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Was ist eine Derivation eigentlich? Die Derivation, auch (Wort-)Ableitung genannt, ist eine Methode der Wortbildung. Dabei wird der Wortstamm eines Wortes so abgeleitet, dass ein neues Wort entsteht. Es können sowohl Substantive, Adjektive als auch Verben abgeleitet werden. Hierbei kann sich die Wortart, aber auch die Bedeutung eines Wortes verändern.Die Derivation, oder auch (Wort-)Ableitung, gehört zu den wichtigsten Wortbildungsmitteln im Deutschen.Eine Derivation…
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Die Derivation, auch (Wort-)Ableitung genannt, ist eine Methode der Wortbildung. Dabei wird der Wortstamm eines Wortes so abgeleitet, dass ein neues Wort entsteht. Es können sowohl Substantive, Adjektive als auch Verben abgeleitet werden. Hierbei kann sich die Wortart, aber auch die Bedeutung eines Wortes verändern.
Die Derivation, oder auch (Wort-)Ableitung, gehört zu den wichtigsten Wortbildungsmitteln im Deutschen.
Eine Derivation besteht meist aus einem Basismorphem (Wortstamm eines Wortes) und mindestens einem Affix (Präfix und/oder Suffix). Mithilfe der Nutzung von Präfixen (Vorsilben) und Suffixen (Nachsilben) können neue Wörter gebildet werden. Somit ergibt sich folgende "Formel":
Derivation = (Präfix) + Wortstamm + (Suffix)
Eine Derivation mittels Voranstellen eines Präfixes nennt man Präfixableitung. Bei solchen Präfixableitungen ändert sich meist die Bedeutung des Wortes:
fahren → verfahren
Hingegen wird eine Ableitung mittels Anhängen eines Suffixes Suffixableitung bezeichnet.Hierbei ändert sich meistens die Wortart:
schön → Schönheit
Wenn du Genaueres über Vor- und Nachsilben erfahren möchtest, dann klicke dich doch in unsere Beiträge "Präfix" und "Suffix deutsch"!
Es gibt verschiedene Arten der Derivation, bei denen Grundmorpheme durch das Hinzufügen von Präfixen und oder Suffixen umgebildet werden. Dabei kann es sich um eine einfache Derivation handeln, oder aber auch um eine implizite Derivation. Im Folgenden erhältst du einen Überblick:
Bei der einfachen Ableitung wird ein Wort nur ein Mal abgeleitet:
fahren → verfahren
Hier wird aus dem Verb "fahren" durch Voranstellen des Präfixes ver- das neue Verb "verfahren" gebildet. Die Wortart (hier: Verb) bleibt gleich, die Wortbedeutung ändert sich jedoch. Ebenso kann das Adjektiv "sportlich" beispielsweise durch Kombination mit dem Präfix un- zum Adjektiv "unsportlich" deriviert werden. Auch hier ändert sich die Wortart zwar nicht, die Wortbedeutung jedoch schon. Per Derivation kann sich jedoch auch die Wortart verändern:
fahr(en) → Fahrt
schön → Schönheit
Es muss jedoch nicht zwingend nur ein Affix (also Vor- oder Nachsilbe) an einen Wortstamm angehängt werden:
Mut → mutig
oder auch
Mut → vermuten
Als Basis haben wir das Substantiv "Mut". Dieses kann mithilfe von Anhängen des Suffixes -ig zu dem Adjektiv "mutig" deriviert (= abgeleitet) werden.
Darüber hinaus kann man zum Beispiel auch durch Voranstellen beziehungsweise Anhängen des Präfixes ver- und Suffixes -en das Verb "vermuten" bilden. Diese Konstellation der Verwendung von sowohl Präfix, als auch Suffix, nennt man Zirkumfix.
Es gibt eine Vielzahl von Wörtern, die mehrfach abgeleitet sind. Nehmen wir das Beispiel "Traurigkeit".
trau(ern) → traurig
traurig → Traurigkeit
Hier wird der Wortstamm des Verbes "trauern" zunächst zum Adjektiv "traurig" abgeleitet, indem das Suffix -rig angehangen wird. Das neu entstandene Adjektiv "traurig" kann nun noch einmal deriviert werden zum Substantiv "Traurigkeit". Hier wird ebenfalls mithilfe des Suffixes, -keit, ein neues Wort abgeleitet.
Unter der expliziten Derivation oder Ableitung versteht man den Regelfall der Derivation, wie wir ihn bereits kennengelernt haben. Dies bedeutet, dass ein Wortstamm (Basismorphem) mithilfe von Vor- und/oder Nachsilben (Präfixen und Suffixen) zu einem neuen Wort abgeleitet werden kann:
Mut → mutig
fahr(en) → Fahrt
In den meisten Fällen einer Derivation wird ein Basismorphem (Wortstamm) mit einem Präfix und/oder Suffix kombiniert (= explizite Derivation). Es gibt jedoch eine Ausnahme von dieser Regel.
Bei der impliziten Ableitung wird jeweils nur der Wortstamm verändert, jedoch kein weiteres Affix hinzugefügt:
find(en) → Fund
Hier ist lediglich der Wortstamm des Verbs durch Veränderung des Stammvokals geändert, jedoch keine Vor- oder Nachsilbe angehängt. Bei der impliziten Ableitung übernehmen Substantive meist den Stammvokal eines Verbs im Präteritum oder Partizip II. In unserem Beispiel wurde das Partizip II des Verbs "finden" benutzt:
find(en) → (ge)fund(en) → Fund
Die implizite Derivation wird auch als innere Ableitung oder Nullableitung bezeichnet.
Unter einer Flexion versteht man die Beugung eines Wortes, um es in eine bestimmte grammatische Form zu bringen. Dabei verändert sich nicht die Wortart, sondern lediglich die grammatikalischen Merkmale des Wortes. Zu diesen gehören Numerus (Anzahl), Tempus (Zeit), Genus (Geschlecht), Kasus (Fall), Modus und die Person.
Unterschieden wird hierbei zwischen der Deklination und der Konjugation. Während unter Deklination die Beugung von Substantiven, Adjektiven, Pronomen und Artikeln verstanden wird, umfasst die Konjugation lediglich die Beugung von Verben:
Flexion eines Substantivs entsprechend seines korrekten Kasus:
Ich bin wegen des Regens nach Hause gerannt.
Flexion eines Adjektivs entsprechend dem Numerus seines zugehörigen Substantivs:
In dieser Straße stehen viele schön Häuser.
In dieser Straße stehen viele schöne Häuser.
Flexion eines Verbes entsprechend seines korrekten Tempus:
Gestern gehe ich in das Kino.
Gestern ging ich in das Kino.
Die Wortbildung kann auch mithilfe von zwei Lexemen erfolgen. Darunter versteht man zwei Wörter, die eine eigenständige Bedeutung haben und auch als Vor-/Nachsilbe genutzt werden können:
reich → steinreich
Eis → eiskalt
Im ersten Beispiel wurde zum Basismorphem bzw. Lexem "reich" mithilfe des Voranstellens des Lexems stein- das Adjektiv "steinreich" abgeleitet. Ein weiteres Beispiel für eine Wortbildung durch Komposition mit dem Lexem stein- ist beispielsweise "steinhart".
Diese Form der Wortbildung nennt man auch Komposition. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann klicke dich doch in unserem Beitrag "Komposition Linguistik"!
Unter einer Motion, auch Movierung genannt, versteht man die Ableitung eines in männlicher Form stehenden Substantivs in die weibliche Form. Auch der umgekehrte Fall, also die Derivation von weiblicher zu männlicher Form, ist möglich, kommt jedoch seltener vor. Um eine männliche Bezeichnung in eine weibliche umzuwandeln, hängt man dem Wortstamm das Suffix -in an. Diese Art der Derivation spielt vor allem bei der geschlechtergerechten Sprache eine wichtige Rolle:
Lehrer → LehrerinWitwe → Witwer
Exkurs: Rückbildung
Die Rückbildung stellt keine klassische Derivation im Sinne der Wortbildung dar, wie wir sie bereits kennengelernt haben. Bei der Rückbildung geht es darum, den Prozess der Derivation rückgängig zu machen. Sie kann daher auch als umgekehrte Ableitung verstanden werden. Nehmen wir das Beispiel das mehrfach derivierte Wort "Traurigkeit". Zur Erinnerung:
trau(ern) → traurig
traurig → Traurigkeit
Das Ausgangswort wäre in diesem Fall das Wort Traurigkeit. Der Prozess der Rückbildung versucht herauszufinden, welches Basismorphem ursprünglich der Derivation diente. In diesem Fall wäre es das Verb "trauern". Oft ist es jedoch schwierig, eindeutig ausfindig zu machen, ob das derivierte Wort tatsächlich vom vermuteten Basismorphem abstammt oder ob das Basismorphem vom derivierten Wort abgeleitet wurde.
Die Rückbildung ist unter LinguistInnen noch umstritten. Daher wird sie hier nicht zu den gängigen Derivationsarten gezählt.
Die Derivation, auch (Wort-)Ableitung genannt, ist eine Methode der Wortbildung. Es können sowohl Nomen, Adjektive als auch Verben abgeleitet werden. Dabei kann sich sowohl die Wortart als auch die Bedeutung eines Wortes verändern.
z.B. fühl(en) → Gefühl
Die Ableitung ist in der deutschen Grammatik eine Methode der Wortbildung. Dabei können sowohl Nomen, Adjektive als auch Verben abgeleitet werden. Bei einer Ableitung kann sich die Wortart, aber auch die Bedeutung eines Wortes verändern.
z.B. fühl(en) → Gefühl
Die explizite Derivation (Ableitung) ist eine Wortbildungsmethode. Unter der expliziten Derivation versteht man den Regelfall der Derivation, bei der ein Wortstamm (Basismorphem) mithilfe von Vor- und/oder Nachsilben (Präfixen und Suffixen) zu einem neuen Wort abgeleitet wird.
z.B. Mut → mutig
Unter Wortbildungstypen versteht man Methoden, mithilfe welcher neue Wörter gebildet werden können. Zu den wichtigsten Wortbildungstypen gehören die Derivation, Komposition, Konversion und Flexion.
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