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Ich habe vergessen zu lernen... Ach, wenn das Lernen mir doch nur einfacher fiele.Ist Dir schon mal aufgefallen, dass es in der deutschen Sprache möglich ist, Verben oder Adjektive als Nomen zu verwenden? Hier wird auch von der Überführung eines Wortes in eine andere Wortart gesprochen. Dies bewirkt, dass Worte vielfältig angewendet und in verschiedenen Varianten benutzt werden können.In der…
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Ist Dir schon mal aufgefallen, dass es in der deutschen Sprache möglich ist, Verben oder Adjektive als Nomen zu verwenden? Hier wird auch von der Überführung eines Wortes in eine andere Wortart gesprochen. Dies bewirkt, dass Worte vielfältig angewendet und in verschiedenen Varianten benutzt werden können.
In der Linguistik ist die Konversion eine Methode der Wortbildung. Die Konversion gehört ähnlich wie die Derivation und die Komposition zu den wichtigsten Wortbildungsmitteln im Deutschen.
Schau Dir doch auch die Erklärungen zu "Wortbildung", "Derivation" und "Komposition" an, um mehr über diese Themen zu erfahren.
Der Begriff Konversion bezeichnet eine Art der Wortbildung, bei dem ein flektiertes (gebeugtes) Wort oder ein Wortstamm ohne Veränderung in eine neue Wortart übertragen wird. Das Ergebnis einer Konversion wird als Konvertat bezeichnet.
Bei der Bildung einer Konversion wird auch von der Bildung eines neuen Wortes ohne Wortbildungselemente gesprochen.
Wortbildungselemente sind all diejenigen Bestandteile eines Wortes, die dazu verhelfen, das Wort zu bilden. Dies können Präfixe oder Suffixe sein. Zum Beispiel dient das Suffix "-bar" als Wortbildungselement zur Wortbildung des Adjektivs "dankbar".
Obwohl bei der Konversion grundsätzlich alle Wortarten in eine andere Wortart übertragen werden können, sind es häufig Verben, die konvertiert, also umgewandelt, werden.
Die Konversion lässt sich in die sogenannte Stammkonversion und die Infinitivkonversion aufteilen.
Bei der Stammkonversion wird ein Verbstamm in ein Nomen konvertiert. Dabei ist es so, dass semantisch (bedeutungsmäßig) etwas hinzukommt.
Semantisch und syntaktisch
Das Adjektiv "semantisch" bezieht sich auf das Nomen "Semantik". Unter Semantik wird die Bedeutung oder der Inhalt eines Wortes oder Textes verstanden. Neben der Semantik gibt es die Syntax. Darunter wird die Lehre von Wortbildung und Satzbau verstanden. Die Syntax bezieht sich als Teilbereich der Grammatik auf die Regeln zur Bildung eines Satzes.
Anhand des folgenden Beispiels erkennst Du die Stammkonversion:
Das Verb "orten" bezeichnet eine Tätigkeit – nämlich die Lage von etwas ermitteln.
Das Nomen "Der Ort" bezeichnet einen lokalisierbaren Platz, an dem sich jemand trifft oder etwas geschieht. Gleichzeitig schließt "der Ort" die Tätigkeit "orten" mit ein.
Du siehst also, dass sich die Bedeutung des Wortes hier verändert.
Die Infinitivkonversion ist neben der Stammkonversion eine häufig verwendete Wortbildungsart, da theoretisch jeder Infinitiv in ein Nomen umgewandelt werden kann.
Bei der Infinitivkonversion wird ein Verbinfinitiv in ein Nomen konvertiert. Hierbei wird auf semantischer Ebene (bedeutungsmäßig) nichts verändert.
Der Verbinfinitiv bezeichnet die Grundform des Verbs, die weder Personalformen noch dessen Modus ausdrückt (z. B. "lernen").
Anhand des folgenden Beispiels lässt sich die Infinitivkonversion erkennen:
Das Verb "denken" bezeichnet eine Tätigkeit.
Das Nomen "das Denken" bezeichnet die Tätigkeit des Verbs.
Das Verb "tippen" bezeichnet eine Tätigkeit.
Das Nomen "das Tippen" bezeichnet die Tätigkeit des Verbs.
Du siehst also, dass sich die Bedeutung des Wortes hier nicht verändert.
Anhand der Unterscheidung von Stammkonversion und Infinitivkonversion wurde gezeigt, dass Verben häufig in Nomen umgewandelt werden. Durch das Wortbildungsmittel Konversion entstehen vorrangig Nomen und Verben, manchmal aber auch Adjektive.
Zusätzlich hat die Unterscheidung gezeigt, dass sich Konvertate sowohl auf syntaktischer (hier: grammatischer) als auch auf semantischer Ebene verändern. Durch die Stammkonversion kann ein Konvertat bedeutungsmäßig etwas hinzugewinnen (siehe Bsp. "der Ort").
Durch die Verwendung eines Nomens können Sätze gebildet werden, die durch ein Verb nicht gebildet werden können. Dies siehst Du anhand des folgenden Beispiels:
Ich denke viel nach.
Das Denken gehört zu meinen Hauptbeschäftigungen.
In der Kommunikation können Konvertate eine bedeutsame Aufgabe übernehmen. Stell Dir vor, Du möchtest eine Freundin oder einen Freund fragen, ob ihr gemeinsam angeln gehen wollt. Du wirst ihr oder ihm diese Frage durch die Verwendung eines Konvertats stellen:
Möchtest du mit mir angeln gehen?
Ich liebe (das) Angeln und habe vor, morgen mal wieder zu gehen. Kommst du mit?
In der Grundform bezeichnet das Wort "Angel" das Instrument, mithilfe derer sich die Tätigkeit "angeln" ausführen lässt. Die Ausführung der Tätigkeit "das Angeln" oder "angeln" wird also aus dem Basiswort "Angel" konvertiert. Das Konvertat ist demnach das Verb "angeln" oder das Nomen "Angeln".
Der semantische Zugewinn eines Konvertats kann als kommunikativ wertvoll eingestuft werden, da das Konvertat die Bedeutung des Gesagten hervorhebt. Der Satz "Ich liebe Angeln." bekräftigt durch das Konvertat "Angeln" das Interesse der Sprechenden in Bezug auf die Tätigkeit "angeln".
Durch die Verwendung von unterschiedlichen Varianten eines Basisworts eröffnet sich demnach die Möglichkeit, verschiedene Bedeutungen zu betrachten und dieses Wort auf verschiedene Weisen anzuwenden:
Ich habe vergessen, einzukaufen.
Ich habe das Einkaufen vergessen.
Der Einkauf – ich habe ihn vergessen.
Im Folgenden findest Du eine Übersicht über gängige Konversionen (darunter auch andere Wortarten als Verben) im Deutschen:
Adjektive werden zu Nomen konvertiert:
tief – das Tief
hoch – das Hoch
Wie die Konvertate "das Tief" oder "das Hoch" in einem Satz aussehen könnten, siehst Du anhand des folgenden Beispiels:
Das "Tief Nathan" überzieht Deutschland heute.
Ein dreifaches Hoch auf die Siegerin unseres Literaturwettbewerbs!
Des Weiteren ist es gängig, dass Nomen in Verben oder Adjektive in Verben konvertiert werden:
Bürste – bürsten
wach – wachen, erwachen
Es kommt auch vor, dass Interjektionen zu Verben konvertiert werden:
pfui – pfuien
Wie das Konvertat "pfuien" in einem Satz aussehen könnte, siehst Du anhand des folgenden Beispiels:
Sie schimpfte und pfuite ihn aus.
Interjektionen werden auch Ausrufe- oder Empfindungsworte genannt. Diese Worte drücken Empfindungen aus, können aber auch in Form von nachgeahmten Lauten auftreten (z.B. "hui", "peng", "ey", "ups",...).
Gängig ist ebenfalls, dass Verben im Partizip-II in Adjektive konvertiert werden:
geschrieben – ein geschriebener Brief
Feind – sich feind sein
Wie das Konvertat "sich feind sein" in einem Satz aussehen könnte, siehst Du anhand des folgenden Beispiels:
Man kann sich feind sein und sich trotzdem lieben.
zu – eine zue Packung Nudeln
Die Schreibweise "eine zue Packung Nudeln" ist grammatikalisch nicht korrekt. Diese Form der Präposition "zu" wird allerdings in der Umgangssprache verwendet.
Weitere Beispiele, die eine Konversion anzeigen:
Das Partizip I wird auch Partizip Präsens genannt. Es wird verwendet, um Handlungen in der Gegenwart auszudrücken, die gleichzeitig geschehen (z.B. "Harry Potter trägt einen sprechenden Hut.").
Das Partizip II wird auch Partizip Perfekt genannt. Es wird verwendet, um ein Geschehen zu bezeichnen, das bereits vergangen ist. Gebildet wird es mithilfe einer Vorsilbe (Präfix) (z.B. "Harry Potter hat einen sprechenden Hut getragen.").
Der Begriff Konversion bezeichnet eine Art der Wortbildung, bei dem ein flektiertes (gebeugtes) Wort oder ein Wortstamm ohne Veränderung in eine neue Wortart übertragen wird. Das Ergebnis einer Konversion wird als Konvertat bezeichnet. Beispiel: "tief" – "das Tief".
Konvertate können sowohl syntaktischen (hier: grammatischen) als auch semantischen (bedeutungsmäßigen) Nutzen haben. Durch die Verwendung von verschiedenen Varianten eines Basisworts eröffnet sich die Möglichkeit, verschiedene Bedeutungen eines Wortes zu betrachten und dieses Wort auf verschiedene Weisen anzuwenden.
Bei der Stammkonversion wird ein Verbstamm in ein Nomen konvertiert. Dabei ist es so, dass semantisch (bedeutungsmäßig) etwas hinzukommt.
Bei der Infinitivkonversion wird ein Verbinfinitiv in ein Nomen konvertiert. Hierbei wird auf semantischer Ebene (bedeutungsmäßig) nichts verändert.
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