposition und Konjunktion zugleich sein können. Das sind unter anderem die Wörter "mit", "ohne", "seit" und "während". Sie nehmen aber im Satz immer nur eine dieser Funktionen ein.
Es handelt sich um eine Präposition, wenn:
das Wort vor oder hinter einer Nominalgruppe, einem Pronomen oder Adverb steht und sich darauf bezieht
es den Kasus seines Bezugswortes bestimmt
Es handelt sich um eine Konjunktion, wenn:
Sie trägt während des Spaziergangs einen Sonnenhut. = Präposition
Sie trägt, während sie spazieren geht, einen Sonnenhut. = Konjunktion
Sie aß das Chili, ohne mit der Wimper zu zucken.
Im dritten Beispielsatz ist "ohne" eine Konjunktion, weil es einen Nebensatz einleitet, und "mit" eine Präposition, weil es den Kasus von "die Wimper" bestimmt.
Solche Nebensätze werden Adverbialsätze genannt, weil sie die Funktion adverbialer Bestimmungen übernehmen. In der Erklärung zu "Nebensatz" findest Du genaue Informationen zum Adverbialsatz. Dort findest Du auch eine Übersicht, der Du entnehmen kannst, dass Adverbialsätze die gleichen Funktionstypen (lokal, temporal, kausal, ...) wie Präpositionen haben.
Auch zwischen Präpositionen und Adverbien kann es zu Verwechslungen kommen.
Das Wort "oberhalb" kann beispielsweise als Präposition ("Das Dorf liegt oberhalb des Waldes.") und als Adverb ("Vom Wald aus liegt das Dorf oberhalb.") gebraucht werden.
Du stellst fest, ob es sich um eine Präposition handelt, indem Du prüfst, ob sich das Wort direkt auf ein Nomen, Pronomen oder Adverb bezieht. Dann drückt es ein Verhältnis aus.
Adverbien drücken aus, unter welchen Umständen etwas passiert und werden deshalb Umstandswörter genannt.
Es gibt örtliche Präpositionen (in, auf, um), zeitliche Präpositionen (während, an, seit), Präpositionen des Grundes (wegen, aufgrund) und Präpositionen der Art und Weise (mit, für, von).
Präpositionen sind Wörter wie "auf", "unter", "an" oder "wegen". Sie drücken aus, in welchem Verhältnis ein Ding zu einem anderen steht: Die Katze ist auf dem Baum.
Präpositionen können je nach ihrem Funktionstyp erfragt werden: Wo? (lokal), Wann? (temporal), Warum? (kausal) und Wie?/Auf welche Weise? (modal).
Eine Präposition bezieht sich immer auf eine Nominalgruppe, ein Pronomen oder Adverb. Es setzt sie in ein Verhältnis. Adverbien haben kein direktes Bezugswort.
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