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Das Wort "Finale" verbindest Du vielleicht mit einem Showdown in einem Film oder dem Ende einer Serie. Es stammt vom lateinischen Adjektiv "finalis", das "endgültig" oder "das Ende betreffend" bedeutet. So hast Du schon eine Erklärung, was Finalsätze in Latein ausdrücken, nämlich das gedachte Ende einer Handlung, ihren Zweck.
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Jetzt kostenlos anmeldenDas Wort "Finale" verbindest Du vielleicht mit einem Showdown in einem Film oder dem Ende einer Serie. Es stammt vom lateinischen Adjektiv "finalis", das "endgültig" oder "das Ende betreffend" bedeutet. So hast Du schon eine Erklärung, was Finalsätze in Latein ausdrücken, nämlich das gedachte Ende einer Handlung, ihren Zweck.
Doch nach welchen Regeln werden Finalsätze gebildet und was hat der Modus Konjunktiv damit zu tun?
Die Definition des Finalsatzes in Latein lautet wie folgt: Ein Finalsatz ist eine Nebensatzart, die das Ziel oder den Zweck einer Handlung beschreibt. Finalsätze gehören zu den Adverbialsätzen und bilden dementsprechend das Satzglied adverbiale Bestimmung:
Imperator, ne circumveniretur, ex eo loco discessit.
(Der Feldherr zog von diesem Ort ab, um nicht umzingelt zu werden.)1
Adverbiale Bestimmungen ergänzen Handlungen um zusätzliche Informationen. Es gibt verschiedene Arten von adverbialen Bestimmungen, etwa kausale, die den Grund einer Handlung beschreiben, oder eben finale, die den Zweck benennen.
Du kannst Dir in der Erklärung "Satzglieder Latein" genauere Informationen zur adverbialen Bestimmung durchlesen. Auch zu Adverbialsätzen findest Du eine ausführliche Erklärung bei StudySmarter.
Häufig werden auch Begehrsätze zu den Finalsätzen gezählt. Sie drücken Wünsche beziehungsweise Begehren aus, die auch als Ziel einer Handlung bezeichnet werden können. Zudem gehören beide zu den lateinischen Nebensätzen im Konjunktiv.
Der Unterschied ist dabei, dass Begehrsätze das Objekt oder Subjekt eines übergeordneten Satzes sind. Im Vergleich zur adverbialen Bestimmung sind sie notwendige Ergänzungen, ohne die der übergeordnete Satz keinen Sinn ergibt:
Imperator postulat, ut milites statim petant.
(Der Feldherr verlangt, dass die Soldaten sofort angreifen.)
Ohne den Begehrsatz würde sich zwangsläufig die Frage stellen, was der Feldherr verlangt.
Imperator, ne circumveniretur, ex eo loco discessit.
(Der Feldherr zog von diesem Ort ab, um nicht umzingelt zu werden.)1
In diesem Beispiel kann der Hauptsatz "Imperator ex eo loco discessit" auch ohne den Nebensatz stehen, weil es sich dabei um eine adverbiale Bestimmung und somit einen Finalsatz handelt.
Lies Dir die Erklärung "Begehrsatz Latein" durch, wenn Du Dich auch über Begehrsätze genau informieren möchtest.
Die Bildung eines Finalsatzes in Latein folgt bestimmten Regeln. Finalsätze sind Nebensätze, das bedeutet:
Die Konjunktionen, die Finalsätze einleiten, sind "ut" und bei verneinender Bedeutung "ne":
Discit, ut discipulos alios superet.
(Sie lernt, um die anderen Schüler zu übertreffen.)
Canto, ne addormiam.
(Ich singe, damit ich nicht einschlafe.)
Anhand der Beispiele kannst Du außerdem sehen, dass Finalsätze in Latein im Konjunktiv stehen.
Wenn nach der verneinenden Konjunktion "ne" ein Indefinitpronomen steht, fällt die Vorsilbe "ali-" weg. Das ist auch bei den Konjunktionen si, nisi und quo der Fall.
Indefinitpronomen sind unbestimmte Pronomen wie aliquis (jemand) oder aliqui (irgendein). Du findest bei StudySmarter eine ausführliche Erklärung zu den Indefinitpronomina, in der Du Dich auch über ihre Deklination informieren kannst.
Auch Relativsätze können eine finale Bedeutung haben. Relativsätze sind Nebensätze, die mit einem Relativpronomen eingeleitet werden. Dieses setzt den Relativsatz in Bezug zu einem Wort des Hauptsatzes:
Flavia amicam suam invitat, quae suam pensum Latinum faciat.
(Flavia lädt ihre Freundin ein, die ihre Lateinaufgaben machen soll.)
Der Nebensatz bezieht sich in diesem Beispiel auf das Objekt "amicam" und beschreibt es genauer. Gleichzeitig drückt er den Zweck beziehungsweise das Ziel der Handlung "invitat" aus.
Um die finale Aussage des Relativsatzes zu verdeutlichen, wird in der Übersetzung das Verb "sollen" verwendet. Mehr über die Übersetzung von Finalsätzen erfährst Du im nächsten Kapitel.
In der Erklärung "Relativsatz Latein" kannst Du ebenfalls die finale Funktion dieser Nebensatzart nachlesen. Dort findest Du auch eine Übersicht über die Relativpronomen und ihre Deklination.
Häufig werden auch Partizipial- und Infinitivkonstruktionen mit finaler Bedeutung als Finalsätze übersetzt.
Ein Beispiel dafür ist das Participium coniunctum (PC), das aus einem Verb im Partizip besteht und sich auf ein anderes Satzglied bezieht. Um einen Zweck auszudrücken, muss das PC in einer Nachzeitigkeit und deshalb im Partizip Futur Aktiv (PFA) stehen:
Vir adest de te sententiam laturus.
(Der Mann ist anwesend, um ein Urteil über dich zu fällen.)
Schau Dir die Erklärungen "Participium coniunctum" und "Futur Aktiv" an, um Dich genauer zu informieren.
Im Folgenden siehst Du einige Beispiele für Finalsätze in Latein. Wie die meisten lateinischen Nebensätze stehen Finalsätze im Konjunktiv, werden aber als Indikativ übersetzt.
Der Modus Konjunktiv wird im Lateinischen und Deutschen unterschiedlich verwendet, weshalb ein lateinischer Konjunktiv nur selten auch als solcher übersetzt wird.
Für genauere Informationen kannst Du Dir die Erklärung "Konjunktiv im Hauptsatz Latein" anschauen. Dort findest Du auch eine Übersicht, wie der Konjunktiv gebildet wird.
Die Konjunktion ut wird mit "damit" oder dem Infinitiv in Verbindung mit "um" und "zu" übersetzt:
Discit, ut discipulos alios superet.
(Sie lernt, damit sie die anderen Schüler übertrifft.)
Discit, ut discipulos alios superet.
(Sie lernt, um die anderen Schüler zu übertreffen.)
Bei der verneinten Form tritt das Wort "nicht" dazu:
Canto, ne addormiam.
(Ich singe, um nicht einzuschlafen.)
Zur Verdeutlichung der finalen Bedeutung bietet es sich manchmal an, das Modalverb "können" in der Übersetzung hinzuzufügen:
Discit, ut discipulos alios superet.
(Sie lernt, damit sie die anderen Schüler übertreffen kann/ um die anderen Schüler übertreffen zu können.)
Bei der Übersetzung von Relativsätzen mit finaler Bedeutung, sollte darauf geachtet werden, dass das Relativpronomen erhalten bleibt:
Magister pensa dittat, quae discibulis tractentur.
(wörtlich: Der Lehrer verfasst Aufgaben, die von den Schülern bearbeiten werden.)
(final: Der Lehrer verfasst Aufgaben, die die Schüler bearbeiten sollen.)
Deshalb bietet sich die Übersetzung mit dem Modalverb "sollen" an. Dabei sollte Dir bewusst sein, dass Du das passive Verb als aktiv übersetzt und das Objekt zum Subjekt des Nebensatzes wird. Bei der Übersetzung "Der Lehrer verfasst Aufgaben, damit die Schüler sie bearbeiten können." wäre das Relativpronomen in der Übersetzung nicht mehr vorhanden.
Eine besondere Form des Relativsatzes mit finaler Bedeutung liegt vor, wenn er ein Adjektiv oder Adverb im Komparativ enthält. Der Komparativ ist die zweite Steigerungsform eines Adjektivs oder Adverbs. In diesem Fall wird bei der Übersetzung das Wort "umso" hinzugefügt:
Magister pensa explicat, quae facilius discipulis tractentur.
(wörtlich: Der Lehrer erklärt die Aufgaben, die von den Schülern leichter bearbeitet werden.)
(final: Der Lehrer erklärt die Aufgaben, damit die Schüler sie umso leichter bearbeiten können.)
In diesem Fall ist es schwierig, das Relativpronomen in der Übersetzung zu erhalten und gleichzeitig die finale Aussage des Satzes deutlich zu machen. Die finale Bedeutung sollte in der Übersetzung immer erkennbar sein.
Lies Dir die Erklärungen "Adjektive Latein" und "Adverbien Latein" durch, wenn Du mehr über diese Wortarten und ihre Steigerung erfahren möchtest.
Du kannst einen Finalsatz nur an seiner Bedeutung eindeutig erkennen. Schau Dir dazu die Handlung des Hauptsatzes und des Nebensatzes an und entscheide, ob der Nebensatz einen Zweck für die Handlung des Hauptsatzes ausdrückt. Dabei kann Dir das Fragewort "Wozu?" beziehungsweise "Zu welchem Zweck?" helfen.
Die Konjunktionen ut und ne können auch ein Indiz für einen Finalsatz sein, aber Vorsicht: Auch andere Nebensatzarten werden von diesen Konjunktionen eingeleitet. Dazu gehören auch Begehrsätze:
Magister postulat, ut pensum tractetur.
(Der Lehrer fordert, dass die Aufgabe bearbeitet wird.)
Auch Konsekutiv- und Temporalsätze werden mit ut oder ne eingeleitet. Zu diesen Formen des Adverbialsatzes findest Du Erklärungen bei StudySmarter, in die Du Dich einlesen kannst.
Ein Beispiel für einen lateinischen Finalsatz ist der Satz "Discit, ut discipulos alios superet." Dieser bedeutet übersetzt "Sie/er lernt, um die anderen Schüler zu übertreffen."
Einen Finalsatz erkennt man zunächst an der Konjunktion "ut" oder "ne". Da diese Konjunktionen aber auch andere Nebensatzarten einleiten, kann man einen Finalsatz nur an seiner Bedeutung eindeutig erkennen. Finalsätze drücken einen Zweck aus.
Einen Finalsatz benutzt man, wenn man den Zweck einer Handlung beschreiben möchte.
ut-Sätze übersetzt man zunächst wörtlich. Je nachdem welche Bedeutung der Nebensatz hat, kann die Subjunktion ut unterschiedlich übersetzt werden.
Karteikarten in Finalsatz Latein12
Lerne jetztZu welchen Satzarten gehören Finalsätze?
Nebensätze
Was drücken Finalsätze aus?
Finalsätze drücken das Ziel oder den Zweck einer Handlung aus.
Was ist der Unterschied zwischen Begehrsätzen und Finalsätzen?
Begehrsätze sind häufig das Objekt des übergeordneten Satzes und deshalb eine obligatorische Ergänzung.
Mit welcher Konjunktion werden verneinte Finalsätze eingeleitet?
ne
Was ist die Funktion von Relativpronomen?
Relativpronomen leiten Relativsätze ein und stellen einen Bezug zu einem Wort des Hauptsatzes her.
In welchem Modus stehen Finalsätze?
Konjunktiv
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