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Satzarten

Einen Satz kann man als eine aus mehreren Wortarten bestehende Anordnung bezeichnen. Diese sprachliche Einheit muss nach den Regeln einer Sprache beschaffen sein.

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Satzarten

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Einen Satz kann man als eine aus mehreren Wortarten bestehende Anordnung bezeichnen. Diese sprachliche Einheit muss nach den Regeln einer Sprache beschaffen sein.

Was ist ein Satz?

Mit Sätzen können Aussagen, Fragen und auch Aufforderungen ausgedrückt werden. Hierfür existieren in der deutschen Sprache 5 verschiedene Satzarten, welche im Folgenden aufgelistet sind.

Die fünf Satzarten bestimmen

Satzarten, Die fünf Satzarten mit Variationen des Fragesatzes, StudySmarter

Abbildung 1: Die fünf Satzarten. Der Fragesatz kann noch weiter unterteilt werden

Die fünf Satzarten werden aufgrund folgender Merkmale unterschieden:

  • der Zweck beziehungsweise die Funktion eines Satzes,
  • die Position des Verbs im Satz,
  • die steigende beziehungsweise fallende Stimme beim Aussprechen eines Satzes.

Der Aussagesatz

Mit einem Aussagesatz kannst Du etwas mitteilen beziehungsweise Dein Gegenüber informieren. Außerdem kannst Du damit auch eine Behauptung aufstellen (Feststellung). Wie so ein Satz gebildet wird, siehst Du an folgenden Beispielen:

Der Lehrer ist freundlich.

Die Köchin belegt neue Kochkurse.

Die Romane im Regal handeln alle von der Liebe.

Konstruktionsregeln für den Aussagesatz

Bei allen drei Beispielen steht das gebeugte (finite) Verb immer an der zweiten Position im Satz. Alle anderen Satzglieder, wie zum Beispiel das Subjekt und Objekt, können flexibel hin- und hergeschoben werden ("Neue Kochkurse belegt die Köchin").

In der gesprochenen Sprache wird ein Aussagesatz mit fallender Intonation ausgesprochen.

Intonation bezeichnet die Art und Weise sowie den Ton des Sprechers.

Der Aussagesatz wird auch Behauptungssatz oder Feststellungssatz genannt. Mit dieser Satzform kannst Du nicht nur etwas behaupten, sondern auch eine Feststellung äußern. Fachsprachlich wird der Aussagesatz auch Deklarativsatz genannt.

Der Fragesatz

Mit dem Fragesatz – auch Interrogativsatz genannt – wird eine Frage formuliert.

Dabei wird zwischen drei Arten von Fragesätzen unterschieden.

Der Entscheidungsfragesatz

Ein Entscheidungsfragesatz ist ein Fragesatz mit Verberststellung, der mit einem Ja oder Nein beantwortet wird.

"Haben Sie Fieber?", fragte die Ärztin.

"Ja", antwortete der Patient.

"Habt ihr die Hausaufgaben gemacht?", fragt die Lehrerin.

"Nein", antworten die Schüler.

In beiden Fragen steht das Verb an erster Stelle. Nur nimmt in der zweiten Frage das Hauptverb "gemacht" die letzte Stelle im Satz ein. Beide Fragen sind erst mit dem Fragezeichen grammatisch korrekt.

Konstruktionsregeln für den Entscheidungsfragesatz

Das gebeugte (finite) Verb in einem Entscheidungsfragesatz steht an erster Stelle im Satz. Die Partizip-II-Formen und die mehrteiligen Verben nehmen die letzte Stelle in einem Entscheidungsfragesatz ein (siehe zweiter Beispielsatz). Das Fragezeichen ist ein fester Bestandteil von Entscheidungsfragesätzen.

Einfachheitshalber werden diese Fragesätze auch Ja/Nein-Fragen genannt.

Der Ergänzungsfragesatz

Mit einer Ergänzungsfrage werden mehr Details oder fehlende Informationen einer Tatsache erfragt. Daher wird ein Ergänzungssatz auch W-Interrogativsatz genannt, weil damit ergänzende Angaben erfragt werden.

Wo liegt Mainz?

Welches Buch hat er gekauft?

Welche Veranstaltung muss ich besuchen?

Konstruktionsregel für den Ergänzungsfragesatz

Eine Ergänzungsfrage wird immer mit einem Fragewort an erster Stelle eingeleitet. Dazu gehören W-Fragewörter, Fragepartikel, Fragepronomen und Frageadverbien. Darauf folgt das Verb an der zweiten Stelle.

Folgende Fragewörter sind W-Fragewörter: wo, wohin, woraus, woher, wann, wer und welche (in ihren jeweiligen Kasus).

Ein Ergänzungsfragesatz wird auch Bestimmungsfragesatz oder Wortfragesatz genannt.

Der Alternativfragesatz

Wenn Du Dein Gegenüber vor zwei oder mehrere Alternativen stellen möchtest, dann kannst Du dazu einen Alternativfragesatz verwenden. Ein Alternativfragesatz besteht aus mehreren Entscheidungsfragesätzen, welche jeweils mit einem "oder" verbunden werden.

Wie Du durch eine Frage mehrere Alternativen bieten kannst, das erfährst Du im Folgenden:

Möchtest du Orangensaft oder trinkst du lieber einen Apfelsaft?

Isst du einen Käsekuchen oder hättest du lieber Brötchen?

Kommst du mich heute besuchen oder bleibst du lieber daheim?

Konstruktionsregel für den Alternativfragesatz

Aus den Beispielen wird ersichtlich, dass ein Alternativfragesatz genauso wie eine Entscheidungsfrage gebildet wird. Der Unterschied besteht darin, dass hierbei mehrere Entscheidungsfragen mit einem "oder" aneinandergereiht werden.

Ebenso spielt die Konjunktion "oder" eine wichtige Rolle: Sie impliziert in diesem Kontext "entweder dies oder das". Ebenso wichtig beim Aussprechen eines solchen Satzes ist, dass dabei die Stimme am Satzende fallen muss.

Du kannst einen Alternativfragesatz auch Wahlfragesatz oder Alternativ-Interrogativsatz nennen.

Der Aufforderungssatz

Ein Aufforderungssatz ist ein Satz, in welchem das Verb an der ersten Stelle im Satz steht und womit jemand zu etwas aufgefordert wird.

Beeil dich!

Mach bloß nicht so viel Lärm!

Hör doch zu!

Konstruktionsregel für den Aufforderungssatz

Das Verb steht an erster Stelle. Statt eines Punktes wird das Satzende mit einem Ausrufezeichen markiert. Die Bildung eines Aufforderungssatzes ist nur mit der Befehlsform (auch Imperativform genannt) des Verbs möglich.

Da ein Aufforderungssatz nur mit der Befehlsform eines Verbs gebildet werden kann, nennt man ihn auch Befehlssatz oder Imperativsatz.

Der Wunschsatz

Bei einem Wunschsatz verändert sich der Verbmodus von der Wirklichkeitsform (zum Beispiel "er ist") zur Möglichkeitsform (zum Beispiel "er wäre" oder "er könnte sein"). Mit einem Wunschsatz kannst Du demnach einen realisierbaren oder irrealen Wunsch äußern.

Der Verbmodus beziehungsweise Modus beschreibt, welches Verhältnis der / die Sprecher*in zur Realität hat. Wenn etwas Reales dargestellt werden soll, wird der Indikativ verwendet. Einen Konjunktiv hingegen verwendet man, wenn entweder eine Rede wiedergeben oder ein Wunsch geäußert wird.

Inwiefern ein Wunschsatz sich von anderen Satzarten unterscheidet, erkennst Du an den folgenden Beispielen:

Wenn ich doch nur fliegen könnte! (Wirklichkeitsform: Ich kann nicht fliegen.)

Wenn ich bloß mehr Geld hätte! (Wirklichkeitsform: Ich habe nicht so viel Geld.)

Wäre ich doch nur so glücklich wie er! (Wirklichkeitsform: Ich bin nicht so glücklich wie er.)

Wäre es doch nur ruhiger! (Wirklichkeitsform: Es ist nicht ruhig genug.)

Wäre er doch nur nicht so unfreundlich zu ihr gewesen! (Wirklichkeitsform: Er war nicht freundlich zu ihr.)

Konstruktionsregel für den Wunschsatz

Es bestehen zwei Möglichkeiten zur Bildung eines Wunschsatzes:

(a) Satz mit Verberststellung (hier steht das Verb an erster Stelle.) mit einem Verb im Konjunktiv II oder

(b) Satz mit Verbletztstellung, ebenfalls mit einem Verb im Konjunktiv II.

Damit so ein Satz wie ein (irrealer) Wunsch klingen kann, musst Du Partikel wie doch, bloß und nur einsetzen oder miteinander kombinieren. Auch ein Wunschsatz endet mit einem Ausrufezeichen.

Desiderativsatz (lat. desiderat = Gewünschtes) ist die fachsprachliche Bezeichnung für einen Wunschsatz.

Ausrufesatz

Staunen, Verwunderung und ähnliche Regungen, aber auch Ironie und Sarkasmus kann man mit einem Ausrufesatz äußern. Demnach kann ein Ausrufesatz mal ein Satz mit Verberststellung, mal ein Satz mit Verbletztstellung sein, mit dem der / die Sprecher*in eigene Gefühle verschiedenster Art zum Ausdruck bringt.

Das hast du (aber) schön gemalt!

Schön gemalt!

Ist das hier ein Paradies!

Dass er das Studium geschafft hat!

Dass er so schön singen kann!

Was er nicht kann!

Was du alles geschafft hast!

Und ob sie gelogen hat! (= eine selbstverständliche Bejahung)

Und ob sie es schaffen wird!

Konstruktionsregeln für den Ausrufesatz

Zum einen kann ein Ausrufesatz in Form eines Satzes mit Verbletztstellung auftreten, welcher mit einem W-Wort (was, wen, et cetera), dass oder und ob eingeleitet wird. Zum anderen ist es jedoch auch möglich, einen Aussagesatz oder eine Entscheidungsfrage in einen Ausrufesatz umzuwandeln. Du kannst die Gefühlsbetontheit beim Sprechen zum Ausdruck bringen, indem Du am Satzende ein Ausrufezeichen setzt. Das dritte Beispiel zeigt Dir, wie Du eine Entscheidungsfrage in einen Ausrufesatz umwandeln kannst.

Fachsprachlich wird ein Ausrufesatz als Exklamativsatz bezeichnet. Das lateinische Verb exclamare bedeutet ausrufen.

Satzarten - Das Wichtigste

  • Insgesamt gibt es fünf Satzarten im Deutschen: Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz, Wunschsatz und Ausrufesatz.
  • Jede davon wird nach bestimmten Regeln gebildet.
  • Ebenso hat jede Satzart einen bestimmten Zweck: ein Aussagesatz zur Behauptung oder Feststellung, ein Fragesatz zum Erfragen von Details, ein Aufforderungssatz zur Aufforderung, ein Wunschsatz zur Wunschäußerung und schließlich ein Ausrufesatz zum Nachdruck oder Betonung eigener Gefühle.
  • An den für jede Satzart festgelegten Satzzeichen kann man die jeweilige Satzart erkennen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Satzarten

Ein Ausrufesatz kann mal ein Satz mit Verberststellung und mal mit Verbletztstellung sein, mit dem der/die Sprecher*in eigene Gefühle verschiedenster Art zum Ausdruck bringt. Beispiele: 


Das hast du (aber) schön gemalt! 

Schön gemalt! 

Satzarten sind bestimmte Typen von Sätzen, d.h. Aussagen, Fragen und Aufforderungen, welche sich aufgrund bestimmter Merkmale wie Verbstellung und Zweck voneinander unterscheiden. Im Deutschen gibt es 5 Satzarten: Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz, Wunschsatz und Ausrufesatz.

Mit einem Aussagesatz kannst du etwas mitteilen beziehungsweise dein Gegenüber über etwas informieren. Außerdem kannst du damit auch eine Behauptung aufstellen (Feststellung). Beispiele:


Der Lehrer ist freundlich. 

Die Köchin belegt neue Kochkurse. 

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