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Non tibi confido. Mentiaris! ("Ich vertraue dir nicht. Du könntest lügen!") ist ein Beispiel für den sogenannten Potentialis. Der Potentialis ist eine Funktion des Konjunktivs, die auftritt, wenn der Konjunktiv im Hauptsatz steht. Er gibt eine theoretisch erfüllbare Möglichkeit an. Zusätzlich kann er aber auch als Satzkonstruktion mit si, also im Konditionalsatz auftauchen. Da die Möglichkeit einer Aussage dargestellt wird, das…
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Jetzt kostenlos anmeldenNon tibi confido. Mentiaris! ("Ich vertraue dir nicht. Du könntest lügen!") ist ein Beispiel für den sogenannten Potentialis. Der Potentialis ist eine Funktion des Konjunktivs, die auftritt, wenn der Konjunktiv im Hauptsatz steht. Er gibt eine theoretisch erfüllbare Möglichkeit an. Zusätzlich kann er aber auch als Satzkonstruktion mit si, also im Konditionalsatz auftauchen. Da die Möglichkeit einer Aussage dargestellt wird, das dargestellte Geschehen also nur gedacht wird, wird der Potentialis auch als Modus der Vorstellung bezeichnet.
Der Name Potentialis stammt übrigens selbst aus dem Lateinischen, nämlich vom Verb posse, was übersetzt "können" bedeutet.
Der Potentialis beschreibt also eine Möglichkeit, die theoretisch eintreffen könnte. Bevor sich allerdings die Frage nach der Übersetzung stellt, muss zunächst geklärt werden, wie der Potentialis der Gegenwart gebildet wird. Ein Potentialis kann nämlich sowohl mit dem Konjunktiv Präsens als auch mit dem Konjunktiv Perfekt ausgedrückt werden. Die Bildung des Konjunktiv Präsens/Perfekt funktioniert wie folgt:
Konjunktiv Präsens Aktiv: Präsensstamm + a/e + Personalendung (-m/-s/-t/-mus/-tis/-nt)
Konjunktiv Präsens Passiv: Präsensstamm + a/e + Personalendung (-r/-ris/-tur/-mur/-mini/-ntur)
laudare (loben)
laud-e-m/laud-e-r
audire (hören)
audi-a-m/aud-a-r
Konjunktiv Perfekt Aktiv: Perfektstamm + eri + Personalendung (-m/-s/-t/-mus/-tis/-nt)
Konjunktiv Perfekt Passiv: Partizip Perfekt Passiv + Konjunktiv Präsens von esse
laudare (loben)
laudav-eri-m/laudatus, -a, -um sim
audire (hören)
audiv-eri-m/auditus, -a, -um sim
Mehr zur Konjugation lateinischer Verben findest Du in der gleichnamigen Erklärung.
Nachdem Du nun einen Potentialis im Lateinischen erkennen kannst, stellt sich als Nächstes die Frage nach der Übersetzung. Der Potentialis lässt sich im Deutschen durch "dürfte/könnte/möchte wohl" wiedergeben. Auch wenn der Konjunktiv im Perfekt steht, handelt es sich um einen Potentialis der Gegenwart und wird genauso übersetzt.
Veniat.
(Er dürfte/könnte/möchte wohl kommen.)
Steht der Konjunktiv im Hauptsatz, werden mit dem Potentialis erfüllbare Vorstellungssätze ausgedrückt. Auf diese Weise werden Aussagen abgeschwächt, da sie nur als Möglichkeit dargestellt werden. Es handelt sich also um eine gemilderte Behauptung. Der Konjunktiv steht in diesen Sätzen im Präsens oder Perfekt. Verneint werden diese Sätze mit non.
Non credas
(Man dürfte/könnte/möchte wohl nicht glauben.)
Da es sich beim Potentialis um einen Vorstellungssatz handelt, endet er mit einem Punkt. Daran kannst Du ihn von Wunschsätzen wie etwa dem Optativ unterscheiden. Dieser endet nämlich mit einem Ausrufezeichen.
Wenn ein Konjunktiv im Imperfekt steht, könnte es sich auch um einen Potentialis der Vergangenheit handeln. Der Potentialis der Vergangenheit wird mit "hätte wohl…" oder "hätte…können" übersetzt.
Ein Potentialis kommt nicht oft in der Vergangenheit vor und steht meistens nur in festen Redewendungen:
crederes
(man hätte glauben können)
diceres
(man hätte sagen können)
Wenn ein Konjunktiv im Hauptsatz im Imperfekt steht, könnte es sich auch um einen unerfüllbaren Optativ der Gegenwart, einen Irrealis der Gegenwart oder einen Deliberativ der Vergangenheit handeln. Mehr zu diesen unterschiedlichen Funktionen des Konjunktivs im Hauptsatz findest Du in den zugehörigen Erklärungen.
Es gibt verschiedene Konditionalsätze, die mit si "wenn/falls" gebildet werden. Bei diesen Sätzen gibt es den Bedingungssatz und den Folgesatz. Der Bedingungssatz ist der Nebensatz, der mit si eingeleitet wird. Wie der Name schon sagt, wird in diesem Satz die Bedingung beschrieben, unter der das Geschehen im Hauptsatz stattfindet. Diese si-Sätze werden mit nisi oder si non "wenn nicht/falls nicht" verneint.
Wenn das Prädikat im Bedingungssatz und Folgesatz im Konjunktiv Präsens oder Konjunktiv Perfekt steht, handelt es sich um einen Potentialis. Damit wird ausgedrückt, dass das Geschehen im Bedingungssatz möglich ist. Ähnlich wie beim Potentialis im Hauptsatz bietet sich hier eine Übersetzung mit "sollen" und "dürfen" an:
Si maneas, gaudeam.
(Wenn du bleiben solltest, dürfte ich mich freuen.)
Si nos magni aestimes, hoc non obliviscas.
(Wenn du uns hoch schätzen solltest, dürftest du dies nicht vergessen.)
Si id dicat, erret.
(Wenn er das sagen sollte, dürfte er wohl irren.)
Zum besseren Verständnis erhältst Du abschließend noch einige Beispiele für den Potentialis im Hauptsatz und auch in Konditionalsätzen mit si:
Vos mentiri existimem.
(Ich könnte glauben, dass ihr lügt.)
Vos scelus commisisse dixeris.
(Man könnte sagen, dass ihr ein Verbrechen begangen habt.)
Si hoc dicas, mentiaris.
Wenn du das sagen solltest, so dürftest du lügen.
Einige Übungen zum Potentialis findest Du in den Karteikarten.
Den Potentialis bildet man mit dem Konjunktiv Präsens oder Perfekt. In diesem Fall steht der Potentialis in der Gegenwart. Wird der Konjunktiv Imperfekt benutzt steht, handelt es sich um einen Potentialis der Vergangenheit. Der Vorstellungssatz wird mit non "nicht" verneint, der Konditionalsatz mit si wird mit nisi oder si non "wenn nicht/falls nicht" verneint.
Der Potentialis kann sowohl als Vorstellungssatz als auch als Konditionalsatz mit si stehen. In beiden Fällen steht das Prädikat im Konjunktiv Präsens oder Perfekt. Mit dem Potentialis werden Ereignisse beschreiben, die für möglich gehalten werden.
Den Potentialis verwendet man, um Geschehnisse zu beschreiben, die für möglich gehalten werden. Dadurch werden Aussagen abgeschwächt, es handelt sich also um gemilderte Behauptungen. Der Potentialis kommt auch in si-Sätzen vor, wenn die Bedingung im Nebensatz für möglich gehalten wird.
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