In der Welt der Psychologie ist das Bindungsverhalten ein zentraler Aspekt menschlicher Beziehungen. Dies betrifft sowohl das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern, als auch Bindungen zu anderen Menschen im Verlauf des Lebens. In diesem Artikel kannst du alles Wichtige über die Definition, die Entwicklung und Beispiele von Bindungsverhalten erfahren. Zudem wird auf spezifische Bindungstypen bei Kindern sowie auf das Bindungsverhalten und dessen Auswirkungen bei Erwachsenen eingegangen. Der Fokus liegt dabei auf einer klaren und verständlichen Darstellung von Forschung und Theorie.
Entdecke über 50 Millionen kostenlose Lernmaterialien in unserer App.
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenNie wieder prokastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Jetzt kostenlos anmeldenIn der Welt der Psychologie ist das Bindungsverhalten ein zentraler Aspekt menschlicher Beziehungen. Dies betrifft sowohl das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern, als auch Bindungen zu anderen Menschen im Verlauf des Lebens. In diesem Artikel kannst du alles Wichtige über die Definition, die Entwicklung und Beispiele von Bindungsverhalten erfahren. Zudem wird auf spezifische Bindungstypen bei Kindern sowie auf das Bindungsverhalten und dessen Auswirkungen bei Erwachsenen eingegangen. Der Fokus liegt dabei auf einer klaren und verständlichen Darstellung von Forschung und Theorie.
In der Psychologie bezieht sich das Bindungsverhalten auf die Verhaltensweisen, die individuelle um Verbindung, Schutz und Nähe zu einer anderen Person, meist zu einer Betreuungsperson, herzustellen, sie aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Es handelt sich dabei um ein Konzept, das erstmals von dem britischen Psychiater und Psychoanalytiker John Bowlby in den 1950er Jahren entwickelt wurde.
Das Bindungsverhalten ist grundlegend für die soziale Entwicklung und mentale Gesundheit des Einzelnen und beginnt bereits kurz nach der Geburt. Bowlby postulierte, dass alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Kultur, über inhärente und angeborene Bindungsverhaltenssysteme verfügen, die Ihnen dabei helfen, in Zeiten von Bedrohung oder Stress Überleben und Schutz zu sichern.
Das Bindungsverhalten ist eine Kombination aus angeborenen Verhaltensweisen, die dazu dienen, Nähe und Kontakt zu einer primären Bezugsperson, meist der Mutter, herzustellen und zu erhalten. Es ist ein biologisch angepassten Mechanismus, der darauf ausgerichtet ist, Schutz und Sicherheit zu gewährleisten.
Ein klassisches Beispiel für Bindungsverhalten bei Säuglingen ist das Weinen. Durch das Weinen signalisiert der Säugling seinen Bedarf nach Nähe und Pflege und zieht damit die Aufmerksamkeit der Betreuungsperson auf sich, was in der Regel eine Beruhigung des Säuglings zur Folge hat. In diesem Sinne ist das Weinen ein bindungssicherndes Verhalten.
Das Bindungsverhalten umfasst verschiedene Aspekte, darunter die Exploration, das Nähe- und Trennungsverhalten, sowie das Wiedervereinigungsverhalten. Jeder dieser Aspekte spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherung des Überlebens und der sozio-emotionalen Entwicklung.
Exploration ist der Drang des Kindes, seine Umgebung zu erforschen. Dieses Verhalten wird im Beisein einer sicheren Bindungsperson besonders gefördert. Das Näheverhalten bezieht sich auf Verhaltensweisen, die dazu dienen, körperliche Nähe zur Bindungsperson herzustellen und aufrechtzuerhalten. Das Trennungsverhalten bezieht sich auf Reaktionen auf den Verlust der Bindungsperson und das Wiedervereinigungsverhalten auf Aktionen, die folgen, wenn die Bindungsperson nach einer Trennung zurückkehrt.
Aspekt | Beschreibung |
Exploration | Drang des Kindes, seine Umgebung zu erforschen |
Näheverhalten | Herstellung und Aufrechterhaltung körperlicher Nähe zur Bindungsperson |
Trennungsverhalten | Reaktionen auf den Verlust der Bindungsperson |
Wiedervereinigungsverhalten | Verhaltensweisen nach Rückkehr der Bindungsperson nach einer Trennung |
Die Klassifikation des Bindungsverhaltens in verschiedene Arten – sicher, unsicher-vermeidend, unsicher-ambivalent und unsicher-desorganisiert – basiert eben auf diesen Aspekten. Der Bindungsstil wird maßgeblich durch die Reaktion der Bindungsperson auf das Bindungsverhalten des Kindes beeinflusst und kann langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die interpersonellen Beziehungen des Kindes haben.
Während im Alltag das Bindungsverhalten insbesondere im Kontext der Mutter-Kind-Beziehung zum Tragen kommt, lässt es sich auch auf andere Beziehungen und Kontexte übertragen. Beispielsweise spielen auch in Lehrer-Schüler-Beziehungen oder in therapeutischen Beziehungen Aspekte des Bindungsverhaltens eine Rolle.
Das Bindungsverhalten eines kleinen Kindes kann sich im Kita-Alltag darin zeigen, dass das Kind zunächst weint und klammert, wenn die Mutter oder der Vater es abgeben. Kinder mit einer sicheren Bindung beruhigen sich allerdings im Regelfall schnell und gehen dann zum Spielen über. Kinder mit unsicherer Bindung hingegen können ängstlich oder aggressiv reagieren und es fällt Ihnen schwerer, sich zu beruhigen und sich auf das Spielen einzulassen.
Die Art und Weise, wie ein Kind Bindungsverhalten zeigt, hängt oft eng mit seinen Erfahrungen in der frühen Kindheit zusammen. Insbesondere die Interaktion mit den primären Bezugspersonen hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Bindungsverhaltens sowie der Bindungstypen. Die Theorie der Bindungstypen wurde von Mary Ainsworth, einer Schülerin von John Bowlby, entwickelt und umfasst vier Typen: den sicheren, den unsicher-vermeidenden, den unsicher-ambivalenten und den desorganisierten Bindungstyp.
Ein sicheres Bindungsverhalten zeigt sich, wenn das Kind seinen Bezugspersonen gegenüber Vertrauen und Sicherheit empfindet. Es nimmt sie als verlässliche und konsistente Quelle von Komfort und Schutz war. Kinder mit unsicher-vermeidendem Bindungsverhalten hingegen vermeiden oft den Kontakt mit den Bezugspersonen, während Kinder mit unsicher-ambivalentem Verhalten an ihrer Bezugsperson klammern und gleichzeitig Widerstand zeigen. Der desorganisierte Bindungstyp ist charakterisiert durch ein inkonsistentes und widersprüchliches Bindungsverhalten.
Die Einführung in die Bindungstypen bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Muster von Bindungsverhalten bei Kindern. Dabei hängt die Entstehung des jeweiligen Typs oft von der Qualität der Interaktion und Kommunikation zwischen Kind und Bezugsperson ab.
Sowohl das sichere als auch das unsichere Bindungsverhalten können das spätere emotionale Wohlbefinden und die soziale Kompetenz des Kindes beeinflussen. Sicher gebundene Kinder entwickeln tendenziell höhere Selbstwirksamkeitserwartungen, ein gesundes Selbstwertgefühl und erfolgreichere zwischenmenschliche Beziehungen. Hingegen können unsicher gebundene Kinder Schwierigkeiten entwickeln, in Bezug auf Selbstwert, Emotionsregulation und Sozialverhalten.
Ein einfaches Praxisbeispiel zu diesen Bindungsverhalten: Wenn ein Kind mit sicherem Bindungsverhalten vom Spielplatz nach Hause gehen will und sein Vater sagt, es sei noch nicht Zeit und sie müssen dort bleiben, akzeptiert das Kind dies in der Regel und findet Möglichkeiten, sich selbst zu beschäftigen. Ein Kind mit unsicher-vermeidendem Bindungsverhalten könnte sich nach dieser Aufforderung verärgert oder frustriert zeigen und das Spiel ganz aufgeben. Ein Kind mit unsicher-ambivalentem Bindungsverhalten könnte emotional reagieren, weinen, wüten und ihrer Verärgerung Ausdruck verleihen und den Spielplatz nicht verlassen wollen.
Bindungstheorie und das Verständnis des Bindungsverhaltens haben in der Psychologie an Erkenntnissen zugenommen. Ursprünglich auf die Bindungsbeziehung zwischen Kindern und ihren Betreuungspersonen angewendet, hat sich dieser Ansatz nun auch auf die Bindungsstile und -muster von Erwachsenen ausgeweitet. In der Tat scheint es, dass das Bindungsverhalten, das ein Kind zu seiner Betreuungsperson entwickelt, auch im Erwachsenenalter weiterhin Auswirkungen hat und die Art und Weise beeinflusst, wie Erwachsene Beziehungen zu anderen eingehen.
Die Bindungsstile bei Erwachsenen sind als interne Arbeitsmodelle bekannt, die auf den Erfahrungen und Interaktionen, die eine Person während des Lebens gemacht hat, basieren. Diese Modelle beeinflussen das Selbstbild, das Bild von anderen und das Verhalten in Beziehungen.
Ein besonderes Merkmal der Übertragung der Bindungserfahrungen aus der Kindheit auf das Erwachsenenalter ist die Tatsache, dass die Muster oft unbewusst und ohne direkte Erinnerung an die spezifischen Erfahrungen weitergegeben werden. Personen, die im Kindesalter eine sichere Bindung zu ihren primären Bezugspersonen entwickelt haben, neigen dazu, als Erwachsene sichere Beziehungen zu ihren Partnern und Kindern zu führen. Im Gegenteil, diejenigen, die im Kindesalter eine unsichere Bindung erfahren haben, neigen dazu, als Erwachsene Schwierigkeiten in ihren Beziehungen zu haben.
Die Arbeit an einem unsicher-vermeidenden Bindungsstil kann die Konfrontation mit schmerzhaften und unangenehmen Gefühlen erfordern. Therapeuten können dabei helfen, diese Gefühle in einem sicheren Rahmen zu verarbeiten und neue, gesunde Bindungsverhaltensweisen zu entwickeln.
Beispielsweise könnte eine erwachsene Person mit einem ambivalenten Bindungsverhalten in einer romantischen Beziehung ständig Bestätigung und Bestätigung von ihrem Partner suchen und gleichzeitig Angst vor Ablehnung und Verlassenwerden haben. Sie könnte sich in der Beziehung unsicher und unsicher fühlen und Schwierigkeiten haben, ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken.
Wie kann man Bindungsverhalten definieren?
Als verschiedene Verhaltensweisen, mit denen man die Qualität der emotionalen Beziehung zwischen Eltern und Kind beschreiben kann.
Welche sind die wichtigsten Vertreter der Theorien des Bindungsverhaltens?
Was versteht man unter Bindung, insbesondere bei Neugeborenen?
Welche Bindungseinstellung bei Erwachsenen gibt es NICHT?
die abhängige Bindungseinstellung
Wo und wann formulierte Bowlby erstmals seine Forschungserkenntnisse?
Im Jahr 1940 in einem Artikel für das "International Journal of Psycho-Analysis"
Vervollständige den Satz:
Bindungsverhalten entwickelt sich im Laufe des ...
... ersten Lebensjahrs.
Du hast bereits ein Konto? Anmelden
Open in AppDie erste Lern-App, die wirklich alles bietet, was du brauchst, um deine Prüfungen an einem Ort zu meistern.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.
Speichere Erklärungen in deinem persönlichen Bereich und greife jederzeit und überall auf sie zu!
Mit E-Mail registrieren Mit Apple registrierenDurch deine Registrierung stimmst du den AGBs und der Datenschutzerklärung von StudySmarter zu.
Du hast schon einen Account? Anmelden
Du hast bereits ein Konto? Anmelden
Die erste Lern-App, die wirklich alles bietet, was du brauchst, um deine Prüfungen an einem Ort zu meistern.
Du hast bereits ein Konto? Anmelden