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Satzlehre Latein

Sprache ist wichtig, damit wir miteinander kommunizieren können. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Sprache auch korrekt verwendet wird. Dafür sind drei Dinge wichtig: Bedeutung, Form und Ordnung der Wörter.

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Sprache ist wichtig, damit wir miteinander kommunizieren können. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Sprache auch korrekt verwendet wird. Dafür sind drei Dinge wichtig: Bedeutung, Form und Ordnung der Wörter.

Mit der Ordnung im Satz beschäftigt sich die Satzlehre in der Grammatik. Wenn Du Dich in der Satzlehre auskennst, fällt es Dir leichter eine Sprache zu lernen und richtig zu formulieren.

Die drei elementaren Bereiche der Grammatik sind im folgenden Satz angedeutet: "Die passenden Wörter (Wortarten) müssen in der richtigen Reihenfolge (Satzlehre) und Form (Formlehre) benutzt werden." Zu den anderen Bereichen und Unterthemen findest Du ausführliche Erklärungen bei StudySmarter.

Satzlehre Latein – Definition

Um in den Bereich der Satzlehre einzusteigen, schau Dir zunächst diese Definition an:

Die Satzlehre, auch Syntax genannt, beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Verwendung von Sätzen. Sie regelt, welche Funktion Wörter in einem Satz einnehmen und in welcher Ordnung sie stehen.

Diese Ordnung ist dadurch bestimmt, dass die Wörter eines Satzes in Bezug zueinander stehen und aufeinander aufbauen. So können komplexe Äußerungen getätigt werden. Die Satzlehre besteht aus zwei wichtigen Bereichen:

  • Satzglieder

  • Satzarten

Es ist wichtig, nicht nur die Bedeutung von Wörtern zu lernen, sondern auch die Funktion, mit der sie in einem Satz verwendet werden können. Nur so kannst Du lateinische Sätze verstehen und korrekt übersetzen. Im Lateinischen gibt es zudem syntaktische Besonderheiten, die es im Deutschen nicht gibt. Diese lernst Du am Ende der Erklärung kennen.

Satzlehre Latein – Bedeutung der Satzglieder

Für die Satzlehre in Latein ist die Bedeutung der Satzglieder wichtig. Vielleicht kennst Du Dich schon mit dem Begriff "Wortarten" aus. Er ordnet die Wörter nach ihren Eigenschaften, beispielsweise ob sie konjugiert oder gesteigert werden können.

Der Begriff "Satzglied" bezieht sich auf die Funktion, die Wörter in einem Satz haben können. Es gilt: Ein Wort gehört nur einer Wortart an, kann aber mal das eine und mal das andere Satzglied darstellen:

Puer carmen cantat.

(Der Junge singt ein Lied.)

Carmen breve est.

(Das Lied ist kurz.)

Das Wort carmen (Lied) ist ein Substantiv. Im ersten Beispiel ist es das Satzglied Objekt des Satzes, im zweiten Beispiel das Subjekt. Eine Übersicht über alle Satzglieder findest Du im folgenden Unterkapitel.

Schau Dir die Erklärung "Wortarten Latein" an, um einen Überblick über die einzelnen Wortarten zu erhalten. Dort wird auch erläutert, was mit "konjugiert" und "gesteigert" gemeint ist.

Ein Satz muss aus mindestens zwei Satzgliedern bestehen, dem Subjekt und dem Prädikat. So kann ausgedrückt werden, welche Handlung vollzogen wird und wer handelt. Da in der Satzlehre in Latein das Subjekt im Prädikat enthalten sein kann, kann es sein, dass der Satz nur aus einem Wort besteht. Satzglieder können aus mehreren Worten, sogar aus ganzen, eingeschobenen Sätzen bestehen.

In der Erklärung "Satzglieder Latein" findest Du alle Aspekte dieses Themas noch ausführlicher erklärt.

Einzelne Satzglieder bauen in ihrer Bedeutung aufeinander auf. Manche sind auch grammatikalisch verbunden, indem sie beispielsweise den gleichen Kasus besitzen. Wenn Satzglieder gleiche Merkmale aufweisen, sind sie kongruent.

Während die Satzglieder im Lateinischen und Deutschen gleiche Funktionen haben, gibt es in ihrer Reihenfolge Unterschiede:

  • Im Deutschen steht das Prädikat im Hauptsatz an erster Stelle und im Nebensatz ganz hinten.
  • Im Lateinischen ist die Wortstellung flexibler. Hier steht das Prädikat häufig auch im Hauptsatz an letzter Stelle.

In der Erklärung "Satzglieder Latein" findest Du ein Kapitel, dass sich mit dem lateinischen Satzbau beschäftigt.

Satzlehre Latein – Liste der Satzglieder

Da Satzglieder durch unterschiedliche Wörter dargestellt werden können, sind sie vor allem anhand ihrer Funktion im Satz erkennbar. Diese Funktion kannst Du mit speziellen Fragen herausstellen. Im Folgenden findest Du eine Liste der Satzglieder und zur Veranschaulichung ein Beispiel:

Lucia et Remus in domo cantum pulchrum audiunt.

(Lucia und Remus hören schönen Gesang im Haus.)

  • audiunt ist das Prädikat des Satzes. Es besteht immer aus einem finiten (konjuguierten) Verb und beschreibt, welche Handlung vollzogen wird.
    • Frage: "Was geschieht?" oder "Was tut das Subjekt?"
  • Lucia et Remus ist das Subjekt des Satzes. Es steht immer im Kasus Nominativ und gibt an, wer die Handlung ausführt.
    • Frage: "Wer oder was handelt?" oder "An wem wird die Handlung vollzogen?" wenn das Prädikat im Passiv steht.
  • cantum ist das Objekt des Satzes. Es tritt als direktes Objekt auf und beschreibt den Gegenstand der Handlung. Als indirektes Objekt gibt es an, wem die Handlung "nützt".
    • Frage: "Wen oder was betrifft die Handlung?" oder "Wem nützt die Handlung?"
  • pulchrum ist ein Attribut. Attribute sind Satzgliedteile, die ein anderes Satzglied näher beschreiben. Zu diesem Bezugswort sind sie kongruent.
    • (Frage: "Wie ist etwas beschaffen?")
  • in domo ist eine lokale adverbiale Bestimmung. Adverbiale Bestimmungen liefern nähere Informationen zur Handlung. Sie treten in verschiedenen Arten auf und beschreiben beispielsweise die Zeit, den Ort, den Grund oder die Art und Weise einer Handlung.
    • (Frage: "Wann/Wo/Warum/Auf welche Weise geschieht etwas?")

Satzlehre Latein – Kasusfunktionen

In der Satzlehre in Latein können Nomen abhängig von ihrem Kasus bestimmte Funktionen im Satz erfüllen. Diese Kasusfunktionen zu kennen, erleichtert Dir herauszufinden, um welches Satzglied es sich bei dem jeweiligen Nomen handelt und dieses zu übersetzen. Mit Ausnahme des Nominativs besitzen alle Kasus mehrere Kasusfunktionen.

Genaue Informationen zu den Kasusfunktionen der jeweiligen Fälle findest Du in den Erklärungen "Genitiv Latein", "Dativ Latein", "Akkusativ Latein" und "Ablativ Latein".

Im Folgenden findest Du ein Beispiel für eine Kasusfunktion des Genitivs, Dativs, Akkusativs und Ablativs:

KasusKasusfunktionErklärungBeispiel
GenitivGenitivus obiectivus
  • steht als Genitivattribut eines Bezugsworts, das eine Empfindung ausdrückt
  • gibt an, wem die Empfindung gilt
  • Cura fratri magna est.
  • Die Sorge um den Bruder ist groß.
DativDativus finalis
  • erfüllt die Funktion einer finalen adverbialen Bestimmung
  • gibt an, zu welchem Zweck etwas geschieht
  • Socii auxilio venerunt.
  • Die Verbündeten kamen zu Hilfe.2
AkkusativAkkusativ der Richtung
  • steht mit einer Präposition zusammen
  • gibt das Ziel einer Bewegung an
  • kann bei Städten, kleinen Inseln und domus (Haus) auch ohne Präposition stehen
  • Caesar Romam rediit.
  • Caesar kehrte nach Rom zurück.
AblativAblativus instrumentalis
  • steht ohne Präposition
  • gibt das Werkzeug/Mittel an, mit dem die Handlung vollzogen wird
  • die Präposition wird bei der Übersetzung hinzugefügt
  • Plebs muneribus placatur.
  • Das Volk lässt sich mit Geschenken beschwichtigen.

Satzlehre Latein – Erkennen von Satzarten

Du hast bereits gelernt, dass in der Satzlehre in Latein die Satzglieder bestimmte Funktionen im Satz erfüllen. Genauso gibt es unterschiedliche Arten von Sätzen, die bestimmte Aussagen haben können. Zunächst ist es wichtig, dass wie im Deutschen zwischen Haupt- und Nebensatz unterschieden wird.

Jeder Satz enthält mindestens einen Hauptsatz. Er besteht aus den notwendigen Satzgliedern und ist grammatikalisch weitestgehend unabhängig von den Sätzen, die ihn umgeben. Häufig wird auch davon gesprochen, dass er allein stehen kann. Hauptsätze können als Aussagesatz, Fragesatz und Aufforderung auftreten:

SatzartBeispiel
Aussagesatz
  • Ad scholam is.
  • Du gehst in die Schule.
Fragesatz
  • Ad scholam isne?
  • Gehst du in die Schule?
Aufforderung
  • Ad scholam i!
  • Geh in die Schule!

Aufforderungen werden mit dem Modus Imperativ gebildet, Aussage- und Fragesätze hingegen mit dem Indikativ. Der Modus ist die Aussageform eines Verbs. Mehr darüber kannst Du in der Erklärung "Modus" erfahren.

Wenn zwei Hauptsätze zusammen stehen, wird von einer Satzreihe gesprochen. Die Sätze sind dann mit einem Bindewort, einer Konjunktion, verbunden:

Ad scholam is et domi maneo.

(Du gehst in die Schule und ich bleibe zu Hause.)

Die beiden Sätze sind voneinander unabhängig und könnten allein stehen. Meistens stehen Hauptsätze jedoch mit Nebensätzen, auch Gliedsätze genannt, zusammen. Diese ergänzen den Hauptsatz um weitere Informationen, können aber auch Satzglieder des Hauptsatzes darstellen:

Imperator postulat, ut milites statim petant.(Der Feldherr verlangt, dass die Soldaten sofort angreifen.)

In diesem Beispiel ist der Nebensatz das Objekt des Hauptsatzes. Ohne ihn wäre er unvollständig, da das Verb postulare ein Objekt fordert. Die Kombination von Haupt- und Nebensätzen wird Satzgefüge genannt. Nebensätze sind dabei durch ein Komma abgetrennt und werden mit einer unterordnenden Konjunktion, einer Subjunktion wie ut, eingeleitet.

Beispiele für beiordnende und unterordnende Konjunktionen findest Du in der Erklärung "Latein Konjunktionen".

Nebensätze im Konjunktiv drücken ein Zeitverhältnis zum Hauptsatz aus. Das bedeutet, dass die Zeitform des Prädikats im Nebensatz manchmal nicht eins zu eins ins Deutsche übersetzt wird. Sie gibt stattdessen an, ob die Handlung des Nebensatzes vor oder nach der Handlung des Hauptsatzes geschieht oder gleichzeitig mit ihr stattfindet.

Mehr über die Zeitverhältnisse kannst Du in der Erklärung "Haupt- und Nebensatz" erfahren.

Es gibt viele unterschiedliche Nebensätze in der lateinischen Sprache. Jede Art von Nebensatz erfüllt eine bestimmte Funktion in einem Satzgefüge.

Satzlehre Latein – Beispiele der Nebensatzarten

Im Folgenden siehst Du einige Beispiele der Nebensatzarten der Satzlehre in Latein. Es gibt viele verschiedene Nebensatzarten in der lateinischen Sprache. Als Ergänzung erfüllen sie die Funktion einer adverbialen Bestimmung oder eines Attributs. Oben hast Du bereits einen Nebensatz kennengelernt, der ein Objekt darstellt und deshalb für den Hauptsatz notwendig ist.

Dabei handelt es sich um einen Begehrsatz, also ein Satz, der einen Wunsch, eine Forderung oder ein Begehren ausdrückt. Auch Verben, die Befürchtungen oder Gefahr ausdrücken, können Objektsätze auslösen:

Timent, ne Romani mox urbem petant.(Sie befürchten, dass die Römer die Stadt bald angreifen.)

Eine genauere Erläuterung dieses Themas findest Du in der Erklärung "Begehrsatz Latein".

Relativsatz

Relativsätze werden wie Attribute gebraucht und beschreiben ein nominales Bezugswort näher. Sie werden durch ein Relativpronomen eingeleitet, das in Numerus und Genus kongruent zum Bezugswort ist.

Der Kasus richtet sich aber nicht nach dem Nomen im Hauptsatz, sondern danach, welche Funktion das Relativpronomen im Relativsatz einnehmen soll:

Amicum tuum, qui capillis flavis est, ego quoque novi.

(Deinen Freund, der blonde Haare hat, kenne ich auch.)

In diesem Beispiel ist qui das Relativpronomen. Es steht im Maskulinum Singular. Daher muss es sich auf ein Nomen im Hauptsatz beziehen, das auch im Maskulinum Singular steht, nämlich amicum. Das Relativpronomen steht im Nominativ, woraus sich ergibt, dass es die Funktion des Subjekts im Relativsatz einnimmt.

Auch zu Relativsätzen findest Du eine ausführliche Erklärung, in der Du Dich genau informieren kannst. Dort findest Du zudem eine Übersicht über die Relativpronomen.

Adverbialsätze

Viele lateinische Nebensatzarten gehören zur Kategorie Adverbialsatz. Das bedeutet, dass sie die Funktion einer adverbialen Bestimmung einnehmen. Fast jede Art von adverbialer Bestimmung kann auch durch einen Nebensatz dargestellt werden:

SatzartErläuterungBeispiel
Temporaladverbiale Bestimmung der Zeit
  • Postquam cenavi, amicus me convenit.
  • Nachdem ich gespeist hatte, besuchte mich mein Freund.
Kausaladverbiale Bestimmung des Grundes
  • Domi maneo, quia aeger sum.
  • Ich bleibe zu Hause, weil ich krank bin.
Finaladverbiale Bestimmung des Zwecks
  • Discit, ut discipulos alios superet.
  • Sie lernt, um die anderen Schüler zu übertreffen.
Konzessivbeschreibt eine Einräumung, eine Bedingung, die als Hindernis verstanden wird
  • Petivertunt, cum moniti essent.
  • Sie griffen an, obwohl sie gewarnt worden waren.
Konditionalbeschreibt eine Bedingung
  • Si venias, gaudebo.
  • Falls du kommen solltest, freue ich mich.
Konsekutivbeschreibt eine mögliche oder tatsächliche Folge
  • Ita indignor, ut non venire velim.
  • Ich ärgere mich so, dass ich nicht kommen will.

Für jede dieser Formen des Adverbialsatzes findest Du eine eigene Erklärung bei StudySmarter. Dort werden auch die jeweiligen Subjunktionen erläutert.

Satzlehre Latein – Grammatik Besonderheiten

In der Satzlehre in Latein gibt es grammatikalische Besonderheiten wie zum Beispiel die syntaktische Konstruktionen, die im Deutschen so nicht existieren. Diese solltest Du kennen, damit Du sie richtig übersetzen kannst. Häufig handelt es sich bei diesen Konstruktionen um Formulierungen, in denen Informationen komprimiert dargestellt werden.

Das bedeutet, dass Ergänzungen in wenigen Wörtern zusammengefasst werden. Da sie im Deutschen nicht existieren, werden diese besonderen Konstruktionen häufig als Nebensätze übersetzt.

Partizipialkonstruktionen

Partizipien können im Lateinischen wie auch im Deutschen substantiviert und adjektivisch gebraucht werden:

substantiviert:

Victi capiuntur.

(Die Besiegten werden gefangen genommen.)

adjektivisch, attributiver Gebrauch:

Avem cantantem audit.

(Er hört einen singenden Vogel.)

Ein Partizip ist eine Wortform, die Eigenschaften von Verben und Adjektiven besitzt. Eine genaue Erläuterung findest Du in der Erklärung "Partizipien Latein".

Partizipien können aber auch in einem verbundenen Partizip, einem Participium coniunctum (PC) auftreten. Dabei ergänzen sie ein Bezugswort, mit dem sie auch kongruent sind. Eine wörtliche Übersetzung des PC ist selten möglich. Deshalb wird bei der Übersetzung ins Deutsche meist ein Nebensatz gebildet, bei dem das Partizip zu einem finiten Verb umgewandelt wird:

Romani a Germanis victi in urbem venerunt.

(wörtlich: Die von den Germanen besiegten Römer kamen in die Stadt.)

(als Nebensatz: Die Römer, die von den Germanen besiegt worden waren, kamen in die Stadt.)

Bei der Übersetzung handelt es sich um einen Relativsatz. Ein PC kann allerdings auch als Adverbialsatz oder als zweiter Hauptsatz einer Satzreihe übersetzt werden. Welche Übersetzungsmöglichkeit am besten passt, kannst Du meist aus dem Kontext erschließen.

Genauere Informationen zur Bildung und Übersetzung des PC findest Du in der Erklärung "Participium coniunctum".

Ablativus Absolutus

Der Ablativus Absolutus ist eine Partizipialkonstruktion, bei der ein Partizip in Verbindung mit einem Wort im Ablativ steht. Die beiden Wörter sind dabei kongruent, besitzen aber im Vergleich zum PC kein Bezugswort im restlichen Satz.

Dadurch ist der Ablativus Absolutus grammatikalisch unabhängig und wird dementsprechend als adverbiale Bestimmung oder weiterer Hauptsatz übersetzt:

Fabulis narratis omnes lacrimaverunt.

Temporalsatz:(Nachdem die Geschichten erzählt worden waren, weinten alle.)

zweiter Hauptsatz:

(Die Geschichten waren erzählt worden und alle weinten.)

Hier wird anhand des Kontextes und des Zeitverhältnisses entschieden, welche Übersetzungsmöglichkeit am besten passt.

Die Erklärung "Ablativus Absolutus" gibt Dir einen Überblick über die Formen und Übersetzung dieser Partizipialkonstruktion.

AcI und NcI

Die Abkürzungen AcI und NcI stehen für Accusativus beziehungsweise Nominativus cum Infinitivo. Bei einem AcI enthält der Satz neben dem Prädikat ein Verb im Infinitiv, das mit einem Wort im Akkusativ verbunden ist.

Mit dieser Kombination drückt der AcI indirekte Aussagen aus, die im Deutschen meist in einem dass-Satz formuliert werden. Dementsprechend wird auch der AcI mithilfe eines Nebensatzes übersetzt:

Puto senatorem dicere.

(Ich glaube, dass der Senator spricht.)

AcI werden von bestimmten Verben ausgelöst, dazu gehören Verben des Sprechens, des Wissens und Wollens. Diese Verben bilden das Prädikat des Satzes, nicht den Infinitiv. Eine wörtliche Übersetzung des AcI ins Deutsche ist möglich, wenn es sich beim Prädikat um ein Verb des Sehens oder Hörens handelt:

Avem cantare audio.

(Ich höre den Vogel singen.)

Beim NcI wird der Infinitiv mit einem Wort im Nominativ kombiniert, er tritt auf, wenn das Prädikat des Satzes im Passiv steht:

Cordula prudens pulchraque fuisse putatur.

(Es wird geglaubt, dass Cordula klug und schön gewesen war.)

Lies Dir die Erklärung "AcI und NcI" durch, um mehr über diese Infinitivkonstruktionen zu erfahren.

Eine weitere Besonderheit des Lateinischen sind die nd-Formen, das Gerundium und Gerundivum. Dabei handelt es sich um nominalisierte Verben, die in Konstruktionen verwendet werden, die nur durch einen Nebensatz ins Deutsche übersetzt werden können.

Lies Dir die Erklärung "nd-Formen" durch, um mehr über die Bildung und Übersetzung des Gerundiums und Gerundivums zu erfahren.

Übersetzung des Konjunktivs

Der Modus Konjunktiv wird im Lateinischen und Deutschen unterschiedlich verwendet. Die meisten lateinischen Nebensätze stehen im Konjunktiv, im Deutschen wird der Konjunktiv allerdings nur für die indirekte Rede und das Ausdrücken von Möglichkeiten verwendet. Außerhalb dieser Fälle wird der lateinische Konjunktiv im Nebensatz als Indikativ übersetzt. Das kannst Du Dir an den Beispielen im Kapitel "Beispiele der Nebensatzarten" anschauen.

Im lateinischen Hauptsatz kann der Konjunktiv in sieben Formen auftreten, die mit unterschiedlichen Tempusformen gebildet werden und verschiedene Bedeutungen haben:

  • Optativ: Drückt erfüllbare und unerfüllbare Wünsche aus.

  • Hortativ: Drückt eine Aufforderung auf, in die sich der Sprecher einbezieht.

  • Iussiv: Drückt eine Aufforderung an die dritte Person aus.

  • Prohibitiv: Drückt ein Verbot an die zweite Person aus.

  • Potentialis: Drückt eine Möglichkeit aus.

  • Irrealis: Drückt einen unerfüllbaren Sachverhalt aus.

  • Deliberativ: Drückt eine fragende Überlegung aus.

Eine genaue Erläuterung der Konjunktivformen im Hauptsatz findest Du in den gleichnamigen Erklärungen. Die Erklärung "Konjunktiv im Hauptsatz Latein" gibt Dir eine Übersicht.

Satzlehre Latein – Das Wichtigste

  • Satzlehre Latein – Bedeutung: Die Satzlehre ist ein wesentlicher Teil der Grammatik. Sie regelt die korrekte Bildung und Ordnung von Sätzen.
  • Satzlehre Latein – Liste der Satzglieder: Lateinische Sätze bestehen wie deutsche Sätze aus den Satzgliedern Subjekt, Prädikat, Objekt, Attribut und adverbiale Bestimmung. Eine Methode, die Satzglieder zu erkennen, besteht darin, sie zu erfragen.
  • Die Kasus von Nomen können bestimmte Funktionen haben, die Kasusfunktionen. Diese beschreiben, welche Funktion das Nomen als Satzglied erfüllt.
  • Satzlehre Latein – Beispiele für Satzarten: Die Satzlehre beschäftigt sich zudem mit verschiedenen Satzarten. Dazu gehören neben Haupt- und Nebensatz unter anderem Relativsätze, Begehrsätze und Finalsätze.

  • Im Lateinischen gibt es syntaktische Besonderheiten, die im Deutschen nicht existieren, wie beispielsweise die Infinitivkonstruktionen AcI und NcI.


Nachweise

  1. Lindauer, Pfaffel (2015).Roma Lateinische Grammatik. C. C. Buchner Verlag.
  2. Techritz; Schmid (2012). Lingua Latina. Ernst Klett Sprachen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Satzlehre Latein

Ein lateinischer Satz besteht mindestens aus den Satzgliedern Prädikat und Subjekt und kann durch weitere Satzglieder ergänzt werden. Im Lateinischen steht das Prädikat häufig an letzter Stelle, der Satzbau ist jedoch flexibler als im Deutschen.

Lateinische Nebensätze können in drei Kategorien eingeteilt werden: Objektsätze wie z.B. Begehrsätze, Relativsätze, die ein Nomen genauer beschreiben und Adverbialsätze. Zu den Adverbialsätzen gehören z.B. Kausalsätze, Finalsätze und Konditionalsätze.

Lateinische Nebensätze erkennt man daran, dass sie mit einer unterordnenden Konjunktion eingeleitet werden. Zudem sind die in ihrer Bedeutung abhängig vom Hauptsatz.

Nebensätze in Latein werden durch unterordnende Konjunktionen (Subjunktionen) eingeleitet. Das sind z.B. si, cum oder ut. Relativsätze werden mit Relativpronomen eingeleitet.

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